Insolvenz des Katapult Magazins

Moin,
Seit Jahren bin ich begeisterter Hörer der Lage der Nation. Fast genauso lang bin in Abonnent des Katapult Magazins. Für mich sind dies die beiden wichtigsten Säulen für unabhängigen Journalismus. Leider musste ich heute in den sozialen Netzwerken erfahren, dass dem Katapult Magazin die Insolvenz droht. Da hier sicherlich alle Fans von unabhängigen Journalismus sind, möchte ich an dieser Stellen einen kleinen Aufruf starten: Helft dem Katapult.
Sie haben einen Insolvenzshop eingerichtet, wenn ihr ein paar Euros habt um sie direkt zu unterstützen und ein soziales Netzwerk gebastelt auf dem ihr Vorschläge zur Rettung machen könnt. Noch dazu ist es wirklich ein sehr tolles und informatives Magazin!

Hier der Link zur Pressemitteilung: KATAPULT ist insolvent – KATAPULT-Magazin
Hier der Link zum Insolvenz Shop: https://www.katapult-shop.de/

Kauft was wenn ihr könnt oder teilt es auf euren SoMe Profilen!
Heute ist ein guter Tag um unabhängigen Journalismus zu unterstützen. <3

GaLiGrü
Niklas

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https://www.kununu.com/de/katapult-gug-haftungsbeschraenkt/kommentare

Die letzten Kununubewertungen sprechen durchaus Bände:

  • Gehälter werden wohl schon länger nicht mehr pünktlich bezahlt.

  • Menschlich schwieriger Chefredakteur

  • Arbeit auf einer Baustelle

  • Zahlreiche Kündigungen

  • Unprofessionelle Unternehmensführung

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Ich finde das Magazin und auch den ganzen Ansatz dahinter super. Hatten das hier auch mal ein Jahr im Abo.

Ich finde es allerdings eine wirklich schwierige Geschichte, denn die Situation scheint zu 100% selbstverschuldet und die Reißleine viel zu spät gezogen (sieht man ja in der Pressemitteilung). Völlig unnötig, das solide dastehende Magazin mit dem Verlag so zu gefährden, der offenbar horrende Verluste einfährt. Sprich, hier soll jetzt die Gemeinschaft einspringen für schlichtes „sich übernommen haben“ und Missmanagement.

Dazu kommt die gesamte Geschichte, wie mit dem Ukraine-Part von Katapult schon extrem, sagen wir unglücklich agiert wurde: Ukrainische Journalisten werfen „Katapult“ vor, sie benutzt und dann fallen gelassen zu haben | Übermedien

Ich drücke dem Magazin für die Zukunft die Daumen, vermutlich muss sich da in dem Zuge aber auch etwas an den Strukturen ändern, selbst wenn die Aktion hier erfolgreich wird. Da hilft auch Transparenz allein nichts.

Für mich wirkte das Magazin schon immer etwas unseriös, auch wenn sie das Herz am rechten Fleck haben. Die Geschichten von Übermedien, die ich erst heute entdeckt habe, machen den Eindruck nicht besser.

Die bereits verlinkte Geschichte zur Ukraine-Hilfe erinnert ein wenig an Fynn Kliemann. Vor allem das mit dem 50-prozentigen Gehaltsverzicht klingt problematisch. Die Gehälter sind ja eh schon nicht die höchsten.

Die hatten Anfang 2022 eine Aboauflage von über 90.000. Dazu noch 3.000-5.000 Kioskverkäufe bei etwa 10.000 eingelieferten Heften. Davon kann man schon sehr, sehr gut leben in der Theorie.

Unterm Strich also fast ein reines Aboheft und trotz wenig Anzeigen ne Goldgrube. Wieder in der Theorie. Die Frage ist, warum sie 150.000 Stück davon gedruckt haben. Niemand braucht über 40.000 Hefte fürs Lager pro Ausgabe. Das ist völlig irre. Dazu haben sie ja ständig irgendwelche bekloppten Aboaktionen gefahren und zwar nicht nur zu Neukundengewinnung, sondern es gab auch für die Verlängerung deines 20-Euro-Jahresabos. Da wurde so viel Zeugs, wie die Bücher aus dem Verlag mit draufgeschmissen, dass du kaum (im Sinne von wahrscheinlich) Gewinn damit machen konntest.

Wenn du dir die Facebookseite anschaust - da ist dieses Jahr nur sehr überschaubar was passiert - von dem, was Katapult mal ausgemacht hat an Inhalten, gab’s praktisch nichts mehr. Stattdessen ein Nebenbeiprojekt nach dem anderen und keines davon, was irgendwie dazu dagewesen wäre, um Geld zu machen.

Ich hab mich die ganze Zeit schon gefragt, wie lange das gutgehen kann regelmäßig zu 20-Euro-Jahresabos 70-Euro-Geschenkpakete rauszuhauen. Selbst wenn man die reinen Produktionskosten nimmt und nicht das, was man als Verlag am Ende draufschreibt, um Geld zu nehmen muss doch bei irgendwem mit Verstand im Hirn ankommen, dass das nicht auf Dauer funktionieren kann. Vor allem was haben die seit 2020 geraucht? Mittlerweile habe ich schon mit Druckereien und Bulgarien und Litauen zusammengearbeitet, weil Deutschland und Polen so absurd teuer in den Druckkosten geworden sind, dass es nicht möglich ist dort noch irgendwas sinnvoll produzieren zu lassen, wenn man nicht das Preisschild „Absolutes Luxusgut“ draufpappen will…

Danke für den Link. Klingt fast wie Julian Reichelt und die BILD-Redaktion:

Musste mir paar mal anschauen, wie der Chefredakteur seine Grenzen überschreitet und Mitarbeiterinnen im Büro auf unangenehmerweise angräbt. Mitarbeiterinnen, die auf seine Avancen nicht eingegangen sind, wurden dann von ihm entweder eiskalt ignoriert oder wo es nur ging mit Kritik überhäuft. Ist das schon Belästigung?

sehr sehr gute und wichtige Mitarbeitende werden aus Sympathie-Gründen gekündigt, weil sich nicht zu den Groupies des Chefredakteurs gehören