Klimaziel 1,5°C was wenn nicht !?

Hallo in die Runde.

Mal eine Frage die mich zur Zeit verstärkt umtreibt.
Unabhängig auf welche Gradzahl man sich am Ende einigt kann man durchaus sagen die Länder und Regierungen nicht wirklich gewillt sind wirklich etwas zu tun um diese Ziele ein zu halten. Vor Jahren gab es schon Rechnungen die abwägen sollten was mehr Kosten verursacht. Jetzt zu reagieren oder die Folgen des Klimawandels nachträglich zu kompensieren.
Aktuell nimmt parallel, zu viel Gutem wie dem aktuellen Gerichtsurteil, die Stimmung in Richtung Klimaschutz ist nur möglich wenn der Wohlstand erhalten bleibt. Was im Umkehrschluss aktuell bedeutet unsere Wirtschaftssystem muss erhalten bleiben und sanft umgebaut werden, sonst werden die Gegenstimmen aus der Bevölkerung zu groß werden.
spätestens die nächsten 10 Jahre wird sich zeigen in welche Richtung wir laufen werden.

Was mir fehlt sind die Punkte zu "Was ist Plan der Leute die jetzt schnelle Änderungen verhindern und was soll dann hinterher passieren?

Wenn ich mich wie aktuell Friedrich Merz, Peter Altmaier und viele Andere wie auch der Zeit Chef di Lorenzo in diese Richtung äußere heißt das entweder ich glaube das es nicht so schlimm kommen wird wie von der Wissenschaft beschrieben oder das ich einen anderen Plan habe die folgen nachträglich zu ändern. Dazu äußert sich aber niemand.

Daher meine Fragen. Wie seht ihr das, kennt Ihr Pläne oder Stimmen was ist denn wenn wir nur noch nacharbeiten können?

Danke

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Hallo zusammen,
die Frage habe ich auch. Da ich auch beruflich damit zu tun habe, schaue ich da ab und an mal in die (Forschungs-)Förderprogramme der Ministerien – man kann ja durchaus davon ausgehen, dass damit Akzente gesetzt werden sollen. Wirklich gesehen habe ich dazu noch nichts, aber ich kann da auch falsch liegen. Mein persönlicher Eindruck ist aber, dass hier Prestige-trächtige Themen forciert werden – leider oft genug ohne den Blick auf die Klimapolitik.

TLDR: Ich glaube nicht, dass es da einen Plan gibt. Der wird gebaut, wenn es zu spät ist. Immerhin ist das nicht mehr in dieser Legislatur.

Förderprogramme gibt’s z.B. hier: https://www.bmbf.de/foerderungen/

Deutschland wird verhältnismäßig geringe Nachteile durch einen Klimawandel haben, evtl. muss sich die Landwirtschaft darauf einstellen, z.B. durch wärmeresitentere Getreidearten. Falls der Meeresspiegel steigt müssen Deiche erhöht werden. Menschen fallen immer Dinge ein um überleben zu können. Die Frage ist dann noch, wie geht man mit „Klimaflüchtlingen“ um. Ich sehe den Klimawandel vorallem als eine globalsolidarische Herausforderung.

Also wer glaubt das Deutschland oder überhaupt irgendein Land von den folgen, welcher Art auch immer, verschont bleiben wird der sollte nochmal genauer nachdenken! Es ist kein Deutsches Problem, sondern ein globales, sowohl in den Folgend als auch in den Maßnahmen zu Reduktion. Es hat für alle Einfluss, wenn zu Beginn nicht direkt dann indirekt und ja wir werden eine große Völkerwanderung bekommen und auch wenn vieles erst in den kommende Generationen in großem Stil Auswirkungen zeigen wird, so sollte man sich zumindest darüber Gedanken machen. Denn Global sind wir gerade alles andere als gut aufgestellt!

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Soso, Waldsterben, Dürre, Ernteausfälle, extreme Wettersituationen (Stürme, Fluten, etc), all das, da hat Deutschland nichts zu befürchten. Spannender Standpunkt.

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„Menschen fallen immer Dinge ein um überleben zu können.“

Stimmt. Im Zweifel wandern sie nämlich einfach dorthin, wo man das kann. Wie damals die klimabedingte Hunnenwanderung, die möglicherweise der Hauptgrund für den Zusammenbruch des römischen Reiches war. Soll heißen, es werden ggf. nicht nur „einzelne Millionen“ Klimaflüchtlinge in Europa anklopfen, sondern ganze Nationen, die beispielsweise wegen Wasserknappheit Pakistan und Indien oder wegen Überschwemmungen Bangladesch verlassen. Milliarden an Klimamigranten (nicht zu verwechseln mit wehrlosen Flüchtlingen).

Die Perspektive, dass der Klimawandel für Mitteleuropa keine existenzbedrohende Krise ist, kann ich daher nicht teilen.

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Genau das habe ich nicht geschrieben. Sondern, das Deutschland durch technologische Anpassungen verglichen mit ärmeren Regionen der Welt besser damit klar kommen wird und vermutlich auch klar kommen muss, wenn man sich das Tempo der Maßnahmen gegen den Klimawandel ansieht. Diese ärmeren Regionen sind viel stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen.

Wollen wir in einer Welt leben die das „Ende des Lebens und der Beginn des Überlebens“ ist?
Wenn Anbaugebiete im Äquatorbereich wegfallen dann kommen die ganzen Südfrüchte, Kakao, Kaffee, … nicht mehr bei uns an.
Wenn wir der Klimaveränderung nicht versuchen entgegenzutreten dann hat das massive Auswirkungen auf unser Leben.

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Sehe ich ähnlich. Die Frage, wie man mit Klimamigration umgeht wird in dem Zusammenhang sehr entscheident sein.

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Wir haben jetzt schon Dürren, Waldbrände und Trinkwassermangel. S. z.B.

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Um auf die rethorische Frage zu antworten: Nein, vermutlich nicht. Allerdings kann ich mir tatsächlich auch eine Lebenswerte Zukunft ohne Südfrüchte vorstellen. Ich finde ihr Beispiel nur sehr Interessant weil Sie auf Südfrüchte zu sprechen kommen die Sie offenbar für Lebenswichtig halten. Mit einem hohen CO2 Preis lohnt es sich nicht mehr diese zu Importieren also stecken Sie wohl in einem Dilemma.
Wie auch immer, eine Lösung wäre hier natürlich entweder der Verzicht oder der Anbau in Gewächshäusern. Bzw. durch den Klimawandel können Südfrüchte dann weiter im Norden angebaut werden. Und verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin sehr für Maßnahmen gegen den Klimawandel, ich bezweifele nur, dass es global gelingt und deshalb muss man über Maßnahmen und Anpassungen nachdenken, denn wir sind schon mittendrin.