Hafermilch und Veggie Burger vs Haferdrink und Soja Bratling

Hallo zusammen,

Hatte gerade gelesen, dass der EU-Agrarausschuss möglicherweise daran arbeitet, Bezeichnungen wie »Steak«, »Wurst« oder »Käsealternative« für Lebensmittel ggf. zu verbieten, die aus pflanzlichen Zutaten hergestellt sind.

#1 Menschen die gern Fleisch essen und die dann aber dennoch, vermeintlich dem Tierwohl oder Allgemeinwohl dienend, zunehmend auch mal zu veganen Alternativen greifen.
Wird es diesen Menschen zugunsten der Käse und Wurst Industrie hier schwer gemacht? Soll verhindert werden, dass Veggi Alternativen zunehmend größere Konkurrenz zum Fleisch Produkt werden?

Man stelle sich mal vor, Veggi Burger würden nicht mehr ins Veggi Regal verbannt sondern das könnte mal den Einzug ins Fleisch Regal schaffen, direkt neben dem Tierprodukt!

#2 Gibt es eine starke Fleisch Lobby und könnten wir mit besseren Maßnahmen schon viel größeren Anteil Vegetarischen/ Veganen Konsum haben?

#3 Und oder ist der netto impact auf CO2 Ausstoß doch so marginal, dass hier vor allem der Tierwohl Faktor das Thema ist?

Ich freue mich auf andere Sichten auf das Thema.

Persönlich esse ich gerne Fleisch. Und bin erstaunt wie geschmacklich raffiniert vegane alternativen inzwischen teilweise sind.

Viele Grüße,
Sebastian

Hi, ich antworte mal schnell aus meiner eigenen beruflichen Erfahrung:
#1 Vegane/ vegetarische Alternativen sind in der Tat ein großer Konkurrent auf dem Markt der Tierprodukte. Der Versuch ist in den USA bereits einige Male unternommen worden verschiedenste Produktmarken und -namen gesetzlich zu verbieten. Einiges mit Erfolg, siehe „Hafermilch“ → „Haferdrink“.

#2 So wie jedes Geschäftsfeld hat auch die Fleischproduktion und -vermarktung eine eigene Lobby. In diesem Fall ist diese allerdings recht stark und weit in die Politik verzweigt. Der Artikel ist schon eine Weile alt, portraitiert das eben angesprochene aber sehr gut (ist absolut lesenswert! :)): Die Agrarwirtschaft ist ein Paradies für Lobbyisten - Wirtschaft - SZ.de

#3 Es gibt ausreichend Studien und Stellungnahmen die das Thema des CO2 Ausstoßes thematisieren. Zusammengefasst ist der CO2 Ausstoß durch die Tierhaltung, den Transport und auch den Anbau und wiederum Transport von Tierfutter erheblich. Daneben gibt es noch weitere Umweltaspekte die unter der industriellen Massentierhaltung leiden, Wasserverbrauch und Verschmutzung, Gülle Ausfuhr, Abholzung … um nur einige zu nennen. Deine Frage zum Tierwohl-Aspekt erschließt sich mir nicht ganz. Wofür ist das Tierwohl ein Faktor?

Mit besten Grüßen,
Marie

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Ich ernähre mich, meiner Frau sei Dank, seit über zehn Jahren vegetarisch und möchte um nichts auf der Welt darauf verzichten.
Was da im Endeffekt auf der Verpackung steht ist mir herzlich egal.
Wer Fleisch oder gar Tierfrei speist hat ohnehin interesse an Ernährung und kommt schon klar…

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