Hallo zusammen,
seit etwas mehr als einem Jahr höre ich nun schon euren Podcast und bin wirklich begeistert. Ich höre zwar auch viele andere Podcasts (aber nur zum Thema American Football), aber wenn eure Folgen herauskommen, unterbreche ich sofort alle anderen.
Zwar bin ich mir nicht immer sicher, ob es für mein „Seelenwohl“ so sinnvoll ist, euch zuzuhören, da ich mich doch teilweise sehr über das aufrege, was in der Welt und in unserem Land geschieht. Jedoch hat sich mein politischer Horizont durch euren Podcast deutlich erweitert. Vielen vielen Dank dafür!
Ich hätte nun noch eine Frage, die vielleicht nicht unbedingt etwas für Platz im Podcast ist, mich aber umtreibt. Ihr seid darauf in der letzten Folge schon etwas eingegangen, aber nicht so konkret. Ich mache mir nämlich Sorgen, dass die Situation in der Ukraine und das Handeln Russlands nicht im Ergebnis dazu führen kann und wird, dass die (wohlhabenen) Staaten wieder mehr auf den Nationalstaat setzten und die freie Marktwirtschaft „heruntergefahren“ wird („Wer weiß, welcher Lieferant eines wichtigen Rohstoffes als nächstes entscheidet, seine Lieferungen einzustellen?“). Dies würde doch zu einer erheblichen Verknappung von Rohstoffen und Lebensmitteln führen, wenn sich z.B. Deutschland dazu entscheidet nur noch selbst hergestelltes Mehr anzubieten und keines mehr zu importieren. Seht ihr diese Gefahr ebenfalls oder haltet ihr das wegen der umfangreichen internationalen Verknüpfung der Marktwirtschaft für unrealistisch?
Eure Meinung würde mich interessieren. Wenn das Thema aber zu umfangreich ist oder ich mit meiner „Angst“ völlig daneben liege, ist eine Antwort auf diese Mail natürlich auch gar nicht erforderlich.
Beste Grüße aus dem gerade sonnigen Ostfriesland
Michael
Ich glaube nicht, dass deine Angst ungerechtfertigt ist, zumal es sich ja in Teilen bereits abzeichnet, dass Lieferketten verkürzt werden sollen, oder eigene Produktion von irgendwas aufgebaut.
Zumal ja auch Russland mittelfristig im Energiesektor verlieren wird.
Also ja der Ukraine Krieg führt zu einer stärkeren und höchstwahrscheinlich nachhaltiger en Beeinträchtigen des Internationalen Handels als COVID.
Ich wäre etwas vorsichtig mit dem Begriff internationale Marktwirtschaft wenn auch nicht ganz Falsch. Wir handeln miteinander, wir unterstützen teilweise mit Hilfsgeldern an der ein oder anderen Stelle aber wir haben keine reine internationale Marktwirtschaft. Dafür wäre die WHO da aber das Gebilde ist leider danke China und den USA nicht mehr ernst zu nehmen.
Das nur so am Rande.
Ja ein Umbau von Internationalem Handel zu geringerem internationalem Handel kann hier und da zu Engpässen und Schwierigkeiten führen. Man sollte es aber zum einen nicht nur in Rohstoffen denken und erstmal darüber nachdenken ob das aktuelle Modell überhaupt so Sinnvoll ist.
Sehr grob runtergebrochen ist es ja so das wir Spezialisiert haben und dies zu billig Preisen.
Wenn ein Land sehr viel von etwas „herstellen“ kann und dies auch noch zu günstigen Preisen weil die Personalpreise kein Rolle spielen, dann spezialisiert sich das Land auf einige wenige Produkte und vernachlässigt eine ausgewogene Grundstruktur an Industrie, Landwirtschaft, Handel und Dienstleistungen zu fördern. Die führt zu Abhängigkeiten international die wir nun erleben. Dieses System zu hinterfragen macht durchaus Sinn.