Generationengerechtigkeit

Ok, mal anders gefragt: Was erwarten sich denn die Befürworter von einer wie auch immer gearteten Veränderung des Wahlalters nach unten?

Generationengerechtigkeit
Politiker machen Politik für ihre Wähler. Wer nicht wählen darf, wird auch nicht berücksichtigt.
Man sieht auch keinen Bedarf, diese mitzunehmen.
Jugendorganisationen der Parteien haben Mitglieder, die über 30 sind, unten geht es meist mit 16 los. Ist auch logisch, die jüngeren sind für die Politik schlicht uninteressant. So hat die Politik aber keine Ahnung, was diese Menschen bewegt.

Mir geht es schlicht darum, dass es absolut undemokratisch ist so viele Menschen willkürlich auszuschließen. Als 2. Punkt kann es natürlich dazu kommen, dass unsere Politiker plötzlich auch mdl jüngere Menschen registrieren müssen, wobei das wohl ehr Hoffnung ist und nicht das wichtigste Ziel.

Was haben denn die Gegner genau für ein Problem damit?

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Es ist ja nicht willkürlich. Kinder werden im Strafrecht z.b. ja auch anders behandelt als Erwachsene aus gutem Grund. Aus dem selben Grund muss man dann aber auch sagen das die Entscheidungsfindung bei Kindern sehr stark von ihrem Umfeld abhängig ist. Das gilt zwar auch für Erwachsene, jedoch ab Alter X (z.b. 16) gehen wir davon aus das der Charakter und die geistige Entwicklung eines Menschen soweit abgeschlossen ist, dass dieser seine Entscheidung frei treffen kann und auch die Konsequenzen seines Handels auf die Zukunft einschätzen kann. Ja der ein oder andere hat vielleicht ein super intelligentes Kind das schon mit 5 über Klimapolitik diskutiert und die Konsequenzen seines Handelns komplett überblickt.Gerne Wahlrecht mit psychologischen Gutachten mit dem dann auch Kinder voll strafmündig sind. Kinder sollten der Politik nicht egal sein und auch sind Eltern ein Großteil der Wählerschaft in Deutschland. Die Kinderlosenquote beträgt ~20% warum die restlichen 80% nicht eurer Meinung nach im Sinne Ihrer Kinder wählen, ja gut.

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Du solltest dir den Thread einfach durchlesen, bist nicht der erste der damit ankommt.

Es ist ja nicht so, dass Eltern nur Kinder haben, sondern auch andere Interessen. Und auch Kinder haben vermutlich nicht alle die gleichen Interessen. Und das ist doch auch gut so.
Sobald man 18 ist und seinen Führerschein hat, hat man jedenfalls schnell vergessen, wie übel es ist, im strömenden Regen an der Bushaltestelle zu stehen. Und dann interessiert das auch keinen mehr.

Wie setzt sich die Quote zusammen? Ist da auch der Rentner drin, dessen Kinder mittlerweile 30-40 und kinderlos sind, heißt er keine Enkel hat. Wäre für mich dann auch kinderlos. Kinderlos kann man nämlich auch schlicht durch das Erwachsen werden der eigenen Kinder wieder werden. Ich höre von alten Menschen oft den Spruch: Bei uns hat es auch geklappt mit einem Einkommen und wir haben unser Kind nicht in eine Verwahranstalt gesteckt.

…Wieso soll ich zum Wählen voll strafmündig sein? Begeht man beim Wählen Straftaten? Willst du gerne das Wahlrecht auf 21 anheben? Wie gesagt, ich sehe nirgends den logischen Zusammenhang.

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Ich zitiere mich selbst:

„Das gilt zwar auch für Erwachsene, jedoch ab Alter X (z.b. 16) gehen wir davon aus das der Charakter und die geistige Entwicklung eines Menschen soweit abgeschlossen ist, dass dieser seine Entscheidung frei treffen kann und auch die Konsequenzen seines Handels auf die Zukunft einschätzen kann.“

Der Grund für die Einschränkung beim Wahlrecht ist für mich Argumentativ die selbe wie beim Strafrecht. Bei beidem geht es darum ob ich die Konsequenzen meines Handelns überblicken kann. Wer das nicht kann, sollte meiner Meinung nach nicht wählen dürfen. Du hast gefragt was mein Problem mit dem Wahlrecht für Kinder ist und ich habe es dir genannt. So einfach ist das.

Und Nazis wählen ist für mich auch eine Straftat…leider aber nicht verboten :person_shrugging:

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Wie bereits geschrieben, hat das die CSDU auch so gesehen und hat das Bundesverfassungsgericht kassiert. Das Argument ist schlicht nicht gültig.

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Das Argument, warum ich dagegen bin und ein Problem damit habe ist doch weiterhin gültig. Ist meine Meinung abhängig vom Bundesverfassungsgericht? Wäre mir neu.

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Du kannst ja schlecht Gesetze gegen das Bundesverfassungsgericht beschließen. Also ja, absolut irrelevant.
Aber damit stellst du dich auf das Niveau der Männer, die damals mit den gleichen Argumenten das Frauenwahlrecht verhindern wollten.
Und ja - das ist der Grund, warum sich da nichts ändern wird.
Entscheiden tun die, die nicht betroffen sind. Welche Motivation sollten sie haben…

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A) Es wurde nicht gefragt was für ein Gesetz ich möchte sondern was mein Problem damit ist Kindern das Wahlrecht zu geben. Das ist ein Unterschied. Du liest meine Antwort als wäre sie eine Antwort auf eine Frage die nicht gestellt wurde!

B) Argumente gegen das Frauenwahlrecht gleichzusetzen mit den Argumenten warum Kinder nicht wählen sollten finde ich schwierig. Ich habe oben ganz klar formuliert was mein Problem damit ist. Gegen Frauenwahlrecht zu sein war Bullshit ohne jede Grundlage. Dagegen sind meine Argumente gegen ein Wahlrecht für Kinder ja wohl zumindest stichhaltig und nachvollziehbar. Hast du kleine Kinder? Lässt du sie das Fernsehprogramm frei auswählen, was sie essen wollen…ob spielen oder lernen? Wie lange Sie am Tablet oder Handy spielen dürfen. Wann Sie ins Bett gehen oder ob Sie in die Schule gehen oder lieber noch eine Stunde schlafen. Nein vermutlich nicht. Und warum nicht? Ist doch genau so Ihre Entscheidung wie eine fundierte Wahlentscheidung auf Grundlage Ihrer Bedürfnisse. Oder entscheiden etwa doch andere für Kleinkinder was gut für sie ist und was nicht.

PS: Bin raus aus der Diskussion. Wird ja wie ihr sagt (zum Glück) in der Form eh nicht so schnell kommen. Bis dahin kann noch viel passieren.

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Aber dennoch wurde damals gegen das Frauenwahlrecht argumentiert, dass Frauen nicht in der Lage seien, so schwerwiegende Entscheidungen treffen zu können und das Parteiensystem nicht durchdringen zu können.
Und ja: natürlich treffen die Kinder Entscheidungen selbst, wenn sie dazu in der Lage sind oder werden in die Entscheidungen mit einbezogen. Entscheidungen über die Köpfe der Kinder zu treffen, was in meiner Kindheit noch üblich war, trifft man heutzutage zum Glück nur noch selten an. So werden die Kinder zu selbstbestimmten und selbstbewussten Bürgern herangeführt.

Aber eigentlich präferiere ich immer noch meinen ersten Vorschlag in diesem Thread.

Edit: und was du da schreibst, gilt natürlich noch mehr für meine demente Oma. Solange sie fehlerfrei SPD sagen kann, wird die aber weiter ihr Kreuz machen.

Edit 2:

Eine Absenkung des aktiven Wahlalters muss sich nicht systematisch in die Rechtsordnung einfügen. Aus Artikel 20 Abs. 2 GG ergibt sich, das das Wahlrecht eine genuin den Staatsbürger:innen zustehendes Recht ist, dessen Ausschluss einer expliziten Begründung bedarf. An das Alter anknüpfende Regelungen im Bürgerlichen Recht, zur Religionsmündigkeit, der Teilnahme im Straßenverkehr und im Hinblick auf das Strafrecht haben eine explizit anderen Begründungshintergrund.
Es wird insoweit in der juristischen Literatur vertreten: „Vielmehr muss bei der Festlegung darauf abgestellt werden, wann ein hinreichend großer Anteil der Betroffenen die Fähigkeit erlangt hat, sich sachkundig an den Bundestagswahlen zu beteiligen. Dies muss nicht notwendigerweise der Zeitpunkt sein, in dem die unbeschränkte Geschäftsfähigkeit oder das passive Wahlrecht beginnt. Vielmehr wäre auch eine gewisse Absenkung des Wahlalters zulässig – oder auch eine Erhöhung.“

Die Kommission regt eine regelmäßige Prüfung an, wann diese Reife erreicht ist. Angesichts einiger regionaler Wahlen mit Wahlalter 16 argumentiert sie, dass 18 definitiv nicht mehr als dieses Alter gesehen werden kann. Auf jeden Fall konnte man feststellen, dass die Absenkung die Kommunikation zwischen Jugendlichen und Politikern stärkt und das Politikinteresse bei den Jungwählern steigt.
Fridays for Future zeigte, dass auch jüngere politisch interessiert sein und argumentieren können.
Einzig es fehlt der Wille, diese Diskussion zu führen.

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Aber nur, wenn das Urteil genau so auslegt wird, wie es einem passt.
Von Minderjährigen steht da nichts, soviel ich weiß. Das galt doch nur für betreute Erwachsene.

Siehe oben. Das Urteil behandelt einen seltenen Grenzfall. Mehr nicht.

Zeigt halt wieder schön, wie der eigene Backyard verteidigt wird.
Kinder sind nett, aber haben gefälligst still zu sein, wenn es um sie geht, schon gar nicht dürfen sie eine eigene Meinung haben.
Und wenn sie sich politisch engagieren wie bei fridays for Future sollen sie das doch bitte „den Profis überlassen“ (Christian Lindner)
Ihnen eine Wahlstimme zu geben wäre ein Zeichen, sie ernst zu nehmen, aber wer bessere Vorschläge hat, bitte.

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Interessant wäre, welche Parteien wählen Kinder und Jugendliche?
Alte-Leute-Parteien wie CDU /CSU oder SPD oder gar FDP eher nicht. Grüne? AfD?

Wäre tatsächlich spannend…

Es gäbe ja Kompromisse wie das Absenken des Wahlalters.
Wäre nur blöd, wenn das den Populisten in die Karten spielen würde.

Was für mich unsinnig ist, wäre das Wählen ab 0 Jahren oder dass die Eltern die Stimme für die Kinder abgeben.

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Das Thema ist folgendes:

Viele der Dinge, die früher „normal“ waren, liegen heute nicht mehr drin. Mein Vater hat mit 27 alleine eine Familie ernährt, ein Eigenheim besessen und einen Neuwagen gekauft. Meine Miete für eine einfache 2 Zimmer Wohnung kostet heute fast doppelt so viel wie die monatliche Rate meines Vaters.

Alles wird einfach teurer und teurer, es gibt mehr und mehr Abgaben. Die Arbeitsproduktivität ist massiv gestiegen, der Reallohn im Verhältnis erstaunlich wenig.

Für was sorgt das? Die Menschen haben Angst. Jetzt kommen die Boomer in die Rente und wollen natürlich ordentlich abkassieren, während für „meine Generation“ die Zukunft düster aussieht, weil das Umlageverfahren die ganze Thematik echt zuspitzen wird.

Wir haben unterdessen in Deutschland diverse Regionen, die austrocknen, so beispielsweise einige Regionen mit Desertifikation in Franken und Brandenburg. Die Infrastruktur ist im Eimer, die Schulen bröckeln, der Zustand der DB und die mangelnde Digitalisierung ist „sogar“ (nicht dispektierlich gemeint) für Amerikaner und Italiener mittlerweile ein Gespött. Der Punkt ist, wir können all diese Baustellen gar nicht ohne Weiteres lösen.

Die FDP-Erstwähler wünschen sich wahrscheinlich eine sinnvolle Antwort auf Digitalisierung und eine Abkehr vom Sozialstaat (schreckliche Entwicklung, wie ich persönlich finde), die AfD Wähler haben vermutlich die falsche Antwort auf die richtige Frage gefunden und fallen auf das Narrativ der einfachen Lösung auf komplexe Probleme herein, wo man die Ausländer zum Buh-Mann macht. Vielleicht sogar eine Folge der mangelnden Bildung in den letzten Jahrzehnten.

Das alles macht jungen Menschen Angst, jedenfalls macht es mir Angst. Nur bin ich der Meinung, dass man die netten Shareholder und Konzerne ein Bisschen mehr zur Kasse bitten sollte, als Deutschland einzumauern oder arme Leute über den Tellerrand zu werfen.

Da hatten wie ja einen kleinen Einblick zur EU Parlementswahl. War natürlich nicht unter 18, aber dennoch:


Dazu auch noch:

Danke.

Sieht doch nach einer eher konservativen Jugend aus.
Woher kommt das ? Erziehung? Sozialisierung? Medienwirksamkeit?

Hmm, eine Partei sagt: wenn ihr uns wählt, gibt’s Mittags nur noch Nudel mit Tomatensoße. Alle Kinder rufen - yes. Als Erwachsener weiß man, dass das eine sehr dumme Idee ist. Naja. Nur weil es Kinder sind, heißt das nicht, sie hätten einen kompetenten Blick auf die Zukunft.

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