Hallo Liebes Lage-Forum,
ich habe eben einen Artikel über den desaströsen Zustand des französischen Energiesystems gelesen und hatte das Gefühl, dies wäre eine gute Ergänzung zum Thema fehlendes Gas und steigende Energiepreise.
Ich habe einen Link zum Artikel, der mich inspiriert hat angehängt, aber hier auch nochmal ein kurzer Auszug:
"… they might want to take a closer look at what’s happening in Europe, where the failure of France’s huge nuclear power plant fleet is causing bigger problems for EU power supplies than Russia’s withheld gas supply… France has been delivering just a fraction of its energy production potential in recent months, and overnight the situation got worse when French power producer EDF announced another three power plants would curtail output because of rising temperatures…The problems with nuclear have caused wholesale electricity prices – both spot and forward contracts – to soar in France because it has become a net importer rather than exporter.
Entschuldigt wenn der Themenvorschlag schon kam und ich ihn einfach nochmal wiederhole. Dann den Thread gern auch einfach schließen.
Die Häme, dass in Frankreich erst jetzt ein Krisenstab wegen der Hitze eingerichtet wurde um Massnahmen zu erarbeiten finde ich im Artikel allerdings etwas unangebracht, oder glaubt jemand dass das hier in Deutschland anders laufen würde?
Auch ist das Bild im Artikel irreführend: die Kühlungsproblematik lässt sich technisch lösen indem die Kraftwerke entweder (wie häufig der Fall ist) am Meer gebaut werden oder mit Kühltürmen ausgerüstet werden. Auch Luftkühlung ist prinzipiell möglich (wenn auch mit Effizienzeinbussen verbunden).
Lieber JanLukas,
naja, zur „Gesamtbilanz“ gehört ja auch das Import/Export-Verhältnis und da ist Frankreich überwiegend ein Importeur des Stroms aus D. Das heißt, Du müsstest schon auch noch ein wenig „braun“ mit in das „grün“ Frankreichs mischen…
Zudem würde mich mal die „Gesamtbilanz“ der Endlagerstätten in Europa interessieren (war ironisch gemeint, da es derzeit weltweit noch kein einziges in Betrieb befindliches Endlager für hochradioaktiven und wärmeentwickelnden Müll gibt).
Also: Wer auf Atomkraft setzt, sollte sich doch mit dieser Problematik vorher auseinander gesetzt haben und nicht erst, wenn die Kisten tonnenweise hochgiftigen, hochradioaktiven Müll erzeugt haben.
Mit der Stilllegung Gorlebens hat die deutsche Atomindustrie jedenfalls diesen vom Atomgesetz zwingend vorgeschriebenen „Entsorgungsnachweis“ komplett verloren. (Nachsatz: Wenn sie den „Entsorgungsnachweis“ je gehabt hat: Denn Gorleben wurde aus politischen Gründen „erkundet“ [komplett ausgebaut!] und nicht aus geologischen!)
Was die CO2-Bilanz von Atomkraft angeht, auf die Du anspielst: Die Electricity Map, die Du zur Grundlage Deines Posts gemacht hast, verschweigt, wie alle anderen atombefürwortenden Quellen, die gesamte CO2-Bilanz: Vom Uranabbau über die hochkomplexe Anreicherung bis zur Fertigung von Brennelementen und den rund um den Globus stattfindenden Transport der Zwischenprodukte, sowie die noch nicht im Entferntesten einschätzbare CO2-Bilanz einer noch bislang noch nicht stattgefundenen Endlagerung.
Atomkraft ist keine Lösung, sondern eine gefährliche Sackgasse. Sie ist nur ein weiterer Baustein im Mosaik der Bekämpfung des Umbaus hin zu Erneuerbaren Energien, die wirklich eine Lösung im Kampf gegen den Klimakollaps darstellen würden. Mit dem 20 Jahre andauernden massiven Ausbremsen der EE, der Vernichtung der hiesigen Solarindustrie und den ganzen Stolperdrähten für Windenergie ist es jetzt natürlich 1 Minute vor 12, was diese Anstrengungen angeht.
Dass aber gerade ein bayrischer Ministerpräsident, der in den letzten Jahr(zehnten) jeden Ansatz verhindert hat, eine Energiewende zustande zu bringen und sich gegen Erneuerbare mit allen Kräften wehrt, nun plötzlich die Atomkraft heiligt – aber sich massiv gegen eine bayrische Beteiligung an der Endlagerung sperrt… naja, Söder halt…
(Neu hinzugefügt am 13.08.22) Abschließend noch eine gute Argumentationshilfe von Campact:
…ja, den Unterton der Schadenfreude habe ich auch da rausgelesen und fand ihn auch nicht passend – vor allem im Hinblick auf die wirklich supergefährliche Situation gerad’…
**Ich möchte darauf hinweisen das du m.e. bewusst vom Thema ablenkst.
Hier in diesem Thread geht es um Kosten und auf einmal kommt ein Fake Bildchen mit Co2 Bilanz und technisch lösbare Probleme etc etc… ich schreib das nur für die aufmerksamen Mitlesenden.
Ein paar andere ForistInnen haben dich ja freundlicherweise schon aufgeklärt über deine Irreführenden Bildchen zu Co2 Bilanzen von AKW, das wurde ja auch schon xfach im Forum rauf und runtergebetet → es gibt aber wohl immer Menschen die:
A) die Gefährlichkeit dieser Technik herunterspielen
B) eine komplett andere Risikobewertung vornehmen: Menschenleben heute und Schäden durch Strahlung in der Zukunft - mir doch egal
C) Keine Abwägung treffen können, ob ein GAU oder ein Stromausfall besser ist
D) das Thema Regenerativ einfach nicht verstehen möchten (Abhängigkeit von ausländischen „russischen“ Uranimporten und dass Brennelemente nicht am Weihnachtsbaum wachsen)
USW USW…
Ist ähnflich wie die Schule der Verzichtsprediger.
Ich zähle mich zu den Sonnenstrategen und Neogrünen Investoren und ich bin mittlerweile Viele.
Dürfen wir den Castorbehälter bei dir zwischenlagern?
Du kannst ja die Abwärme nutzen, um es im Winter schön warm zu haben. Zwinkersmiley
Noch viel genauer, inkl Uran Minen und Herstellung von Brennelementen…