Kidical Mass, ein paar Argumente

Am vergangenen Wochenende fanden in über 100 deutschen Städten Fahrraddemonstrationen statt, um der Forderung nach sicheren Radwegen vor allem für Kinder, die zur Schule radeln, Nachdruck zu verleihen.

Ich möchte bei der ganzen Diskussion zwischen Autofahrenden und Radelnden vor allem betonen, dass doch auch für die verbleibenden Autos mehr Platz ist, wenn alle sicher mit dem Rad fahren können, die das wollen. Wenn eine Hauptverkehrsstraße z.B. in jeder Fahrtrichtung drei Spuren hat, man eine davon zur Bikelane macht und daraufhin mehr als ein Drittel vom Auto aufs Rad umsteigt, ist für die Autos mehr Platz als vorher, die Autos müssen nicht mehr genervt im Slalom um die Räder herumkurven und es gibt weniger Unfälle. So ein Unfall ist ja nicht nur für die radelnde Person schrecklich, er hat doch auch Folgen für die autofahrende Person: Blechschaden, Schreck, Schuldgefühl, Zeitaufwand, eventuelles Bußgeld oder Gerichtsverfahren.

Zusätzlich profitieren auch noch Menschen, die zu Fuß gehen, weil diese schmalen und sehr gefährlichen Radwege auf dem Bürgersteig wegfallen. So wird man nicht mehr angeklingelt, wenn man versehentlich auf dem Radweg geht, der reine Gehweg wäre auch breiter.

Die Volkswirtschaft profitiert auch davon, wenn mehr Menschen mit dem Rad fahren. Erstens ist ihr Immunsystem nachweislich besser. Zweitens gibt es weniger Feinstaub und Abgase, was für Anwohnende und Gebäude besser ist. Drittens gehen die Straßen weniger schnell kaputt. Viertens sind Eltern weniger gestresst, wenn sie ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule oder Kita bringen müssen, sondern sie mit dem Rad bringen bzw. die Kinder allein fahren können. Sie können besser arbeiten, werden noch weniger krank und sind netter zu Kolleg’innen und ggf. Kund’innen. Das ist doch alles super für die Wirtschaft.

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