Mich würde interessieren, ob ich nun Punkt übersehen habe im Bezug auf den Import jener Produkte aus Venezuela.
Vorrangig stehen hier die Ressourcensicherung als verlängerter Arm realistischer Machtpolitik. Das sich die EU hier in Teilen schwer tut beschränkt sich mit Blick auf China nicht ausschließlich auf Energie Politik. Trotzdem ist es interessant sich nicht nur nicht hinreichend zu diversifizieren sondern es auch noch zu zu lassen, dass zahlreiche Länder innerhalb der EU abhängig werden konnten vom strategischen regionalen Gegner. Denn aus realistischer Perspektive ist Russland als solcher zu betrachten. Das zahlreiche Länder die sich gerade zwischen Einflusssphäre der EU und Russland befinden, wie Moldau, ebenfalls in dieser Abhängigkeit befinden ist eine zusätzliche Problematik.
Die Golfstaaten taugen als strategische Partner mehr jedoch nur sehr bedingt. Der Konflikt zwischen den Regionalmächten destabilisiert die ganze Region, gefährdet Israel und die Ausläufer radikalisierter Ideologie lassen sich bis nach Europa spüren bzw. destabilisiert diese die Staaten teilweise sogar selbst, man denke hier an Saudi Arabien und den Wahabismus. Hinzu kommt, dass die OPEC Staaten sich ihrer Macht durch den Energieexport sehr bewusst sind. Was im Zuge der Ölkrise auch den Import aus der UdSSR erhöht hat.
Venezuela ist hingegen ökonomisch destabilisiert und weitestgehend isoliert. Hier Druck auszuüben dürfte nicht schwierig sein. Handelndes wandeln oder wie das heißt könnte hier vielleicht sogar mal einen begrenzten Erfolg haben.
Die wirtschaftliche Perspektive hat ein wenig mehr salienz. Die Transportkosten und die Beschaffenheit der Infrastruktur und des venezulansichen Öls stellen natürlich ein Problem dar nur ob dieses die Sicherheitsinteressen aushebelt wage ich zu bezweifeln. Zu mal sich hier auch neue Einkommensquellen ergeben könnten, welche dies Abfedern könnten und anfängliche Investitionen den Preis auf Dauer drücke dürften.
Die normative Perspektive hier ist recht albern, weder Russland noch die Golfstaaten bieten hier eine normativ bessere Perspektive als Venezuela. Nicht zuletzt wird bei Sanktionen etc. immer wieder auf die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung verwiesen. Wenn auch begrenzt dürfte hier ein Import der Zivilgesellschaft zu einem (geringen) Teil zu Gute kommen.
Die USA als Regionalmacht stellt natürlich ein Problem dar, obwohl es jetzt Verhandlungen der USA mit Venezuela gibt, ist insbesondere die einflussreiche kubanische Exilcommunity bei den Reps ein Riesenproblem für derartige Politik. Jedoch muss man hier darauf verweisen, dass Widerstand durch die USA kein Problem darstellten bei Iran oder bei Northstream 2.
und nun bitte ich, um ein stichhaltiges Argument, welches dieses Verhalten plausibilisiert.
Für mich deutet sich hier nämlich eine spezifische Abneigung gegen sozialistischen Ideologien ab, die man sich durch kleinere Probleme schön redet und welche man bei anderen Regimen versucht zu überwinden unabhängig von Ideologischen Differenzen.