Keine Richtlinie des RKI im Umgang mit nachgewiesenen false-positive PCR-Tests

Hallo liebes Lage-Team, hallo liebe Community.

Nach einer intensiven Woche voller Gesprächen mit Gesundheitsämtern und Laboren und Ärzten wende ich mich an euch, weil ich denke, dass das Robert-Koch Institut einen logischen Trugschluss in ihren Richtlinien zur Absonderung (Quarantäne) hat.

Ich habe einen nachweislich falsch-positiven PCR-Befund bekommen. Um in den Urlaub zu verreisen habe ich (vollständig geimpft mit Moderna und komplett Symptomfrei) am 01.07. im Drive-Through Testcenter von CENTOGENE am Hamburger Flughafen einen PCR Test gemacht und war recht erstaunt, als am nächsten Tag ein positiver Befund gemeldet wurde.

Natürlich habe ich mich sofort abgesondert und später dann auch die entsprechende Anordnung vom Gesundheitsamt bekommen. Beim Gesundheitsamt ging man grundsätzlich von einem so genannten Impfdurchbruch aus, aber mich machte stutzig, dass laut Befund eine extrem hohe Viruslast (Ct Wert 16,4 bis 20,3 Zyklen, Schwelle < 36 Zyklen) ausgewiesen wurde. Das ist laut RKI bei geimpften Personen eher unwahrscheinlich und daher meldete mich am Samstag bei der kassenärztlichen Vereinigung zwecks einer weiteren PCR Testung. Ich wurde also am 03.07. abends erneut getestet (also ca. 48h nach erster Probeentnahme) und bekam am nächsten Tag ein negatives Ergebnis. Auch ein weiterer PCR Test vom Montag, den 05.07. ist negativ.

Da es medizinisch (nach meinem Laienwissen und diversen Aussagen von Ärzten, darunter Virologen) nicht möglich ist binnen 48 Stunden vollständig von einer extrem hohen Viruslast genesen zu sein, auch nicht mit vollständigem Impfschutz, gehen die Ärzte von einem falsch-positiven Ergebnis des ersten Tests aus.

Leider gibt es für diesen Fall aber keine Richtline des RKI. Ich würde erwarten, dass in dieser Parameterkonstellation (Impfung, extrem hohe Viruslast, Symptomfreiheit) eine Validierung des Testergebnisses erfolgt, diese musste ich aber privat veranlassen. Das RKI sagt auf der Website, dass die Spezifität „nahezu 100%“ beträgt, aber ich denke da machen Sie es sich ein wenig einfach. CENTOGENE selbst sagte mir am Telefon, dass man nur mit den eigenen PCR-Test zu 95% richtig läge (was ich stark bezweifel, weil das schon extrem niedrig wäre, besonders bei der aktuellen Inzidenz) konnte aber nicht weiter auf false-positives / false-negatives eingehen.

Da sich mein Gesundheitsamt komplett an die Richtlinien hält (grundsätzlich ja nichts Schlechtes) und das Labor des ersten Tests keine Fehler eingesteht, konnte ich mich nun nach 5 Tagen mit dem dritten PCR Test „freitesten“, zwei Kontaktpersonen von mir sind aber noch immer in Quarantäne, weil ich sie ja potentiell angesteckt habe.

Natürlich kann ich entsprechende Nachweise (Befunde, Impfzertifikat) zur Verfügung stellen.

Ich weiß, dass ich mit diesem Bericht in das gleiche Horn wie einige Querdenker / Impfgegner / etc. blase, das ist aber keinesfalls meine Intention oder Gesinnung. Ich finde es nur höchst ungerecht, dass meine Freiheit und die Freiheit der beiden Kontaktpersonen dermaßen eingeschränkt wurden, obwohl eindeutige Zweifel am ersten Befund bestehen.

Ist das eventuell ein Thema wert? Habt ihr von vergleichbaren Fällen gehört?

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