Kontaktverfolgung Denkfehler

Mir ist gerade ein Denkfehler bei euch aufgefallen.
Einer von euch hat gesagt, die APP solle die Gesundheitsämter bei der Kontaktverfolgung die Arbeit abnehmen.

Durch die Anonymisierung wäre das aber nur möglich, wenn die APP verpflichtend und 100% verfügbar wäre.

Jetzt ist es doch so, dass das Amt trotzdem anrufen muss, weil nicht sichergestellt werden kann, dass die Person in Frage bereits über die APP informiert wurde.

Also ist es mit Blick auf diesen Einzelaspekt erst dann möglich auf das Telefonat vom Amt zu verzichten, wenn sich die APP mit Kontaktdaten beim Amt selbst meldet.
Gerade das sollte ja aber nicht sein, also kann auf kein einziges Telefonat vom Amt zum Zweck der Kontaktverfolgung verzichtet werden, egal wie gut die Abdeckung mit APP auf werden mag.

Hör nochmal ab 76:40 rein, da wird gesagt, dass es wenn dann nur um eine Entlastung der Gesundheitsämter gehen kann, wenn jemand über die App informiert wird, dass er mit jemand in Kontakt war der Infiziert ist und genau der sich darauf hin selbst beim Amt meldet - der muss das Amt ja nicht mehr anrufen.
Alles andere kann die App ja gar nicht leisten.

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Das ist doch aber der Punkt. Selbst wenn sich alle APP Nutzer mit einer Warnung beim Amt melden wird es nicht weniger Arbeit.

Zum einen ist es glaube ich nicht vorgesehen, dass man sich beim Amt melden muss (korrigiert mich gerne, kenne das Teil nur vom Hörensagen und den Berichten in der Lage)
Zumal anderen fehlen ja die Kontaktdaten.

Also wenn du dich beim Amt meldest, weil du eine Warnung bekommen hast, ist immernoch nicht klar wer, wann, wo. Im Extremfall bist du ausgiebiger Nutzer der Öffis und schon bringt weder die APP nich die „Eugenanzeige“ beim Amt irgendeine Form der Arbeitsentlastung.

Naja doch, zumindest im Bezug auf Nachverfolgung der Infektionskette, dass ist doch das, was sich oft schwierig und aufwändig gestaltet.
Melde ich mich beim Amt wegen möglichen Corona-Kontakt und ich gehe in Quarantäne läuft das dann nicht auch unter Krankschreibung und somit keine Einkommensverluste?
Und die Meldung beim Amt sind doch auch für die Erfassung und Entwicklung der Infektionszahlen notwendig oder?
Ansonsten kann die APP, zum einen konstruktionsbedingt und zum anderen wegen der Anonymisierung nicht mehr leisten.
Kann aber auch sein, das ich einen Denkfehler habe und einen wesentlichen Punkt aus den Augen verloren habe :wink:

Hier nochmal eine Link vom RKI zu wieso? weshalb? warum?

Also soweit wie ich das in der Berichterstattung mitbekommen habe, sollen sich Personen mit APP-Warnung zum Test begeben.
Meldung beim Amt war nicht gefordert.

Gesetzt den Fall du erhältst eine Warnung und meldest dich daraufhin beim Amt, wie sollen die feststellen zu welcher Infektionskette du gehörst?

Ich hab keine Ahnung in wie weit die Ämter Algorithmen zum Listenabgleich einsetzen, aber ohne sie ist es immernoch effektiver die Listen abzutelefonieren, statt nachzuschauen ob jemand der sich meldet bereits auf einer der Listen steht.

Das ist richtig, melden muss es der Arzt oder vergleichbare Institute, das hab ich verwechselt.
Aber um nochmal auf die App und deine Ausgangsfrage zurück zu kommen, ohne App weiß man ja nicht, wenn man mit jemand in Kontakt war der positiv ist (natürlich kann derjenige das auch sagen wenn man sich kennt, bei Kontakten in den vor dir genannten Öffis wird ein Infizierte wohl nicht jeden ansprechen) - und natürlich auch unter der Vorrausetzung, die Mehrheit würde die App richtig und umfängliche nutzen um auch den gewünschten Effekt zu erzielen.
Das mit der App ist bisschen wie das Henne/Ei-Problem und solang ein nicht unerheblicher Teil auch noch Passwörter ala 1234 verwendet, sehe ich auch ein technisches Verständnisproblem den Erfolg der App ausbremsen.
Es kommen viele Faktoren zusammen, die es nicht besser machen.