Justizminister Marco Buschmann (FDP)

In dem Punkt waren wir uns doch die ganze Zeit einig: Die Armen bleiben arm dadurch, dass sie kein Vermögen haben und nicht in genügendem Maße Vermögen aufbauen können.

Aber das war gar nicht meine Frage, sondern: Wie bitte schön sollen die „Nicht-Investierten“ das Aufholen auf diejenigen mit nennenswertem Vermögen (und somit das Schließen der Schere), mit einer Investition von ein paar Euro im Monat, die die Leute eventuell übrig haben, in absehbarer Zeit klappen, wenn in derselben Zeit die Reichen das Vielfache investieren können? Unter den derzeitigen Bedingungen, dass zu vielen Leuten fast nichts vom Einkommen übrig bleibt und auch da schon zu große Diskrepanzen bestehen, klappt das eben nicht bzw. die Diskrepanzen werden immer noch größer.

Das war meine Bitte: Bitte rechne mir vor, wie mit Investitionen die Schere zwischen Arm und Reich (nach Vermögen und Einkommen, soweit sind wir ja nun schon, und zwar zwischen wirklich Arm und Reich, nicht zwischen Mittel- und Oberschicht - auch wenn’s da auch knapp wird) sich schließen soll.

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Sagen wir unsere Bevölkerung besteht aus 3 Personen:

Person Oberschicht hat 1.000.000€
Person Mittelschicht hat 10.000€
Person Unterschicht hat 100€

Szenario A:
Oberschicht investiert 100% zu 5% Rendite.
Mittelschicht investiert 0%
Unterschicht investiert 0%
Es wird nicht umverteilt, da Oberschicht keine Steuern zahlt.

Nach einem Jahr ist die Schere auseinandergegangen; so läufts aktuell.

Szenario B:
Oberschicht investiert 100% zu 5% Rendite.
Mittelschicht investiert 50% zu 5% Rendite.
Unterschicht investiert 10% zu 5% Rendite.
Nach einem Jahr hat vor Umverteilung
Oberschicht 1.050.000€
Mittelschicht 10.250€
Unterschicht 100,50€.

Umverteilt wird von Mittelschicht zu Unterschicht zu 30% der Zugewinne:
Oberschicht 1.050.000€
Mittelschicht 10.175€
Unterschicht 175,50€.

Damit wäre die Schere zwischen Arm und Reich kleiner geworden, denn die Oberschicht hat nicht mehr 10.000 mal so viel, sondern nur noch 5.983 mal so viel wie die Unterschicht.

Der Artikel bestätigt meine Ursprungsaussage zur Wirkung Ihrer Geldpolitik. Das interessante hierbei ist, dass es mittlerweile die EZB selber ist, die die Aussage bestätigt.

Ich gehe mal davon aus, dass Du mich hier wieder bewußt falsch verstehst: Eine passive monatliche Anlage in ETF´s benötigt nach einmaligem Einrichten nämlich überhaupt keine Zeit. Man muss sich einmal mit der Auswahl der ETF´s beschäftigen und dann läßt man das ganz laufen. (Kann hier jedem Anfänger zB die Videos von echtgeld.tv auf youtube empfehlen, die mit hohem Sachverstand Börsenwissen vermitteln.)
Und selbst die Auswahl der ETF´s ist mit Plattformen wie justetf.com kinderleicht. Einfach einen ETF auf den MSCI World und einen für die Emerging Markets im Verhältnis 70:30 und los geht es. Man muss es halt einfach machen und sich bewußt sein, dass man 20-30 Jahre diszipliniert - trotz Auf und Ab - dabeibleiben muss.

Wieder ein Beispiel für deine unseriöse Argumentation. Warum:

  1. Der Hype um Gamestop, Blackberry, Nokia, etc. hat nichts mit langfristigem Vermögensaufbau zu tun, sondern ist/war reine Spekulation und für den normalen Privatanleger nicht zu empfehlen. Die Sperrung des Zuganges wird ja auch noch gerichtlich aufgearbeitet.
  2. Du suchst Dir einen Fall raus und versuchst damit ein seit Jahren funktionierendes Geschäftsmodell der Onlinebanken zu diskreditieren. Es gibt genug Onlinebanken, die Teil der Einlagensicherung sind und Wertpapiere sind auch im Falle eines Konkurses deiner Bank weiter in deinem besitz. Die Bank bewahrt sie ja nur auf (technisch nicht ganz richtig aber für den Punkt hier reicht es).
  3. Und wie man in der Finanzkrise gesehen hat, kann es auch den „alten“ Banken bei Mismanagement an den Kragen gehen.
    Wer sich Sorgen um Seine bank macht, verteilt sein Geld/Investments halt auf mehrere.

Und abschließend möchte ich noch sagen: Ich finde deine Art und Weise hier im Forum mit Halbwahrheiten, dem bewussten Missverstehen von Aussagen und insgesamt sehr unseriösen Aussagen aufzutreten mehr als unangemessen! So wird das Forum leider immer wertloser.

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Die Beste Möglichkeit das zu ändern ist es anständige Löhne zu zahlen! Wenn ich nichts zum investieren habe kann ich das dann auch nicht tun!

Nach 80mio Bundestrainer und Virologen werden jetzt 80mio Anlagespezialisten postuliert. Dann können wir die ganzen Bankangestellten (nachdem wir alle bei Direktbanken sind) und Anlageberater ja in die Wüste schicken. Denn in absehbarer Zeit haben wir dann ja 80mio Millionäre.

Die, die dem Niedriglöhner und Aufstocker zurufen ihr seid selbst schuld dass ihr nichts gelernt habt und müsst nur die Ärmel hochkrempeln um endlich zu uns aufzuschließen, sollen bitte mal aus ihrem Elfenbeinturm kommen.

Wo soll das Geld für Investitionen herkommen wenn wir uns den größten Niedriglohnsektor in Europa leisten. Denn genau da ist der Punkt um den sich die Schere dreht.

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Nur damit ich das richtig verstehe:
Beim Aktienmarkt gibt es nur Gewinner, alle bekommen immer mehr und wir werden alle in Wohlstand leben, wenn wir nur in die Aktienmärkte investieren würden?
Zumindest klingt das so wenn ich @lib und @Globetrotter lese.

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Vernachlässigen wir doch mal den Ratschlag, sich mit einem Euro ein „Vermögen“ aufzubauen, so ist die Betrachtung doch wirklich nicht so schwer.
Null mal Rendite ist Null
Das ist die eine Konstante, um die es hier geht. Das andere Ende der Schere sind dann die Vermögenden, die gut oder schlecht investieren können.

Akzeptiert man diese Konstante mal für einen Moment, wäre es interessant zu erfahren, wie man mit einem liberalen Grundverständnis an dieser Gleichung drehen möchte.

  • gar nicht, da muss jeder selbst raus kommen
  • Umverteilung von Vermögen im System
  • Einmaliger Reset durch Geschenke an Betroffene, wobei man die Form des Geschenkes diskutieren müsste… ( beispielsweise Geld oder Akiensparpläne oder Immobilien oder, oder, oder…)
  • Erhöhung der Einkommen, um immer über die Null zukommen (Stichwort: Mindestlohn)

Ich finde es mittlerweile so nervig, dass @lib immer nur eine Seite der Gleichung betrachtet, aber der Auffassung ist, dass Gesamtsystem im Blick zu haben. Das ist bei @Globetrotter meiner Meinung nach nicht der Fall. Hier findet man Ansätze für einen vernünftigen Diskurs. Das ist das, was es braucht um einen Vernünftigen Kompromiss zu erarbeiten. Einen Konsens wird es nicht geben, den braucht es auch nicht zwingend.
Beispiel wäre für mich die Diskussion zur Rente… Ich verliere langsam die Bedenken gegen eine zusätzliche Säule durch den Aufbau eines aktienbasierten Kapitalstocks. dazu gab es einen interessanten Thread im Forum:

@Globetrotter: Danke für den konstruktiven Austausch
@lib: Es reicht…

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In Aktien, Rohstoffe oder Immobilien, ja.
Natürlich nur bei einer langfristigen Betrachtung.

In deinem ursprünglichen Satz zur EZB-Geldpolitik stecken 2 Aussage:

  1. Die EZB hält die Zinsen niedrig und dadurch werden Aktien und Immobilen teurer
  2. Die EZB tut dies, um die schwächeren Eurostaaten vor der Pleite zu bewahren

Der ersten Aussage habe ich überhaupt nicht widersprochen. Bei der zweiten Aussage entgegnete ich dir, dass die EZB die niedrigen Zinsen vor allem zum Stimulieren der gesamten Wirtschaft vorgibt (Quelle):

Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln und die Inflation zu stabilisieren, betreibt die Europäische Zentralbank deshalb eine Politik der niedrigen Zinsen

Mir ging es dabei darum, dass nicht die vermeintlich schwachen Euro-Staaten allein an der schwächelnden Wirtschaft Schuld sind, sondern auch die Geschäftsbanken, die nicht in die Wirtschaft investieren wollen.
Das Hauptwerkzeug zur Rettung der schwächelnden Eurostaaten hingegen war die Aussage von Draghi, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen zu kaufen, Zitat: „Whatever it takes“.

Warum du darin einen Spin-Move siehst, würde mich sehr interessieren.

Die Darstellung, dass Aktieninvestitionen, ob als ETF oder sonst wie, mal eben im Vorbeigehen zu machen sind, ist mMn falsch. Das sieht man sehr gut an den vielen Fachbegriffen, die du hier verwendest. Und Risiko-frei sind die auch nicht. Hier nur mal ein Szenario dazu:

Du sagst ja oben selbst, dass die Niedrigzinsen der EZB mit zu den hohen Preisen von Aktien beigetragen haben, richtig? Nehmen wir mal an, die EZB würde nun den Leitzins kräftig anheben. Dann würde ja auch die Nachfrage nach Aktien wieder sinken, weil man ja sein Geld wieder zu besseren Zinsen als jetzt auf dem Konto lassen könnte. Demnach würden auch die Aktienkurse wieder fallen, denn diese sind ja stark von der Nachfrage getrieben. Das wäre dann auch für ETF-Besitzer ein Problem, da die meisten ETF ja Aktienindizes abbilden.

Das stimmt natürlich. Darum ging es dabei auch nicht.
Das Beispiel zeigt, mMn sehr schön, dass

  1. auch Sachkenntnis einen nicht schützen, wenn man sich mit zu finanzstarken Gegnern anlegt,
  2. wie Risiko-Freudigkeit nach hinten losgehen kann und
  3. das günstige bzw. kostenlose Angebote in diesem Bereich mit Vorsicht zu genießen sind.

Diese drei Argumente hast du oben gebracht und ich habe mit diesem Beispiel dagegen gehalten.

Wo das unseriös sein soll, erschließt sich mir nicht.

Recht Ketzertisch: Aktieninhaber sind alle reich, denn sie können es sich erstens leisten, das Geld liegen zu lassen und zweitens (hoffentlich) auch es zu verlieren.

An der Stelle sollte man vielleicht erstmal definieren welche Gruppe das ist, die „das können sollte“

Das ist der eigentliche Dissens hier im Thread.

Wobei man vielleicht auch noch unterscheiden sollte, bis wohin Reserve geht und ab wann Erspartes/Vermögen los geht.

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Grundsätzlich mag das rein rechnerisch auf dem Papier stimmen, aber es fehlt einfach die Verknüpfung zur echten Welt.
Szenario B:
Während die Oberschicht das Vermögen investiert, muss die Oberschicht trotz der die Bindung des Invest für die 12 Monate keine Entbehrung im Alltag in Kauf nehmen.
Dazu generiert die Oberschicht, nur durchs zusehen, Kapital (überschlagen) in Höhe des Bruttoeinkommens der Mittelschicht.
Die Unterschicht hat am Ende des Jahres, ein Brötchen verdient, mit dem Invest - hat aber vielleicht den Dispo überziehen müssen mit 10%, weil die Einlage war ja gebunden.

Auf dem Papier hat es den Anschein, dass die Schere kleiner würde, reell betrachtet gewinnt immer der, der bereits ausreichend vorhandenes Kapital für sich arbeiten lassen kann.
Zumal je höher die mögliche Einlagesumme, desto höher die Renditemöglichkeit und desto breiter lässt sich das Invest streuen und erhöht dadurch auch Zugriffsmöglichkeit auf einen rentablen Teil der Anlage, während bei einem anderen Teil das Kapital, sich gerade bei jemand anderes befindet. :smirk:

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Schön wie du Trickle-Down vorgerechnet hast, leider funktioniert das in der Praxis so nicht :smiley:
Ich finde, jeder aus der Unterschicht sollte einen Anlageberater vom Sozialamt gestellt bekommen, damit sie wissen, in welche Immobilien und Aktien sie die 75€ investieren sollen… Merkste selbst, ne.

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Solange die Unter- und Mittelschicht Deutschlands weniger investiert sind als die europäischen Nachbarn empfinde ich das Argument als vorgeschoben. Warum sollte ein deutscher mit 75€ investierbarem Vermögen sein Vermögen nicht investieren, ein Spanier mit selbigem Vermögen aber schon? Und nein, dort gibt es auch keinen Anlageberater für umme.

Naja ich glaube du hast nach hundert Posts im Thread hier noch nicht verstanden, dass die Unterschicht die 75€ nicht investieren kann, weil sie sie schlicht zum Leben braucht.

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Das würde doch aber für alle gelten. 75€ in Deutschland reichen ähnlich weit wie z.B. in Österreich - aber dort wird eben mehr investiert. Deutschland ist was seine renditenlose Geldanlage angeht einfach ein Geisterfahrer und darf sich einfach nicht beschweren über die Armut. Eine Lösung wäre renditenstärker zu investieren - so wie Buschmann es vorschlägt.

Sorry Kids, ihr müsst dieses Jahr auf eure Weihnachtsgeschenke verzichten, wir müssen die 75€ in Aktien investieren und nächstes Jahr den Anlageberater in Raten abstottern…

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mir ist nicht klar wofür es denn Anlageberater braucht, aber ich fürchte du hast dich im Fenster vertan, das hier ist das LageForum und nicht deine Familienwhatsappgruppe :wink:

Ich bin aber voll auf deiner Seite Konsum einzuschränken und mehr zu investieren. Go for it!

Ich gehöre nicht zur Unterschicht, falls du mir das gerade unterstellen wolltest, aber du hast leider überhaupt keinen Blick für die Lebensrealität dieser Menschen. Hab letztens ner alleinerziehenden Mutter ein Ikea-Regal geschenkt, sie meinte, sie hätte sich schon lange so eins gewünscht, kann sich die 89€ aber gerade nicht leisten. Mein Nachbar ist Hartz IV wegen psychischer Erkrankung, kann sie für 30€ nicht mal ein Handy leisten, Computer hat er auch keinen und aber er würde gerne mehr im Bioladen einkaufen. Hab ihm zum 60. nen 60€-Gutschein bei BioCompany geschenkt, er hätte fast geheult.

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wollte ich nicht, nur deinen Gag mit den Kindern bewusst weiterdenken, die jetzt statt Geschenken ein paar ETFs von dir zu Weihnachten bekommen.

Habe keine Kinder, würde mich aber als schlimmster Vater der Welt fühlen, wenn ich meinen Kindern statt ner Wii oder was es sonst auch immer für einen heißen Scheiß geben mag, der Kinderaugen erstrahlen lässt, tatsächlich ETFs schenke.

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…und leider bist du damit ähnlich den meisten Politikern Deutschlands, die auch lieber Wähleraugen mit höheren Renten und ähnlichen Konsumausgaben leuchten lassen als in die Zukunft zu investieren.
Wer immer nur konsumiert darf sich über Verfall nicht beschweren.