Frau Dornheimers Argumentation

Ich würde Frau Dornheimers Argumentation hier ungerne unwidersprochen stehen lassen.
Das Hauptproblem, das sie nämlich in meinen Augen macht, passiert in der Debatte relativ häufig: sie definiert den Wert von menschlichem Leben über seine Abhängigkeit und sowie die geistige und soziale Entwicklung.

Die Argumentation funktioniert einfach nicht. Wenn man die nämlich mal zu Ende denkt, stößt man auf eine ganze Menge Probleme…

  • Das mit der Abhängigkeit ist nur bedingt ein Argument. Das Hauptproblem ist hier wie erwähnt die Abhängigkeit vom Körper der schwangeren Person – mit den entsprechenden Folgen für die Schwangere Person (deshalb bin ich auch absolut pro Choice!!).
    Aber ich kann doch nicht sagen, nur weil ein Mensch von meinem Körper abhängt, ist das noch kein richtiger Mensch? Oder der ist pauschal weniger wert? Kleine Kinder, alte Menschen oder schwerst behinderte Menschen sind alle total von anderen Menschen abhängig.
  • Und die Argumentation damit, dass die schwangere Person ja schon entwickelt ist, eine Familie hat usw. ist ja noch absurder. Wie ist das denn mit einem Menschen, der keine Familie hat? Oder noch zu jung ist? Oder geistig schwerbehindert, weshalb er nicht nur total von anderen Menschen abhängig ist, sondern auch niemals „normal“ an der Gesellschaft teilnehmen können wird?

Nach dieser Argumentationslinie ist nicht nur das Leben von ungeborenen Menschen, sondern auch das von Säuglingen, kleinen Kindern, Pflegebedürftigen usw. weniger wert als das einer „normal“ in der Gesellschaft integrierten Person.

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