Klimanotstand - Handeln jetzt!

Du hast mich nicht ganz richtig verstanden. Ideen gibt es und auch das Ziel. Aber der Weg dahin ist das Problem. Stell Dir einfach vor, Du bist Bürgermeister in einer Stadt. Was genau würdest Du machen? Stell Dir das einfach mal vor. Die Anzahl der Probleme und Maßnahmen ist erdrückend und die Mittel i. d. R. sehr begrenzt.

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Das einzige Problem besteht darin, die Bevölkerung mitzunehmen. Das ist in der Tat ein dickes Brett. Für alles andere haben Thinktanks wie Agora relativ detailliert aufgeschrieben, welche Schritte zu tun sind.

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Da stimme ich zu.

Drastische Lösungen sind in einer Demokratie nur schwer „mal eben“ umzusetzen, da ich hier immer Mehrheiten brauche, also den Großteil der Bevölkerung mitnehmen muss.
In 4 Jahren Legislaturperiode schwer hinzukriegen.
Das geht wohl nur in Diktaturen und Autokratien, wo man aufs eigene Volk keine Rücksicht nehmen muss.
Aber zum einen kenne ich keine Diktatoren, die sich den Klimaschutz primär zum Ziel gesetzt haben, zum anderen, wollen wir in so einer Herrschaftsform leben? Um Klimaziele drastisch umzusetzen?
Inhaltlich bin ich bei der Dringlichkeit ja völlig dabei, nur die Umsetzung ist das herausfordernde. Das wird nur in stetigen kleinen Schritten gehen.

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Der Jetzt-Zustand ist doch, dass regierende Kräfte sich nicht trauen, den Menschen das zu sagen, was hier in diesem Thread schon ziemlich Konsens ist. Sie könnten sich ja auf die vielen Studien berufen und kämen nicht in den Verdacht von Panikmache. Sie könnten Kampagnen fahren, um einmal die Diskussion der Notlage im Volk anzustossen und Bewusstsein zu bilden.

Für die Regierung wäre das ein gewisses Risiko, wenn die oppositionellen Kräfte mit Desinformation und Beschwichtigung eine Chance für einen Machtwechsel sieht. Es käme darauf an, die Kampagne gut zu machen, den Widerstand gedanklich vorauszusehen und das entsprechende „Gegengift“ präzise zu entwickeln. (Daran hapert es ja so oft bei eher unpopulären Massnahmen.)

Das wäre erst einmal verfassungskonform im Gegensatz zum bisherigen Regierungshandeln den Klimaschutz betreffend. Dieses gedankliche Kippen gleich in die „Ökodiktatur“ ist ein Denkfehler, der allerdings gerne genutzt wird.

„Die stetigen kleinen Schritte“ helfen ein wenig, aber sie sind eher Beruhigungsmittel. Auf keinen Fall sind sie der einzig gangbare Weg, im Sinne von: so unterscheidet sich halt Realpolitik von Traumpolitik.

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Die Frage wäre dann, welche Politiker mit Entscheidungsmacht und Mut, gepaart mit einer grossen Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen polltischen Karriere, haben wir denn aktuell?

Und wie verzichtsbereit wäre speziell die deutsche Bevölkerung?

Inhaltlich stimme ich völlig zu. Wenn wir unser Klima noch entscheidend positiv beeinflussen wolken, müssen wir sofort mit gestrecktem rechtem Bein eine Vollbremsung machen und uns von der Masse an Wohlstand und Bequemlichkeit im Alltag verabschieden.
Ich befürchte, dazu fehlt sowohl Wille als auch der wirkliche Druck auf die Menschheit.
Das soll kein Aufruf zur Passivität sein, aber drastische Kehrtwendungen sehe ich da nicht zeitnah

Ich als junger, bald 27-Jahre alter Mensch bin auch soweit, dass ich keine Kinder in eine Welt setzen möchte, die auf den Abgrund zu fährt und es nicht schafft zu bremsen und die Weichen neu zu stellen… Vom Gefühl her ist in meinem Umfeld so gut wie jeder besorgt, aber wirklich etwas ändern tun die wenigsten.
Die einen sagen, ja das erlebe ich eh nicht mehr, oder bringen ein „aber China“ Argument etc.
Die meisten werden ähnliches erleben.

Für mich habe ich entschieden, dass ich einfach so gut ich es kann und vertreten kann, mein Bestes gebe. Quasi ein Vorbild für mein Umfeld bin.

Ich fahre so viel es geht Fahrrad, besitze dennoch ein Auto, denn ohne geht es für mich nicht.

Ich bin jetzt seit 1.5 Jahren 100% vegan und das konsequent. Jeden Tag ist das Thema auf der Arbeit (zwar meist eher negativ und pro Fleisch/Tierquälerei, aber es wird darüber gesprochen).

Ich habe mich mit Balkonkraftwerken beschäftigt und mir eines gekauft und montiert. Mir ist klar, dass so was eine Investition ist und das nicht jeder Leisten kann. Aber auch hier, Vorbild und es entstehen viele Gespräche und Diskussionen.

Die meisten Themen kann der einzelne nicht alleine lösen, aber er kann das Möglichste tun!

Viele Themen sind auch sehr emotional, für mich zb das Thema Veganismus. Siehe den Post von mir zu dem Thema, der auch die Frage stellt, warum niemand versteht, dass vegan leben dem Klima extrem hilft und vor allem das Tierleid auf dem Planeten reduziert.

https://talk.lagedernation.org/t/klimaschutz-warum-wird-veganismus-belaechelt/16715?u=herrfrutti

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Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Atomkraftwerke: Weiterbetrieb sinnvoll?

Als Bürgermeister kann man durchaus etwas machen.
Z.B. hat unser Bürgermeister angestoßen, dass sich die beiden Kirchen als faire Gemeinde zertifizieren lassen, was sich auch direkt auf die Unternehmen hier auswirkt, die nun faire Produkte vorhalten müssen.
Eine Gaststätte prüft in Folge dessen, ob sie sich nicht auch gleich als Bio zertifizieren lassen soll.
Andere Gemeinden haben es geschafft, mittlerweile energieautark zu sein.
Nicht alles muss gegen die Bevölkerung durchgesetzt werden. Wenn man Vorteile für den Tourismus, den Ruf in der Öffentlichkeit oder auf langfristige Sicht Gewinne vermitteln kann, ist das auch für die Bevölkerung reizvoll.

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Eindeutig, scheinbar größer als die des Klimawandels. Empirisch eine nicht leicht zu vertretende Position. Ich werde dazu hier nichts mehr schreiben da, wie @Matder korrekt anmerkt, das alles bereits ad nauseam in anderen Threads diskutiert wurde.

Die Tatsache, dass die besten Beispiele für eine erfolgreiche(?) Wind/Sonne Dekarbonisierung die euch einfallen zwei nicht mal 5000 Seelen Dörfer sind, die keine Industrie haben, alle ihre Windräder/Solarpaneele importieren mussten und im Winter trotz allem Stroh verbrennen müssen um ihre Häuser zu heizen, verdeutlicht meinen Punkt eigentlich besser als alles was ich bisher geschrieben habe.

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Mal etwas globaler bzw theoretischer gedacht, auch in Bezug auf den Club of Rome, der aktuell oft zitiert wird:

Grundproblem ist wohl der Drang nach stetigem Wachstum, der in quasi allen Ländern als Synonym für Wohlstand betrachtet wird.
Diese Art des Wirtschaftens und des Fortschritts müsste wohl grundsätzlich überdacht werden.
Doch wer sagt den Ländern Asiens oder Afrikas, das sie auf vergleichbaren Wohlstand verzichten müssen, weil die westlichen Industrienationen den Karren schon an den Abgrund gefahren haben?
Geschweige denn der eigenen Bevölkerung, das es eben nicht mehr alle 2 Jahre ein neues Handy gibt, kein Motorrad für die Freizeit und kein Einfamilienhaus mehr?
Sind wir gesellschlich und weltweit dazu bereit?

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Ich hoffe sehr niemand. :flushed:

Das würde bedeuten Milliarden Menschen in diesen Ländern zur Armut zu verdammen mit allem was dazu gehört.

Allerdings sind wir glücklicherweise ohnehin nicht in einer Position an irgendein armes Land eine derart grausame Forderung zu stellen. Die würden uns (zu Recht) den Weg zur Tür zeigen.

Was wir machen können ist Technologie entwickeln die es diesen Ländern erlaubt ohne fossile Energie zu industrialisieren. Diese Technologie muss preislich auf dem Niveau von billiger Kohle liegen und 24/7 verfügbar sein um Akzeptanz zu finden. Einfach wird das nicht.

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Implizit tun wir genau das.

Alle Länder dieser Erde auf unser derzeitiges Wohlstandsniveau, besser Konsumniveau, zu bringen inkl. Energieverbrauch, dürfte das System Erde bei weitem überfordern, egal ob Windkraft oder Atom. Ohne Abspecken unsererseits wird es nicht gehen.

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Nun ja, diese Hoffnung spiegelt im Grunde das Mantra von CDU/FDP wieder, das wir schon irgendwas erfinden werden, wenn es eng wird. Bis dahin machen wir mal weiter wie bisher.
Zudem ist es schon so, das wir uns als westliche Nationen zum Thema Klimaschutz belehrend hinstellen und auch den Schwellenländern subtil mitteile, „so wie wir das die letzten 200 Jahre getrieben haben, das könnt ihr aber nicht machen“. Obwohl diese Aussage ja völlig korrekt ist, hat sie ein Geschmäckle.

Wir müssen wohl tatsächlich mal (global?) in uns gehen und uns fragen, was ist Wohlstand, und wieviel davon können wir uns noch erlauben? Den Planeten völlig auspressen für was? Unbegrenzten Konsum? Positive Geschäftsbilanzen? Einfach weil wir es können?

Jeder Schritt ist sicherlich wertvoll und richtig, den man zum Klimaschutz vorangeht. Aber es hat immer was von Feigenblatt. „Wir tun doch was“, ohne allerdings wirklich konsequent etwas zu tun. Zudem wird immer nur in kurzen Legislaturperioden oder Zeiträumen gedacht, und wenn man mal 20-30 Jahre weiterdenkt, dann sehr vage mit vielen Hintertüren.
Ich habe schon das Gefühl, das wir uns beim Thema Klimawandel und Klimaschutz ziemlich viel in die Tasche lügen, um unser Gewissen zu beruhigen.
Just my 50 Cent.

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Zumindest Energie aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Geothermie etc würde uns zur Verfügung stehen! Ergänzt um Speichertechnik!
Die täglich günstiger wird!

386 Trillionen Terrawatt pro Sekunde erzeugt die Sonne! Ein halbes Milliardstel kommt auf der Erde an!

5,2 Billionen Liter Rohöl pro Jahr weiter Fracken, Pumpen, transportieren, raffinieren, sind ja wohl hoffentlich nicht die Alternative?!

Erklären aber ganz gut die Interessenslagen, die hinter der zentralistischen fossilen Energie stehen!

Quelle:

Und hier:

ein kleines Video für die, die uns ins Doom & Gloom Szenario steuern wollen und Versuchen durch Desinformation und geschickter Vermischung von Fakten und Fiktion unsere Wahrnehmung zu steuern!

https://meinpodcast.de/aus-regierungskreisen/energiewende-wirtschaftsministerium-trifft-auf-energieverband

und

https://meinpodcast.de/aus-regierungskreisen/folge-46-ber-desinformation-deepfakes-und-hybride-kriegsfhrung

Da du ja analog zu Prof (Un) Sinn viel Meinung und wenig Fakten lieferst:

Hier mal schön zu sehen wie Meinungen wie deine von Praktikern der Energiewirtschaft wie Dr. Sauter der auch in der Forschung tätig war wiederlegt wird…

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Genau so sieht es aus.

Auf wieviel % seines Gehaltes müsste jeder Deutsche verzichten, um alle Länder der Erde auf dasselbe Niveau zu bringen? Vor allem weil die USA da eh nicht mitspielen werden.

80%? 90%? 95%? Oder gar 99%

Viel Spaß bei der Durchsetzung. Spätestens dann gibt es in Deutschland einen rechten Umsturz.
Wer möchte wetten?

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Wo siehst du denn diesen „vergleichbaren Wohlstand“, der nun in Gefahr wäre?
Kinderarbeit, Lithiumabbau ohne Gesundheitsschutz, Kaffeebauern in Barracken…
In der Realität verdienen ein paar wenige Geschäftsführer und ansonsten die G20.
Derweil wird Raubbau an ihrem Land betrieben. Die Schäden beheben wird ein vielfaches dessen kosten, was als Gewinn in ihrem Land verbleibt.
Würden aber die Gewinne in ihrem Land verbleiben und die Regierungen das auch wirklich investieren, könnten sie Vorreiter in erneuerbaren Energien werden, statt Gasvorkommen für Deutschlands Energiebedarf zu erschließen.

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Der Umbau der Energiesysteme hin zur Klimaneutralität

Yuval Noah Harari und
sein Team haben verschiedene Wirtschafts- und Klimastudien
keine wirtschaftliche Sicherheit und Handlungsmacht mehr biegesichtet und festgestellt, dass der Aufwand für die Energiewende bei 2 bis 3 Prozent des jährlichen globalen BIP liegen wird.
Quelle:
Eearth4all S.191

Alternativen? Gibt es eigentlich nicht…

Ist es machbar? Ja ist es…

Der Rechte Umsturz muss vermieden werden, aber in Deutschland sehe ich ihn nicht, gerade die überalterte Gesellschaft will einfach ihre Ruhe!

Ich zahl das mit, warum?
Weil ich es mir leisten kann, und weil wir in Bayern an einer langfristigen Zukunft für uns und alle Kinder interessiert sind, ist meine position Konservativ?

Ja ist Sie, ist das schlecht? Nein ist es nicht.

Konservativ = schlecht ist absoluter quatsch, wie Progressiv = ganz Toll auch absoluter Quatsch ist, wir sind keine schwarz weise welt auch wenn das manch Rechts- und Linkspopulisten gerne hätten…

Was genau meinst du den mit „abstraktem politischen Konservatismus“???
Ich les in dem Papier von der CSU nix von Atomkraft!

Was ich aber wahrnehme ist gezielte Desinformationspropaganda:
„Spätestens 2013 entdeckt der Kreml also mit der konservativen antiwestlichen Kritik ein Thema für sich, das nicht nur im Innern des Landes, sondern weltweit Anerkennung bringt – und westliche Rechts- und Linklspopulisten an Moskau binden wird.[…]

Das 21. Jahrhundert, so Buchanan,
könne von einem Kampf geprägt sein, der Konservative und Traditionalisten in den einzelnen Ländern antreten lasse gegen den militanten Säkularismus einer multikulturellen und transnationalen Elite.“
S. 46

Die Wahrheit ist der Feind, Golineh Atai (2019)

Transformationspfade für ein klimaneutrales Deutschland

ESYS-Ergebnispräsentation

Exakt

Ja, alles richtig.

Und gibt es Studien darüber, was das für die Bewohner der G20 bedeuten würde, wenn wir den Wohlstand für alle nicht-G20-Staaten auf dessen Niveau heben müssten?

Dann geht es nicht mehr um Einfamilienhäuser oder darum, nicht mehr alle zwei Jahre ein neues Handy kaufen zu können.

Dann wird es für Teile der Bevölkerung der G20 richtige Armut geben. Also nicht nur außerhalb des Medians gefühlte Armut wie in Deutschland.

Es gibt keine Alternative zum sofortigen Klimaschutz.

Es gibt keine Alternative zu mehr Klimagerechtigkeit.

Ein Festhalten am Status Quo um jeden Preis funktioniert nicht.

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