Während die deutsche Medienlandschaft heute (zu Recht) die Missachtung der Justiz und Abschiebungen in Gefängnisse in El Salvador durch die Trump-Regierung kritisiert, war der Aufschrei bei der unrechtmäßigen Auslieferung der Antifaschistin Maja T. nach Ungarn vergleichsweise gering. In einer akribisch vorbereiteten Nacht-und-Nebel-Aktion hatte die Exekutive Maja damals an Österreich bzw. Ungarn ausgeliefert, sodass das Bundesverfassungsgericht nicht mehr eingreifen konnte (Blitzauslieferung von Maja T. nach Ungarn war rechtswidrig | tagesschau.de).
Ein Jahr später sitzt die Betroffene immer noch unter unmenschlichen Bedingungen in Ungarn in Untersuchungshaft, ohne dass sich die Bundesregierung glaubhaft für ihre Rückholung einsetzen würde. Ihr droht ein politischer Prozess mit einer Haftstrafe von bis zu 24 Jahren (Anklage gegen Linke Maja T. erhoben: Ungarn droht mit jahrelanger Haft | taz.de).
Nun greift Maja zum Äußersten und beginnt einen Hungerstreik (Inhaftierte Antifaschist*in in Ungarn: Maja T. tritt in den Hungerstreik | taz.de). Das sollte Anlass sein, erneut über diesen Skandal zu berichten und auch hier in Europa auf die Einhaltung der Menschenrechte zu pochen – deren Aushöhlung man in den USA und anderswo zu Recht kritisiert.
Als Podcast mit juristischer Expertise wäre es großartig, wenn ihr die rechtlichen Hintergründe und Handlungsmöglichkeiten (der Bundesregierung) beleuchten könntet, aber auch Deals in Betracht zieht, wie sie Meloni ausgehandelt hat (Fall Salis schockiert Italien: Postfaschistin Meloni setzt sich für inhaftierte Antifaschistin ein).
Vielen Dank und bis bald!