Natürlich gibt es einen Unterschied in den Interessen der Stadt- und der Landbevölkerung.
Aber die Wahrung der Interessen der Landbevölkerung darf doch nicht dazu führen, dass wir nichts gegen den Klimawandel tun.
Festklammern am Status Quo und die Hoffnung, es möge sich nichts ändern, hilft überhaupt nicht weiter. Gerade das Verharren im Status Quo wird dramatische (negative) Änderungen bringen. Es ist Illusion.
Ich komme vom Land. Warum sollte man sich auf dem Land nur wünschen, dass alles bleibt, wie es ist? Ich würde mir ja wünschen, dass es besser wird, dass es ein positives Bild künftigen Landlebens gibt. Es gibt viele, viele Menschen, die nicht Auto fahren können oder wollen oder kein Auto haben (siehe „Autokorrektur“ von Katja Diehl) - ich selbst konnte als Kind meine Schulfreundinnen am Nachmittag nicht treffen!
Außerdem kann jeder Mensch krank, eingeschränkt und alt, oft auch einsam werden.
Was ist mit denen? Zählen sie nicht? Das Auto ist nicht die Lösung.
Es gibt hier im Forum bereits Threads mit Diskussionen um die Frage, wie man das Landleben mobiler und schöner machen kann. Fängt an bei der Wiederbelebung von dörflicher Infrastruktur (auch kostenlose Angebote) und hört auf bei autofreier Mobilität (Ruftaxis, Sammel-Kleinbusse, was auch immer).
Übrigens auch Fahrgemeinschaften. Warum gibt es die kaum noch? Wäre die Pendlerpauschale geringer oder würden Fahrgemeinschaften gefördert, säße vielleicht nicht mehr nur ein Mensch in jedem Auto (überspitzt ausgedrückt).
(Allein) Auto fahren ist zu bequem.
Es muss sich zum Besseren ändern.
Das ist Zukunft. Die Vergangenheit ist vorbei.
Übrigens profitiert auch die Landbevölkerung von Klimaschutz. Und man sollte die Interessen nicht so auseinander dividieren. In den Städten wird demnächst Klimaanpassung im großen Maßstab erfolgen müssen (mehr Grün, mehr Wasser, mehr Schatten, weniger Blech, Beton und Versiegelung…), damit man dort überhaupt leben kann und die Zahl der Hitzetoten nicht zu hoch wird. Meinst du, dass dürfte man auch nicht, weil es die Stadtbevölkerung begünstigt?
Übrigens kosten auch Straßen Geld. Man kann das nicht aufrechnen.
Zur Führung des Interviews: Politiker reden ohne Ende und oft fast ohne Inhalt, wenn man sie einfach reden lässt. Sie setzen einen (evtl. unwahren) Punkt, reden dann aber weiter und lenken ab. Das ist Taktik und gelernt. Es geht nicht anders als u.U. zu unterbrechen, um falsche oder zumindest fragwürdige Aussagen zu hinterfragen oder zu widerlegen.
Das hat nichts mit Respekt oder dem Fehlen von Respekt zu tun. Wenn Politiker nicht unterbrochen werden wollen, müssen sie bei den Fakten bleiben und dürfen auch nicht von der gestellten Frage ablenken.
Stadt/Land/Autofrage z.B. https://talk.lagedernation.org/t/l367-seitenbemerkung-zu-autos-auf-dem-land-und-denken-in-alternativen/22913?u=margarete