Naja… Wannimmer man im großen Maße mit Lebewesen beeinflusst man automatisch deren Evolution.
Das Stichwort ist „gerichteter Evolutionsdruck“, und der kann von Menschen genauso ausgeübt werden wie von allem anderen was da draußen so kreucht und fleucht.
Wenn ich als Hundezüchter die großen Hunde zur paarung zulasse, und die kleinen nicht, übe ich einen gerichteten Evolutionsdruck aus.
Wenn Beispielsweise ein Käfer die Rinde von Bäumen angreift wäre ein Szenario denkbar wo dieser Käfer einen gerichteten Evolutionsdruck auf den Baum ausübt, weil die Bäume, die zufällig eine dickere Rinde haben, besser überleben. Das ganze ist natürlich kein bewusster Prozess.
Der Unterschied zum Umgang mit Viren und Bakterien liegt vor allem in deren Replikationsraten. Bäume und Hunde können über Jahrzehnte bis Jahrhunderte brauchen bis sich die Varianten durchgesetzt haben.
Viren und Bakterien replizieren sich viel viel schneller, und so ist eine schnellere Anpassung möglich.
Ich halte es jedoch für falsch, dass DURCH die Impfungen Mutationen entstehen. Das tun sie so oder so, permanent, tausendfach in jedem infizierten.
Möglich ist jedoch, dass durch die Impfungen bestimmte Mutationen erst relevant werden.
sagen wir Variante A hat oberflächenproteine die ein bisschen anderes gebaut sind, weil ihr Erbmaterial falsch kopiert wurde. Alles andere ist komplett gleich.
Die Variante A hat dadurch weder einen Vorteil noch einen Nachteil, und verbreitet sich genauso wie alle anderen auch.
Jetzt denke ich mir einen Impfstoff dazu. Weil Variante A dieses zufällig veränderte Protein hat, kann ihm der Impfstoff nichts anhaben. Plötzlich ist die Mutation, die vorher egal war ein riesiger Vorteil.
Jetzt kann sich Variante A viel besser ausbreiten als der Ursprungsvirus, und fängt an sich mehr und mehr durchzusetzen bis (zumindest Regional) der großteil der kursierenden Viren zur Variante A gehören.
So gesehen kann ein Impfstoff zur Durchsetzung von bestimmten Mutationen beitragen, das ist theoretisch richtig.
ABER: Der Virus löst nicht die Mutation aus. Er macht sie auch nicht gefährlicher.
Und ein echtes Argument gegen Impfungen ist er meiner Meinung nach auch nicht.
Ohne Impfungen wäre das Problem immernoch größer.
Auch dass Argument dass hier zuvor genannt wurde , Dass die Zahl der auftretenden Mutationen sinkt wenn die Zahl der Infektionen sinkt halte ich für richtig und wichtig.
Ich bin weder Evolutionsbiologe noch Virologe, das ist einfach nur mein „amateurverständniss“ der Prolematik