Impfstrategie SarsCov2

In Bezug auf Euren Vorschlag die Impfstrategie gesetzlich zu regeln möchte ich zu bedenken geben, dass aktuell noch nicht in ausreichendem Maße wissenschaftlich belegt ist, dass die Impfung die Transmission also Weiterverbreitung von SarsCov2 verhindern kann. Hingegen ist bestens belegt, dass Geimpfte kaum erkranken und damit die Letalität gegen Null gesenkt wird (auch durch den Vector Impfstoff von Astra). Entsprechend könnte bis zum jetzigen Zeitpunkt erst das Ziel Schutz der Risikogruppen gesetzlich mit Priorisierung geregelt werden. Belastbare Daten zur Verringerung der Transmission werden noch etwas auf sich warten lassen, weil sie gar nicht so einfach zu erheben sind (siehe auch aktueller Podcast CoronaUpdate von Prof. Ciesek). Die Impfungen werden eine relevante Wirkung auf die Transmission haben und damit DAS Werkzeug zur Eindämmung der Pandemie sein, aber zum aktuellen Zeitpunkt reicht die Datenlage meiner Ansicht nach noch nicht aus die Strategie Schutz der Risikogruppen versus Verringerung der Ausbreitung gesetzlich zu priorisieren.
Trotzdem sollten mit dem Ziel die Ausbreitung zu verringern aktuell frei gewordene Impfkapazitäten (Fehlende Zulassung bei Vectorimpfstoff für Ältere und noch kein Nachschub von RNA Impfstoff für diese Gruppe) zeitnah an die nächsten Priorisierten verimpft werden.

Das scheint mir nicht mehr aktuell zu sein, inzwischen gibt es Studien, die genau das belegen, wenn ich mich richtig erinnere für den Impfstoff von Biontech.

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Guten Morgen,

leider ist das immer noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt (Die Berichte in den Medien beziehen sich auf Auszüge von Untersuchungen die noch nicht abgeschlossen sind, zum größten Teil umbegutachtet sind, zT. noch nicht einmal das Level von Preprints erreichen wie zB. die Daten aus Israel. Es gibt noch keine sauberen Untersuchungen, weil diese sehr aufwendig sind in Bezug auf Studien- und Vergleichsgruppe) daher ist die aktuelle Aussage des RKI im gültigen Epidemiologischem Bulletin bez. der Transmission immer noch:

„Die bisher vorliegenden Daten erlauben nicht, die Wirksamkeit der mRNA- und Vektor-basier- ten COVID-19-Impfstoffe hinsichtlich einer Verhinderung oder Reduktion der Transmission abschließend zu bewerten. Bis zum Vorliegen von Daten zum Schutz der Impfung vor Trans- mission müssen deshalb auch nach Impfung die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen weiterhin eingehalten werden.“
(Epidemiologisches Bulletin Nr 5 2021 von 4. Februar 2021, Seite 5)

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Ein weiteres Argument für das zunächst als erstes zu erreichende Ziel Schutz der vulnerablen Gruppen ist die begrenzte Impfstoffverfügbarkeit, die aktuell noch keine ausreichende Abdeckung hinsichtlich einer Pandemieeindämmung zulassen würde:

„Aufgrund begrenzter Impfstoffverfügbarkeit soll die Impfung zunächst nur Personengruppen angeboten werden, die entweder ein besonders hohes Risiko für schwere oder tödliche Verläufe einer COVID-19- Erkrankung haben oder die beruflich entweder be- sonders exponiert sind oder engen Kontakt zu vulne- rablen Personengruppen haben.“
(Epidemiologisches Bulletin Nr 5 2021 von 4. Februar 2021, Seite 3)

Ich möchte nicht haarspalterisch sein, es geht mir nur darum Verständnis dafür zu haben, dass die Daten aktuell noch nicht die Power haben und die Impfsoffmenge noch nicht ausreicht, um in einem so bevölkerungsreichen Land wie Deutschland Ziele in einer gesetzliche Grundlage zu definieren.

Also bitte als konstruktive Diskussion werten!

Ich schätze Euren Podcast sehr, gerade wegen dem intensiven Diskurs.

Weiter so!

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Guten Abend,

heute fasst ein Artikel auf Zeit Online das Problem des Nachweises der reduzierten Transmission nach Impfung sehr gut zusammen:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-03/corona-impfung-infektion-ansteckung-uebertragung-pandemie-bekaempfung/seite-2

Das Thema lässt sich dann bis zum fragwürdigen Immunitätsausweis ausdehnen. Und so endet der Artikel denn auch:

„Für den Immunitätsausweis würde das Folgendes bedeuten: Er kann nach dem, was wir momentan wissen, keine Garantie sein, sondern nur ein guter Hinweis.“