Ich sehe die Gründe durchaus ein, warum nicht für alle empfohlen wird. Wobei ich es schon seltsam finde, dass die Einschränkung der Empfehlung nur public-health-Gründe nennt. Individuell profitiert ja doch jeder davon. So werden andere Impfungen ja vor allem dann nicht empfohlen, wenn man selbst, individuell einfach kein großes Risiko hat sich anzustecken (z.B. Tollwut in Deutschland). Oder bin ich da falsch informiert?
Ich verstehe auch, dass man der Impfmüdigkeit vorbeugen will und weniger wichtige Impfungen nicht empfiehlt, weil sie sonst gleichgestellt sind mit Polio, Tetanus etc und die Leute sich daran gewöhnen, auch mal empfohlene Impfungen einfach nicht zu machen.
Trotzdem profitiert man ja individuell von der Impfung gegen die oft unterschätzte Grippe. Und deshalb finde ich es seltsam, dass die Krankenkassen das nicht alle zahlen. Ganz unabhängig von der Empfehlung der StIKo.
Wenn es rein darum geht, die begrenzte Menge Impfstoff sinnvoll zu verteilen, ist die finanzielle Lage des Imfplings aber einfach ein schlechtes Maß. Dann muss es eben Richtlinien geben, wann es eine Impfung gibt und wann nicht. Dass Geld hier der ausschlaggebende Faktor ist, finde ich doch sehr seltsam.
Und wie gesagt: wenn es eben aus Knappheitsgründen nicht gewollt ist, dass sich die breite Masse impfen lässt, dann sollte Herr Spahn eben nicht dazu aufrufen. Seite 28 eines epidemiologischen Bulletin erreicht nämlich doch ganz deutlich weniger Menschen als der medienwirksame Aufruf von Spahn. Da hat dann doch einfach Spahn versagt. Man kann ja auch differenziert dazu aufrufen, sich impfen zu lassen, falls man zu einer Risikogruppe gehört und ansonsten es zu lassen. Passt halt nicht ganz so schön in eine Schlagzeile.