Klimaneutrale Heizung

Hallo zusammen,

euer Gast, der Architekt und Energieberater, hat es auf dem Excel-Sheet so dargestellt, als wäre eine Wärmepumpenheizung mit 0 g CO2 / Jahr möglich.

Auch wenn ich totaler Befürworter der Technologie bin, finde ich das nicht in Ordnung. Wir alle wissen, dass auch zur Erzeugung von EE-Strom CO2 anfällt, wenn auch sehr gering. Und dazu gibt es ja durchaus auch Zahlen, z.B. vom UBA oder Fraunhofer Institut (siehe UBA: „Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger 2020“).

Für einen Fachmann wäre es redlich einen Wert für die kWh EE-Strom zu berechnen oder zu recherchieren.
Die durchschnittliche Zusammensetzung des EE-Stroms wird ja veröffentlicht und für die einzelnen Erzeugungsarten gibt es wie gesagt Werte.

Auch das Heizen mit Holz kann man leider nicht als klimaneutral ansehen. Das UBA empfiehlt es auch nicht mehr, da das „Potential an nachhaltig produziertem Holz“ ausgeschöpft sei.

Die einzige Möglichkeit zu heizen, ohne CO2 zu verursachen ist, nach meiner Kenntniss, die Nutzung von Wärme aus einem Pyrolyse-Prozess (siehe: Pyro-Anlagen – PyroFarm – Kaskad-E GmbH). Das ist sogar Klima-positiv. Gibt es aber momentan nicht fürs Einfamilienhaus, soweit ich weis.

Frage an alle: Kennt von euch jemand eine weitere Möglichkeit?

Bei EEs fällt CO2 an, weil es in der Herstellung der Maschinen anfällt. Warum sollte das bei einer Pyrolyseanlage nicht so sein?

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Für die Maschine fällt hier auch was an.
Das Prinzip ist aber: bei der Verbrennung wird nur das Lignin aus dem Holz/Biomasse verbrannt. Der Kohlenstoff bleibt als Pflanzenkohle zurück und wird zur Aufwertung von Böden verwendet (Gartenbau, Landwirtschaft) und dadurch für sehr lange Zeit der Atmosphäre entzogen.

„Das bei der Papierherstellung vor allem im Sulfatverfahren in großen Mengen als Reststoff anfallende Lignin wird als Schwarzlauge vor allem als Brennstoff direkt in den Zellstofffabriken genutzt. Es hat einen Heizwert von 23,4 MJ/kg und dient neben der Energiegewinnung für die Fabriken selbst mit einer Deckung von 80 bis 100 Prozent des Energiebedarfs[33] auch zur Gewinnoptimierung durch den Verkauf von Wärme und Elektrizität.“

Ist offensichtlich nicht neu, nur steht bei Wikipedia leider nicht was bei der Verbrennung in die Atmosphäre kommt, da auch Lignin C enthält.

Klar entsteht dabei CO2. Ist aber ja tatsächlich vorher aus der Biomasse gekommen. Es stellt sich die Frage, wie groß das Potenzial ist. Hierfür braucht man ja MEHR Biomasse, als wenn man sie direkt verbrennt (weil nicht alles energetisch verwertet wird) und wir haben jetzt schon ein Flächenproblem damit.

Ja und nein.

Das Problem ist hier meines Erachtens was man alles so alls Biomasse betrachtet.

Wenn ich das halbwegs richtig verstanden habe ist ja dieses Lignin in allem was pflanzlich ist.

Würde also bedeuten alles was an biologischem Abfall in der Landwirtschaft so anfällt könnte verwendet werden, also z.B. nach der Ernte die Kartoffelpflanze.

Wie groß da dann aber wiederum das Potenzial ist keine Ahnung.