Hallo zusammen,
Ich bin neu hier, aber die traurige Nachricht hat bei mir den Impuls ausgelöst, ein paar Gedanken hier loszuwerden.
Ich bin halb Mexikaner, habe aber in München studiert und bin daher mit der Stadt verbunden .
Was ich aber durch meine Kindheit und Jugend in Mexiko gelernt habe ist misstrauisch zu sein und versuchen, Menschen mit bösen Absichten zu erkennen und auch diese schnell zu deuten. Ich möchte hier keine Verschwörungstheorien verbreiten und werde versuchen, auch keine anzufangen und sachlich zu bleiben, aber mein mexikanisches Gefühl sagt mir ganz klar, dass die Serien an Attentate kein Zufall sind (zumindest ein Teil davon):
In Solingen reklamiert der IS die Tat für sich, aber ich Frage mich warum sollte der IS so einer Tat vor einer Landtagswahl verüben, wo es klar ist, das stärkt einer rechtsradikale Partei, und feuert eine ausländerfeindliche Debatte. Und beim traurigen Attentat jetzt in München Frage ich mich wieder: warum ausgerechnet jetzt kurz vor der Bundestagswahl. Dass ein Attentat ca. 1 Woche vor einer Wahl passiert, dass lass ich als Zufall gehen, dass es 2 mal passiert, dss ist für mich kein Zufall mehr (zumindest hätte ich Gründe dafür, dies anzunehmen).
Bei solchen schwerwiegenden Themen wie Mord ist es oft schwer, die gesamte Wahrheit zu erfahren (zumindest Stelle ich es mir so vor), weil es große Motive gibt, diese zu untergraben. Falls jemand der Film „Anatomie eine Falls“ gesehen hat wird wahrscheinlich diese Paraphrasierte Aussage in Erinnerung haben: wenn wir die Wahrheit nicht herausfinden können, dann müssen wir nach dem Motiv suchen.
Meinen wir: können wir bei einem Terroranschlag die volle Wahrheit herausfinden? Ich glaube nicht (selbst bei kleine Delikte ist es sicherlich schwer). Dies lässt jetzt viel Spielraum für Hypothesen und Verschwörungstheorien, aber vielleicht wäre es gut zu thematisieren, wer hätte das größte Interesse, einem Anschlag zu machen und dadurch ein Land politisch zu destabilisieren.
Mehr Fakten habe ich leider nicht und wenn ich Journalist wäre hätte ich großen Respekt, solche Fälle aufzuklären (in Mexiko kommt es immer wieder vor, dass Journalisten ermördert werden).
Was ich mir wünschen würde ist, dass wir hier als Gesellschaft kollektiv hinterfragen: sind die Opfer des Attentats das Ziel der Täter, oder Kollateralschaden und das Ziel sind wir als Gesellschaft? (Mir tut es weh, so was wegen den Opfern zu schreiben, aber das ist meine mexikanische Art, den bösen ein Schritt voraus zu sein).