Impfpflicht – ein gesichtswahrender Ausweg für schwankende Impfgegner?

Wenn ich mir die Psyche einer nicht radikalen ImpfgegnerIn vorstelle, denke ich so: Im Frühjahr 2021 hat sie in ihrem Bekanntenkreis gross verkündet, sie werde sich nicht impfen lassen (mit Gründen). und fühlt sich frei und selbstwirksam, also respektabel. Bis zum Sommer scheint alles gut. Jetzt wird sie aber unsicher, merkt, dass sie sich damals weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Soll sie umfallen vor aller Augen? Ein Dilemma!
Eine Impfpflicht würde das Dilemma lösen. Man ist standhaft geblieben, bis der Zwang ein Ende setzt. Man kann noch jedem so lange vormeckern, bis das Thema erledigt ist. Und schon ist man ehrenhaft raus aus der Sache.

Wie viele Personen könnten das sein? 27 Mio sind nicht geimpft. Davon 9,6 Mio unter 12 abgezogen bleiben 17,4 Mio. Neuerdings geht man von sehr wenigen nicht impfbaren Personen wegen Vorerkrankung aus, bleiben also nur noch die erklärten Impfgegner allgemein mit ca. 1,6 Mio. Es könnten also der Theorie nach vielleicht 15 Mio. Menschen in DE per Impfpflicht ohne grössere Widerstände gewonnen werden.

Im übrigen heute in unserer Lokalzeitung: „Andrang bei Impfzentrum“ mit Foto einer Menschenschlange. Hier im Landkreis Traunstein liegt die Inzidenz bei 818. Da tut sich also was. Entweder nun doch Angst vor dem Virus oder die zunehmenden Ausschlüsse von Ungeimpften. Drüben in Salzburg noch extremer (Inzidenz und Impfbereitschaft).

Ich glaube in der Tat, viele Impfverweigerer haben eine mangelnde Ambiguitätstoleranz und können die ganzen in ihren Augen „widersprüchlichen“ Informationen nicht kognitiv verarbeiten und die brauchen dann einfache eine klare Ansage mit der Impfpflicht.
Einige von denen fühlen sich ja auch in anderen Bereichen dem Führerprinzip verpflichtet :smiley:

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