Impf-Risiko vs. Corona-Risiko

Dass uns die Pandemie noch lange begleiten wird, dass das Virus so verbreitet ist und wir es nie wieder los bekommen. Folglich sollten wir einen Weg finden damit zu leben ohne ständig die Freiheit der einzelnen Einschränken zu müssen. Ein Wünschenswerter Weg wäre eine sehr hohe Impfquote die dazu führt das Virus gut in Schach zu halten. Aber selbst das wissen wir nicht, denn Länder wie Irland zeigen auch mit einer Hohen Impfquote kann es zu hoher Inzidenz, etlichen Intensivpatienten und Toten kommen. Wo also sind wir als Gesellschaft bereit zu akzeptieren wie es ist und bis wohin wird man gehen. Das auszutarieren wird die spannende Aufgabe der nächsten Zeit, denn Ziel kann es nicht sein so Jahr für Jahr weiter machen zu müssen. Die zusätzlichen Schäden die dadurch entstehen sind zu groß.

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Das ist doch ein guter Grund sich Impfen zu lassen, um nicht zu warten, bis man sich infiziert sondern vorher aktiv zu werden.

Aber nur wenn unsere Intensivstationen nicht mehr drohen durch Covid19-Patienten verstofft zu werden.

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Und was schlägst du vor - außer einer hohen Impfquote?

Ich wundere mich immer wieder, wie viele Hobby-Bundestrainer äh Hobby-Epidemiologen sich anmaßen, aus ein paar öffentlich verfügbaren Zahlen irgendwelche Wahrscheinlichkeiten hinsichtlich des Risikos einer Impfung abzuwägen. Das mag für den geneigten Mathematikleistungskurs eine nette Denksportaufgabe sein, die Realität der StiKo sieht aber doch ein wenig komplexer aus. Deswegen sitzen in der StiKo auch keine Hobby-Excel-Bediener, sondern echte Profis. Auch die können sich irren, jedoch ist deren Expertise mit das Beste, was dieses Land zu bieten hat. Wer glaubt, mit dem Niveau dieser Expertise und Erfahrung mithalten zu können, kann sich ja gerne beim PEI bewerben.

Als Gesellschaft sind wir darauf angewiesen, dass wir Expertengremien und mit Experten besetzten Institutionen und Behörden ein recht hohes Maß an Vertrauen entgegenbringen, sonst kollabiert unser System. Dieses Vertrauen sollten wir in sehr hohem Maße gleichermaßen dem BVG, dem Luftfahrtbundesamt, dem Bundesschiffahrtsamt, you name it. Wenn wir alle anfangen unsere eigenen „Meinungen“ zu jeder Entscheidung unserer Experten zu haben, fällt unser System auseinander. Was ich meine ist keine Vasallentreue, keine Autorität ist unfehlbar, aber dass jeder glaubt, überall mitreden zu können, wird uns als Gesellschaft nicht weiter bringen.

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Ich hatte mich schon gewundert, dass kein Kommentar in dieser Art kommt. ;-).

Stimmt vollkommen, es gibt massenhaft individuelle Faktoren bei jedem Menschen: Alter, Vorerkrankungen usw. Aber die Impffrage ist inzwischen eine Gesellschaftsfrage (edit: Mit Impffrage meine ich: „Wie schaffen wir es, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen“). Da finde ich kann man sich schon mal die verallgemeinerten Zahlen nehmen und schauen was dabei rauskommt. Und ich habe ja schon mehrfach gesagt, dass es eine Daumenschätzung ist.

Ich wäre auch sehr beunruhigt, wenn da nur Hobby-„Libreoffice Calc“-Benutzer wie ich sitzen würden. Ich habe das schließlich vorrangig gemacht um meine eigene Wahrnehmung der Experten und Medien zu überprüfen und nicht weil ich dafür ausgebildet bin und bezahlt werde.

Das tue ich auch (notwendigerweise) wenn ich mir Zahlen des RKI und des PEI ansehe. Trotzdem sollte man offizielle Zahlen auch immer überprüfen und hinterfragen dürfen. Und Vertrauen ist etwas, das man sich verdient.

Eine eigene Meinung zu irgendeinem Thema sollte sich Niemand verbieten lassen. Man muss es halt aushalten, wenn jemand eine andere Meinung vertritt, so wie Sie jetzt gerade gegenüber mir. :slight_smile: Haben Sie denn inhaltliche Kritik an meiner Schätzung?

Das meine ich nämlich auch.

Ich maße mir ja auch nicht an, irgendwem im Gesundheitswesen Vorschläge oder gar Handlungsanweisungen geben zu können. Ich denke, dass habe ich oben auch ausreichend deutlich gemacht. Die Frage ob und mit welchen Mitteln wir eine größtmögliche Impfquote erreichen können, ist aber inzwischen eine politische Frage und muss daher auch von den Bürgern getragen werden. Insofern sollte man sich, meiner Meinung nach, dazu ein Urteil bilden.

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Naja, ich glaube schon, dass informierte Bürgerinnen und Bürger über Fragen öffentlichen Interesses räsonieren dürfen oder sogar müssen, und sei es nur, um nachvollziehen, was Expert:innen sagen. „Sapere Aude!“ war das Motto der Aufklärung und wenn es obsolet wäre, nur weil Dinge Spezialexpertise erfordern, würde das die Demokratie als solche in Frage stellen (und ja, diese Argumentation gibt es natürlich auch).

Aber vielleicht reicht es ja auch, wenn der oder die eine oder andere hier im Forum einen entsprechenden beruflichen Hintergrund hat und wenn man selbstkritisch die Grenzen seiner eigenen Kompetenz reflektiert.

An diesem Maßstab gemessen, würde ich sagen, haben wir uns nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, sondern kritisch konstruktiv versucht, eine Risikoeinschätzung vorzunehmen bzw. nachzuvollziehen.

Nachträgliche Ergänzung: Ich will in keiner Weise den Wert echten Expertentums in Frage stellen. Wir brauchen Expert:innen, wir müssen ihnen vertrauen und vertrauen können und das Wort eines dahergelaufenen … darf nicht dasselbe Gewicht haben wie das einer Person, die viele Jahre Wissen und Erfahrung mit einem Thema hat. Wissenschaft ist keine Meinung, sondern ein nachgewiesenermaßen erfolgreiches System zur Gewinnung belastbarer und objektiver Erkenntnisse über die Welt und jedem anderen uns bekannten System diesbezüglich vollständig und zweifelsfrei überlegen.

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Man kennt jedoch mittlerweile viel Familien bei denen die Infektionsrate nicht so hoch ist. Anfangs der Pandemie sprach Drosten sogar davon, dass er annimmt es könnte eine Grundimmunität durch andere Corona Viren geben, in der Bevölkerung geben, was er jedoch später nie wiederholte.

Hier wäre zum Einen die Frage, ob das schon mit Delta oder eine der weniger ansteckenden Varianten war. Zudem ist das Immunsystem wohl nicht konstant. Es wird mit höheren Alter schwächer, schwankt Jahreszeitlich und sogar im Tagesablauf. Faktoren wie Stress oder andere Infekte können einen großen Einfluss nehmen. Ist man also über Wochen oder Monate täglich dem Virus ausgesetzt, werden sich die allermeisten früher oder später infizieren.

Nach knapp zwei Jahren Pandemie scheint mir die Infektionsrate noch sehr gering zu sein, zumal es Phasen gab in der ein fast normaler Alltag stattgefunden hat.

Das finde ich auch frustrierend und habe ehrlich gesagt gehofft, dass es unter unter Ungeimpften schon eine größere Hintergrundimmunität gibt. Leider erleben wir gerade, dass es nicht so ist.

Wenn du wirklich die Bevölkerung in 2 Jahren durchimmunisieren willst, musst du wohl brasilianische Verhältnisse in Kaufe nehmen Ja unser Gesundheitssystem ist besser, bei exponentiellen Wachstum heißt das aber nur, dass der Zusammenbruch 2-3 Wochen später kommt.

Den Absatz verstehe ich, glaube ich, nicht richtig. Du sprichst da von einer Letalität der Impfung bei Ungeimpften. Oder wie ist das gemeint?

Die einfache Feststellung, dass Menschen nach der Impfung gestorben sind, reicht nicht aus, um einen Zusammenhang festzustellen. Es gibt ja noch viel mehr Todesursachen.

Wie erkläre ich das am Besten? Nimm z.B. einen Menschen der 2 Wochen nach der Impfung einen Schlaganfall hat und stirbt. Das könnte eine Folge der Impfung sein (theoretisch). Es könnte aber auch sein, dass die Person den Schlaganfall auch ohne die Impfung bekommen hätte.

Nun könnte man eine Autopsie durchführen und versuchen das zu klären. Ist aber nicht ganz unproblematisch und führt evtl. auch nicht zu einem eindeutigen Ergebnis.

Eine andere Möglichkeit wäre eine statistische Auswertung. Das ist im ersten Moment erst mal makaber, aber so kam man z.B. auch den anderen Nebenwirkungen wie Hirnvenenthrombosen bei AZ Impfstoff und Myokarditis auf die Spur.

Hierzu erhebt man, wie viele Geimpfte nach der Impfung verstorbenen sind und prüft, ob das mehr sind, als normalerweise, also ohne die Impfung zu erwarten gewesen wäre. Wenn also in einem Monat normalerweise (fiktive Zahlen) 5 von 100.000 Personen sterben, von 100.000 Geimpften aber 11 von 100.000, dann würde die Impfung statistisch zu 6 zusätzlichen Todesfällen pro 100.000 Geimpfter führen. Die Lethalität läge also nicht bei 0,011% sondern bei 0,006%. (Das ist natürlich stark vereinfacht.)

Es kann aber auch sein, dass es unter den Geimpften genauso viele oder sogar weniger Todesfälle wie normalerweise zu erwarten gibt. Dann läge die Lethalität der Impfung bei Null, obwohl es nach Impfungen zu Todesfällen kam.

Haben @ChristianF und auch ich oben auch schon gesagt: Ja das habe ich in Kauf genommen. Bei der Rechnung handelt es sich ja auch um eine Abschätzung dies Faktors nach unten. In der Realität wird es wesentlich weniger tödliche Impfkomplikationen geben. Dadurch würde das Ergebnis von 613 noch größer werden.
Da die genaue Zahl von Impfopfern aber niemand genau beziffern kann, sollte man realistischer und ehrlicherweise Weise die Zahl (1802) nehmen, die das PEI veröffentlicht hat. Das dürfte ziemlich sicher auch der Gedanke des PEI gewesen sein, als sie diese Zahl veröffentlicht haben.

Das macht auch insofern Sinn, dass sog. “Impfskeptiker” argumentieren, die Zahlen würden durch genaue Untersuchungen der Fälle systematisch „kleingerechnet“, während jeder Infizierte Tote automatisch als COVID-Opfer betrachtet würde.
Dem kann man entgegentreten, indem man die immernoch geringe Zahl der Impftod-Verdachtsfälle transparent ausweist.

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Ja, genau so argumentieren Impfskeptiker: Die Zahlen so drehen, dass die eigene Hypothese stimmt. Wenn das, nicht unwissenschaftlich ist, dann weiß ich auch nicht :smiley:

Ich wollte noch diesen Artikel teilen und damit ist eigentlich für mich alles gesagt: Steirer infiziert sich absichtlich mit Corona – tot - Österreich-News | heute.at

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass genau das nicht der Gedankte des PEI ist. Hier geht es eher darum, Transparenz für eine Fachöffentlichkeit darzustellen, aber man muss diese Zahlen auch einordnen können.

Stünde tatsächlich der Verdacht im Raum, dass wegen eines Medikaments oder einer Impfung allein in Deutschland fast 2.000 Menschen gestorben wäre, würde dem entsprechenden Medikament unverzüglich die Zulassung entzogen werden.

Ich habe das in meinem letzten Beitrag schon mal versucht, zu erklären, habe aber nicht den Eindruck, dass du es verstanden hast. Es ist auch ohne statistisches Vorwissen etwas kompliziert.

Lass es mich nochmal anders versuchen: Viele Fußballspielerinnen haben eine feste Abfolge, welchen Schuh sie sich zuerst zubinden. Stell dir nun eine Fußballerin vor, die immer mit dem linken Schuh anfängt, aber eines Tages zuerst den rechten Schuh zubindet. Prompt verliert sie das Spiel und wird sich vielleicht fest vornehmen, niemals wieder mit dem rechten Schuh anzufangen.

In diesem Beispiel ist ziemlich offensichtlich, dass die Reihenfolge keinen Einfluss auf das Spielergebnis hat.

Bei einem Todesfall nach Impfung ist das wesentlich schwieriger. Ein Beispiel aus dieser Sterbestatistik:

Von 1.000 Männern im Alter zwischen 80 und 85 Jahren sterben in Deutschland in einem Jahr durchschnittlich 71,8.

Wenn du nun also 1.000 Männer dieser Altersgruppe nimmst, und sie bittest ab sofort immer zuerst ihren rechten Schuh zuzubinden, dann werden nach einem Jahr zwischen 60 und 80 von ihnen verstorben sein. Nicht durch das Schuhe binden, sondern weil das die erwartete Sterblichkeit in dieser Altersgruppe ist.

Lässt du sie jetzt täglich 10.000 Schritte laufen und es versterben 50, dann wäre dies sogar ein Hinweis darauf, dass Bewegung hilft. Man würde keinesfalls argumentieren, dass weil 50 gestorben sind, man am besten nur noch wenig laufen soll, weil zu viel Bewegung zu Todesfällen führt.

Anders sieht es aus, wenn man das gleiche Experiment mit Frauen zwischen 70 und 75 macht. Sterben hier 50 von 1.000 müsste man sofort abrechen, weil nur 15,1 Todesfälle zu erwarten wären.

Da bin ich ganz bei dir. Wie gesagt ich gehe auch davon aus, dass die tatsächliche Zahl viel geringer ist. Und ein Virologe kann da bestimmt eine fundierte Schätzung abgeben, dass zum Beispiel nur 1% der 1802 wirklich mit der Impfung zusammenhängen. Aber das wäre eben nur ein educated guess.

Aber wie gesagt, als Abschätzung nach oben ist die Zahl trotzdem geeignet. Den was wäre sonst der Grund sie zu erheben?

Was du meinst ist Korrelation ohne Kausalität. Das Prinzip ist schon klar. :slight_smile:

Zu der Methode die du vorschlägst:

Hier sagst du sogar selbst im letzten Satz, dass du mit diesem Verfahren wohl keinen Unterschied zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften sehen würdest. Das denke ich auch. Aber es gibt ja nun mal, erwiesenermaßen, in seltenen Fällen Impfkomplikationen. Und da man diese, wie du schon sagst, mit deinem Ansatz, nach deiner und meiner Einschätzung, nicht sehen würde, ist dieses Verfahren dafür also eher ungeeignet.

Hast du denn Quellen, nach denen dieses Verfahren eingesetzt wird, um Nebenwirkungen bei Medikamenten oder Impfstoffen zu suchen?

Ich unterstelle mal, du argumentierst gegen die, auch in meinen Augen vermutlich zu hohe, Zahl von 1802 möglichen, tödlichen Impfkomplikationen, weil du meinst, dass man damit Wasser auf die Mühlen der Impfverweigerer gießt. Das ist auch völlig in Ordnung.

Ich denke aber man sollte solchen Menschen gegenüber ehrlich und kritisch argumentieren. Und da ist es, meiner Ansicht nach, ehrlicher mit Zahlen zu arbeiten, die möglicherweise zu hoch aber wissenschaftlich begründbar sind, als mit Zahlen, die nur auf Erfahrungswerten beruhen, selbst wenn es die Erfahrungen von Virologen oder ähnlichem Fachpersonal ist.

edit:
Oder anders gefragt: Hättest du irgendwo kompakte, belastbare Zahlen her, mit denen man belegen kann, dass eine Impfung im Allgemeinen sicherer ist, als eine Infektion als Ungeimpfter?

Danke für die Erläuterung, jetzt verstehe ich besser, worauf du hinaus willst.

Ich habe mal ein bisschen gesucht, wobei ich zwar ein wenig Ahnung von Statistik, aber kein Mediziner bin. Daher begebe ich mich hier zugegeben auf dünnes Eis, aber das hier klingt für mich sehr nach dem Verfahren das ich meinte:

We described the characteristics of each cohort (patients who had been vaccinated with the outcomes of interest) in terms of age, sex, and ethnicity. The self-controlled case series models were fitted using a conditional Poisson regression model with an offset for the length of the risk period. Incidence rate ratios, the relative rate of hospital admissions or deaths due to each outcome of interest in risk periods relative to baseline periods, and their 95% confidence intervals were estimated using each model. Exposure terms for both vaccines and for infection with SARS-CoV-2 were included in the same model.

Noch ein Beispiel aus dem letzten Sicherheitsbericht des PEI: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-30-09-21.pdf?__blob=publicationFile&v=8

In Übereinstimmung mit Literaturdaten33,34 hatten wiederholte Auswertungen des
Paul-Ehrlich-Instituts in den vergangenen Monaten einen Hinweis auf ein
Risikosignal für Thrombozytopenie nach Impfung mit Vaxzevria ergeben. Weniger
eindeutig war das Ergebnis für COVID-Vaccine Janssen. Für beide mRNAImpfstoffe ist auf der Basis der Spontanmeldungen aus Deutschland kein
Risikosignal verifizierbar.

„Kein Signal“ bedeutet, die Anzahl der beobachteten Fälle ist entweder nicht größer als die erwarteten Fälle, oder aber er ist zwar etwas größer, der Unterschied ist aber nicht statistisch signifikant, könnte also zufällig sein und müsste ggf. weiter untersucht werden.

Hier ist noch eine bessere Stelle

Die Meldungen einer Sinusvenenthrombose ohne Angabe einer Thrombozytopenie nach Vaxzevria an das Paul-Ehrlich-Institut waren im Zeitintervall bis zum 30.09.2021 höher als
statistisch zufällig erwartet,

Zu Todesfällen verweist der aktuelle Sicherheitsbericht auf älter Berichte. Die habe ich jetzt nicht alle durchgearbeitet, aber hier schreiben sie z.B.

Wenn ältere Menschen
oder Menschen mit schweren Vorerkrankungen und einem erhöhten
Sterberisiko geimpft werden, dann wird es eine gewisse Anzahl von zufälligen
Todesfällen geben, die kurz nach der Impfung auftreten, ohne aber kausal mit
der Impfung assoziiert zu sein. Nach Berechnungen des Paul-Ehrlich-Instituts
sind die bis 24.01.2021 gemeldeten Todesfälle mit unklarer Ursache nicht
häufiger als die erwartete Anzahl von Todesfällen.

Die besten Daten zur Effektivität der Imppfstoffe gibt es in UK, das RKI hat sich hier leider ein paar peinliche Fehler geleistet,

Was du meinst ist aber wohl ein Vergleich der Todeszahlen „durch“ die Impfung und durch eine Covid-19 Infektion. Hierzu ist mir noch überhaupt nichts untergekommen. Ich denke der Grund ist, dass es durch die Impfung überhaupt kein nachweisbares Sterberisiko gibt. Es gibt zwar sehr seltene Nebenwirkungen, aber die Betroffenen leben dann damit weiter.

D.h. das Verhältnis Coronatote/Impftote geht gegen Unendlich, weil Imppftote gegen Null gehen. Ja es gibt die Thrombosen bei Astra Zeneca, aber da mit AZ <60 nicht mehr geimpft wird, ist das für die heutige Frage Impfen oder nicht irrelevant.

Exakt. Genau das steht aber auch schon die ganze Zeit, fett gedruckt in meinem ersten Post:

edit: Den Rest von deinem Post und den Quellen muss ich erst mal richtig durchlesen.

Und jetzt kann man zwei Dinge anmerken:

  1. die mRNA-Impfstoffe sind besser, d.h. verhindern mehr COVID-Infektionen und -Folgen und
  2. je höher die Inzidenz, desto mehr Infektionen und Folgen werden verhindert. Diese Grafik geht von einem „mittleren“ Risiko aus. Man kann argumentieren, dass wir da bereits drüber hinaus sind. Spätestens aber in ein bis zwei Verdopplungszyklen…

Kein Problem, und danke für den Input. Leider ist das Paper, dass du verlinkt hast hinter einer Paywall und ich kann es nicht lesen. Aber du hast offensichtlich Recht, das Verfahren, dass du beschrieben hast wird so oder so ähnlich angewendet. Ich denke aber dennoch, dass der Ansatz, die Zahlen des PEI zu nutzen nicht falsch ist.

Ich auch nicht, allerdings ist mir im PEI-Bericht aus dem August 2021 (Link) etwas aufgefallen:

In 1.254 Verdachtsfallmeldungen wurde über einen tödlichen Ausgang in
unterschiedlichem zeitlichem Abstand zur Impfung berichtet. In 48 Fällen hält das
Paul-Ehrlich-Institut einen ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen COVID-
19-Impfung für möglich oder wahrscheinlich.

Damals haben sie noch eine Aussage zu den wahrscheinlichen Todesfällen gemacht. Das wusste ich bis vor kurzem auch nicht. Die Berliner Zeitung hat da vor ein paar Tagen auch nochmal nachgefragt:

Eine Erklärung könnte sein, dass es keine neuen Fälle gibt, in denen es einen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen Todesfällen und Impfungen gibt. Das legt ja zumindest dieserer Satz aus dem aktuellen PEI-Bericht (Link) nahe:

In 1.802 Verdachtsfallmeldungen wurde über einen tödlichen Ausgang in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zur Impfung berichtet. Eine Analyse der Daten ergibt keine wesentliche Änderung zur Auswertung der vorhergehenden Sicherheitsberichte.

Dann würde allerdings der Artikel der Berliner Zeitung nicht ins Bild passen, den die Zahl von 73 wahrscheinlichen Impftoten IST ja eine Änderung gegenüber dem alten Stand mit 48 wahrscheinlichen Impf wahrscheinlichen Impftoten.

Aber wie dem auch sei. Nimmt man die 73 anstatt der 1802 von oben, landet man natürlich bei einer ganz anderen Zahl: Dann ist es nämlich schätzungsweise 15148 mal wahrscheinlicher ungeimpft an einer Covid19-Infektion zu sterben als an einer Impf-Komplikation.

Ich würde ohne jede einzelne Nachricht dieser sehr interessanten Diskussion gelesen zu haben nur kurz darauf hin weisen dass unter Delta die Infektiosität und Sterblichkeit noch einmal deutlich erhöht sind, für geimpfte wie ungeimpfte. Daten aus dem letzten Jahr, wo noch eine andere Variante vorherrschte führen hier wahrscheinlich tendenziell zu einer Unterschätzung der aktuellen Letalität.

48-73 erscheint mir eine plausible Größenordnung. Hier sind natürlich hauptsächlich Konstellationen drin wie z.B. Astra Zeneca bei Menschen unter 60, die nicht mehr verimpft werden, aber egal. Es geht ja um einen worst case.

73 von 59,1 Millionen ist ~ 1:1 Million Impflingen, sogar noch weniger, wenn man es ins Verhältnis zu den verabreichten Impfungen setzt.

Covid-19 Todesfälle haben wir aktuell 100.779. (echt bitter). Um auch hier wieder einen Worst Case zu nehmen treffe ich mal die Annahme, dass nur 1 von 10 Covid-19 Fällen erkannt wird. Damit läge die Infektionssterblichkeit bei 0,2 Prozent.

Natürlich ist die Rechnung sehr unsauber, weil hier 1. nicht nur Delta berücksichtigt wird, 2. von den aktuell Infizierten weitere sterben werden, 3. unter den Infizierten eben auch Geimpfte mit geringerem Sterberisiko sind und 4. die Zahlen auf die Altersstruktur in Deutschland hochgerechnet werden müssten. Aber wie gesagt, worst case.

(100.779 / ( 10 * 5.717.295)) / (73/59100000) ist es 1.427 Mal wahrscheinlicher durch Covid-19 als durch eine Impfung zu sterben.

Aber hier sollte man noch weiter rechnen, denn man kann eben auch mit einem Impfung an Covid sterben. Nehmen wir weiter den Worst Case, dann folgt daraus, dass die Impfung das Sterberisiko „nur“ um 90% reduziert.

D.h. für den Tod geimpfter gibt es folgende Möglichkeiten:

  1. Tod durch Impfung, Wahrscheinlichkeit: 73 / 59.100.000
  2. Impfung überlegt, aber trotz Impfung an Covid-19 gestorben, Wahrscheinlichkeit (1- 73/59.100.000) * 10% * (100.779 / 5.717.295)

(Im Grunde spielt in der Rechnung der Tod durch Impfung wieder überhaupt keine Rolle)

Damit kommt heraus: Ohne Impfung ist es 10x wahrscheinlicher, an dieser Pandemie zu sterben (9.93) als mit.

Vernachlässigt habe ich auch, dass es auch Menschen gibt, die sich nicht mit Covid-19 infizieren werden.

Das PEI scheint keine Impfsicherheits-Berichte mehr zu veröffentlichen. Hat jemand vielleicht dazu etwas gelesen?