Dieser Themenvorschlag ist zugegeben vielleicht etwas unspezifisch. Aber aktuell rollt in Süddeutschland eine Hitzewelle heran, für die nächsten 5-6 Tage sind bei mir 35° (oder mehr) und nachts nicht unter 20° prognostiziert.
Es gab in den letzten Jahren immer wieder solche Hitzewellen und sie werden in Zukunft auch wahrscheinlicher bzw. häufiger. Damit einher geht auch bspw. eine erhöhte Sterblichkeit unter insbesondere älteren Menschen (Der Sommer 2003 hatte europaweit 70.000 Hitzetote zur Folge)
Mich würde interessieren, das Thema gesundheitliche Folgen der Klimakrise mal ausführlich in der Lage aufzugreifen, bspw. mit Expert*in (wer das sein könnte, dazu kann ich aktuell keinen konkreten Vorschlag machen. Gerne ergänzen
Naja, die Tendenz ist ja gerade, die Augen vor solchen wichtigen Themen zu verschließen und sogar noch in fossile Energieträger zu investieren (s. unsere Wirtschaftsministerin und Haushaltsplan). Aber ja, eine wichtige Frage von dir.
Z.B. Klimaanlagen werden weiter an Bedeutung gewinnen - privat und auch an weiteren Orten (Bus, Bahn, Verwaltung, Arbeit, Geschäfte etc.). Der Trend geht eindeutig verstärkt in Richtung Klimaanpassung.
Was möchtest du mit deiner Aussage nahelegen? Klimaanlagen weltweit überall?
Es ist nicht die Frage, ob Klimaanpassung gemacht wird, sondern vielmehr, ob ausreichend Klimaschutz betrieben wird, sodass noch Klimaanpassung funktionieren kann, um die Folgen der Klimakrise in einigermaßen erträglichen Grenzen zu halten.
Ich befürchte dass wir weiterhin etwas aber nicht genug gegen den Klimawandel tun aber zukünftig mehr Aufwand in Klimaanpassung fließt.
Ganz einfach aus dem psychologischen Moment heraus, dass man auf katastrophale aber spürbare Situationen wie Hochwasser, Hitze etc reagieren wird. Sie sind deutlich fassbarer als eine Prognose für die Zukunft.
Und ja: Klimaanlagen werden weltweit ein Thema.sie sind es in vielen Regionen der Welt bereits - bei uns bisher nur kaum. Sicherlich nicht überall aber in immer mehr Regionen. Und dafür müssen die Energieproduktion und die Netze ausgelegt werden.
Ein sehr wichtiges Thema, wie ich finde. In der Vergangenheit fand ich die Aussagen von Eckart von Hirschhausen dazu sehr erhellend, sowohl in seinem Buch als auch in öffentlichen Auftritten.
Insbesondere der Tod durch Hitze hat meiner Meinung nach noch nicht den Platz in der Öffentlichkeit, der angemessen wäre.
In einigen Weltregionen hat ein Großteil der Bevölkerung nicht genug Ressourcen für entsprechende Häuser mit Klimatisierung. Auch die dort verbreitete Arbeit unter freiem Himmel kann saisonal nicht mehr gemacht werden.
Langfristig wird die dortige Bevölkerung zwangsverdrängt.
Was ich mich ja ständig frage: Wenn man die Klimakrise lediglich aus der Perspektive der Wirtschaft betrachtet (also ethische und medizinische Fragen komplett außen vor lässt): Es ist sonnenklar, dass fossile Energieträger keine Zukunft haben. Definitiv. Diese Entwicklung läuft einfach. Man kann sie unmöglich stoppen. Man kann sie zwar verzögern, aber nicht aufhalten.
Man kann sich nun mit dem Zeitgeist bewegen, oder das Schicksal von Heizern in der Elektrolok teilen: Man kann zwar den Trend nicht aufhalten, aber man kann die Weichen stellen, ob man in ein paar Jahren noch Geld verdienen kann, oder ob man unter „ferner liefen“ geführt wird.
Die Frage, die ich mir ernsthaft stelle: Wieso widersprechen die Manager nicht? „Nö, Herr Merz. Auch wenn Sie lauter Wegweiser in eine seltsame Richtung aufgestellt haben, da wollen wir einfach nicht hin. Schließlich wollen wir ja auch morgen noch Gewinn machen!“ Die sind ja nicht blöd.
Und auf die würde Herr Merz immerhin hören.
Und oben drauf kommen dann natürlich auch die ganzen ethischen und medizinischen Fragen, die natürlich viel schwerer wiegen. Aber ich habe das Gefühl, dass in der Zielgruppe die wirtschaftlichen Argumente mehr Gewicht haben.
Sie werden ja nach Quartalszahlen und nicht nach Fünf-Jahres-Plänen bezahlt. Sie haben also kein Problem, wenn es das Unternehmen in ein paar Jahren nicht mehr gibt, so lange es davor genug Rendite abgeworfen hat.
Die Unternehmen der Klimabranche werden dann schon mit viel Steuergeld aus dem Boden gestampft werden. Deutschland wird sich nicht leisten können, dann blank da zu stehen. Und auch die brauchen dann erfahrene Manager, bevorzugt mit guten Kontakten zu Investoren und Politikern…
Vielen Dank für dieses Thema! Es wird immer auf die sehr alten Menschen verwiesen beim Thema Hitze, aber die Ungeborenen haben auch ein Problem damit:
Zweitens wäre es in Deutschland, und damit spanne ich einen Bogen zu einem anderen vieldiskutierten und wichtigen Thema, gar nicht so schlau, einfach Klimaanlagen einzubauen. Sinnvoll sind Wärmepumpen, denn jede Wärmepumpe mit Flächenheizkörpern (aka Fußboden- oder Deckenheizung) kann auch (leider einigermaßen ineffizient) kühlen. Den allerbesten Kühleffekt bieten Luft-Luft-Wärmepumpen (das sind im Prinzip Klimaanlagen mit Heizfunktion). Heizen und Kühlen muss energetisch zusammen gedacht werden.
Ist in Mietwohnungen und Bestand nur schwierig umzusetzen. In meinem Bekanntenkreis sind dieses Jahr deswegen auch hauptsächlich normale Klimaanlagen angeschafft worden. 2 haben vom Vermieter immerhin das ok für Split Geräte bekommen.
Und genau hierbei stehe ich ratlos davor: Der Job von Managern ist eben, Entscheidungen zu treffen, die man in der Zukunft möglichst selten bereut.
Es gibt ja den Spruch „Wenn Du feststellst, dass Du ein totes Pferd reitest: steig ab“. Warum sagt kein einziger der Manager „Wir wollen ja nicht nur heute etwas verdienen, sondern auch morgen. Und ins Tal der toten Pferde wollen wir nicht, da werden wir definitiv nichts verdienen!“
Weil sie eben heute und in naher Zukunft mit den alten fossilen Energien mehr verdienen. Wie @der_Matti schon weiter oben dargelegt hat, die Manager werden nach Quartalszahlen gemessen, insbesondere die Boni.
Das ist eben genau das, was mich irritiert: Die direkte Motivation (Gewinne in genau diesem Quartal) wird als allein erstrebenswert angesehen. Die Gewinne folgender Quartale werden komplett ignoriert. Eben von Leuten, die dafür bezahlt werden, ihre Entscheidungen anhand vermuteter zukünftiger Entwicklungen auszurichten.
Es ist zwar durchaus so, dass vulnerable Personen (beispielsweise Senioren, Kinder, Schwangere, Kranke, Behinderte etc) am meisten unter der Klimakatastrophe leiden, aber erfahrungsgemäß und erstaunlicherweise erreicht dieses Argument wenige Personen der Wirtschaft. Deshalb ein anderes Argument: Auch die Wirtschaft wird durch die Klimakatastrophe massiv negativ beeinflusst. Siehe beispielsweise Studie: Klimawandel führt zu weltweiten Einkommensverlusten | tagesschau.de
Schau doch, was die Manager machen, die Konkurs-Unternehmen verlassen haben. Die fallen weich und kommen meist bei neuen Unternehmen unter. Wie in der Politik hat das keine Folgen für die Verursacher.
Das würde ich so nicht sagen, dass es keine Folgen hat: Wenn es ein paar Wochen 40 Grad hat und man in der nächsten Woche dabei zusehen muss, wie sein Auto von einem Hochwasser weggeschwemmt wird, leidet das Wohlbefinden ziemlich stark. Ich bezweifle, dass sich das mit Geld kompensieren lässt.
Und wie gesagt reden wir hier von Leuten, die sich beruflich mit der Zukunft beschäftigen und die nicht gerade doof sind.
All dies zusammen ruft in mir komplette Ratlosigkeit und Unverständnis hervor.
Allerdings entfernt sich dieser Strang der Diskussion immer mehr vom wichtigen Thema „Gesundheit“. Es wäre glaube ich sinnvoll, wenn @Administratoren es aufsplitten könnten.
Die Manager fallen nicht weich, sondern auf ein Nagelbrett. Die Nägel sind zwar hübsch angemalt und sehen einladend aus, sind es aber nicht.
Mich wundert es, dass sich so viele von dem Lack täuschen lassen. Wir reden immerhin von intelligenten Leuten.
Klingt, als wäre das problemlos möglich. Wir sind aber auf dem Weg, dass Klimaanpassung kaum möglich sein wird.
Und wenn sich viele sogar dagegen wehren, möglichst viele Autos aus den Städten rauszuhalten (Blech und Verbrenner erhöhen dieTemperatur), scheinen noch nicht mal die einfachsten Maßnahmen durchsetzbar zu sein.
Klimaanlagen wärmen übrigens die Luft an anderer Stelle.
Wie werden dann wohl die Statistiken aussehen? Mein Tipp: Es sterben vor allem arme Menschen, die an vielbefahrenen Straßen ohne Grün und ohne Klimaanlage leben müssen.
Wir müssten sehr dringend Grün und Wasser in Städte zurückbringen. Entsiegelungen. Schwammstädte. Luftschneisen planen. Brunnen. Hilfssystem für vulnerable Menschen. Etc.
Was passiert in Deutschland? Nichts. In Berlin wurde sigar ein riesiger Platz bei Neugestaltung versiegelt. Da fasst man sich doch an den Kopf. In den Niederlanden wird gefördert, dass Anwohner entsiegeln. Hier in Frankreich gibt es ein Hitzekonzept. Wie lange will man in Deutschland noch warten?
Nein. Klimaanlagen sind keine Lösung.