Impstoffproduktion

Was ich ein bisschen vermisst habe bei der Diskussion über die Produktion in der Lage, ist neben den Investition die Staaten in den Impfstoff geben, zu beleuchten, dass die Pharmaindustrie generell immer weniger Stoffe in Europa produziert. Die relativ lukrative Produktion wird zur Gewinnmaximierung immer mehr Richtung China und Indien ausgelagert, was dazu führt dass in Europa Anlagen dafür abgebaut werden. Z.b. Antibiotika die wurden teilweise noch in Deutschland/Österreich hergestellt aber in den letzten 10 Jahren quasi aufgegeben.

Bei den wesentlich aufwendigeren Impfstoffen sollte man meinen das sich eine Produktion auf Grund des höheren Marktpreis auch in Europa lohnt. Aber So gaben Roche und Novartis direkt zu verlauten das es sich für sie nicht lohnt eine impstoffproduktion in Europa zu re-etablieren. Wenn Europa schon nicht mal mehr attraktiv ist für die Produktion von Pharmazeutika ist doch etwas an unserem Handelssystem verkehrt. Ansonsten wird diese Kontinent am Ende keine Produktionen mehr haben.

Zweitens die Bewertung das die Produktion zu langsam geht ist nicht wirklich fundiert. Für den Aufwand den es bedeutet unter GMP Wirkstoffe herzustellen ist die derzeitige Produktion Rekordverdächtig schnell aufgezogen worden und man darf sicher sein dass die Zulassungsbehörden überall sehr pragmatisch über Fehler sehen werden, als in Zeiten vor Corona.

Das ist ja das ganze Narrativ, dass den Zenit des Kapitalismus zeigt.

Steuergelder gehen 1:1 nach Asien und dann wundert man sich plötzlich, wenn China sich die Handelsrechte für die halbe Welt mit der „neuen Seidenstrasse“ (toller Name) einverleibt. Und das mit genau der Technologie, die die grossen und innovativen Firmen ihnen mehr oder weniger kampflos überlassen haben. Genau das ist im Automobil-Sektor passiert, mit den elektronischen Geräten war es fast nie anders.

Die Kohle, die Roche und Novartis sparen, geht 1:1 weiter an eine kleine Schicht sehr sehr reicher Firmen und Menschen. Das ganze System funktioniert aus meiner Sicht einfach so nicht mehr und ich Frage mich, wie es noch weitergehen soll. Ein paar wenige Firmen habe so viel Macht und Einfluss auf die Weltwirtschaft, dass es einem Angst und Bang werden kann.

Was ich damit sagen will ist, dass es schon lukrativ wäre, aber halt keine 10 Milliarden Gewinne im Jahr möglich macht.

Für mich wäre es wichtig mal die Frage zu stellen, ob halt eben nicht das Gemeinwohl (z. B. Gute Arbeitsplätze, Infrastruktur etc) höher zu Gewichten wäre als Milliardengewinne, die dann letztendlich wieder an die „Merz-Mittelständler“ ausgeschüttet werden. Insbesondere wenn daran Steuergeld hängt.