Klima und Tierproduktion/unsere Ernährung

Hallo liebes Lage-Team,

erst einmal vielen Dank für eure Arbeit. Ich höre die Lage sehr gerne, um mich etwas ausführlicher über aktuelle Themen auf dem Laufenden zu halten und schätze euren Diskurs dazu, vor allem wenn eure Meinungen auch mal ein wenig auseinander gehen.

Eben habe ich die aktuelle Folge gehört und muss sagen, dass ich so ungefähr um Minute 53 oder 54 sehr enttäuscht war. Nicht direkt oder ausschließlich von eurer Berichterstattung, sondern eher vom allgemeinen medialen Totschweigen (zumindest ist das mein Gefühl). Als ihr zum Thema CO² bzw. Klimapolitik/-wandel damit eingestiegen seid, dass ihr ja schon viel über Verkehr etc. gesprochen habt, aber eine wichtige Sache bisher nicht ganz auf dem Schirm hattet (ich weiß den Wortlaut gerade nicht mehr genau, er erscheint mir an dieser Stelle aber auch nicht entscheidend), dachte ich: “ENDLICH wird das Thema aufgemacht”…als dann Metall- und Chemie-Industrie und nichts weiter aufgezählt wurden, habe ich mich sehr geärgert, dass ein wichtiger Industrie-Zweig, die Fleisch- bzw. Tierindustrie wieder nicht zur Sprache kommt.

Mein Ärger bezieht sich wie schon gesagt, nicht in ertser Linie oder ausschließlich auf die Lage. Ich verstehe nicht (oder ich verstehe es vielleicht doch und ärger mich deshalb noch mehr) wieso der Einfluss der Tierproduktion auf das Klima medial nicht breit diskutiert wird. Die Wissenschaft ist sich meines Wissens nach einig, dass wir den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase nicht ausreichend verringern könne, ohne unser Nahrungsverhalten zu verändern, und zwar am Besten drastisch. Gerade von euch, als kritischen Berichterstattern wünsche ich mir, dass solche Themen, die medial zu wenig thematisiert werden, mehr in den Fokus genommen werden. Auch wenn ich weiß, dass das viele nicht gerne hören, weil unsere Essgewohnheiten auch immer mit vielen Emotionen und teils lebenslangen Gewohnheiten gekoppelt sind. Ich denke das geht uns alle an und es wird viel viel viel zu wenig darüber gesprochen. Vielleicht schafft ihr es ja, den öffentlichen Diskurs dazu etwas weiter voranzutreiben. Mich und unseren Planeten würde das sehr freuen :wink:

Als augenöffnenden Einstieg ins Thema empfehle ich allen die Doku “cowspiracy” (netflix) oder das Buch “Wir sind das Klina – wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück reten können”.

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Sonntagabend und einen guten Start in die neue Woche!

Viele Grüße,
Anna

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Kurzer Nachtrag: Dass die Fleischindustrie gerade durch Covid so in den Fokus gerät, lässt mich ja hoffen, dass da generell mal bewusster hingeschaut wird…

Moin,
da schliesse ich mich Anna an.
Ich habe für mein Leben gerne Fleich gegessen und es fällt mir immer (abstinent seit August 2019) schwer auf Fleisch zu verzichten.

Aber als wir letztes Jahr auf einer Demo zum Thema „neue“ ökologische Landwirtschaft waren und ich dort von den Vertretern der Agraindustrie die Zahlen für Niedersachsen gehört habe, stand mein Entschluss fest. Es reicht!

Was mir noch keine erklären konnte und ich schlicht als unfassbar hinnehem ist der Umstand, dass alleine in Niedersachsen jährlich 3.000.000 Schweine gezüchtet werden, um diese nach China zu exportieren. Nun könnte man sich ja sagen, okay Export ist gut, kommt Geld rein… ABER, es gibnt in NDS keine ausreichende Fläche um die Futtermittel anzubauen. Was passiert also? Es wird Soja aus Brasilien und Indonesien importiert, damit die gemästeten Schweine dann exportiert werden können. Welch unfassbar ökologischer Unsinn! Und selbstverständlich bleiben die Stoffwechselendprodukte hier und landen auf unseren Feldern und damit in unser Grundwasser (Prost), unseren Bächen und Flüßen und der Nordsee.

Die Zahl des für den o.a. Markt „produzierten“ Geflügel habe ich nicht mehr genau im Ohr, meine aber es waren in NDS jährlich 10.000.000 Hühner. Im Prinzip gilt das Selbe wie für die industrielle Schweinemast.

So, das war mein erster Beitrag und ich hoffe ich habe mich an alle Richtlinien gehalten.
Beste Grüße
Andreas

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