Gude allerseits,
ich verstehe die aufgeworfene Frage so, dass es hierbei (im Gegensatz zu dem überwiegenden Teil der Antworten) nur teilweise um den konkreten Anlass (Verteidigungspolitik der Grünen) und vielmehr um die generelle Thematik der Bürger*innen bzw. Wählendenbeteiligung bei einer politischen Kehrtwende besteht. Für meine Antwort möchte ich die Diskussion, ob die Grünen tatsächlich eine solche vollzogen haben daher außen vor lassen.
Anders als @pero.s glaube ich auch nicht, dass die Frage primär auf Referenden/Volksabtimmungen abzielt. Diese wären nur eine mögliche Beteiligungsform. Denn sofern man den Gedanken von @paule verfolgen möchte, sollte vorab eine Unterscheidung getroffen werden:
Einerseits die Beteiligung aller Wählenden im Rahmen einer politischen Entscheidung (=Volksabstimmung) ODER anderseits ie Beteiligung von Wählenden einer Partei an deren Kurs. Problematisch ist bei letzterem insbesondere, dass die Wählenden der Partei nur teiwleise eine feste Gruppe sind, also nur in einem bestimmten Zeitpunkt befragt werden können - der Wahl. Im Nachhinein ist die Möglichkeit, diese Wählenden also bei einem Kurswechsel zu befragen schwierig, auch weil diese vielfach gerade anonym sind.
Trotzdem finde ich den Gedanken spannend, die Frage ist aus meiner Sicht, welche anderen Beteiligungsformen bestehen. Dabei fällt mir auf, dass es ja zumindest eine Stammwählerschaft („die Basis“) gibt, die sehr wohl bekannt ist - die Mitglieder. Soweit diese auch - etwa im Rahmen eines Parteitages o.ä. - an der Bildung bestimmten Positionen der Partei mitwirken (dem „Programm“), wäre es doch auch nicht ganz abwegig, die Mitglieder auch bei der Änderung eben dieser einzubinden.
Das war jetzt nur ein spontaner Gedanke, den ich bestimmt noch eine Weile in mir tragen werden.
@paule Vielen Dank für diesen intersannten Anstoß!