Ist das Einfamilienhaus noch zu retten?

Sorry, nein.

Der Würfel kann mit Sicherheit keinen Pferdeanhänger ziehen.
Darum wiegt mein Elektroauto auch 2,6t.

Oh, und ja, es stehen viele Dinge sinnlos in der Gegend herum.
Fahrräder, Motorräder, tagsüber leerstehende Häuser, …

Das finde ich einen zu Unrecht sehr abwertenden Begriff für ein prinzipiell natürliches und akzeptables Bedürfnis, nämlich dem nach einer unangetasteten Privatsphäre.

„Individualismus“ ist für sich genommen nichts schlechtes. Und wenn Du die Bezeichnung nicht negativ gemeint hast, warum hast Du sie dann hier verwendet? Wahrscheinlich um den Begriff des Egoismus nochmal zu unterstreichen.

Stelle die Interessen der Allgemeinheit dagegen, dann kann man abwägen und die Verhältnismäßigkeit prüfen. Wird aber schwierig, weil die jeweiligen Werte schwer vergleichbar sind. Wieviel Gesundheitsschutz muss ich für weniger Flächenverbrauch opfern? Wieviel Energieverbrauch ist die Privatsphäre wert?

Aber vielleicht lassen sich ja Wege finden, beide Interessen zu vereinbaren. Für mich ist das Fahrrad die ideale Kombination aus beiden Welten: Privatsphäre, Energieverbrauch, Gesundheit, Flächenbedarf, Verfügbarkeit, Material… alles so ziemlich optimiert.

Das ist der zentrale Punkt in der Debatte. Ein EFH hat gerade in suburbanen Zonen am Stadtrand durchaus eine Daseinsberechtigung. In gering besiedelten Gebieten ergeben große Wohnkomplexe schlicht keinen Sinn oder stechen unschön heraus.

Voraussetzung dafür ist aber, dass die Grundstücksfläche maximal zur Biodiversität beiträgt und das Haus selbst auf modernstem Standard und möglichst autark gebaut wird (wie meiner Meinung nach jedes Haus gebaut/saniert werden sollte).

So verliert man nur nutzbare Höhe, aber die genutzte Grundfläche und der Garten sind so gut es geht minimalinvasiv.

Ergo Verbot dieser unsäglichen Steingärten, aber auch bspw. BASF Rollrasen oÄ

Die Argumente von OP überzeugen mich ansonsten allerdings auch nicht.

Wie oft ziehst du einen Pferdeanhänger?

Jeden Tag zur Arbeit?

Im Bereich der Mobilität ist das aber notwendig.

Sicher kann man da noch mehr mit Platz machen, aber auch mal halbwegs ehrlich sein:

Die von die ffiene aufgeführten Punkte und auch deine „unangetastet“ Privatsphäre treffen im Berufsverkehr in der Großstadt zu.
In der Kleinstadt meiner Eltern bzw. auf dem Land bei meiner Schwester nichtmal dann, da teilen sich dann 15-20 Leute einen Bus der für mehr als das doppelte an sitzenden Passagieren ausgelegt ist.

Zumal er/sie andeutet, dass eigentlich nur Schwurbler und Loser auf den ÖPNV angewiesen sind und sie/er nicht dazu gerechnet werden will.

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Ein ähnliches Thema haben wir hier schon mal diskutiert [1]. Ich denke, da kann man einige interessante Punkte mitnehmen.

Meine Einschätzungen:

Zunächst ist

natürlich völlig richtig. Das was heute an EFHs steht werden wir sinnvollerweise weiter nutzen, sanieren etc.

Im städtischen Bereich werden kleine Wohnungen sinnvoll und unumgänglich sein.

Was Neubauten angeht: in München Innenstadt ein EFH ist natürlich nicht besonders sinnvoll (abgesehen von der Bezahlbarkeit). Auf dem Land ist stellt sich das anders dar. Ganz so schwarzweiß ist die Debatte nicht, weil es natürlich auch Vororte gibt, in denen Wohnraum zwar wertvoll ist aber der Bau eines EFH durchaus realistisch.

Ich kann den Wunsch danach durchaus nachvollziehen. Es lässt sich aber doch nicht von der Hand weisen, dass sowas hinsichtlich Ressourcenverbrauch, Wärmebedarf, etc. signifikant nachteilig ist.

wäre da für mich kein Argument, schließlich werden wir in den nächsten 30-40 Jahren um jede kWh Energie froh sein, die weniger verbraucht wird.

Und das Argument will mir so gar nicht einleuchten. Klar gucke ich nach heutigen Standards auf dem Land ohne Auto dumm aus der Wäsche. Aber mal abgesehen davon, dass ein Zustand mit weniger Automobilen der Energiewende sehr entgegen kommen würde, ist es ab einer gewissen Wohnraumdichte und öffentlichen Verkehrsanbindung weit davon entfernt das beste Verkehrsmittel zu sein.

[1]

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Natürlich nicht, aber die machen halt oft das schlechte Gefühl aus.

Einmal pro Woche, in der Turniersaison auch mehrmals.

Und zwei Autos machen dafür noch weniger Sinn.

Kann es sein, das wir vollkommen vergessen haben, wie gut es uns hier eigentlich im Vergleich zu 95% der Weltbevölkerung geht?

Ich umschreibe es mal so:

Gut, dass wir Probleme die andere haben, hier nicht mehr haben.

  • Sauberes Trinkwasser
  • wenig Korruption
  • gute Luft (meistens jedenfalls)
  • genug zu essen und gute Qualität
  • gutes Kommunikationssystem
  • sehr gute Straßen und öffentliche Infrastruktur
  • öffentliche Gesundheitsvorsorge
  • freier Zugang zu Bildung

Für die Häusle Bauer empfehle ich:

und

Was eine Menge hilft, möglichst klein zu bauen und jedes unnütze Ding einzusparen!

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Was meinst du damit genau? Die Ironie hier lässt mich vermuten, du ordnest dich selbst als eher schlauer im Vergleich zu busfahrenden menschen ein? Erklär uns doch mal bitte wie das gemeint ist, sonst ist schwer zu verstehen, vor lauter Zweideutigkeit, was du genau meinst. Zusatzfrage: ist dein eigener gesellschaftlicher Erfolg (du kannst dir ja Haus und 2 scheinbar 2 Pferde leisten inklusive Reitsport) auch dieser Intelligenz geschuldet?

Zum Thema Haus: Die Dinger sind halt auch schon gebaut und können deswegen ja weiter bestehen. Vielleicht finden wir Wege, die die Einfamilienhäuser dann auch weiter zu geben an Familien die. es grade brauchen. Ich vermute, das kollidiert aber mit deinem Eigentumsbegriff @ffiene und anderen weil wir hie die bösen Wörter Erbschaftssteuer und bessere Besteuerung/mehr Verantwortung von Eigentum auspacken müssen.
Eigentlich sind das auch ganz coole Kapitalanlagen und könnte man sie sich noch leisten wäre eine bessere Quote beim Wohneigentum gar nicht so schlecht. Ich vermute aber, wenn wir uns die Besitzverhältnisse bei Wohnhäusern ansehen, dass wir auch eine Konzentration der Besitzverhältnisse auf wenige statt einer Verteilung in der Bevölkerung feststellen.

Tja. Dann muessen wir halt bei noch 2 Grad Durchschnittstemperatur mehr das Enteignen anfangen. Hier sind die Vertreter des ‚Individualismus‘ Arguments auch immer sehr schmallippig wenn es um das Diskutieren solcher Sachen geht. Alles machen und haben, aber mit den sich schon abzeichnenden Folgen nix zu tun haben wollen. Bis halt der Wald vor der Türe abbrennt oder der Fluss über die Ufer tritt.
Wie sagte meine Mutter (besaß 8 Pferde in ihrem Leben) über die sich bald abzeichnende Welle der Migration aus Afrika wegen Klima in einer Diskussion Weihnachten 2018: Das erlebe ich ja zum Glück nicht mehr!

Und jetzt schauen wir uns allein 4 Jahre später draussen mal um. Sie wird es noch erleben.

Und dann steht man am besten bereits Stunden später beim Wirtschaftsministerium vor der Tür und hält die Hand auf für „Hilfsgelder“.

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Hier ähnlich, nur ist das Verhältnis noch deutlich schlechter. Ein DIESEL RVO Bus hat drei Personen könnte aber 100. Eine Person ist übrigens meist der Busfahrer, ansonsten fahren diese Busse maximal zweimal am Tag vollbesetzt (Morgens Kinder zur Schule, Mittags Kinder von der Schule nach Hause)

Dabei gäbe es schon so tolle Elektrobusse…

Wir bauen nur noch auf Bohrpfählen und haben damit keine Bodenversiegelung.
Beispielhaft sieht das dann so aus:

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Nein, aber auf meiner Strecke sind Öffis trotz Stau langsamer. Zudem gibt es außerhalb der Rushhour nur eine Verbindung die Stunde, da mangelt es mir an Flexibilität.

Nein, aber ein notwendiges Übel. Hier im Umkreis gibt es Gemeinden, die seit den 80ern für eine Ortsumfahrung kämpfen. Einfach grotesk, wie die Infrastruktur an manchen Stellen in Deutschland vernachlässigt wird.

Das extremste Beispiel, das ich kenne, ist die Bodensee Schnellstraße, die niemals Bregenz (A) mit St. Margrethen (CH) verbinden wird. Die Schweizer haben ihren Autobahnstummel nach Österreich 1964 (!!!) fertiggestellt. Die Österreicher diskutieren immer noch eine mögliche Trassenführung!!!

Da wo ich rumfahre gibt’s immer genügend Parkplätze.

Ja. Ein unironisches Ja.

Ja.

Ja. Hier gibt es Parkhäuser, kost‘ ein Euro, voll gut.

Wo kommt denn bitte diese Zahl her? In Deutschland gibt es 48 Millionen PKW, das wären also 240 Milliarden pro Jahr?

Ich finde es unfair, so einen moralischen Strick zu drehen. Unfälle passieren und die Alternative wäre auf Zehenspitzen durchs Leben zu gehen.

Wenn ich umsichtig und vorsichtig unterwegs war, dann wäre es schlimm, aber ich würde darüber hinwegkommen. Wenn ich genau im entscheidenden Moment am Navi herumgespielt hätte, dann würde ich meines Lebens nicht mehr froh werden.

Dafür gibt es Fahrdienste. Menschen mit Einschränkungen können teilweise auch nicht Bus oder Straßenbahn fahren.

Zur Arbeit hab ich 30 km. Ich habe Kollegen, die das mit dem Fahrrad fahren, aber ich bin nicht so einer…

Nein.

Nein. E-Auto for the win!

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Sehr gut!

Ich meine nicht die 99% der Vernünftigen, die Öffis benutzen, sondern die kleine Anzahl an Pöblern und Schwurblern, die die Nutzung von Bus und Bahn unangenehm machen.

Muss ich nicht haben, nutze also die Bahn nur für bestimmte Langstrecken in der ersten Klasse, wenn ich am Zielort kein Auto benötige. Z.B. nach Berlin. Ist ja auch bequem und Fahren mit den Öffis in Berlin ist ertragbar.

Ich habe nichts geerbt, wenn du das meinst.

Aber ich weiß nicht, was sich manche Leute vorstellen, wie teuer Pferdehaltung ist.

Ich lebe im Münsterland und hier ist Reiten sehr verbreitet und nicht nur für Millionäre.

Erbschaftssteuer? Ich bin für hohe Freibeträge, die gerade private Ein- und Zweifamilienhäuser ausschließen.

Was soll man dazu sagen?

Über diese Themen können wir Wetten abschließen.

Wenn Enteignungen anstehen oder eine wirkliche Migrationswelle anstehen würde, würden Parteien gewählt werden, die das verhindern oder die bestehenden Parteien werden das selber machen. Das müsste man dann auch akzeptieren.

Und wenn man sich das heute im Mittelmeer anschaut, möchte ich mir nicht vorstellen, wie das aussehen wird. Irgendwann werden da Schiffe versenkt.

@Schorschie, Dein Thread versammelt viele Argumente und Meinungen aus sehr unterschiedlichen Perspektiven zu Deinem Thema - sogar der schon prominente Pferdehänger aus dem Münsterland war wieder am Start :wink: Ich denke, das Thema beginnt sich aber jetzt zu erschöpfen und ich möchte es archivieren. Einwände?

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Das Problem ist, dass wir über Jahrzehnte ein Ideal subventioniert und strukturell ermöglicht haben das gesellschaftlich nicht tragbar ist und uns jetzt auf die Füße fällt. Das Hauptargument gegen alles was für Einfamilienhäuser und Autobesitz spricht kann man doch ganz gut mit „externalisierten Kosten“ zusammenfassen.

Die Allgemeinheit stellt den Platz, die Mittel, die Infrastruktur und bewältigt die Kosten für einen Traum, den sich immer weniger Steuerzahler*innen aus eigener Kraft erfüllen können. Gesellschaftliche Fairness lässt sich mit anderen Mitteln einfach besser realisieren und damit ist das Geld an anderer Stelle besser aufgehoben.

Wer dennoch Auto’s und Einfamilienhäuser besitzen möchte kann die Kosten dafür gern komplett selbst tragen. Dann muss es bloß für alle Erschwinglich sein auch ohne diese Dinge gut auszukommen und leben zu können und das ist eine Aufgabe vor der viele in der Politik und Gesellschaft zurückschrecken. Dann lieber den Status Quo belassen…

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gelöscht wegen offtopic… schliessen einfach :wink: sorry