Hand aufs Herz, ab 2 Kinder und Beruf sind nicht vereinbar

Das ist keineswegs illegal. Es wird sowohl die max Zeit von 10 h als auch die Ruhezeiten von 11 h eingehalten wenn es am nächsten Tag um 9 wieder weiter geht.
Habe aber noch ne andere Frage. Die Kinder scheinen ja in der Diskussion keinerlei Rolle zu spielen. Das ist so beabsichtigt oder?

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Wenn keine ausdrückliche Vereinbarung getroffen wurde, muss der Arbeitgeber die Zeiten zwischen den Teildiensten vergüten. LAG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 21.11.2007, Az. 11 Sa 402/07
Somit wäre die Dienstzeit inklusive der langen Pause ggf. 13h täglich - und somit nicht auf Dauer legal und auch ziemlich teuer für den Arbeitgeber.
Einen Teildienst können nur Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam im Arbeitsvertrag vereinbaren - aber wer will das schon auf Dauer so festlegen? Man kann nicht so leicht spontan hin&herwechseln zwischen Teildienst und „normalem“ Dienst.

Verstehe die Frage nicht. Meinst du die Kinder sollten über Arbeitszeiten und Beruf der Eltern mitentscheiden?

Doch da diese Ruhezeiten absolut sinnvoll sind und vor allem Arbeitnehmer schützen sollen.

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Sehr guter Punkt. Meine Frau und ich haben due Elternzeit aufgeteilt und hatten dadurch finanziell und bürokratisch klare Nachteile. Wir mussten beispielsweise einen Antrag aus den tiefsten Tiefe der Hölle ausfüllen, um Rentenpunkte aufzuteilen. Den Antrag konnten nur 3 Personen aus dem Ministerium ausfüllen.

Edit: außerdem ist es eine Sauerei, dass wenn man nur 13 Monate Elterngeld nimmt(wovon 2 Monate einfach auf Grund des gesetzlichen Mutterschutz wegfallen) nicht ohne Abzüge abends beispielsweise arbeiten darf.

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Eventuell ist es für die Entwicklung der Kinder förderlich, wenn sie auch etwas von ihren Eltern haben.
[Sarkasmus] In sozialistischen Staaten soll es aber auch ganz gut funktioniert haben, wenn der Staat das übernommen hat.[/Sarkasmus]

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Ja natürlich. Man stelle sich vor die könnten Bedürfnisse haben…
Meine Frage war einfach ob es ausschließlich um das Glücklichsein der Eltern geht. Zumindest in dieser Diskussion scheint das so zu sein. Was ja keinesfalls gleichbedeutend ist mit es würde niemand interessieren. Verwundern tut es mich trotzdem, wie man das trennen kann.

Sei mir bitte nicht böse, aber lies deine Aussage doch noch mal selber in Ruhe, ob du das ernst meinst.

Danke, hab es ergänzt.

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Weil ich jeden Tag auch die Pendelzeiten für die Arbeit aufbringen muss. Ich kenne viele Menschen, die aus unserem Dorf in die Städte in der Umgebung pendeln und für die einfache Strecke zwischen 30 und 60 Minuten Zeit benötigen. Daraus folgert, dass jeder 8 Stunden Arbeitstag in Wahrheit 9 bis 10 Stunden Zeit benötigt (Pausenzeiten vernachlässigt). Wenn diese Menschen jetzt anstatt 5 x 8 Stunden 4 x 10 Stunden arbeiten würden, käme pro Woche ein Zeitgewinn von 1 bis 2 Stunden zustande.

Das ist nicht die Welt und sicherlich auch nicht für jeden Arbeitnehmer/Arbeitgeber/Arbeitsplatz geeignet, aber es deshalb von vorneherein auszuschließen halte ich auch für verfehlt. Es hat für mich was von deutscher Bürokratenmentalität, wenn die Arbeitszeit des Einzelnen bis ins Detail vom Gesetzgeber gemicromanaget wird.

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Kannst du das etwas ausführen? Meine Frau und ich haben die Elternzeit auch hälftig geteilt (7 Monate pro Person). An einen solchen Antrag kann ich mich nicht erinnern.

Auch hat meine Frau nie über Anfeindungen der Kollegen geklagt, da sie nur 7 Monate Zuhause geblieben sei. Wir bekamen eher Anerkennung für den Schritt. Vereinzelt gab es allerdings Äußerungen des Zweifels von Frauen, ob ich mich als Mann, um ein Kleinkind kümmern könne.

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In den Niederlanden ist es üblich dass beide Eltern wenn sie Kinder haben auf 3 oder 4 Tagen die Woche reduzieren (auch die Väter)!

Ich arbeite in einem vergleichbaren Modell hier in Deutschland aber bei jedem Arbeitgeber gab es bisher sehr sehr schwierige Gespräche bevor ich eingestellt wurde. (Aber eingestellt wurde ich trotzdem.)

Mit 4 Tagen ist das natürlich besser zu bewältigen, obwohl in den Niederlanden das hauptsächlich als Strategie benutzt wurde um die Kitakosten zu reduzieren: Papa 1 Tag, Mama 1-2 Tagen, Opa&Oma 1 Tag und die Woche ist schon geschafft.

Was da noch besser zu funktionieren scheint ist Frankreich wo es einfach viel leichter ist für alle Eltern um Kitaplätze von 08:00 - 17:30 zu bekommen. Das sah man bis vor Kurzem in den Geburtszahlen reflektiert.

Zusätzlich ist jeder einsparte Pendelweg auch klimafreundlich. 6 Tage zur Arbeit pendeln statt 10 spart etwa 40% Emissionen. Wenn man sowieso mit dem Fahrrad oder ÖPNV fahren würde ist die absolute Einsparung zwar nicht so hoch - bei den PKW-PendlerInnen würde das aber schwer wiegen und vielleicht sogar den Bedarf an neuen Autobahnen reduzieren.

Das wäre genau der Fall, wenn Eltern zu den Zeiten wo die Kinder Zeit haben auch Zeit haben.
Das würde man erreichen, indem entweder eine lange Pause (Teilarbeit) für alle legalisiert würde. Oder längere Arbeitstage (wenn AN und AG zustimmen), wenn der Ausgleich durch Nicht-Arbeitstage innerhalb von einer akzeptablen Zeitspanne (z.B. einem Quartal) garantiert wird.

Man könnte einfach den Großeltern eine Frührente anbieten, sodass sie sich um Kinder und Haushalt kümmern können.

Ich erlebe diese Seite auch durchaus als Problem. Habe mal den Chef meiner Nachbarabteilung in einem inoffiziellen Gespräch halb ernst / halb im Spaß sagen hören: wenn ich gewusst hätte, dass der (männliche) Mitarbeiter xy 7 Monate Elternzeit genommen hätte, hätte ich mir nochmal überlegt ihn einzustellen. Ich will ihm nicht unterstellen, dass er das wirklich getan hätte, aber Mitarbeiter xy hat mir auch erzählt, dass sein Chef ihm nach der Eröffnung seiner geplanten Elternzeit alles mögliche erzählt hat, aber „herzlichen Glückwunsch zum Kind“ war nicht dabei.
In der Abteilung gibt es auch drei Mitarbeiterinnen, die deutlich mehr als 7 Monate in Elternzeit waren und danach in Teilzeit weitergearbeitet haben. Das war aber nie ein Problem.
Ich kann ja verstehen, dass es keinen Chef erfreut, wenn er unerwartet mit sowas konfrontiert wird, aber hier so einen Unterschied zu machen geht einfach nicht.

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Der Antrag zur gleichmäßigen Aufteilung der Rentenpunkte.

Ich sprach auch von anderen Frauen. Die Kollegen und Kolleginnen waren kein Problem.

Das Schwang leider sehr oft mit und ist eine unfassbare Beleidigung wo ich auch schon sehr wütend war. Ein Freund von mir hatte das noch öfter und tatsächlich die beruflichen Nachteile die @MarkusS beschreibt. Da ist es klar, dass wir bei der Thematik noch in den 1920er festhängen.

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Bevor das jetzt zu sehr als Jammern auf männlicher Seite aufgefasst wird: natürlich haben Männer es hier nicht schwerer als Frauen - eher im Gegenteil. Bei Frauen wird halt (plakativ formuliert) von vorneherein einkalkuliert, dass sie ausfallen und sie werden gar nicht erst befördert. Bei Männern wird vorausgesetzt, dass sie verfügbar bleiben und man fällt dann aus allen Wolken, falls das nicht passiert. Letzteres sorgt dann dafür, dass Männer sich oft mit der Entscheidung schwer tun, viel Elternzeit zu nehmen - was natürlich keine Entschuldigung dafür ist.

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Was ist daran sarkastisch?
Während meine Eltern auf Arbeit waren, war ich halt in der Kita und später im Hort nach der Schule.

Der Vorteil mit dem Hort (1-3 Klasse) war, dass wir jeden Tag auch Zeit für Hausaufgaben hatten mit professioneller Anleitung wenn man was nicht verstanden hat.

Heutzutage wird das alles auf die Eltern abgewälzt.

Ach und die Zeit nach dem Hort war übrigens wirklich Familienzeit. Gab nämlich noch keine Computer oder I-Pads vor denen man geparkt wurde um nicht zu stören.
Zum Abendbrot gab es dann belegte Brote, denn warme Mahlzeit hatten wir in der Schule und meine Eltern im Betrieb. Dadurch entfiel ein ziemlich großer Teil der allabendlichen Hausarbeit (Essen kochen)

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Wird sie aber nicht.

Es gibt reichlich unterschiedliche Schemata die alle nach Arbeitszeitgesetz möglich sind.

㤠3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer
Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.“

https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/BJNR117100994.html

Heißt 4 Tage a 10 Stunden sind überhaupt kein Problem vom Gesetzgeber.

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Milchmädchenrechnung, da die PKW vorhanden sind und dann halt privat rumgefahren wird (meist mehr als die Pendelstrecke)

Wenn diese Menschen statt 5x8 Stunden nur noch 4x8 Stunden arbeiten, ist der Zeitgewinn sogar noch größer. Ich verstehe immer noch nicht, welche Vorteile eine Arbeitszeitverlagerung gegenüber einer Arbeitszeitverkürzung haben soll. Für viele dürfte es durchaus attraktiv sein, 80% arbeiten und dafür netto fast 90% des Vollzeitäquivalents zu bekommen. Ist in anderen Industriestaaten auch sehr viel mehr verbreitet als in Deutschland - und auch dort ist Fachkräftemangel durchaus ein Thema.

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