Für mich persönlich gibt es eine Grafik, die alle Probleme diesbezüglich aufzeigen kann:
Es gibt vermutlich schon Schnittmengen zwischen Linke, SPD und Grüne, es gibt in jeder Partei unterschiedliche Strömungen. So gibt es bei den Grünen einen grossen linken Flügel, es gibt aber auch die ehemaligen FDP/CDU Wähler in ihrer Mitte, die sich davon etwas Versprechen. Gebunden werden sie vom Thema Klimaschutz. Es gibt da immer noch die Müsli-Althippies (sorry für die Polemik, ich glaube es hilft dem Verständnis) aber mittlerweile halt auch Urbane Hipster, Startup Gründerinnen, Software Entwicklerinnen und so weiter. Es gibt bei den Grünen durchaus einen mittlerweile sehr starken wirtschaftsliberalen Flügel, der durchaus grossen Einfluss hat. Das Thema Ökosozialismus finde ich an der Stelle irgendwie ein Narrativ, weil ja irgendwie die Grünen aktuell (für mich persönlich gefühlt) die Pragmatiker sind - und bei den Grünen kaum jemand von Umverteilung spricht, wenn man mal das Klimageld rausnimmt.
Gleiches gilt für eine SPD. Wir haben einerseits die Kühnerts und Eskens, die klassische linke Politik machen und andererseits den Seeheimer Kreis, der in seinen extremeren Ausläufern eigentlich kaum noch als sozialdemokratisch bezeichnet werden kann und ebenfalls grosse Macht besitzt.
In der Linken gilt das auch, aber leider ganz extrem, denn trotz der verhältnismässig wenigen Mitglieder gibt es dort eine unfassbare Breite an politischen Themen und Meinungen. Wir haben einerseits „Kein Mensch ist Illegal“, Antifa, Kommunisten, andererseits Feminismus, LGBTI+, dann die „Ost-Linke“ die wiederum nach eigenen Regeln funktioniert. Wir haben weiter autoritäre Linke, Globalisierungskritiker und solche, die kriminelle Ausländer ausschaffen wollen. Jetzt ist die Frage wie man das zusammenfügen kann. Ich persönlich habe in jeder Wahl meines Lebens die Linke gewählt, weil sie mit ihrem kompletten Wahlprogramm meine persönlichen Meinungen am ehesten abdeckt. Das ist auch der Grund dafür, dass die Hufeisentheorie Schwachsinn ist.
Und jetzt möchte ich den Bogen zum Eingangsthema spannen:
Zieht man die Grenze des oben ersichtlichen politischen Kompasses neu und verzichtet mal auf die existierenden Parteien, könnte es durchaus eine Partei geben, die Mitglieder der Linken, der SPD und der Grünen sammelt und ihnen eine wirkliche Stimme gibt - aber selbst dort gäbe es wieder Flügel die sich miteinander kaum vereinheitlichen lassen. Ich glaube, dass es an der Zeit ist für eine solche neue Partei, aber die muss gegründet und effektiv aufgebaut werden.