Klimawandel und tatsächliche Ursachenbekämpfung

Lies mal den Rest meines Posts, ich habe einen Plan dafür genannt, was mit dem CO2 passieren soll und, falls meine Frage mit „ja, man kann das CO2 auffangen“ zu beantworten ist, dann könnte da eine Kreislaufwirtschaft entstehen.

Der Vorschlag, über den ich rede, löst nicht das Problem, dass wir erschütternde Mengen erneuerbare Energie bereitstellen müssen, er könnte nur (vielleicht) das Problem lösen, die Volatiltät auszugleichen.

Ich frage nicht, ob man das CO2 woanders lagern kann (dazu gibt es den spannenden Thread

).

Ja. Guckst du z. B. hier: Fossil fuel electricity, without pollution: Texas has a new power plant - Vox

Danke, das klingt gar nicht schlecht.

Ziegel sicher nicht, aber man kann es in Basaltgestein einlagern.
Laut dem Artikel ist Island ein optimaler Standort für das Verfahren und Mitteleuropa eher weniger geeignet, es ist aber zumindest eine Option

Interessante Methode. Wenn das so funktioniert, wie beschrieben, könnte das evtl. eine Übergangslösung sein. Falls man das schnell genug implementieren kann. Denn in 10 Jahren benötigen wir das hoffentlich nicht mehr. Da wäre es wenn da etwas für Biogas.
Was mir nicht ganz klar ist, ist ob die Energiekosten für die ASU (Air Seperation Unit) in dem angegebenen Wirkungsgrad mit enthalten sind:

Das klingt danach, dass dem nicht der Fall ist. Die Abscheidung von CO2 aus dem Abgas kostet Energie. Aber aus der Luft den Sauerstoff rauszuholen, ist auch nicht ohne Energie möglich. Üblicherweise wird die Luft dazu destilliert, also Verflüssigt.

Die NGO GermanZero möchte Klimaneutralität für Deutschland bis 2035 erreichen. Dazu gibt es einen Maßnahmenkatalog der auf über 500 Seiten auf die einzelnen Sektoren herunter gebrochen beschreibt was Deutschland national bzw. auf EU-Ebene dafür machen kann. In der neusten Version gehen die auch auf den internationalen Ausgleich ein.

Es gibt in dem Forum auch einen eigene Thread zu dem Maßnahmenkatalog von GermanZero.

Es ist zwar korrekt, dass es Deutschland nicht alleine die Welt klimaneutral machen kann, aber wir sind ja national nicht mal annähernd selber auf dem Weg zur Klimaneutralität. Was ja selbst das Bundesverfassungsgericht so sieht. Immer nur Ziele ausgeben, aber keine Maßnahmen, bringt das Land nicht weiter, deswegen finde ich das Konzept von GermanZero auch so toll.

Und das hat auch nichts mit Verzicht zu tun, das ist Selbstschutz (was ist die Alternative, weiter machen wie bisher, weil die anderen angeblich nicht genug machen, und die sagen das gleiche von uns, und wie erklären wir dann unseren Kindern und Enkel was sie ausbaden müssen?) und eine massive Wirtschaftsförderung, weil wir so viele Bereiche umgestalten müssen, diese Expertise auch exportieren können und natürlich auch unabhängig von der Wirtschaft viele Vorteile haben, wie bessere Luft, weniger Lärm, mehr Grün in den Städten, eine artenreiche Natur, Unabhängigkeit von „undemokratischen Staaten“ da wir unsere Energie selber umwandeln können usw.

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Die Frage ist was man unter Verkehr versteht.
Reine Individualität Mobilität (und über die spricht man hauptsächlich) dürfte weit weniger ausmachen.
Ausgeklammert sind hier dann Transport und Flüge und Schiffe.

Diese weltweite Grafik z.B. clustert anders und dabei kommen Landwirtschaft und Forsterei auf 24%

Deshalb meine ich ja, wir sollten das Problem betrachten wie es ist: international und nicht bloß national und insgesamt und nicht fokussiert auf ein oder zwei Sektoren.

Dabei würde mich auch mal genauer interessieren was welche Sektoren tatsächlich und global betrachtet bei beinhalten.

Ich verstehe schon warum Du da unterscheiden möchtest, aber am Ende des Tages kommt es doch darauf an CO2 einzusparen, und zwar so schnell wie möglich.
Und das geht aus unserer Perspektive zeitnah leider nur national, im besten Fall Europäisch, aber selbst da wird es noch mal schwerer als schon hier.

Wir sind historisch einer der grössten CO2-Emittenten der Welt, aufgrund unserer frühen Industrialisierung, wir haben ein sehr hohes Wohlstandniveau und relativ hohe Wirtschaftskraft, da haben wir genügend Gründe so viel wie möglich, so schnell wie möglich zu erreichen, unabhängig vom Druck das es kurz vor zwölf ist weltweit.
Obwohl „schnell“ schon fast ironisch klingt weil unsere Regierungen Jahrzehnte kaum was gemacht haben.

Die Prämisse sollte doch sein, wo was nachhaltig einzusparen ist, wird es gemacht, natürlich mit einem Konzept, sozialem und wirtschaftlichen Ausgleich und entsprechender Informationskampagne, dass die Leute mitgenommen werden.

Wir sollten nicht nur Ziele setzen sondern konkrete Maßnahmen vorschlagen, das nimmt den meisten Leuten auch die Angst, wenn man weiß worauf man sich einlässt.

Natürlich können wir uns parallel dafür einsetzen auch in anderen Ländern CO2 einzusparen, aber anfangen müssen alle, und zwar so schnell wie möglich. Und je mehr wir geschafft haben, so einfacher wird es andere davon zu überzeugen, dass es geht bzw. haben die Konzepte und Produkte, die dabei helfen.

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Ich würde sogar noch weiter gehen. Wir haben dann nicht nur irgendwelche Konzepte und Produkte, sondern wir hätten dann Konzepte und Produkte, die besser sind, als die momentanen.

  • Strom aus Windenergie für 5 ct/kWh
  • Kaum noch Abgase in Innenstädten
  • Keine Kohlekraftwerke mehr
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Wir müssen beim Thema Energieerzeugung bei den Erneuerbaren „all in“ gehen. Auf jedes Dach PV, Windkraft wo es geht, Batterien als Kurzzeitspeicher und als Saisonspeicher Power to X. Da selbst erzeugter Solarstrom billiger wird als die Netzkosten, hat keine andere Form der Energieerzeugung sonst eine Chance, wirtschaftlich zu konkurrieren. Sehr sehenswert dazu: Rethinking Energy -- 100% Solar, Wind and Batteries Is Just The Beginning - YouTube
100% solar wind and batteries is just the beginning…

Wir müssen sehr viel machen, ohne Frage, aber die Maßnahmen müssen auch effizient sein und nachhaltig sein.
Nur technische Lösungen und einfach mehr nur (ohne Einberechnung der Produktionsemission) „CO2-neutral“ zu machen ist glaube ich auch nicht zielführend.

Zu dem Thema gab es einen interessante Podcast mit dem Soziologen Harald Welzer.
Mir hat es auf jeden Fall zu denken gegeben, bzw. wir sollte von dem Gedanken weg, alles so weiter wie bisher nur ohne CO2.
Das wirkt zwar nicht vermittelbar, aber es wird ja auch gar nicht erst versucht und wirklich gut geht es vielen im aktuellen System auch nicht.

Vielen Dank für den Tipp. Den Podcast habe ich gestern nach dem Schreiben gehört und schon ein wenig drüber nachgedacht. :wink:

Stop, dass ist wirklich wichtig. Das Märchen eine PV oder eine Windkraftanlage würden bei der Produktion mehr Energie verbrauchen als sie erzeugen muss einfach aus allen Köpfe herausgeprügelt werden, schon im Kindergarten. Alle Menschen müssen einfach akzeptieren, dass die Lösungen für die Energiewende längst bekannt sind. Und bitte bitte hört endlich auf euch Gedanken über die vermuteten Probleme anderer zu machen. Ich finde es immer lustig, wenn Fahrer von Verbrennern berichten, dass man ja nirgendwo laden könne. Und das lässt sich auf beliebige Themen übertragen. Immer wird vorgeschoben ein anderer könnte ja ein Problem haben. Der einzige Zweck ist es die eigene Untätigkeit zu verteidigen. Was ich aber keinem unterstelle der hier diskutiert. Trotzdem sind diese Reflexe erkennbar.

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Das habe ich ja auch nicht behauptet, aber Fakt ist, dass so gut wie nichts aktuell CO2-neutral hergestellt wird.
Es geht nicht darum, nicht auf Erneuerbare umzustellen, aber zu denken, dass wir einfach jedes Dach mit PV zupflastern können, und sehr viel Windkrafträder aufstellen, und der Rest läuft so weiter wie bisher ist keine Lösung. Wir sollen auch schauen, was am meisten Energie bei geringstem CO2-Ausstoß bringt bzw. den geringsten Umweltfußabdruck hat, wo wir Energie einsparen können usw…

GermanZero zum Beispiel hat im Maßnahmenkatalog vorgeschlagen (kurz zusammen gefasst in der Sektorskizze Gebäude und Wärme) es zu subventionieren, Einfamilienhäuser zu teilen, so das wir effizienter wohnen können und mehr Leute einen Wohnraum finden ohne neu bauen zu müssen.
Genauso Beratung und Unterstützung anzubieten für Wohnungstausch, Untervermietung usw…

Wir müssen neben aller technischen Verbesserungen auch unsere Art zu wirtschaften/konsumieren/bauen überdenken, aber das ist ein dickeres Brett als nur unsere Energieumwandlung umzustellen, leider.

Das Problem bei den Vorschlägen von GermanZero ist das sie einfach davon ausgehen das alle Eigentümer Geld haben.
„Die energetische Sanierungsrate steigt durch zielgerichtete Förderung, Klimaberatung
und Sanierungspflicht von derzeit einem auf jährlich vier Prozent.“
Zielgerichtete Förderung: Wenn du nur wenig Geld übrig hast ist es egal ob dir 50T€ oder 25T€ für die Sanierung fehlen, das Geld fehlt einfach…
Klimaberatung: Schönes Thema. Wenn man, insbesondere im ländlichen Raum, einen Klimaberater findet der sich herablässt vorbeizukommen dann definitiv nicht für eine kleine Beratung. Da fallen gleich richtig Kosten an.
Sanierungspflicht: Siehe Förderung, wenn kein Geld da ist kann der Staat anordnen was er will. Die Leute werden es eher versuchen maximal herauszögern oder zu umgehen.
„Ein Geringer-Wohnfläche-Bonus kommt Mieter:innen zugute, die auf kleiner Fläche leben. Die bauliche Teilung von Einfamilienhäusern wird durch den Staat finanziell gefördert.“
Hieran sieht man so schön die Stoßrichtung: Der Eigentümer der Einfamilienhauses hat die Kosten, der Mieter bekommt den Bonus. Und auch hier wieder: Es nützt dir nichts wenn der Staat von 50T€ Umbaukosten die Hälfte übernimmt, wenn dann der Mieter seine Miete nicht bezahlt.
Die Mieter in unserem Nachbarhaus haben ein Jahr lang keine Miete gezahlt bevor der Vermieter sie herausbekommen hat.

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ich glaube wir sind da sehr nah bei einander.
Für mich ist das sparen von Energie eine Selbstverständlichkeit. Ich arbeite seit 10 Jahre hauptberuflich auf dem Gebiet um Fabriken fit für die Energiewende zu machen. Die Möglichkeiten effizienter zu werden und Energie einzusparen sind gigantisch - selbst nach 10 Jahre intensiver Arbeit gibt es immer wieder signifikante Fortschritte, und alle wirtschaftlich. Projekte mit erneuerbarer Energie starten erst jetzt wirklich. Auch hier gibt es fantastische Möglichkeiten. Das entscheidende ist, man muss es tun. Und wenn du dich umschaust, dann fragen die Menschen, ob nicht doch ein Baum mehr CO2 speichert als eine Windkraftanlage CO2 vermeiden kann. Die Städte weigern sich Solarkataster zu erstellen oder Vorranggebiete oder eine Solarpflicht auf Neubauten. Die überwiegende Mehrheit in der Wirtschaft kennt bestenfalls LED Lampen. Nicht-Wissen und Nicht-Wollen gepaart mit politischer Blockadehaltung sind leider immer noch die alltäglichen Bremsklötze. Deswegen: Gang einlegen und losfahren :slight_smile:

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Es gibt schon eine Korrelation zwischen Immobilienbesitz und Geldvermögen. Die bertelarme Oma, die jedoch im Eigenheim lebt, ist nicht die Regel.

Wenn es eine stattliche Förderung gibt, gepaart mit ein paar Giftpillen/Auflagen, dann werden die meisten Eigentümer schon zuschlagen. Wer lässt sich nicht gern Geld schenken?

Die Frage ist eher, wo die Handwerker herkommen sollen, um die Sanierungsquote zu vervielfachen.

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Das ist nichts gegen Dich, aber ich kann dieses Argument nicht mehr hören. Nur weil es theoretisch wenige Fälle gibt, wo das ein Problem ist, dürften wir nicht notwendige Maßnahmen umsetzen? Das ist das klassische FDP/CDU-Argument, die immer nur das Herz für die armen Leute entdecken, wenn sie die Vermögenden vor Abgaben bewahren wollen.

Durch die Sanierung sinken die benötigten Heizkosten je nach aktuellem Stand massiv, was bei den immer weiter steigenden fossilen Energiekosten über nicht allzu lange Zeit relativ stark ins Gewicht fallen sollte. Durch die Sanierung wird der Wert der Immobilie auch deutlich steigen, denn ohne wird diese langfristig unverkäuflich oder zumindest nur mit massivem Abschlag.

Dann gibt es Kredite, wahrscheinlich auch staatlich gefördert, genauso wurde das Haus ja auch abbezahlt.

Und jeder der Wohneigentum besitzt sollte jeden Monat Rücklagen bilden, Finanztip schlägt 1,5 €/qm pro Monat vor und einen Anstieg um 1 % im Jahr, bei einer älteren Immobilie aufgrund des Anstiegs deutlich mehr.
Wer das nicht machen und langfristig auch nicht machen kann müsste eh verkaufen, da er/sie langfristig das Haus/Wohnung nicht halten kann, wenn eine größere Reparatu ansteht.

Ich kenne keine Details, Du möchtest aber auch für Deine Arbeit bezahlt werden und es würde ja wahrscheinlich auch gefördert. Sowas gibt es teilweise auch zum Teil von den Verbraucherverbänden bzw. in Härtefällen könnte es ja vom Staat bezahlt werden.

Können sie machen, dann müssen sie halt mit exorbitanten Heizkosten und stark abnehmenden Wert ihrer Immobilie leben.

Also erstmal ist die Teilung optional, sie wird nur gefördert. Genauso wie man das Haus wahrscheinlich mit Kredit gebaut hat, könnte dieser durch Mieteinnahmen oder durch einen Verkauf die Kosten sofort beglichen werden.
Sowas könnte gerade im Alter ganz praktisch sein, weil man selbst eh weniger Fläche braucht, die Einnahmen tendenziell geringern sind und man im besten Fall noch nette Nachbarn (die man sich selbst aussuchen kann) bekommt.

Es hat auch letztens jemand im Lotto gewonnen? Was ist das für ein Argument? Wie häufig passiert sowas, die Regel ist das nicht und sollte es doch mal eintreten geht es im Schnitt viel schneller.
Und wie gesagt seine Mieter kann man sich aussuchen.

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Erst mal danke für die Erklärung, ich kann das Argument auch nicht mehr hören. :face_with_hand_over_mouth:

Das ist wirklich ein größeres Problem. GermanZero schreibt dazu in der Kurzfassung (Sektorskizze):

Das Nadelöhr ist hier der Mangel an Handwerker:innen -daher muss die nächste Bundesregierung umgehend eine Fachkräfteoffensive starten. Die Sanierungskosten werden sozial gerecht zwischen Mieter:innen, Vermieter:innen und Staat aufgeteilt

Und die Langfassung aus dem Maßnahmenkatalog:

IX. Ausbildungsoffensive
Die Baubranche leidet bereits jetzt an einem Fachkräftemangel. Dazu trägt bei, dass junge Menschen vermehrt studieren anstatt eine Berufsausbildung zu absolvieren. Die hohe körperliche Belastung in der Baubranche führt zu einer höheren Zahl an Ausfallzeiten. Neben dem allgemeinen Fachkräftemangel kommt jedoch hinzu, dass besonders in den Bereichen, die zukünftig an Bedeutung gewinnen müssen – der energetischen Sanierung von Gebäuden, dem Bauen im Bestand und dem Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen und Naturbaustoffen – Handwerker:innen, aber auch Expertise, fehlen.
Notwendige Regelungen:

  • Zusätzliche Handwerker:innen können für die energetische Sanierung und das Bauen im Bestand gewonnen werden, wenn die Neubautätigkeit zurückgeht. Die Handwerkskammern sollten entsprechende Fortbildungen und Umschulungen, auch für das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen und Naturbaustoffen, anbieten.
  • Auch bei den Ausbildungsinhalten muss eine Trendwende weg vom Neubau und hin zum Erhalt des Bestands erfolgen. Zudem muss vermehrt Expertise zu energetischen Sanierungen und klimapositivem Bauen vermittelt werden.
  • Eine finanzielle und soziale Aufwertung von Berufen in der Baubranche würde die entsprechenden Berufe und Ausbildungen attraktiver machen. U.U. können bestimmte Berufe, die bislang Ausbildungsberufe darstellen, an Fachhochschulen angeboten werden
    In den nächsten Jahren sollte zudem ein monatlicher Ausbildungsbonus an Auszubildende in besonders dringend benötigten Berufen gezahlt werden. Jugendliche sollten an den Schulen über das Berufsfeld informiert werden.
  • Die körperliche Belastung einzelner Beschäftigter könnte reduziert werden. Nach langer körperlicher Tätigkeit könnten weniger körperlich belastende Tätigkeiten in der Baubranche, etwa bei der Durchführung von seriellen Sanierungen, angeboten werden.
  • Fachkräften aus dem Ausland sollte die Tätigkeit in Deutschland erleichtert werden, etwa durch eine vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse.
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Der Eigentümer, der nicht genug Geld zur Pflege seines Eigentums hat, sollte eine Hypothek auf sein Eigentum aufnehmen, oder - sofern es schon voll belastet ist - sein Eigentum verkaufen an jemanden, der genug Kapital hat. So einfach ist das. Dieses „Argument“ ist wirklich der allergrößte Quark und wird immer aus dem Hut gezogen, wenn man noch mehr Subventionen bei noch weniger Eigenbeteiligung für die 90% Immobilieneigentümer mit mehr als genug Geld auf der hohen Kante herausschlagen will. Dann ducken die sich pflichtschuldig weg, sind mucksmäuschenstill, und der Haus+Grund-Chefredakteur verweist in Klassensprecher-Manier mal wieder öffentlichkeitswirksam auf die 10% armen Schlucker, die obige Regel nicht befolgen wollen und an ihrem Haus klammern, obwohl sie es sich nüchtern betrachtet nicht leisten können, und wirbt um Mitleid mit all den darbenden Eigentümern - Mitleid, das sich in monetären Zuwendungen ausdrückt natürlich, und natürlich, damit es auch gerecht zugeht, für alle Eigentümer gleichermaßen!

Wer seine energetische Bruchbude nicht zumindest bis zu einem Minimalstandard sanieren will oder kann, soll sie halt verkaufen. Siehe oben. Du willst doch Mieter auch aus ihrer Bude werfen können wenn sie keine Miete zahlen, richtig? Das Äquivalent für Eigentümer ist der Zwang zum Verkauf, wenn die Kohle nicht für die gesetzlich festgelegte, gesellschaftlich daher erwartete Minimal-Bewirtschaftung des Eigentums reicht. „Eigentum verpflichtet“ - steht im Grundgesetz!

Das ist in der Tat das Hauptproblem, und wenn ich mir die von @stateofthenation zitierten Maßnahmen so durchlese, dann bin ich mir nicht sicher, ob das so aufgehen wird. Eine zurückgehende Neubautätigkeit sehe ich höchstens im Bereich der Bürogebäude kommen; im Wohnbereich halte ich das für illusorisch, schon allein, weil man beim ein oder anderen Gebäude sicher auch zum Schluss kommen wird, dass eine Sanierung unwirtschaftlich und ein Abriss und Neubau vorteilhafter ist.

Der zentrale Punkt wird langfristig daher das Image und die Verdienstmöglichkeiten der Handwerkerberufe sein. Es wurde in den letzten Jahrzehnten mit viel Aufwand versucht, Akademikerberufe und das Studieren zu pushen, um die Studienquoten zu erhöhen und den Fachkräftemangel im Hochqualifikationsbereich zu bekämpfen. Der gesamte Bereich der Ausbildungsberufe ist dabei als Nebeneffekt etwas unter die Räder gekommen. Das gilt es, umzukehren, der Handwerksbereich muss mindestens so sehr gefördert und attraktiv gemacht werden wie die akademische Laufbahn.

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