Da man allen, die ihre erste Impfung mit AstraZeneca erhalten haben und unter 60 sind bei der zweiten Impfung einen mRNA-basierten Impfstoff verabreicht macht ma sowieso etwas, wozu es keinerli wissenschaftliche Grundlage gibt:
Hinsichtlich der 2. Impfstoffdosis für jüngere Personen, die bereits eine 1.Dosis der COVID-19 Vaccine Astra-Zeneca erhalten haben, gibt es noch keine wissenschaftliche Evidenz zur Sicherheit und Wirksamkeit einer heterologen Impfserie. Bis entsprechende Daten vorliegen, empfiehlt die STIKO, bei Personen im Alter < 60 Jahren anstelle der 2. AstraZeneca-Impfstoffdosis eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs 12 Wochen nach der Erstimpfung zu verabreichen [1].
Die im Text genannte eine Dosis mRNA-Impfstoff bedeutet genau eine Dosis, man ist also eigentlich zweimal erstgeimpft und hat keine Ahnung, ob das vergleichbaren Schutz bietet.
Die STIKO empfiehlt eine Studie, die immuno-logische Effekte nach dem heterologen Impfschema untersucht.
Das Risiko des Symptomlosen getesteten, von dem man nicht weiß, ob nicht trotzdem infiziert ist, ist geringer als des Symptomlosen infizierten.
Der relevante Vergleichsmaßstab für Geimpfte ist der erste Fall (symptomlos, negativer Test, wahrscheinlichnicht infiziert) das RKI hat aber mit dem zweiten verglichen (symptomlos, infiziert).
Damit haben wir in der Tat noch keine saubere Begründung vorliegen, geimpfte nicht zu testen. (Auch, wenn sie theoretisch plausibel scheint.)
Wenn sich das so bestätigt (40-60% der Infektiösen werden doch übersehen) hat sich das Thema leider eigentlich ohnehin erledigt. Andererseits gibts ja keinen Grund, warum die Politik ausgerechnet auf diese, nicht wirklich ins Narrativ Modellregion passende Erkenntnis adäquat reagieren sollte.
Um wieder mal aufs eigenliche Thema des Threads zurück zu kommen:
Ich sehe das ähnlich, dass Geimpfte nur noch sehr dosiert von Einschränkungen betroffen sein sollten (z.B. Maskenpflicht beim Einkauf)
Wenn wir also davon ausgehen, dass eine Impfung weitgehende Normalität mit sich bringt, dann kommt mir allerdings eine neuerliche Diskussion über die Impfreihenfolge zu kurz.
In der Abwägung zur Impfreihenfolge müssten nun weitere Kriterien mit einfließen, die explizit die schwere der Einschränkung würdigen. Ist beispielsweise ein 25 jähriger Kellner, der seit über einem Jahr ein quasi Berufsverbot hat nicht evtl. höher zu Priorisieren als ein z.B. 60 jähriger, der permanent im Homeoffice arbeiten kann?
Völlig gaga ist dann diese Meldung. Hier sind wirklich Bürokraten am Werk, die den Schuss nicht gehört haben!
Brandenburg fährt Erstimpfungen herunter
12.21 Uhr: Wegen Engpässen bei der Lieferung von Impfstoffen könnten Erstimpfungen für Biontech und Moderna in Brandenburg nach Angaben der Landesregierung in den nächsten Wochen auf Null gefahren werden. »Wir werden keine Erstimpfungstermine mehr herausgeben, um wenigstens – soweit es irgend geht – mit den vorhandenen Biontech- und Moderna-Dosen die Kompensation der Zweitimpfungen zu AstraZeneca durchhalten zu können«, sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Mittwoch in einer Sitzung von Gesundheits- und Innenausschuss des Landtags. »Das wird so eng werden, dass wir nach Stand jetzt nicht unbedingt in der Lage sind, das zu erreichen.«
Das Ziel sei, die notwendigen Zweitimpfungen abzusichern, sagte der Minister. […]
Anscheinend rechtfertigt eine konkretisierbare, aber einstellige Zahl Todesfälle bei einer zweistelligen Zahl Impfkomplikationen ganz plötzlich einen derartigen Schritt weg von der hochoffiziösen Zulassung, während eine nicht konkretisierbare, aber sehr sicher deutlich höher anzunehmende Zahl Todesfälle aufgrund deutlich langsamerem Rollout der Erstimpfung nicht ausreichend für einen solchen Schritt ist - selbst dann nicht, wenn für diesen Schritt eine wesentlich bessere Evidenzlage vorherrscht!
Das fügt sich leider nahtlos in das Pattern ein, das auch schom im Zusammenhang mit dem AstraZeneca-Hin-und-Her zu beobachten war und in einem anderen Thread in diesem Forum (Jens Spahns Fail bei AstraZeneca - #132 von BoingBoing) bereits ausführlich besprochen und abstrahiert wurde: wann immer Schäden konkretisiert und zurechenbar werden, werden die Verantwortlichen plötzlich aktiv bis teilweise hin zum irrationalen „Handeln um des Handelns willen“. Aber weit größere Schäden, die durch Handlung abwendbar wären, werden konsequent ignoriert, so lange sie nur nicht den Aktionen einer konkreten Person zugeordnet werden können.
Es ist ein Trauerspiel und eine personelle Bankrotterklärung für alle beteiligten Entscheider. Immerhin hat mir dieser Einwand jetzt dabei geholfen, meine ursprüngliche Frage, warum in der Politik niemand drauf kommt, diese naheliegende Strategie zum Zwecke der Entschärfung der Impf-Freiheiten-Debatte zu verfolgen, zu beantworten. Es ist wie immer in dieser Pandemie: fehlende Cojones.
aber schlichtweg priorisiert Geimpften Vorteile zu geben, ohne über gesellschaftliche Implikationen nachzudenken, ist falsch.
Es ist politisch nicht gewollt, weil dadurch die Versäumnisse der Entscheidungsträger bei der Impfstoff- und Testbeschaffung dauerhaft bloßgestellt werden. Man stelle sich einen BT-Wahlkampf vor, wenn die Hälfte noch nicht geimpft ist! RECHTLICH: ist das kaum aufzuhalten! Ich bin geimpft und werde mich sofort gegen eine Ausgangssperre UND gegen das Verbot mich mit anderen (Geimpften oder Ungeimpften) zu treffen, wehren und zwar in erster nicht, weil ich jede Nach raus will und „Impfpartys“ feiern möchte, sondern weil man endlich mal politische Verantwortung bloßlegen muß!
„Das Risiko dass sich leute in falscher Sicherheit bewegen und dann am ende doch keinen Echten Schutz haben (was durchaus denkbar ist) will hier zu Lande wohl keiner eingehe“
Doch, weil das jahrzehntelang Konsens war: Es gibt keine absolute Sicherheit! Nie! Nirgendwo! Bei mir sitzen regelmäßig Mandanten wo in den Untiefen der Akten irgendwo, ohne dass der Mandant es versteht, steht: offene TBC, Da schert sich auch nicht wirklich jemand drum, genauso ist es bei der Grippe: Ich konnte immer mit jeder noch so schweren Grippe jeden besuchen, den ich wollte! ich möchte dahin zurück! Ich kann da selber verantwortlich mit umgehen und habe das auch immer getan!
Weil eine saisonale Grippe nicht mit einer Pandemie eines unbekannten Virus vergleichbar ist.
Sie vergleichen eine dem Körper unbekannte Krankheit, mit einer saisonalen Erkrankung. Da gibt es fundamentale Unterschiede.
faktisch hat das aber nichts damit zutun ob nach einer verzögerten zweiten Impfung ein langfristiger Schutz noch gewährleistet ist. Darum geht es. Wir können es uns nicht leisten das nächstes Jahr nochmal durch zu tanzen nur weil man jetzt meinet die Versäumnisse auf anderen Bereichen durch das verlassen der Evidenz ausgleichen zu müssen. Das wir in einer Notlage sind sind ist richtig Gerade in einer solchen Notlage sollte man sich auf das verlassen was man sicher weiß.
Faktisch ist das einfach unwahr. Die Impfbereitschaft pendelt um de 70% völlig unabhängig vom Impfstoff. Es herrscht in weiten Teilen der Bevölkerung sehr wohl große Skepsis auch gegenüber Biontech.
Fakisch sterben die Menschen weil die Regierung es seit einem Jahr nicht schafft sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, die menschen sich nicht eigenverantwortlich genug einschränken (mal mit besseren mal mit schlechteren Gründen, ich will das an der Stelle gar nicht werten), Unsere Regierung die Hausärzte aktiv ausbremst, selbst in der Krise versorgungsressourcen zusammengespart werden und kliniken schließen (BWL-Spahn sei dank), unser Land es nicht schafft die Menschen effizient mit ffp2-masken und Schnelltests zu versorgen, vorhandene Testkapazitäten lieber auf den Betrieb der Bundesliga verwendet werden als auf unsere Altenheime etc. Die Liste ist lang.
Was sich dadurch für Dramen abspielen ist mir wirklich mehr als bewusst.
Jetzt einen monokausalen Zusammenhang herzustellen zwischen der zweiten Impfung und dem Sterben der Menschen ist trotzdem vollkommen unsachlich.
Ich bleibe dabei dass das durchaus ein Thema ist zu dem man unterschiedliche Meinungen haben kann. Es gibt valide Argumente sowohl für ein vorziehen als auch für ein einhalten der evidenzbasierten Fristen. Auch wenn es für sie anscheinend nur eine richtige Meinung geben kann,
Ich bleibe bei meiner.
Ich glaube es gibt im Moment durchaus noch größere Probleme.
Absolut! wir haben also schon einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung der ohnehin nicht sicher langfristig geschützt ist bzw der fraglich weiter als überträgerfungieren kann. Wollen wir den denn noch vergrößern?
Die Datenlage bz der sinnhaftigkeit des Astra-zeneca-stops ist mehr als nebulös, ich bin mir nach den inzidenzwerten die ich bisher gefunden habe nicht sicher ob das der richtige schritt war.
Aber das man sich in den linken fuss geschossen hat kann doch kein Argument sein sich auch noch in den rechten zu schießen?
Können wir nach einem Jahr Pandemie endlich mit diesen schiefen Grippe-Vergleichen aufhören???!!! Das muss man doch jetzt wirklich nicht nochmal erklären!
Und mit einer offenen TB sollte auch niemand herumlaufen, oder?
jaein. Grippeviren sind ziemlich mutationsfreundlich und verändern ihre oberflächenantigene ständig. Deshalb ist die Grippe ja jede Saison wieder ein Problem, weil der Körper eben die aktuell kursierenden viren nicht in allen Fällen erkennt. Aber klar, dem derzeitigen Coronavirus sind wir nochmal ganz anders ausgelifert.
Die Kernaussage ist auch trotzdem richtig.
Wir wissen inzwischen eindeutig dass corona jungere menschen erwischt, leichtere vorerkrankungen genügen für schwerere Verläufe, die Verläufe insgesamt schwerer sind und so weiter und sofort. Wenn ein eigenverantworlticher Umgang hiermit funktinieren würde hätten wir ja kein Problem. Tut er aber nicht, deswegen verrecken die Menschen elendig auf unseren Intensivstationen. Weil das aber niemand mit bekommt muss man weiter die ewig gleichen Diskussionen führen.
Zu behaupten man könnte corona behandeln wie die Influenza weil beides Viren sind ist ungefähr so wie zu behaupten man könnte mit seinem Führerschein ein Flugzeug fliegen, nur weil beides Transportmittel sind.
Selbstverständlich nicht. Menschen mit offener TBC werden wenn das bekannt ist unter strengen hygienemaßnahmen behandelt. Nicht dass nicht auch fehler passieren, natürlich kann es auch sein dass es Menschen gibt bei denen das nicht passiert ist. Aber selbst wenn wäre das doch kein Argument corona frei grassieren zu lassen ( auch die behandlung der TBC, eine Erkrankung die durch ein Bakterium mit extrem niedriger Replikationsrate ausgelöst wird, hat halt überhaupt keine Relevanz für den Umgang mit COVID)
Ich mache keinen Grippe-Vergleich! Ich behaupte, dass bei einer kommenden schweren (!!) Grippeepedemie, anders als in den früheren Jahren, das nächste Mal (!!) der Ruf nach infektionsrechtlichen Regulierungen kommen wird. Corona hat da Tore geöffnet und das wäre in der Tendenz eine Entwicklung, die mir nicht gefällt. Aber das ist zugegebenermaßen noch Spekulation!
Seltsames Beispiel. Einer offene TBC kann nach ISG mit Zwangsquarantäne (und damit wohl starkem Therapieanreiz) begegnet werden.
Und ob das so sinnvoll ist mit schwerer Grippe Leute zu besuchen steht nochmal auf einem anderen Blatt. Vermutlich polemisierst du etwas, aber „Eigenverantwortung“ haben zu wollen um andere Leute in Gefahr zu bringen halte ich jetzt nicht für das überzeugendste Argument.
Außerdem: Eigentlich sind z. B. Masken im Supermarkt und im Bus absolut kein großes Ding. Und wir werden uns schon damit auseinandersetzen müssen, ob man das nicht zumindest für die Wintermonate beibehält, weil es wahrscheinlich tatsächlich auf gewisse Art Leben rettet.
Darum geht es überhaupt nicht! Es geht darum, JETZT in den nächsten Monaten die Menschen zu schützen! Wenn wir nächstes Jahr nochmal alle durchimpfen müssen, von mir aus auch zwei- oder dreifach, dann stellt das überhaupt kein Problem dar, denn die Impfstoffproduktionskapazitäten sind absehbar mehr als hoch genug dafür. Die EU scheint inzwischen auch schlau genug zu sein, dass man dafür rechtzeitig Kontingente bestellen sollte, und ordert gerade 1,8 MILLIARDEN mRNA-Impfstoffe der dann aktuellen Generation, also auch inkl. Anpassungen an Varianten.
Doch, können wir völlig problemlos! Also, sofern alle die nächsten Monate überleben, denn diejenigen, die in dieser Zeit nicht mehr lebend aus den Intensivstationen kommen, ja DIE können es sich wirklich nicht leisten.
Wir wissen sicher, dass die Wirkung einer Erstimpfung aller zugelassenen Impfstoffe bereits den Todesfall und die schweren Verläufe nahezu 100% verhindert. Das wissen wir, und darauf würde ich mich nun gerne in meiner Argumentation verlassen!
Am gestrigen Dienstag mussten die Hausärzte, die impfen wollen, den Impfstoff für nächste Woche ordern. Wir erinnern uns: bislang war das nur BioNTech, nächste Woche kommt AstraZeneca dazu. Dabei galt offenbar (ich habe diese Info von jemandem, der diesen Prozess in einer Praxis durchführt) nun eine neue Regel: für jede Ampulle BioNTech musste auch eine Ampulle AstraZeneca mitgeordert werden, es war nicht möglich, einfach nur BioNTech zu ordern.
Wie deutlich muss man noch mitgeteilt bekommen, dass ganz offensichtlich ein Unterschied in der Beliebtheit existiert? In der Anwendbarkeit gibt es ja ganz offenkundig und offiziell dokumentiert erhebliche Unterschiede durch das 60±Alter-Constraint.
Mit der Impfbereitschaft um 70-75% dürftest du richtig liegen. Das geht aber nicht gegen bestimmte Impfstoffe, sondern gegen das Impfen ganz allgemein: diejenigen 25%, die sich nicht impfen lassen wollen, haben gegen alle Impfstoffe und das Impfen an sich ganz grundsätzlich Vorbehalte, und die verbleibenden 75% haben, sofern sie überhaupt Vorbehalte gegen einzelne Stoffe haben, ganz klar am wenigsten Vorbehalte gegen BioNTech und am meisten gegen AstraZeneca.
Und das änderte sich ganz sicher nicht, wenn wir mehr Menschen schnelleren Zugang zum mit Abstand beliebtesten Impfstoff verschaffen würden. Wenn die 70% generelle Impfbereitschaft laut deinen eigenen Worten selbst das Drama mit AstraZeneca neulich stabil überstanden haben, ohne einzubrechen - also dann überleben sie auch eine Änderung des Impfregimes auf 3 Monate Abstand bei BioNTEch.
Nein, das ist nicht unsachlich, das ist maximal drastisch formuliert - aber es tut mir ja leid, die Realität ist nicht schön, sie ist nun mal drastisch, und das muss sich irgendwann auch mal in der Darstellung widerspiegeln. Und: nur weil wir uns auf die ganzen verschiedenen von dir genannten Arten und Weisen in Sachen Prävention selbst in den linken Fuß geschossen haben, müssen wir uns doch nicht auch noch in der Impfkampagne mutwillig in den rechten Fuß schießen, indem wir eine ganz offensichtliche Verbesserung, die mit unseren bestehenden Ressourcen umsetzbar ist, nicht umsetzen…und das einfach nur „weil“!
Ich wiederhole es noch mal: „sicher“ ist ein in einer auf wissenschaftlicher Evidenz basierenden Diskussion ein grundsätzlich zu verdammendes Wort. Es gibt keine Sicherheit! Es gibt nur Wahrscheinlichkeiten. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen nach einer Dosis für mehrere Monate gut vor schweren Verläufen geschützt ist, ist mindestens ebenso hoch, wie die Wahrscheinlichkeit, dass man problemlos den BioNTech-Impfstoff als zweite Dosis nach einer AstraZeneca-Dosis bekommen kann. Letztere Wahrscheinlichkeit scheint den zuständigen Stellen offenbar genügt zu haben, um abseits der Zulassung dieses Impfregime anzuordnen, OBWOHL umgekehrt gesehen die Wahrscheinlichkeit für eine plötzlich lebensgefährliche Impfreaktion auf eine zweite Dosis AstraZeneca bei Personen, die eine erste Dosis ohne Schaden überstanden haben, gegen Null geht (ich meine die Aussage stammte entweder aus Christian Drostens oder Kekules Podcast, finde gerade die Folge leider nicht mehr, aber das Ganze ist auch vollkommen logisch: wer prädisponiert für eine gefährliche Reaktion ist, bekommt sie, da jeweils exakt dasselbe Mittel in selber Dosis gespritzt wird, natürlich allerhöchstwahrscheinlich schon beim ersten Mal und nicht aus unerfindlichen Gründen erst beim zweiten Mal).
Ich bleibe dabei: du argumentierst hier im Wesentlichen fürs Hände-in-den-Schoß-legen mit dem Argument, dass derjenige, der sich nicht bewegt, ja auch nix falsch machen kann. Diese „Strategie“ ist uns in so vielen Bereichen jetzt schon in der Pandemie sowas von auf die Füße gefallen, das geht auf keine Kuhhaut! Die allermeisten der rückblickend als Fehler zu sehenden Entscheidungen im Bereich der nichtmedizinischen Interventionen, die du selbst in deinem Beitrag ausführlich auflistest, lassen sich genau darauf reduzieren: es wurde zu wenig zu spät getan, weil man zu lange mutlos nur zugeschaut hat.
oh tut mir leid dann hab ich das wohl gründlich missverstanden.
Ich bin ehrlich gesagt optimistisch dass das nicht so kommt.
Zum Glück haben wir als Bevölkerung größtenteils die Möglichkeit uns impfen zu lassen und damit dazu beizutragen, dass die inzidenz der Grippe so niedrig bleibt dass niemand solche Forderungen aufstellt.
Das ist leider durchaus denkbar. dürfte halt vor allem davon abhängen ob wirklich resistente Mutationen entstehen. In dem Punkt bin ich aufgrund der bisherigen Datenlage eher pessimistisch.
Und der Evolutionsdruck fängt ja diesbezüglich gerade erst an zu Entstehen.
natürlich. und ich habe ja weiter oben ein halbes Dutzend Möglichkeiten genau das zu tun ohne unnötig zu riskieren dass man am Ende von vorne anfangen muss, oder Menschen in falscher Sicherheit glauben Sie wären geschützt, es aber eigentlich in großer Zahl nicht sind und dann wiederum auf der Intensivstation landen. Das ist doch eine Milchmädchenrechnung.
Wenn Sie davon reden dasss wir problemlos einfach alle noch 2-3 mal durchimpfen können haben wir sehr unterschiedliche Impfkampagnen verfolgt. Das ist doch mit der Realität des letzten Vierteljahres nicht in Einklang zu bringen.
Das hat ja niemand jemals abgestritten. aber für wie lange hält dieser Schutz ohne Zweitimpfung?
Auch wenn Sie anscheinend glauben dass wäre alles kein problem wäre eim Impfschutzverlust zum nächsten Herbst hin eine Katastrophe, und zwar eine vermeidbare.
Was ja Ihrer eigenen Aussage es gäbe keinerlei vorbehalte gegenüber dem impfen mit Biontech diametral entgegen steht.
drastisch aber angemessen wäre zu sagen dass tausende menschen elendig krepieren und die verantwortlichen Politiker mit Karriereplanung beschäftigt Sind.
Unsachlich ist aber zu behaupten dass das alles nur am einhalten der Zweitimpfung liegt. Und genau das ist ja der Standpunkt den Sie hier vertreten.
ah ja… ich merk schon.
Ich vertrete hier wohlgemerkt einfach nur den Standpunkt dass man zu dem Thema mehr als eine Meinung haben kann. Das scheint für Sie nicht so richtig tolerabel zu sein.
Dann macht aber auch eine weiter Diskussion keinen Sinn, deshalb werde ich jetzt hier nicht mehr antworten.
auch wenn um die Impfstoffdiskussionen die Köpfe rauchen und nach einem Jahr Pandemie die Nerven manchmal zur Gespanntheit neigen: Bitte darauf achten, nicht aus einen Dissens in der Sache eine persönliche Auseinandersetzung zu machen.
Mein Gefühl sagt mir, dass sie grundsätzlich nicht soo weit auseinanderliegen und sich hier um Detailfragen kontrovers diskutieren.
Das Problem ist aber: diese halben Dutzend Möglichkeiten waren größtenteils Dinge, die wir hätten früher tun können und müssen - aus jetziger Sicht sind das schlicht versäumte Möglichkeiten. Ohne Zeitmaschine können wir sie nicht mehr nutzen, da wir die Vergangenheit nicht ändern können. Ebenso stellt es sich offenbar als enorm schwierig heraus, einen restriktiveren Kurs in Sachen nichtmedizinische Interventionen politisch für die Zukunft durchzusetzen.
Impfen hingegen ist etwas, das tun wir jetzt gerade! Optimierungen an der Impforganisation sind noch keine verpassten Gelegenheiten, sondern JETZT unsere wirksamste Stellschraube, die auch noch politisch weitgehend unkontrovers ist, denn gegen Impfen hat derzeit politisch niemand etwas einzuwenden. In einigen Wochen, wenn reihenweise BioNTech in Zweitimpfungen gepumpt wird, das besser zum Boost der Erstimpfungsgeschwindigkeit verwendet werden sollte - ja, DANN wird auch diese Gelegenheit zur verpassten Gelegenheit, analog zu den ganzen verpassten Gelegenheiten, die Sie einige Beiträge weiter vorne aufgezählt haben.
Ich sehe nicht, inwiefern dieser Einwand passt…
…aber das ist jetzt tatsächlich eine Milchmädchenrechnung! Wir fangen doch im nächsten Jahr nicht wieder auf dem Niveau an, dass nur ein paar hunderttausend Dosen pro Woche von einem einzigen zugelassenen Impfstoff geliefert werden. Wir sind jetzt bei 2,5 Millionen gelieferten Dosen pro Woche, allein BioNTech. Das soll kommenden Monat auf 3,4 Millionen pro Woche steigen, den Monat drauf auf über 5 Millionen. BioNTech/Pfizer produzieren allein dieses Jahr 2,5 Milliarden Dosen, nächstes Jahr über 3 Milliarden. Moderna wurde in die Rechnung noch gar nicht einbezogen, auch die sind kommendes Jahr mit von der Partie bei der Lieferung angepasster Impfstoffe, da deren Technologie ebenso schnell anpassbar ist wie die von BioNTech. CureVac gibt’s auch noch, aber die sind schon fast verschwindend klein mit ihren 300 Millionen Dosen dieses Jahr und irgendwas unter 1 Milliarde prognostiziert für nächstes Jahr.
Ich weiß, es ist schwierig, sich das vorzustellen, aber die Impfkurve wird eine ähnliche Entwicklung durchmachen wie die exponentielle Explosion der Corona-Inzidenzen: erst steigt es nur quälend langsam, und dann geht es plötzlich richtig flott voran. Wir sind jetzt gerade am Beginn dieser deutlichen Geschwindigkeitssteigerung, und in 2 Monaten werden Sie unzweifelhaft sehen, dass eine weitere Auffrischimpfung selbst im kommenden Herbst/Winter noch absolut kein Problem mehr darstellen wird. Zumal ohnehin derzeit davon ausgegangen wird, dass es eine solche „dritte Dosis“ ungefähr in diesem Zeitbereich geben wird, allein schon, um den Schutz gegen die Mutanten zu aktualisieren. Das heißt: völlig unabhängig, ob der Impfschutz aufgrund späterer Zweitimpfung nach 6 Monaten schwächer werden sollte oder nicht, es wird sowieso absehbar in 6 Monaten nochmal „geboostet“, womit das von Ihnen aufgebrachte Schreckensszenario schlicht in die Irrelevanz verpufft.
Nein, tut es nicht. Ich stelle gar nicht in Abrede, dass es 20-25% Impfverweigerer geben mag. Ich sage nur: die verweigern ganz unabhängig vom Impfstoff das Impfen generell. Die bekommen Sie daher auch nicht zur Impfung, wenn Sie BioNTech streng nach Vorschrift einsetzen, denn für diese Klientel ist jeglicher Impfstoff, auch der streng nach Vorschrift eingesetzte, widernatürliches Teufelszeug.
Ich beziehe mich mit „keine Vorbehalte“ logischerweise auf die impfwilligen, bei denen Sie lange suchen müssen, um noch jemanden zu finden, der Vorbehalte gegenüber BioNTech hat. Bei AstraZeneca sieht das, wie in meinem Beitrag beschrieben, gänzlich anders aus. Selbst viele Leute aus der gemäß Zulassung vollkommen korrekten und zugelassenen Zielgruppe der 60+ Jährigen haben da Vorbehalte (was btw auch wunderschön illustriert, wie wenig dieses Pochen auf der Verwendung „streng nach Vorschrift“ tatsächlich in der Praxis als vertrauensbildende Maßnahme taugt!).
Das ist jetzt ein Strohmann. Den lasse ich mal links liegen…
Nein, diesen Standpunkt habe ich nie vertreten, wie Sie an meiner Zustimmung dazu, dass in Sachen nichtmedizinische Interventionen eine Menge Möglichkeiten versäumt worden sind, erkennen können. Ich bin es lediglich leid, über verschüttete Milch zu diskutieren, und will mir lieber Gedanken über die Milch von morgen machen, die aktuell noch nicht verschüttet wurde, bei der ich aber dieselben Hände schon wieder am Krug wackeln sehe.
Touché!
Aber gut, wenn wir schon Wortklauberei betreiben, mache ich mit: die nicht vorhandene absolute Sicherheit findet durch das nicht zufällig dort platzierte Wörtchen „nahezu“ vor den 100% ihre Berücksichtigung, und das „sicher“ können Sie in diesem Fall eher als rhetorischen Rückbezug auf Ihre von mir obig beantwortete Aussage betrachten, die da war: „Gerade in einer solchen Notlage sollte man sich auf das verlassen was man sicher weiß.“
Nun ja, ich vertrete den Standpunkt, dass wir hier in der spezifischen Frage der BioNTech-Zweitimpfungs-Strategie doch größtenteils über objektivierbare Dinge sprechen, und in dieser Art Dingen gibt es keine „Meinung“, sondern tatsächlich ein „richtig“ und ein „falsch“. Wissenschaft ist keine Frage von Meinung! Es gibt nur nach jetzigem Kenntnisstand stringente und löchrige Argumentationsketten, und das Ziel der Diskussion ist nicht ein Austausch von Meinungen, die danach gleichberechtigt nebeneinander stehen, sondern das Herausfinden, welche Argumentation die hieb- und stichfeste ist.