Star-Architekt Thun: „Deutschland befindet sich in der Hand einer Dämm-Mafia“
siehe https://www.matteothun.com/files/press/2023/Handelsblatt.pdf
Wenn jemand von Dämm-Mafia spricht, lese ich mittlerweile nicht mehr weiter, da meistens nur noch wirrer Stuss kommt. Bestätigt sich wieder: Dämmung=Schimmel, Solarpaneele (PV?) doof weil Geothermie effizienter, aber bitte Erneuerbare ausbauen.
Was ich schon alles an Mafia-Storys gehört habe. Mal soll die Erdölmafia für Dämmstoffe sein, weil ja alle! Dämmstoffe aus Erdöl sind, dann ist die Mafia wieder gegen Dämmstoffe, weil sie ja ihr Heizöl verkaufen wollen.
Was definitiv richtig ist:
- Dämmen ist oft sehr teuer
- Wärmepumpen brauchen das nicht zwingend.
Beispiel:
Haus braucht vor Dämmung 20.000kWh/Jahr, danach 10.000. Unrealistisch hoher Preis pro kWh 0,20€. D.h. durch Dämmung Einsparung von 2000€/Jahr. Preis der Dämmung 60.000€, braucht also 30 Jahre bis sich das rechnet.
Wärmepumpe erzeugt aus einer kWh Strom 3,5kWh Wärme. D.h. ich brauche ca. 5700kWh Strom. Wenn der Strom 0,40€/kWh kostet, gebe ich mit WP 2300€ statt 4000€ für Gas aus, spare also 1700€. Mehrkosten WP statt neuer Therme meinetwegen 8500€, dann brauche ich nur 5 Jahre bis sich das lohnt.
Beim Thema Dämmung und Wärmepumpe sind dann vorrangig Eigenheimbesitzer und Vermieter angesprochen?
Wobei das Thema günstiger heizen für Vermieter erstmal sekundär ist, weil diese Kosten meist der Mieter trägt. Da ginge es eher um die Aufwertung der Mietwohnung, was sich über höhere Mieten refinanzieren lässt.
Als Mieter sind die Möglichkeiten dann eher beschränkt auf alltägliche Energiesparmassnahmen, denke ich.
Was schon dadurch relevant wird, daß auf Mieter zumeist generell höhere Wohnkosten zukommen
Investoren sind tatsächlich ein Problem.
Das Vorgehen war zuletzt häufig so, dass ein Projekt möglichst günstig umgesetzt werden sollte und auf die späteren Betriebskosten kein Wert gelegt worden ist.
Das bedeutet, dass selbst (relativ) neue Gebäude häufig fossil heizen, über kaum Intelligenz verfügen und natürlich auch nicht besonders nachhaltig errichtet worden sind. Lüftung natürlich ohne Wärmerückgewinnung. Usw. usf. Absurd.
Wie sich das nun durch die Corona und Krieg verändert hat, kann ich wegen Jobwechsel nicht mehr so mitkriegen.
Weitere konkrete Schritte.
So wie ich das lese, geht es primär um Mehreinnahmen, die weitgehend von denen erbracht werden, die bei Mobilität und Heizen nicht auf Alternativen ausweichen können.
Oder?
Korrekt. Und die Einnahmen werden dann an Chiphersteller verteilt oder auch an Firmen und Vermögende, die damit das nächste E-Auto finanzieren und sich so auch wieder ein Stück weit frei kaufen können.
Es ist eben kein Wunder, dass es auch wachsenden Wiederstand gegen Maßnahmen gibt, die wieder dafür sorgen, dass von unten nach oben fröhlich umverteilt wird.
CO2KostAufG - Gesetz zur Aufteilung der Kohlendioxidkosten (gesetze-im-internet.de)
Hat sich durch dieses Gesetz geändert, das dieses Jahr beschlossen wurde.
Je schlechter der energetische Standard, desto mehr CO2-Kosten trägt der Vermieter.
Diese Gesetz ist meiner Wahrnehmung nach komplett unterm Radar geblieben, obwohl es viel mehr Mieter wissen sollten. Gerade die schlechtesten Wohnungen werden ja von finanziell schwächeren bewohnt. Da muss der Vermieter bis zu 90% den CO2-Preis tragen.
Mir nicht verständlich, dass gerade die SPD das nicht kommuniziert damit nicht punktet.
Somit ist die These, dass alles die Armen tragen, nicht in Gänze richtig.
Wenn sich das unmittelbar zugunsten der Mieter auswirkt, verstehe ich auch nicht warum das nicht kommuniziert wird.
An welcher Stelle trägt der Vermieter genau die CO2 Kosten? Doch nicht bei den reiben Heizkosten?
Danke für den Post. Darauf wollte ich heute morgen auch hinweisen, bin aber in Meetings versunken.
Ich vermute das liegt daran, dass die Kosten im Allgemeinen moderat sein dürften (noch). Nur sehr wenige dürften in Wohnungen wohnen, die > 70% Anteil des Vermieters rechtfertigen. Bei 30 €/t CO2 kommt da bei den meisten „nur“ ein mittlerer 2stelliger Betrag raus, würde ich schätzen.
Von was leitest du das denn ab? Lese immer wieder, dass mit dem Einkommen die CO2 Emissionen steigen.
Das bedeutet, wer höheres Einkommen hat, hat automatisch mehr CO2 Emissionen?
Wenn jemand mit hohem Einkommen dieses vorbildlich nutzt zur energetischen Sanierung seines Eigenheims und für ein cO2 armes EAuto, dürfte er/sie nicht mehr Belastung haben als jemand, der in einer schlecht gedämmten Mietwohnung mit Gas heizt und einen alten Benziner fahren muss?
Extrembeuspiek, aber nicht abwegig
Na so wird es ständig kommuniziert, alle die höheres Einkommen haben sind Umweltschweine (und werden von den unterenEinkommensschichten alimentiert) Und das ist ja auch das Prinzip des Klimagelds welches täglich 3 mal eingefordert wird.
Du hast Recht @Mike und das ist @LeoWom auch sicher bewusst. Aber nicht wenige User hier und Medien machen diese Gleichung immer wieder auf.
Dabei sollte jedem klar sein, dass es keine erzwungene Kausalität zwischen Einkommen und CO2 Freisetzung gibt.
Übrigens sehe ich die Aussage
grundsätzlich diskutabel. Mobilität können sehr viele Menschen umstellen, nämlich die in Städten mit guter Infrastruktur. Oder man kann auch mal mit dem Zug in den Urlaub fahren. Beides kann günstiger sein als ein Auto.
Und ob bei den aktuellen Konditionen eine Umrüstung eines Hauses auf eine Wärmepumpe tatsächlich eine ökonomisch bessere Option ist, wird sich zeigen müssen. Bisher kann man das nicht wirklich erkennen.
Genauso kann es sein, dass in 5 Jahren technologische Innovation zuschlägt und man dann ein Dämmmaterial hat, dass wesentlich günstiger nachzurüsten ist oder eine Wärmepumpe, für die weniger bezahlt und weniger umgebaut werden muss.
Zum Beispiel. Da hakt es außerhalb von Städten aber an der Infrastruktur.
Wie schon oft diskutiert gibt es keine pauschalen Lösungen
Deswegen habe ich klar gesagt, um welche Gruppe es mir geht. Sonst kommt ja erwartungsgemäß immer schnell der empörte Einwurf.
Ganz klar, für Menschen auf dem Land oder in ruralen Regionen ist das keine Option. Aber das ist jetzt auch nicht wirklich schlimm, solange man von denen nicht fordert umzusteigen, oder?
Das sehe ich auch so. Man muss jeden Bereich mit seinen Optionen für sich betrachten
Statistik
Nicht jeder und nicht jede, aber im statistischen Mittel ist es wohl so, dass je wohlhabender (Einkommen / Vermögen) desto höher der CO2-Anteil.
Und bei Dir weiß ich, dass Du Durchschnitt und Median etc. Inhaltlich richtig interpretierst.
Für die anderen: Wer vorbildlich CO2-schonend sich verhält profitiert künftig, egal ob reich oder arm.
Wieviele disruptive Innovationen außer dem Smartphone kennen wir?
Innovative Dämmaterialien sind Vakuumpanele und Aerogele. Beides schon lange auf dem Markt, aber zu teuer. Wärmepumpen werden seit 40 Jahren verbaut. Zeolith, ORC und Wärmetransformation gehören zu den „theoretischen Gamechangern“ . Der technologische Werkzeugkasten ist gut gefüllt.
Eigentlich brauchen wir nix neues erfinden