"Hohe Energiepreise" sinnentstellend falsch?

Oh toll. Kannst du mir kurz erklären, wie ich an diesen billigen Strom aus Nordafrika und Chile komme? In meinem Keller ist noch eine Kabeltrommel, aber irgendwie reicht die nicht bis zu den Solaranlagen.

Und auch hier gilt: Dieser Strom ist nicht umsonst! (Das findest du sicherlich kleinlich, aber der ganze Thread wurde für kleinliche Formulierungs-Kritik gestartet.)

Ein Scheinargument ist, dass Erneuerbare umsonst seien, wie es hier im Thread behauptet wurde.

Natürlich ist das alles langfristig günstiger, und wir sollten die Energiewende auch machen! Aber die Argumente müssen eben andere sein als „es ist umsonst“ - z.B. sowas wie „es ist jetzt schon günstiger und wird immer günstiger werden“.

Netter Trick übrigens, mal so nebenbei mit Gestehungskosten zu argumentieren, und dann noch mit Konvergenz. Das Blöde an der Konvergenz ist nämlich, dass sie wenig darüber aussagt, wie es aktuell aussieht. Vor allem dann nicht, wenn der größte Teil der Kosten in dem ganzen Spiel jetzt gerade anfällt.

Auch du bist herzlich eingeladen, einfach morgen den gesamten deutschen Strombedarf für „2-16 Cent/kWh“ aus Erneuerbaren zu liefern. Gestehungskosten konvergieren ja gegen Null, sollte also ein profitables Geschäft sein. Kannst es auch gerne einspeisen, wo in Deutschland du möchtest.

Was glaubt ihr denn, warum wir die Branche 20 Jahre lang subventionieren mussten, wenn das doch alles so billig ist?

Auf welchen Teil des Zitats beziehst du dich?

Solarenergie: Saubere Sache mit Zukunft? (Ganze Folge) | Quarks - YouTube bei ca. 5 Minuten, Anlage abbezahlt nach 16 Jahren.

Das Windrad aus dem Lage-Spezial lag in der gleichen Größenordnung. (Ich finde die Stelle nicht mehr.)

Hier beschwert sich der User @HeinrichP , dass sich seine Anlage bei 13.8 Cent/kWh erst nach 18 Jahren rentiert. (Du wirst feststellen, dass seine Rechnung in dem Thread kritisiert wird, u.A. von mir, aber auch nach der Korrektur kommt seine Anlage bei 12 Jahren aus.)

Irgendwie geht dieser Thread in eine andere Richtung, als ich beim Erstellen gedacht habe:
Ich wollte anmerken, dass das Narrativ „hohe Energiepreise“ nur den Reflex „weg von russischen Energien, aber fossil dürfen sie ruhig sein“ auslöst. Und prompt wird unter großer allgemeiner Zustimmung Kohle, Öl und LNG von anderswo importiert, anstatt die Förderung von erneuerbaren Energien massiv mit Geld zu bewerfen.
Ich vermute, dass die Zustimmung in der Gesamtbevölkerung zu diesen seltsamen Maßnahmen wesentlich geringer ausfiele, wenn das Narrativ realistischer wäre.

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Bitte versuche es zu verstehen: Diese Dinge bleiben zu 100% in den Maschinen, wir recyclen sie final in einer 100% Kreislaufwirtschaft/Bioökonomie wieder mit 100% EE. Bis wir das können, müssen wir die Rohstoffe, die sich eben nicht in Luft aufgelöst und verbrannt haben (wie Kohle/Öl/Gas) oder radioaktiver Sondermüll sind, zwischenlagern.

  1. Das war ein Beispiel, abgeleitet von Desertec Projekten und über 5000 KM HGÜ Gleichstromleitung wäre es möglich gewesen.

Vollkommen klar, aber evtl in BürgerInnenhand und aus solarer Energie.

s.o. meine Erklärung dazu.

Es ist die Realität der Zeitenwende 2022 in der wir nun. en dich langsam alle ankommen müssen.

Die Rendite ergibt sich aus dem hohen Eigennutzungsanteil und z.b. den Verkauf an die Nachbarn, wo möglich.
https://pionierkraft.de/
die Rechnung dazu:
image
Ganzes Video: :https://www.youtube.com/watch?v=TYEbBsptTdg

Wenn du keinen Anlage Horizont von >8 Jahren hast, dann ist das ja deine freie Entscheidung, ich frage mich nur, was du dann eigentlich überhaupt noch machst, um die Inflation (die derzeit über die massiv gestiegenen Energie Kosten ausgelöst wird) auszugleichen?

Sparbuch = Fehlanzeige
Kopfkissen = Fehlanzeige
Aktien = da musst du lange Zeit und Ruhe und Geduld haben; ich habe hier ein Maschine zum Nichtstun und für die Börse :wink:
Immobilien = da brauchst du sehr viel Kapital und auch einen sehr langen Atem.

Wir haben alle Dächer mit PV voll, wir haben eine Amortisationszeit berechnet von 8 Jahren über unseren Eigenverbrauch…

Wie Prof. Timo Leukefeld hier gegen Ende seines Videos schön erklärt, die Banken machen das doch nun schon selber, sie verkaufen schlüsselfertige regenerative Häuser (Plus Energie Häuser) und nehmen dir aber über einen höheren Verkaufspreis die Rendite, weil du ja über die nächsten dreißig Jahre die Energiekosten einsparst.

https://www.youtube.com/watch?v=qh4Z6pks9Bk

Soweit ich recht informiert bin lebt die Mehrzahl der Menschen in diesem Land

  1. in der Stadt
  2. in einer Mietwohnung

Wie soll dieses Szenario also für diese ganzen Menschen gelten? Funktioniert also nur mal wieder bei den priviligierten Eigenheim- Bewohnern? Was ist mit den ganzen Menschen die gerade mal so über die Runden kommen? Wie sollren die in Solar- oder Windkraft investieren? Nein, die werden weiterhin von ihrem Stromlieferanten ihren Strom beziehen und nicht aus Eigenproduktion. Und der, so alle Interviews die ich dazu gehört und gelesen habe, rentiert sich z.B. bei Windkraftanlagen nach 15-20 Jahren.

Sehr schön auf den Punkt gebracht. Braucht man eigentlich nichts hinzufügen.
Um nicht mehr und nicht weniger geht es.

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Das verstehe ich schon und ich würde mir nichts mehr wünschen als dass diese Kreislaufwirtschaft so vollkommen funktionieren würde ohne noch irgendwas an Rohstoffen aus neuen Ressourcen zu brauchen. Auch wenn 80 - 90% der PV-Module wiederverwertbar sind, muss der Rest doch wieder aus neuen Quellen geholt werden. Bei den Windrädern scheint es deutlich schlechter auszusehen. Wenn der alte Beton im Strassenbau verwendet wird und Rotorblätter zu minderwertigem Kunststoff verarbeitet wird, dann ist das noch keine Kreislaufwirtschaft. Erst wenn alte Rotorblätter zu neuen Rotorblättern werden, schliesst sich der Kreis. Natürlich entwickelt sich die Technik weiter und die Quoten werden besser, aber eben nie 100%.

Ob wir die EE für den derzeitigen Standard des verschwenderischen Energieverbrauchs auslegen oder für einen sparsamen Energieverbrauch macht aber den grossen Unterschied. Und wir dürfen die Menschen nicht vergessen, die ausserhalb der Wohlstandsgebiete dieser Welt leben. Sie alle haben das gleiche Recht auf ein gutes Leben und den selben Anteil an Energie. Dafür würden die Rohstoffe einfach nicht mehr reichen die für den Start des Kreislaufs notwendig wären.

Die Rechnung ist ziemlich einfach. 40% von 40 ct sind 16 ct = Abgaben. Also verbleiben 24 ct beim Versorger. Für uns Verbraucher ist es schnuppe, ob ihr aus eurer Firma auf dem Papier zwei gemacht habt um zweimal abzukassieren. Unterm Strich bleiben es 24 ct.
Wenn man aktuell also 6 ct Einspeisevergütung bekommt, und ihr den für 24 ct wieder zurückverkauft, dann habt ihr 16 ct pro kWh geschenkt bekommen.
Lustig in diesem Zusammenhang noch die im Osterpaket angesprochene Entlastung des Eigenverbrauchs. D.h. für jede kWh die mein Haus nicht verlässt muss ich den Leitungsbau von Hamburg nach München nicht mehr bezahlen.

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Alles richtig. So etwas geht auch nur im Lande in dem die Bürokratie erfunden wurde und gepflegt wird. Das sind wirklich absurde Regeln.

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Also ich zahle meine Stromrechnung immer noch beim Versorger. Wohin die Gelder dann fließen steht auf einem anderen Blatt.
Wie eben vorgerechnet bleiben ja trotzdem noch 24 ct übrig. Wenn ich sehen, dass man in den USA die kWh für 4 Dollar Cent bekommt, dann würde ich eigentlich sagen, das ist ein klarer Fall für die Übergewinnsteuer. 300% Rendite sind das oder? (lib wird sicher noch den Unterschied zwischen Rendite und Ertrag erklären usw, …). Oder nennen wir es Spekulationsgewinn? weil es mit der Börse zusammenhängt?

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Kannst du mal deine „Negativ Nachrichten“ dazu einen moment vergessen und in die Zukunft denken :slight_smile: Danke, das wird schon! Und Alter Beton im Straßen bau ist ok, Rotorblätter dafür finden wir Lösungen! Beschäftige dich mit Bioökonomie, ein Rotor Blatt muss nicht zwingend wieder ein Rotorblatt werden, wer redet dir das ein? Es kann auch Zwischenstufen geben, aus Plastik aus dem Meer wird derzeit auch nur ein neuer Rucksack, na und!?

Die Quoten werden nahe 100% gehen…

Die Bifazialen Glas Glas PV Module werden immer noch besser Recycled werden können… bis wir bei 100 % sind. Die alten Module müssen wir sehen.

Sparsam umgehen, keine Rede das ist absolut angebracht, wir fahren nur noch E mit Sonnenstrom, unsere Gasheizung ist abgeschaltet, wir sparen Strom wo es nur geht und erzeugen mit PV.

Also Moment, ich will dir kurz einen Denk Fehler aufzeigen, die Menschen sollen alle in Wohlstand leben, das dieser aber ein Level wie unseres erreichen wird, keine Chance, und ist das denn wirklich nötig, das viel zu viele in viel zu großen Häusern mit viel zu viel Dingen leben, die sie gekauft haben um Menschen zu beeindrucken die Sie nicht mögen? Ich sage: NEIN.

Das leben besteht doch in vielen Teilen der Erde derzeit aus dem Kampf ums nackte Überleben, diese Menschen sollen genug zu essen haben, Warm wenn es sie friert, kühl genug wenn die Hitzewelle tobt, genug zu trinken, ein Sinnerfülltes glückliches Leben im Kreise ihrer lieben.
Diesen sinnlosen Wohlstand den wir hier haben auf die Restliche Welt zu übertragen ist absoluter Käse. Die restliche Welt soll nicht denselben Fehler machen wie wir

  • keine Familien Verbünde und Freunde mehr
  • gepflegt wird durch fremde Leute die Altersheime platzen
  • viele definieren sich nur Anhand Auto, Haus, also Dingen
  • in USA liegen viele Rentner alleine an ihrem viel zu großen Pool und vereinsamen
    ach ich könnte da ewig weitermachen…
    Hier mal noch die Thesen

NACHTRAG 21.06.2022 12:29

Franz Alt betreibt offensichtlich auch Konstruktiven Journalismus(www.sonnenseite.com):

Buch: Schluss mit dem täglichen Weltuntergang von Maren Urner

Lieber Leo, bitte bleib bei den Fakten. Die liefert zum Beispiel die Wikipedia

Mit den Vorgaben des dritten EU-Binnenmarktpaketes, die mit der Novellierung des EnWG im November 2010 rechtlich gültig wurden und die bis spätestens März 2012 umzusetzen waren, kam es zu weitgehenden Entflechtungsauflagen, die die Umwandlung von integrierten Netzbetreibern zu so genannten „eigentumsrechtlich entflochtenen Transportnetzbetreibern“ (ownership unbundled ) oder „unabhängigen Transportnetzbetreibern“ (Independent Transmission Operator, ITO) mit diskriminierungsfreiem Netzzugang für alle Marktteilnehmer erforderten. Dazu gehörte auch die Anforderung, sich in Namen und Außenauftritt komplett von den Handelsaktivitäten der Konzernmütter abzugrenzen. Diese Bestimmungen führten in der Praxis in Deutschland zu weitgehenden Verkäufen der Netzbetreiber durch die integrierten Stromkonzerne (E.ON, RWE und Vattenfall).
Übertragungsnetzbetreiber – Wikipedia

Die Trennung zwischen Versorger und Netzbetreiber basiert also auf einer staatlichen Vorgabe. Ich kenne die Eigentümerverhältnisse nur für meinen regionalen Netzbetreiber 50 Hertz. Der gehört dem belgischen Übertragungsnetzbetreiber Elia System Operator und der Kreditanstalt für Wiederaufbau KFW (also einer staatlichen Einrichtung). Elia System Operator hat laut Wikipedia auch keinen offensichtlichen Bezug zu einem EVU. Aber wie gesagt, ich kann nur für 50 Hertz sprechen. Die übrigen Netzbetreiber kenne ich nicht so genau.

Ich würde dir empfehlen dich bei deinem lokalen Bundestagsabgeordneten zu beschweren, statt dich darüber zu beklagen wenn Unternehmen geltenes Recht umsetzen (müssen).

Auch das ist wohl eher eine Sache für den Wirtschaftsminister oder den aktuellen Chef der BNetzA Klaus Müller, seines Zeichens bis vor kurzem aktiver Grünen-Politiker. Bei manchen Regeln muss ich auch den Kopf energisch schütteln, zum Beispiel wenn Pumpspeicherwerke wir trotz ihrer großen Effizienz ablehnen, Mietersolarstrom erschweren oder mittelgroße PV-Anlagen mit extra Steuern belegt werden.

Falls du Kirchensteuer zahlst, beschwerst du dich dann auch über den raffgierigen Staat? Oder erkennst du an, dass der Staat die Kirchensteuer nur einzieht und dann an die Kirche weitergibt?

Also wenn ich mit den Zahlen oben rechne sehe ich die Aufteilung wie folgt (Annahme Strompreis 40 ct/kWh incl. Mehrwertsteuer):

  • 16 ct/kWh gehen an den Netzbetreiber
  • 8 ct/kWh gegen an den Fiskus
  • 16 ct/kWh gehen an das EVU, wovon je nach Energieträger 4-6ct auf den Rohstoff selbst anfallen, Mitarbeiter und Anlagen bezahlt werden wollen.

Nichts desto trotz, machen wir uns nichts vor, Energieversorger sind sicherlich nicht von Armut bedroht. Mich wundert die Polemik trotzdem, vor allem da mein kommunaler Energieversorger in städtischer Hand pro kWh etwa 25 % mehr verlangt und das ja anscheinend für dich völlig in Ordnung ist (oder zumindest darüber nicht polemisiert wird).

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Ich gebe gerne zu, dass ich etwas polemisch bin. Das solltest du bitte nicht persönlich nehmen. Bei den Fakten bin ich aber schon geblieben. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich dabei um eine rechtliche Entflechtung handelt. Im Ergebnis haben wir aber vermutlich noch nie so viel Netzentgeld bezahlt wie heute, und der Strompreis ist in astronomische Höhe gestiegen.

Glaube hier machst du dir es etwas zu einfach. Klar kann ich mit einem Politiker drüber reden. Nur bei sehr wenigen würde ich erwarten zu verstehen worum es geht. Die es verstehen haben die letzten 20 Jahre ihre Kraft eingesetzt die Rendite der EVU und Netzbetreiber zu sichern. Einziges Ziel war doch regenerative Energie und Dezentralisierung zu verhindern. Einzelne Politiker der Union hatten gar keine andere Aufgabe.
Jetzt würde ich gerne glauben, dass die EVU ganz anders ticken. Vielleicht wäre das ja auch mal ein spannendes Thema für die Lage. Das könnte ein toller Bericht werden, darüber wie:

  • die Abnahme von Pipi 10 kW Pv Anlagen nicht 6 Monate dauert sondern nur 6 Stunden
  • aktiv auf die Hausbesitzer ganzer Straßenzüge zugegangen wir um über Skalierung von PV die Kosten zu senken
  • aktiv in Kommunen flächendeckend Ladestationen installiert werden
  • stromtarife für WP und EV kein Fake sondern vorteilhaft sind
  • große Wohnimmobilien gezielt mit Ladestationen und Lademanagement ausgerüstet werden
  • und so weiter…
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Er hat folgendes gesag, in einem Interview bei Lanz wo er Remote zugeschaltet war:

Zitat aus meinem Kopf zu Habecks Aussage:
"Ich muss zwischen Übeln wählen, aber das geringere Übel ist derzeit Katar und USA und die schwimmenden LNG Terminals, und ein Großteil kommt ja aus Norwegen und Niederlande."

Habeck ist vollkommen bewusst, wir müssen derzeit noch Gas haben und das wird sogar mit dem Hochfahren von Wind und PV noch so sein. Wir brauchen das ja als langfristige Speicher für die saisonalen Schwankungen. Und es ist nicht möglich, mit der derzeit nicht vorhandenen Windkraft Industrie mal eben und ganz schnell 140 GW Zubau hochzufahren, es ist nicht möglich von 60 GW PV auf 300 - 600 GW(je nachdem welche Studie man liegt sind ist das die Range) PV hochzufahren, so nebenbei.

Es ist doch hier schon rund um das Windkraft Special ausführlich diskutiert, wie lange der Genehmigungsprozess für Windräder und der Aufbau dauern.
Wir müssen ja über Elektrolyse und den EE-Überschuss die grünen Gase erzeugen, das ist doch nicht in 6 Monaten machbar.
Das wird noch Jahre dauern!

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Lieber LeoWorm,

ich nehme das nicht wirklich persönlich. Aber ich halte es für falsch Fakenews dadurch zu verbreiten, dass man eben nur sinnentstellende Halbwahrheiten veröffentlicht. Jeder von uns sollte sich darüber im Klaren sein wie schnell sich eine polemische, aber nur halbwahre Aussage im Netz verbreitet und wie schwer sie wieder einzufangen ist.

Ich finde es aber toll, dass du zugibst, einige Aussagen seien etwas polemisch sind. Ich finde das zeigt wirkliche Größe!

Da stimme ich dir zu. Daher sollte man eben diesen Leuten die Hölle heiß machen, vor allem wenn sie noch aktiv sind. Sofern das alles auf Basis von Fakten und fairen Argumenten stattfindet, unterstütze ich Druck auf Politiker jederzeit.

Ich denke die EVU sind im Eigeninteresse vielleicht schon etwas weiter als die Politik, aber noch nicht soweit wie sie sollten. Und es existiert auch bei den EVU Greenwashing. Aber ich sehe auch klare Bewegungen hin zu einer besseren Zukunft.

So kenne ich Programme bei den EVU, die:

  • massiv auf regenerative Energien umstellen (und das nicht erst seit Februar 2022), indem sie Offshore-WK und On-Shore PV, auch im sonnenreichen Ausland, installieren
  • in Planung und Verkauf und Installation von Wallboxen, PV und Wärmepumpen bei Privatpersonen einsteigen
  • Ladestationen in Städten aufbauen
  • massiv in physikalische Stromspeicher für die Netzstabilität investieren
  • massiv in die Erforschung chemischer Stromspeicher investieren

Wir müssen aber so ehrlich sein zuzugeben, dass Deutschland (und die Welt) mind. 10 Jahre zu spät dran ist und wir dadurch aktuell etliche Flaschenhälse sehen.

Zu deinen aufgezählten Punkten kann ich nur wenig spezifisches sagen, außer zu den Punkten

  • aktiv auf die Hausbesitzer ganzer Straßenzüge zugegangen wir um über Skalierung von PV die Kosten zu senken
  • große Wohnimmobilien gezielt mit Ladestationen und Lademanagement ausgerüstet werden

Hierzu habe ich mich 2020 und 2021 informiert um meinem Vermieter anzubieten eine PV-Anlage auf unser Mehrfamilienhaus zu setzen. Allerdings ist das „damals“ dank deutscher Regelungswut vollkommen unwirtschaftlich gewesen (ich weiß nicht ob sich daran zwischenzeitlich etwas änderte).

Mein Stand von „damals“: Als Betreiber einer solchen Anlage, sofern ich den Strom direkt an die Mieter verkaufen wollte, muss ich für JEDE Mietpartei einen zusätzlichen Stromzähler installieren und Wartung organisieren. Das ist vergleichsweise teuer. Weiterhin muss der Mieter zwei Stromverträge abschließen, einen mit mir und einen mit einem anderen Stromanbieter, der liefert wenn die PV Anlage nicht ausreichend produziert. Das erzeugt dem Mieter Mehraufwand. Außerdem besteht für den Mieter freie Vertragswahl beim Strom, so dass ich nicht einmal sicher sein kann, dass der Mieter einen Vertrag mit mir abschließt und ich so überhaupt nicht sicher sein kann wirklich einen Abnehmer zu haben. Im schlimmsten Fall erhalte ich nur die Einspeisevergütung und mache damit wegen der hohen Kosten für zusätzliche Zähler, Wartung und Dach-Miete an den Vermieter Verlust.

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Ja klar dauert alles ewig, das ist ja auch eines der Probleme. Aber nimm doch einfach mal PV im EFH. Die Potentiale sind gigantisch. Aber statt da wirklich den Turbo einzuschalten bringt das Osterpaket wieder nur Homöopathie.

Ich sehe das ja alles auch, mit neuen großen Anlagen und so. Gleichzeitig stehen fertige PV Anlagen herum und dürfen nicht inBetrieb genommen werden. Oder die Kleinstadt in der ich wohne, da verweigert der Stadtrat die Untersuchung wo PV und Wind möglich wären, spendiert aber Geld für ein Gutachten um herauszufinden was zu tun ist, wenn die Erwärmung auf 4 Grad steigt

Wer möchte findet Lösungen, wer nicht möchte, findet Gründe!

Again, das ist ein Problem mit der Politik und einigen egoistischen Anwohnerkampagnen, die sich mehr Sorgen um den Ausblick aus dem Fenster ihres Einfamilienhauses machen als darüber ob ihr Wohnort unbewohnbar wird weil es kaum noch regnet oder andernorts viel zu viel.

Das sollte aber eben auch dort adressiert werden.

Wenn es nach meinem Unternehmen ginge, wir würden sofort in Windkraft investieren oder in mechanische Energiespeicher. Vor allem letztere sind aktuell Goldgruben (z. B. Pumpspeicher) aber Politik und Anwohner behindern solche Projekte ganz maßgeblich.

Strom ist eine hochverderbliche Ware.
Nur in Zusammenhang mit der korrekten Netzinfrastruktur beim VNB wird daraus ein Schuh. Wenn zu viel Strom da ist, der nicht in vorhandene Quartierspeicher gepuffert werden kann, der nicht die Elektrolyseure bedient, oder Schwungradspeicher, oder das Hauskraftwerk belädt, oder das E Auto, dann bringt er in diesem Moment mehr Ärger als Nutzen.

Ich geb dir vollkommen Recht, es muss schneller gehen, die Netze müssen smarter werden, die Abriegelung der PV und Windanlagen minimiert werden, die Rundsteuer-Empfänger müssen weg. Fakt ist aber auch, die VNB und EVU müssen das Netz stabil halten und einfach mal schnell hochskalieren in den Dimensionen, die wir besprechen. PV/Wind/Speicher und Demand Side MGMT plus nicht vorhandenes Personal ist halt nicht drin. Wenn uns dann am Ende wirklich ständig die Stromnetze kollabieren hat keiner was von.

Das ist schon eine fette Mammut Aufgabe, aber sie ist machbar. Es sollte schneller gehen, aber es muss halt auch passen.

Empfehlung von mir:
Jeder der Kann, PV aufs Dach, inkl Hauskraftwerk = Batteriespeicher, ergänzt um WP und E Auto… das entlastet, da kann der VNB kaum Probleme mit haben. Es ist aber eine große Investition und es muss in allerlei Hinsicht passen.

Es sind ganz viele Faktoren zu betrachten. Die EVU bashen, geht aber trotzdem natürlich immer :wink: