Komische Armutsdefinition

Ähnliche Fragen wurden schon öfters gestellt, unter anderen in diesem Thread:

Du hast in diesem Sinne völlig Recht, dass die hohen Einkommensunterschiede und die extreme Ungleichverteilung von Vermögen zwangsläufig dazu führen wird, dass es Kinderarmut gibt. Wie ich in dem Beispiel im oben zitierten Thread aber gezeigt habe, kann man diesen Effekt durch gezielte Erhöhung der unteren Einkommen natürlich ein Stück weit abfedern.

Theoretisch wäre eine Gesellschaft, in der niemand weniger als 60% des Mediannettoäquivalenzeinkommens zur Verfügung hat, durchaus möglich. Durch großzügige Kindergrundsicherungen, Kindergeld und ähnliches würde man letztlich das Problem beheben, dass Menschen automatisch in der Armut landen, wenn sie ein geringes Gehalt aber viele Kinder haben. Denn, wie in vielen anderen Threads zum Thema „Mindestlohn“ schon besprochen, ist es unmöglich, nur mit einem Mindestlohn gegen Kinderarmut vorzugehen (dh. der Mindestlohn kann nicht so hoch sein, dass ein Mindeslohn-Arbeiter seine Frau und 5 Kinder davon über der Armutsgrenze halten kann; um dieses Ziel zu erreichen muss es ein hohes Kindergeld bzw. eine Kindergrundsicherung geben)

Die Lösung für das Problem der relativen Armut besteht daher aus den zwei Komponenten eines angemessenen Mindestlohnes, welcher von großzügigen Kindergeld/grundsicherungen flankiert wird.