In Berlin gelten Schüler bezogen auf 3G auch in den Herbstferien generell als getestet, egal ob aktuell getestet oder eben nicht

Hallo,

da in der Familie jemand in der Berliner Senatsverwaltung arbeitet und sich gerade im Familienchat über die eigenen Regeln aufregt, trage ich das doch mal ins Forum hier weiter. Wie absurd ist das denn?

Abschnitt „Wie weisen Schüler/-innen in der Freizeit nach, dass sie in der Schule getestet wurden?“, sinngemäß:
Schüler gelten, da sie sich ja regelmäßig in der Schule testen lassen müssen, generell bezogen auf die 3G-Regel als getestet. Es reicht als Nachweis ein Schülerausweis. Und dann in fett gedruckt: „Diese Regelung gilt auch in während der Herbstferien“.

Die Hessen mit einem „Testheft“, Schleswig-Holsteiner mit digitaler Bescheinigung - in Berlin „Mut zur 2-Wochen-Lücke“. Besser zu Hause bleiben in den nächsten Wochen…

Kann ich aus Bayern so bestätigen.
Waren in den Sommerferien bei 3G-Regelung im Freizeitpark.
Für die Kinder brauchte es Schülerausweis oder Einschulungsbestätigung. Es reichte also der Nachweis, dass es in drei Wochen dann der Testpflicht unterliegen wird.

Wenn ab Montag reihenweise Teststationen zumachen, wird es 1. nicht groß ins Gewicht fallen, wenn Schüler:innen mal zwei Wochen weniger getestet werden, da das Infektionsgeschehen eh zunehmend unerkannt stattfinden wird. Ohnehin gehen die hohen Inzidenzen in den Altersgruppen U20 ja zu einem guten Teil darauf zurück, dass in den Schulen regelmäßig getestet wird. Leider wird aber immer noch das Märchen weitererzählt, Schüler:innen seien besonders ansteckend.
2. Finde ich es höchste Zeit, Schüler:innen endlich die für sie essenzielle soziale und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und ihnen dabei nicht noch weitere Steine in den Weg zu legen. Denn das würde es de facto bedeuten, wenn sich z. B. eine 8-Jährige jeden Morgen einen neuen Test besorgen muss, um bei einem Ferienkurs mitmachen zu können. In Dänemark waren Menschen unter 16 übrigens die ganze Zeit explizit von 3G ausgenommen - aber hierzulande halten sie ja viele eher für gefährliche Superspreader…

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Was ist das denn für eine abstruse Logik. Es geht doch nicht darum, dass man SchülerInnen irgendwas nicht gönnt - aber man kann sie doch nicht „um sie endlich auch mal wieder am sozialen und kulturellen Leben teilhaben zu lassen“ per se alle als getestet erklären, wenn sie es nun mal nicht sind.

Im Weiteren wäre es nett, wenn Sie ihre These, dass von Schülern generell keine oder nur eine geringe Ansteckungsgefahr ausgeht mit einer Quelle belegen würden. So dahingesagt kann ich das nicht ganz glauben, da ich bis jetzt hauptsächlich gegenteiliges gehört und gelesen habe.

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Diese „abstruse Logik“ folgt vermutlich dem Wunsch, Verwaltungsvorgänge zu vereinfachen. Formal gebe ich Ihnen recht, dass es korrekter wäre, die Schüler:innen von der Testpflicht (bei 3G-Veranstaltungen bzw. 3G-Settings) auszunehmen, anstatt sie ohne Test für getetstet zu erklären. Aber de facto läuft es nun mal auf dasselbe hinaus. Und da die Schüler:innen sich ja während der Schulzeit eh regelmäßig testen lassen müssen, dürfte es so für die Verwaltung einfacher sein, dass die Ferienzeiten einfach „mitgemeint“ sind. Die Alternative wäre wie gesagt eine Einschränkung der Teilhabe durch außerschulische Testpflicht in den Ferien.

Bitte genau lesen, diese These habe ich nicht vertreten. Was ich gesagt habe, ist, a) dass der hohe Anteil von Menschen im schulpflichtigen Alter an der Gesamtinzidenz zumindest zu einem guten Teil auf die geringere Dunkelziffer in dieser Altersgruppe aufgrund der Schultestungen zurückgehen dürfte und dass im Umkehrschluss ohne diese Tests die Infektionen auch in dieser Altersgruppe - so wie in anderen Altersgruppen - sehr viel häufiger unerkannt stattfinden dürften.
Außerdem habe ich b) bemerkt, dass Schüler:innen m. E. zu Unrecht unterstellt wird, besonders ansteckend zu sein bzw. besonders stark zu einer Verbreitung des Virus beizutragen. Ein Indziz hierfür ist, dass es sich um die einzige Altersgruppe handelt, die qua Schul- und Testpflicht vollständig einer Pflicht zur regelmäßigen anlasslosen Testung unterliegt. Das gilt für keine andere Altersgruppe.
Das Fass, dass Kinder (vor allem jüngere) in der Tat seltener, weniger und kürzer infektiös sind als Erwachsene und sich daher Kinder sehr viel häufiger bei Erwachsenen anstecken als umgekehrt, mache ich an dieser Stelle mal lieber gar nicht erst auf.

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Von Kindern geht vermutlich weniger Gefahr aus als von Geimpften, da sie eben regelmäßig getestet werden.
Im irgendeinem Lagepodcast wurde es auch mal thematisiert, dass man ja von 80% der Infektionen letztes Jahr gar nicht wusste, wo sich die Leute angesteckt haben, weil es gar nicht erfragt wurde (Arbeitsplatz ist da sehr naheliegend), trotzdem gab es am Arbeitsplatz nie eine Testpflicht.
Stattdessen werden die Eltern über ihre Kinder durch die Hintertür getestet.Screenshot_20211009-232652_1|690x326

Kinder sind auch die einzige komplette Altersgruppe, die jeden Tag in kleinen Räumen eng beieinander sitzt. Gleichzeitig sind sie zu großen Teilen auch noch ungeimpft. Da ist doch zumindest regelmäßig zu testen das Mindeste? Zumal das doch nicht eine große Zumutung darstellt, und in dieser Pandemie schlicht eine sehr hilfreiche und wirksame Maßnahme ist.

Steile These, wage ich stark zu bezweifeln…

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Erwachsene dafür in Großraumbüros, in Cafeterias, Lehrer sind auch bei den Kindern. Zumindest in Bayern sind sie zu Tests aber nur angehalten, nicht verpflichtet.

Grundschulkinder sondern beim Atmen 2,8-mal, beim Sprechen 5,9-mal und beim Singen 13,4-mal weniger Aerosolpartikel aus als die Erwachsenengruppen.
Corona-Studie beweist: Warum Kinder viel weniger ansteckend sind als Erwachsene

Derweil liegen Durchbruchsinfektionen bei Geimpften deutlich unter 20%. Dabei sollte man aber berücksichtigen, dass durch weniger Tests und ohne Symptome diese auch seltener auffallen, im Gegenzug diese Bevölkerungsgruppe mittlerweile die Mehrheit ist.

Und dass es auch noch andere Menschen gibt, die eng beieinander arbeiten ist jetzt ein Argument wofür? Das ist doch jetzt klassischer Whataboutism.

Die Diskussion hier geht für mich aber generell in eine unangenehme Richtung. Hier sollte ja eigentlich nur die Unfähigkeit der Berliner Senatsverwaltung thematisiert werden - stattdessen argumentiere ich plötzlich für die Testpflicht von SchülerInnen. Ich habe da meine Meinung zu, offenbar gibt es auch starke Meinungen in andere Richtungen - auf so eine Grundsatzdiskussion möchte ich mich hier gar nicht einlassen.

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Damit fasst Du m. E. ziemlich gut die „gefühlte Evidenz“ zusammen, die leider die Basis vieler Corona-Maßnahmen zu sein scheint, vor allem im Schulbereich. „Gefühlt“ deshalb, weil es lediglich eine Assoziation verschiedener Annahmen ist, die nicht unbedingt einer empirischen Überprüfung standhalten. Da das etwas ausführlicher wird, mache ich das in einem eigenen Post.

Nein, es ist eine Entgegnung auf Dein Argument, Kinder seien die einzigen, die „jeden Tag in kleinen Räumen eng beieinander“ sitzen. @der_Matti hat lediglich darauf hingewiesen, das dies auch für andere Bevölkerungsgruppen zutrifft, die aber keiner Pflicht zu regelmäßigen anlasslosen Tests unterliegen - dass hier also mit zweierlei Maß gemessen wird.

Wenn Du vermeintliche „Unfähigkeit“ anprangerst, ist es aus meiner Sicht nicht nur legitim, sondern notwendig, zu klären, ob es sich überhaupt um einen Fehler handelt oder nicht vielmehr um eine bewusste politische Entscheidung, die man zwar falsch finden kann, aber für die es durchaus auch plausible Gründe gibt. Wenn die Auseiandersetzung über unterschiedliche Bewertungen politischer Maßnahmen für Dich schon eine „Grundsatzdiskussion“ ist, die Du nicht führen willst, frage ich mich, welches Ziel deine Kritik eigentlich hatte.

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In dieser Aussage stecken m. E. die folgenden Annahmen:

  1. Das enge Beieinandersitzen von Schüler:innen in kleinen Klassenräumen stellt ein besonderes Infektionsrisiko dar.
  2. Dieses Infektionsrisiko ist besonders hoch angesichts des hohen Anteils ungeimpfter Schüler:innen
    Regelmäßige anlasslose Tests sind ein sinnvolles Mittel diesem Infektionsrisiko zu begegnen
  3. Diese Tests haben keine Folgen, die so negativ sind, dass dies zu berücksichtigen wäre.
  4. Regelmäßige anlasslose Tests sind im Umgang mit der Pandemie eine hilfreiche und wirksame Maßnahme.
    Ich hoffe ich habe korrekt wiedergegeben, was Du zum Ausdruck bringen wolltest.

Da ich selber nicht über medizinisches Fachwissen verfüge, fußt meine Bewertung auf den Einschätzungen fachkundiger Personen. Bei meiner folgenden Entgegnung beziehe ich mich vor allem auf zwei Dokumente, die jeweils zahlreiche wissenschaftliche Studien als Belege zitieren.
a. Eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) und
der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) zu „Infektions- und Übertragungsrisiken von SARS-CoV-2 und die Morbidität und Mortalität bei Kindern und Jugendlichen“ vom 13. September 2021 (Quelle: https://www.krankenhaushygiene.de/pdfdata/2021-09-13-Stellungnahme-DGPI-DGKH.pdf), im Folgenden DGKH/DGPI
b. Einen Artikel aus dem Hessischen Ärzteblatt vom Oktober 2021 von Prof. Ursel Heudorf und Prof. René Gottschalk, beide bis vor Kurzem in der Leitung des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt am Main (Quelle: https://www.laekh.de/fileadmin/user_upload/Heftarchiv/PDFs_ganze_Hefte/2021/HAEBL_10_2021.pdf), im Folgenden Heudorf/Gottschalk
Die in diesen beiden Dokumenten jeweils angegebenen Quellen zitiere ich hier aus Platzgründen nicht mit.

Schauen wir uns nun die vier Annahmen einmal genauer an:

  1. Infektionsrisiko in Schulen

„Die Mehrzahl aller Übertragungen von SARS-CoV-2 auf nicht geimpfte Kinder und Jugendliche
findet im privaten Umfeld und nicht in Schulen oder Kitas statt, und Erwachsene übertragen das
Virus häufiger auf Kinder als umgekehrt.
Gemeinschaftseinrichtungen tragen in der jetzigen Situation (keine Lockdown-Maßnahmen
mehr im öffentlichen und privaten Bereich) nicht wesentlich zur Gesamtausbreitung des Erregers
in der Gruppe der nicht geimpften Kinder und Jugendlichen bei.“ DGKH/DGPI, Seite 5

Heißt also: Die meisten Infektionen bei Schüler:innen finden nicht in Schulen statt, sondern werden höchstens dort festgestellt (eine Unterscheidung, die in der öffentlichen Debatte meist nicht getroffen wird). Zudem tragen Schulen nicht wesentlich zum Infektionsgeschehen bei.

  1. Infektionsrisiko durch ungeimpfte Schüler:innen

„Die weit überwiegende Zahl der an einer SARS-CoV-2 Infektion erkrankten Kinder ist
asymptomatisch oder erkrankt mild und selbstlimitierend.“ DGKH/DGPI, Seite 5

Heißt: Die meisten ungeimpften Schüler:innen stecken niemand anders an.

  1. Tests haben keine negativen Folgen

„Kinder, die sich solchen Test unterziehen müssen, werden dadurch (auch psychologisch)
grundsätzlich als „potentielle Gefährder“ eingestuft, falsch positive Antigen-Testergebnisse lösen
eine Kaskade schwerwiegender Interventionen aus, die sich im Nachhinein als nutzlos erweisen.“ DGKH/DGPI, Seite 6

„Im Rahmen der Antigen-Testpflicht für Schüler in Deutschland wurden bei Millionen von Tests in Hessen zwischen 0,003 und 0,06 % der Schüler und 0,04 % Lehrer und 0,00–0,06 % der Kinder respektive Erzieher in Kitas positiv auf SARS-CoV-2 getestet [23–27]. Je niedriger die 7-Tage-Inzidenz, desto höher ist der Anteil der „falsch positiven“ Antigen-Tests (Abb. 3). Bei Abschätzung der Analyse-Kosten nach Corona-Testverordnung [28] ergeben sich in den Studien bis ca. 350.000 € pro einem positiv getesteten Fall (Tab. 1) – obwohl es sich in der Regel um asymptomatisch Infizierte bzw. nur leicht Erkrankte handelt, die wiederum nur selten weitere Personen infizieren.“ Heudorf/Gottschalk: 22

Kurzum: Es gibt sowohl negative psychologische Folgen der Testpflicht als auch enorme finanzielle Folgen, die bei einer Beurteilung dieser Maßnahme durchaus eine Rolle spielen sollten.

  1. Regelmäßige anlasslose Tests haben sich bewährt.

„Valide Untersuchungen, die günstige Auswirkungen der nationalen Teststrategie auf
Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und Jugendliche und auch auf den Bereich der
niederschwelligen sozialpädiatrischen Angebote der Jugendämter belegen, liegen nicht vor.
Die mehrmals wöchentliche nicht anlassbezogene Testung aller Kinder mit Antigentesten, die vor
allem bei asymptomatischen Kindern eine niedrige Sensitivität aufweisen, ist aus mehrfach
dargestellten Gründen nicht sinnvoll.
Auch die sog. Lolly-Tests (PCR-basierte Pool-Tets) bei nicht-anlassbezogenem Einsatz ergeben
keine Vorteile trotz ihrer besseren Sensitivität.“ DGKH/DGPI, Seite 5-6

Die Stellungnahme sagt also genau das Gegenteil von Deiner Annahme. Wichtig zu betonen: Es geht dabei nicht um die allgemeine Frage, ob (Schnell-)Tests sinnvoll sind. Es geht um die spezifischere Frage, wie sinnvoll regelmäßige anlasslose Tests in Schulen sind (also mehrmals pro Woche alle Schüler:innen testen, unabhängig davon, ob sie Symptome zeigen, schon mal Corona hatten etc.)

Insgesamt finde ich keine Deiner vier Annahmen durch die Expert:innen in diesen beiden Quellen bestätigt. Ich will damit wie gesagt nicht behaupten, alles besser zu wissen oder dass es nicht doch wissenschaftliche Belege für diese Annahmen geben könnte. Aber ich finde es erstaunlich und ehrlich gesagt erschreckend, wie weit die öffentliche Debatte und der fachwissenschaftliche Diskurs (gerade von Medizinier:innen, die praktisch tätig sind und nicht nur im Labor oder am Computer arbeiten) in diesen Fragen auseinanderklaffen und wie wenig wissenschaftliche Erkenntnisse in der öffentlichen Diskussion berücksichtigt werden.

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Interessantes Dokument. Der Vollständigkeit halbe finde ich noch hervorhebenswert, dass die Impfung der Erwachsenen, die mit KuJ zutun haben und auch die Impfung der KuJ selbst nach Stiko-Empfehlungen zu den zentralen Punkten gehören, außerdem eine Aufrechterhaltung der Basishygienemaßnahmen und teilweise bzw. unter Umständen auch der Masken zumindest außerhalb des Unterrichts. Dass man das eine weglassen kann bzw. hiernach soll, ohne das andere zu tun geht meiner kurzen Lektüre nach nicht aus dem Papier hervor.

(Ich bitte das primär als Ergänzung und nicht als Widerrede zu verstehen. Es ist eine der zahlreichen Diskussionen, die man mit z. B. einer Impfflicht oder zumindest ähnlich wirksamen Maßnahmen zur Steigerung der Impfquote nicht führen müsste.)

Die Schlussfolgerung verstehe ich nicht und das steht (zumindest an der Stelle) auch nicht in dem Papier.

Die Impfung von Minderjährigen (und die diesbezügliche Empfehlung der Stiko) ist m. E. noch mal ein ganz anderes Thema, aber nur soviel: DGKH & DGPI sagen ja ebenso wie die Stiko, dass eine Impfung eben kein Kriterium für den „Zugang von Kindern und Jugendlichen zur Teilhabe an Bildung, Kultur und anderen Aktivitäten des sozialen Lebens“ sein darf.

Das mit der Schlussfolgerung verstehe ich nicht ganz. Beide Quellen sagen doch klar, dass nur wenige Schüler:innen überhaupt infiziert sind und von denen der weit überwiegende Teil asymptomatisch und daher meist ohne jemand anders anzustecken. Die entsprechenden Stellen habe ich ja zitiert.

Soweit ich weiß, sind nicht alle asymptomatischen Infizierten nicht ansteckend. Die Viruslast ( ich bin keine Medizinerin) ist aber sicherlich geringer. Daher ist natürlich die Frage, ob das ständige Testen von Kindern (vor allem in den unteren Klassen) notwendig ist…

Ich vermute, du hast keine Kinder oder aber, falls ja, besuchst mit ihr/ihm in den Ferien selten Rstaurants, Museen, Kino o.ä.? Ich finde es durchaus eine Zumutung, fast täglich zum Testen gehen zu müssen, damit das Kind etwas erleben darf. Zudem befindet es sich jetzt nicht mehr in kleinen Räumen mit vielen anderen Ungeimpften zusammen, sondern ist nur noch mit geimpften Familienmitgliedern zusammen.
Es war so angenehm, in Dänemark einfach einreisen zu können ohne Test (für Kinder unter 16 möglich) und dort keine Maskenpflicht mehr zu haben. Ich bin die Pandemie wirklich leid und würde von dir gern wissen, wann (Impfquote) du es denn für möglich erachtest, dass wir keine Masken mehr aufsetzen müssen? Eine Impfquote von 100% wird es nie geben, allein schon, weil manche Eltern ihre kleineren Kinder nicht impfen lassen möchten (da hätte ich pers. übrigens keine Bedenken).
Zudem, welche Gefahr geht von den Kindern aus, wenn alle Großen geimpft sind?

PS: Ich finde es zudem nicht gerecht, dass ich die Masken für unser schulpflichtiges Kind selbst finanzieren muss, obwohl wir keine Wahl haben. Mich würde interessieren, wie das in anderen Schulen aussieht, ob die Masken dort von der Schule gestellt werden?

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So langsam verstehe ich, warum wir diese Pandemie nicht in den Griff bekommen. Gegen das Argument „die Pandemie geht jetzt lange genug, jetzt muss halt auch mal gut sein“ habe ich einfach auch nichts gegenzuhalten.
Und wenn nicht nur Testen, sondern sogar noch die Maskenpflicht jetzt noch als Zumutung gewertet wird, eh nicht mehr.

Ich habe keine Kinder, aber Eltern in der Hochrisikogruppe, die sich quasi nicht mehr nach draußen bzw. unter Menschen begeben, und eine Partnerin die Krankenschwester auf ITS ist. Und ich bin die Pandemie auch Leid, aber noch mehr die Unvernunft meiner Mitmenschen.

Wenn Lauterbach das für richtig hält.
Ganz ehrlich: Ich werd glaub ich auch nach der Pandemie noch mit Maske in den Supermarkt gehen. Die ist mir nämlich kein bisschen unangenehm und tut mir auch nicht weh, und ich finde es sehr angenehm, quasi anderthalb Jahre lang jetzt nicht krank gewesen zu sein.

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Nicht, dass meine Meinung dadurch besonders toll wäre, dass ich Kinder habe, aber als einen weiteren Datenpunkt möchte ich sie hierlassen:

  1. Ich finde die Regelung, dass es keine weitere Testpflicht für Kinder in den Herbstferien gibt, in Ordnung. Der Aufwand, extra zu einem Testzentrum zu gehen, von denen jetzt auch noch viele schließen, ist doch sehr hoch, dafür dass das vor allem zum Schutz von ungeimpften Erwachsenen geschieht.
  2. Ich finde die Maskenpflicht in der Schule extrem gut aushaltbar, meine Tochter interessiert sich kaum dafür, ob sie eine Maske aufhat und sie trägt tatsächlich meistens eine FFP2 Maske in der Schule, die ja eigentlich deutlich einschränkender ist, als eine OP-Maske.

Was ich so von Elternabenden mitbekommen habe, ist mein Eindruck in meinem Umfeld, dass das Leid durch Masken, Tests (Selbsttests, nicht im Testzentrum) und so weiter vor allem von den Eltern gesehen oder herbeigeredet wird, aber das mag ein lokales Ding sein.

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Liebe Kermit,
da hast du etwas falsch verstanden.

  1. Liegt es nicht an mir, dass wir die Pandemie „nicht in den Griff“ kriegen. Ich und Familie tun alles was nötig ist, wie gesagt geimpft und tragen auch brav die Masken.
  2. Das Argument für ein Ende der Maßnahmen ist nicht, welches du glaubst verstanden zu haben (keine Lust mehr), sondern die Impfquote. Sind nicht alle, die wollen, inzwischen geimpft?
    (Bis auf die älteren Kids natürlich, wo vielleicht sogar geimpfte Eltern noch Bedenken haben).

Aber wir sehen ja bald, ob die Bezahlung der Tests etwas bringt und sich mehr impfen lassen.

Es tut mir leid, dass sich eure Familie schlecht schützen kann.

Masken im Supermarkt sind zumutbar, aber auf Arbeit etwas lästig.

In den von mir zitierten Fachleute schreiben ja auch nicht „alle“, sondern „in der Regel“ bzw. „die weit überwiegende Zahl“. Und wenn sie u. a. daraus den Schluss ziehen, eine regelmäßige, anlasslose Testung von Schüler:innen nicht für sinnvoll zu halten, finde ich das nachvollziehbar. Es geht letztlich ja um eine Abwägung u. a. mit den genannten psychologischen und finanziellen Folgen. Natürlich gibt es Kinder und Jugendliche, die andere anstecken, aber die Frage ist eben, ob die Massentestungen angemessen, also 1. geeignet und 2. erforderlich ist, um das in einem nennenswerten Maße zu verhindern. Diese „gefühlte Evidenz“, also ein allgemeines „irgendwas muss man ja machen und es wird schon irgendwie helfen“ wird dieser Abwägung m. E. nicht gerecht - das war eigentlich das was ich mit meinen Posts sagen wollte.

Ich finde es bemerktenswert, aber ehrlich gesagt nicht besonders konstruktiv, wenn Du auf die von mir vorgebrachten Argumente von Fachleuten mit keiner Silbe eingehst, aber stattdessen eine Meinungsäußerung („ich bin es leid“) zu einem Argument erhebst, um dieses dann mit einem moralischen Vorwurf („Unvernunft“) zu bashen.
Auch das ist m. E. leider exemplarisch für den Umgang mit der Pandemie hierzulande.

  • Anstelle tatsächlcher Evidenz und einer differenzierten, empirisch basierten Einschätzung sowohl des Infektionsgeschehens als auch der Wirksamkeit möglicher Gegenmaßnahmen treten „gefühlte Evidenz“ (siehe oben) und die Haltung „wird schon was helfen“ bzw. „viel hilft viel“.
  • Anstelle von Überlegungen, wie man die Pandemiebekämpfung u. a. durch Aufklärung und Einbeziehung so gestalten kann, dass sich gesellschaftliche Konflikte, soziale Ungleichheiten und Ausgrenzungsprozesse nicht noch weiter verschärfen, setzt man auf eine Mischung aus moralischem Rigorismus und dem Fingerzeig auf Leute, die angeblich Schuld sind am Fortbestand der Pandemie.
  • Anstelle einer langfristigen Strategie gibt es kurzfristige (und oft kurzsichtige) sowie stark von Debattendynamiken und emotionalen Bewertungen getragene politische Entscheidungen, die oft widersprüchlich sind und bei vielen Menschen eher die Unsicherheit vergrößern als Orientierung bieten.

Was das für einen Unterschied diese drei Punkte machen, sieht man am Vergleich zwischen Dänemark und Deutschland. Daher ist es völlig legitim, diesen Vergleich zu ziehen und der hiesigen Politik ihr Versagen vorzuwerfen.

Dass Deine Eltern sich trotz Schutzmaßnahmen nicht mehr unter Leute trauen, tut mir leid - das meine ich ehrlich. Aber auch für solche Menschen braucht es doch eine Strategie - denn das Virus wird ja nicht verschwinden (auch wenn das einige NoCovid-Hardliner immer noch glauben). Und auch hier lande ich wieder bei den oben genannten Punkten.

Dass Du lieber die Meinung einer einzelnen Person zum Maßstab der Pandemiepolitik machen willst, als bestimmte wissenschaftliche Kriterien oder politische Ziele, spricht aus meiner Sicht Bände.
Und ganz ehrlich: Lauterbach? Der steht genau für die Politik, die ich oben beschrieben habe. Seine Position lässt sich zusammenfassen mit „es ist alles noch viel schlimmer als wir es uns denken können und deshalb ist jede Gegenmaßnahme per se gerechtfertigt“ Er hat einen sehr - sagen wir mal - kreativen Umgang mit Zahlen und Daten, ändert gerne mal grundlos seine Meinung und hat meines Wissens noch kein einziges langfristiges Konzept zum Umgang mit der Pandemie vorgelegt.