Impfpflicht einklagbar?

Hallo,
ich fange mit ein paar Prämissen an, um am Ende die Frage wieder aufzugreifen

  • Trotz klarer Warnungen aus der Wissenschaft wurden im Sommer und Herbst durch die Politik wie im letzten Herbst Maßnahmen eher gelockert, statt adequate Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Winter zu treffen. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen hätten eigentlich schon vor Wochen kommen müssen.
  • Die momentane Belastung der Intensivstationen basiert auf den Infektionen von vor ein paar Wochen. Die momentan immer höher steigende Inzidenz wird sich erst noch auswirken. Wenn man bedenkt, dass schon jetzt die Intensivstationen voll sind, scheint es mir durchaus erwartbar, dass sie bald nicht mehr ausreichen werden, selbst die Coronapatienten zu versorgen. Das sind die Patienten, die sich bewusst gegen eine Impfung entschieden haben. Darüber hinaus stellt ihr in der Lage ja auch richtig fest, dass jetzt schon Operationen vertagt werden. Dazu gehören Hüftoperationen, aber auch Krebsoperationen. Eine zeitliche Verschiebung steigert hier sicherlich nicht die Heilungschancen. Darüber hinaus gibt es aber auch noch Notfälle (Unfälle, Herzinfarkt, …), die von Kliniken schon jetzt manchmal nicht mehr aufgenommen werden können und zu weiter entfernten Krankenhäusern geschickt werden. Eine solche zeitliche Verzögerung kann gravierende Folgen haben.
  • Ein weiterer Gesundheitsfaktor sind viele Patienten, die aus Angst vor Corona nicht mehr frühzeitig zum Arzt gehen. Hierdurch werden z.B. Krebserkrankungen mittlerweile häufig erst in späteren Stadien erkannt. Die Heilungschancen sinken hierdurch dramatisch.
  • Die Chance, dass Kinder durch eine Coronaerkrankung Auswirken zu spüren zu kommen, sind höher als das Risiko einer Astazeneca-Impfung. Während es bei dem Einen einen Riesenaufschrei gab, werden die Risiken für Kinder häufig gerne klein geredet. Und dabei müssten wir, meiner Meinung nach, Kinder besonders schützen. Eine Impfung auch für Kinder unter 12 Jahren ist nicht mehr weit entfernt. Man hätte sich hier also Gesellschaft den Kindern gegenüber auch deutlich solidarischer verhalten können
  • Meine Befürchtung ist, dass die momentan beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen werden, die akute Notlage zu Lösen, sondern dass wir eigentlich nochmal sofot in einen harten Lockdown gehen müssten, um möglichst schnell die Kontakte und damit die Übertragungsmöglichkeiten zu reduzieren. Ich hätte darauf keine Lust, würde ihn aber beführworten, mittragen und unterstützen. Ein starker Eingriff in unsere Freiheitsrechte scheint also durchaus möglich und sinnvoll.
  • Langfristig sagt z.B. Herr Drosten zudem, dass wir nur aus der Pandemie kommen, wenn wir die Impflücken schließen. Sonst kann es sein, dass wir nächsten Herbst wieder an der gleichen Stelle stehen und wir langfristig mit Eingriffen in unsere Freiheitsrechte (ob Lockdown oder anderer Art) rechnen müssen.

Damit komme ich zurück zu meiner Frage: In der aktuellen Folge sagt ihr kurz, dass eine Impfflicht nicht einklagbar sei. Aufgrund der starken gesundheitlichen (bis zum Tod) Folgen (und hier rede ich nicht nur von den Freiwilligen, die sich nicht impfen lassen wollen) und den fortdauernd nötigen Eingriffen in andere Freiheitsrechte frage ich mich als (zugegebenermaßen mittlerweile aufgrund mangelnder rechtzeitiger Maßnahmen sehr frustrierten) Laien, warum dies nicht möglich ist. Über eine detailliertere Abwägung würde ich mich sehr freuen.

Unabhängig davon ein herzliches Dankeschön, dass ihr jede Woche einen so tollen Podcast liefert und dabei nicht frustriert verzweifelt!

Viele Grüße,
Andreas

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