Was der Staat tun könnte:
Sollte es tatsächlich ganz klar, sei, dass das Löschen von kinderpornografischen Medien nicht etwa dazu führt, dass mehr davon erzeugt wird, hätte der Staat doch folgende Möglichkeiten:
[Da der Staat den Content oft gar nicht sichten kann (siehe Diskussion weiter oben), müsste man zunächst eine Gesetzesgrundlage schaffen, mit der gilt: Content, der über solche Foren geteilt wird, ist illegal. Das zeigt schon, dass das nicht ganz unproblematisch ist. Denn wer kann sich davon schützen, dass eine URL auf sein Content einfach mal in so ein Forum aufgenommen wird, zum ihm zu schaden …]
Wenn das BKA oder sonstige Ermittlungsbehörden Foren im Darkweb findet, lassen sie alle URLs (= Links ins Clearweb) über einen Crawler auslesen (das dürfte von Forum zu Forum einiger Entwicklungsaufwand sein, der aber sicherlich vertretbar wäre).
Entweder, man informiert dann die Hoster manuell. Das wird - zumindest auf Dauer - etwas aufwendig.
Oder man automatisiert das Informieren der Hoster. Das ist möglich, aber wahrscheinlich aufwendig und könnte ähnlich funktionieren wie Copytrack. Das ist ein Dienst für z.B. Fotografen, Agenturen, etc. der „gestohlene“ Bilder im Web findet und dann weitgehend automatisiert den Inhaber der entsprechenden Domain informiert (und auffordert, nachzulizenzieren oder das Bild von Web zu nehmen). Auf ähnlichem Weg könnte man die Hoster automatisiert ermitteln (z.B. Impressum auswerten) und ihnen die URLs zur Verfügung zu stellen mit der Aufforderung, sie unverzüglich zu löschen.
Oder man stellt alle URLs in eine Datenbank ein. Jeder Hoster in Deutschland wird gesetzlich verpflichtet, diese Datenbank andauernd auszulesen, zu prüfen, ob eigene Server dabei sind und den Content unverzüglich zu löschen. Dabei muss man natürlich so gut es irgend geht, sicherstellen, dass nur deutsche (europäische? OECD?) Hoster Zugriff haben. Aber selbst wenn, wäre das nicht ganz so schlimm, wie vielleicht vorschnell vermutet: Ohne Passwort/Schlüssel kämen die Hacker zwar an die URLs, aber nicht an den Content, der ja ohnehin unverzüglich verschwunden wäre.
Bleibt das schon oben erwähnte Problem: Wie kann ein Hoster sicher gehen, dass die an ihn gemeldeten URLs tatsächlich auf illegalen Content verweisen? Sollte das BKA gesetzlich als eine diesbezüglich vertrauenswürdige Quelle klassifiziert werden? Und: Schaffen wir damit nicht eine technische Infrastruktur für eine Zensur-Plattform (vgl. Diskussion um Upload-Filter) - relevant vor allem in Zeiten, in denen eine demokratisch zweifelhafte Partei wie die AfD (mit) an der Regierung ist?