Das wäre vor 10 Jahren definintiv eine Option gewesen.
Aber da war VW noch hauptsächlich damit beschäftigt sich über Tesla bzw. Elektroautos lustig zu machen und die eigenen Abgaswerte schön zu fälschen.
Interessante Randnotiz hierbei: VW Aktienkurs in den letzten 5 Jahren: -42 %
Könnte schwierig werden
Da gebe ich Ihnen voll und ganz Recht!
Software entscheidet den Automarkt der Zukunft, wie man es zumindest in China schon beobachten kann. Anstatt Spaltmaß muss halt die Karaoke-App sitzen, warum weiß ich nicht… Aber es ist anscheinend nunmal so.
Apple hatte sogar mal so ein Projekt in der Pipeline (allerdings ein komplettes Auto, nicht nur die Software), aber daraus ist anscheinend nichts substanzielles geworden.
VW ist letztendlich nur ein Beispiel von vielen. Leider wird auch durch die deutsche Managermentalität, durch den Lobbyismus in der Politik, die damit die Politik an sich mit den konsekutiven Subventionen der notwendige Wandel verschlafen, verdrängt. Die Angst vor Wandel ist zu stark. Das Beharren auf dem alten ist zu stark.
Die Welt geht weiter, wir bleiben stehen. Und damit stimmt der Spruch: wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Aber ist es letztendlich nicht das deutsche Volk, sind es nicht wir alle, die Angst vor Wandel haben. Die lieber die Vergangenheit als die Zukunft wählen? Scheint so zu sein….
Das Problem ist, dass sich mit den Autos, die in Deutschland gefragt wären (also bspw. Familienkombis) deutlich weniger Marge machen lässt, als mit dem ID4. VW sitzt gerade am Anfang einer neuen Technologiekurve und hat damit das Problem, dass der neue Markt sich erstmal entwickeln muss. Daher bauen sie aktuell die grossen Autos, die mit verhältnismässig geringen Ressourcen viel Geld einspielen, was einerseits aus Sicherheitsgründen (Vermeidung von Verlust) als auch aus Gründen der Quersubventionierung neuer Modellreihen strategisch-betriebswirtschaftlicher Sicht durchaus zu rechtfertigen.
Aber ich bin natürlich dabei, sie müssen sich jetzt ernsthaft etwas überlegen, um ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Die chinesische Automobilindustrie hat dabei den massiven Vorteil, dass der Staat im Zweifel gewisse Themen vorgibt und bedrohte Firmen stabilisiert (gibt ja dort keine „freie Marktwirtschaft“, wie bei uns), weshalb diese Volumenmodelle mit geringer Marge und wenig Risiko produzieren können. Tesla beispielsweise hatte einfach einen irrsinnig reichen Inhaber und über Jahre viele Investoren, die das Vorhaben kapitalisiert haben. Auch Musk fährt die Hochpreisstrategie, da dort die höchsten Margen locken und verspricht seit Jahren den günstigen Einstiegstesla.
Die steigenden Preise sind aus meiner Sicht wirklich ein grosses Problem für den Markt, dazu kommen ja aber trotzdem noch die ungelösten Themen um das öffentliche Laden, welches häufig zugegeben etwas überdramatisiert wird, aber der Mensch ist nunmal gemütlich.
Ich frage mich, wie man auf eine solche Einschätzung kommen kann. Skoda macht trotz allem noch einen mittleren bis hohen dreistelligen Millionengewinn und das, obwohl sie vom Konzern oft einen Maulkorb bekommen und die geringsten Margen haben (ein Skoda-Bulli würde sich verkaufen wie warme Semmeln). Skoda hört mit seinem Design und ihren kleinen smarten Lösungen den Kunden doch eher zu als VW selbst, es müssten eben nicht nur die „niederen Firmen“ in der Konzernhierarchie profitieren, sondern alle voneinander. Dazu kommt, dass die Firmen sich untereinander stärker abgrenzen müssten, um sich nicht gegeneseitig komplett zu kannibalisieren.
Das ist relativ einfach erklärt. In der Verbrennerwelt werden die Antriebsstränge mit einer Generation Versatz an die „günstigen“ Marken von VW weitergegeben. D.h. der R&D Aufwand ist bei diesen VW Töchtern geringer.
Gleiches gilt für die Elektronik usw.
Bei zukünftigen Autos entfällt dieses Vorteil im Prinzip komplett. Entscheidend ist die Batterie und die Software. Der Antriebsstrang auf ein paar Komponenten (E-Motor) reduziert. D.h. der R&D Aufwand ist sehr gering im Vergleich zu Verbrenner. Dazu kommt, dass die Fertigungsstraßen (groß und teuer) ebenfalls transferiert wurden und werden. Bei E-Antrieb ist die Fertigungsstrasse sehr klein.
Die Software, Schlüssel für die Zukunft, wird sinnvollerweise sehr ähnlich sein. D.h. auch hier sind keine Kosteneinsparungen vorhanden.
Bleibt die Batterie. Ob man Downgrade Batterien in die günstigen Marken einbauen will und wieviel Kostenvorteil das bringt, bleibt abzuwarten. Im Moment ist die Prognose eher, dass dort kaum Kostenvorteile zu holen sind.
Jetzt habt ihr mich getriggert. Ich werde vom Thema etwas abschweifen. Wie kann es sein das ein Unternehmen mit einem Umsatz von 82 Mrd US$ (Tesla) dermaßen mehr Marktwert hat als ein Unternehmen mit einem Umsatz von 322 Mrd US$ (VW Konzern). Auch beim Gewinn ist VW vorne.
Diese fiktiven Marktkapitalisierungswerte sind reine Spekulation und wir wissen aus den Tech-Blasen das es reine Fiktion ist.
Trotzdem habt ihr in diesem System recht. Ich wollte eigentlich damit ausdrücken, dass VW eine tiefgreifende Restrukturierung benötigt, um wieder Wettbewerbsfähig zu werden.
Apple und Google haben die Entwicklung eingestellt, weil auch die beiden Firmen dahinter gekommen sind, dass Autonomes Fahren nicht so einfach zu realisieren ist und dass Firmen wie Mercedes und Tesla schon einen größeren Vorsprung haben.
Interessanter Artikel in diesem Zusammenhang, wonach die Hersteller, sobald sie die notwendige Anzahl an E-autos verkauft haben um den Flottengrenzwert zu erreichen, lieber wieder nur Verbrenner verkaufen, weil dort die Marge höher ist.
Das wäre mir neu, dass bei einem iPhone die Spaltmaße so nachrangig sind.
Ich vermute, die SW wird sich immer mehr angleichen und dann kommt es eben doch wieder auf die hard skills an. Es ist wohl eher eine Übergangsphase in der man zunächst die Bedeutung von SW (und performanter HW) unterschätzt hat und als nächstes nicht die Mittel hatte, diesem gerecht zu werden. Aber SW-Entwicklung ist ja nun auch kein Hexenwerk.
Es ist durchaus möglich Neuerungen erst zeitverzögert einzusetzen. Sowohl bei Software als auch bei Batterie und Ladetechnologie.
Und es bleibt ja auch beim Rest dabei, dass es auch um weitere Faktoren der Marktpositionierung geht.
Aber generell Neuerungen als erstes bei der Premiummarke einzuführen, dann bei der Stammmarke und anschließend bei den günstigen Marken lässt sich so auch weiter praktizieren.
Wüsste nicht, dass die einen qualitativen Unterschied haben. Weißt Du da näheres oder ist das eher gefühlt? Teslas sinkende Marktanteile in China zeigen ja auch, dass sie vor den gleichen Problemen stehen.
Ich bin kein Experte und sage daher nur das was mir Freunde die in der Automobilindustrie arbeiten dazu sagen und da ist man sich einig, dass die Plattform mit einem zentralen Rechner und einer gemeinsamen Software Architektur den Systemen der meisten deutschen Hersteller mit diversen dezentralen Steuergeräten weit überlegen ist.
Sowas kann man natürlich auch selbst entwickeln, aber dann muss man das gemeinsam mit den Zulieferern und kann nicht einfach fertige Baugruppen zukaufen die lediglich per Schnittstelle angebunden werden.
Nein, Apple hat es eingestellt, weil Nissan während den Verhandlungen klar wurde, dass sie wirklich nur noch Zulieferer wären und darauf wollten sie sich nicht einlassen.
Apple wollte das Auto aber auch nicht selbst bauen, weil der Einsatz dafür es ihnen nicht wert war.
Es geht nicht um die Neuerungen in der Prämienmarke. Die Kostenvorteile entfallen und damit wird der VK nicht mehr wesentlich tiefer sein, womit ein wichtiger Faktor beim Käufer entfällt.
Naja, die Kostenvorteile entfallen, weil die Kosten entfallen.
Dafür gibt es neue Kosten, nämlich die SW und Elektronik Entwicklung. Und dort kann man es weiter so machen. Tolle neue Features werden erst in Premium-Modellen eingeführt, die die Entwicklungskosten schnell rein spielen und gelangen später in die Volumenmodelle. Wo ist da der Unterschied? Ist doch bei Smartphones auch so.
Die Entwicklungskosten entfallen doch nicht. Ein 115 ps Motor ist gegenüber einem 90 ps Motor heute auch keine in der Herstellung 5000 Euro teurer. Oft sind in verschiedenen Größen die gleichen Motoren mit unterschiedlichen Steuerungen und nur geringen Anpassungen verbaut.
Es geht also einerseits um die Weitergabe von Entwicklungskosten, andererseits um ein strategisches Preisgefüge.
Wenn man jetzt die neuste Alkugeneration erst bei Audi einführt und erst später bei Volkswagen und zuletzt bei Seat und Skoda, dann ist das nichts anderes als heute mit Motoren und anderen Optionen.
Wir rücken hier etwas sehr ab vom Thema finde ich. Eigentlich hat doch VW durch strategisch extrem schlechte Entscheidungen den sehr hohen Gewinn nur etwas geschmälert. Also da keine Verluste generiert wurden finde ich es frech von Krise zu sprechen um so nach Steuergeld zu rufen. VW hat sich viel zu sehr auf China konzentriert, trotz der übrigens weiterhin großen Gefahr dass China Taiwan angreift und dann hätte VW jetzt dieselben Probleme. VW hat dabei den europäischen Markt völlig ignoriert und lieber nur noch hochpreise zu große Autos hergestellt und verkauft. Nur verliert man eben so Kunden, die dann plötzlich merken, dass VW locker durch andere Marken mit günstigeren Preisen ersetzt werden kann. Sie kriegt man auch so schnell nicht wieder. VW hat halt lieber einen Vermögenden bedient und dafür 20 kleinere Kunden fallen lassen. Die fehlen jetzt und kommen auch so schnell (warum auch) nicht wieder.
Wobei die Frage ist ob der Kunde der den Polo oder Golf in Basisvariante gekauft hat überhaupt Geld in die Kasse gespült hat oder nicht sogar ein Draufzahlgeschäft war.
Nach dem was ich so von Leuten aus der Branche gehört habe war es wohl so, dass der Verkauf der kleinen Basisvianten isoliert betrachtet ein Verlustgeschäft war. Erst wenn man indirekte Effekte mit gerechnet hat konnte man das überhaupt rechtfertigen.
Ich wage also zu bezweifeln, dass die Krise durch die Aufgabe dieses Marktsegments bedingt ist.
Kannst Du da was konkretes verlinken? Ich finde nach kurzem googlen nur, dass der VW ID7 Pro in der ADAC Bewertung vor BMW und Daimler steht, die beide vor Tesla stehen.
Da ich hier studiert habe kann ich sagen, dass es ganz schön blauäugig und auch ehrlich gesgat dumm wäre, nur den ersten monetären Wert eines Produkts im Portfolio zu betrachten. Kleinere und günstigere Autos sorgen für eine frühzeitige Kundenbindung. Auch ist der kleine Wagen oft der Zweitwagen. Im Prinzip ist es der Lebenslauf des Autokäufer, die werden mit der Zeit wegen steigendem Gehalt ehr Größer, aber man bleibt ach gern bei Marken die man kennt.
Leider glaube ich, dass VW seit Jahren unfassbar miserabel geführt wird und in deren internen Plänen schlicht Staatshilfe eingeplant wird. Deswegen muss es jetzt auch mal krachen und der Staat darf da nicht mehr eingreifen, denn ich kann nicht zum einen die Schuldenbremse als Begründung für alles nehmen, was nicht für den normalen Bürger möglich ist und für die Infrastruktur und dann aber einen extrem erfolgreichen Konzern wie VW Geld geben. Stichwort Schonvermögen könnte man da mal fallen lassen. Stopp von Bonis. Höhe der Gehälter, besonders im oberen Management.
Ich glaube ihr unterschätzt hier etwas die Kostendifferenzen und die Verfügbarkeiten.
Ich gebe ein Beispiel, weil es sehr einfach ist. Tesla hat im Prinzip für alle Autos die gleiche Software im Einsatz (natürlich modifiziert je Fahrzeugtyp). Man verbaut jedoch in alle Autos die komplette Hardware und blockiert die Features durch die Software. Will man ein Feature wird dieses einfach freigeschaltet. D.h. die Software und Hardware ist durchentwickelt.
In heutigen Autos fehlt oft die Hardware, weil Kosten gespart werden sollen. Es findet also eine Prinzipumkehr statt