Förderung: PV+Speicher+Wallbox

Hallo Forum,

es soll ein Förderprogramm für die Kombination geben.

FDP-mäßig ist das natürlich wenig überraschend. Aber warum sollte der Rest der Regierung diese Förderung billigen?

Vor allem, weil Sie die das (baldige) Vorhandensein eines E-PkW bedingt, ist sie nur wenig sinnvoll.
Wer elektrisch fährt, fährt günstiger als mit nem Verbrenner. Das gilt, so pauschal, vor allem für die Nutzniesser dieser Förderung.
Diese Kosten lassen sich weiter senken mit eigener PV-Anlage auf dem Dach, die sich sowie so schon rechnet.

Was also soll diese Förderung bewirken?
Wer die finanziellen Mittel hat, der wird dieses 3-Gespann selbst bewerkstelligen.
Und wer die Voraussetzungen für diese Förderung erfüllt, der hat die finanziellen Mittel.

Wenn es um die Förderung von E-Mobilität gehen soll, dann muss man an die Gewinne von den Ladesäulenbetreibern ran, damit sie auch günstiger im Betrieb ist, wenn keine eigene Lademöglichkeit vorhanden ist/sein kann.

Im Grunde ist jede Förderung von privater PV ungerecht. Ein eigenes Dach zu haben, ist ein Privileg; jetzt mehr denn je. Jede Förderung über Balkonsolar hinaus ist eine Umverteilung von unten nach oben. (Auch die MwSt-Senkung auf 0)

Die Sektorkopplung treibt man so nicht voran; sondern es wird Geld in Maßnahmen gepumpt, die auch ohne diese Förderungen umgesetzt würden. Man verteilt nur über eine weitere staatliche Maßnahme von unten nach oben um.

Diese Förderung darf nicht umgesetzt werden, wenn die Schuldenbremse aktiv bleiben soll.

Wissing fördert Kombination von Photovoltaik-Anlage, Speicher und Ladestation – pv magazine Deutschland (pv-magazine.de)

442 Solarstrom für Elektroautos | KfW

Kannst du mal Details zu der geplanten Förderung verlinken?
Für mich wäre mal unabhängig von der Gerechtigkeits-Perspektive zunächst mal die Frage ob die Förderung des Speichers hier überhaupt energiewirtschaftlich sinnvoll ist.

Links habe ich nachgetragen.
Energiewirtschaftlich kommen mir Projekte wie dieses hier doch wesentlich sinnvoller vor:
NETZFLEX – Strom von morgen schon heute

Einerseits: Schick! Die Anforderungen passen ziemlich gut zu der PV-Anlage, die ich gerade plane. Luxus auf Staatskohle! Rein technologisch finde ich das alles extrem sinnvoll und gut, wenn man es in kurzer Zeit flächendeckend installiert.

Andererseits: Ich hätte die PV auch ohne diese Förderung bestellt, dann aber ohne Speicher und BiDi.

Ebenfalls verstehe ich nicht: „Der erzeugte und bei Bedarf zwischengespeicherte eigene Solarstrom müsse vorrangig für den Ladevorgang eines Elektrofahrzeugs genutzt werden.“ Eine solche PV+Speicher-Kombination ist für das Stromnetz auch ohne E-Auto ebenso sinnvoll für den Betrieb einer Wärmepumpe.

Ich finde sehr verdächtig, dass dieses Förderprogramm wie maßgeschneidert für den lange angekündigten Moment ist, wenn ein großer deutscher Autohersteller bidirektionales Laden bei seinen Fahrzeugen freischalten und eine passende Wallbox ins Programm nehmen wird. Meine boshafte Unterstellung ist, dass der Autohersteller seinen FDP-Freunden im Ministerium gesteckt hat, welches Förderprogramm er jetzt ganz gut gebrauchen könnte. Honi soit qui mal y pense, mit industriefreundlichem Gruß.

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Eben.

Eben

Finde auch, das ist eine gute Frage.
Irritiert bin ich von der Frage, Förderung hätte etwas mit „Gerechtigkeit“ zu tun. Das schwappt in diesem Forum immer wieder hoch. Die kfw ist doch nicht das Sozialamt. Es geht bei öffentlicher Förderung häufig darum Technologie in den Markt zu bringen. Hier ist es das funktionierende System von PV, Speicher, Wallbox, BEV und Managementsystem. Schön, wenn ihr das alle schon habt. Oder doch nicht?
Warum by the hell muss man dann was gutes schlecht reden? Ok, es kommt von Wissing, aber übertreiben braucht man es nicht…

Ist halt öffentliches Geld.
Da darf man die Förderung schon hinterfragen.
Und es ist schon auffällig, dass es genau zu dem Zeitpunkt kommt, als die Grünen die E-Auto-Förderung auslaufen lassen.

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Als Elektroautofahrer und Technikfan meine Meinung dazu:

Weil diese spezielle Technologie keiner Förderung bedarf, um sich durchzusetzen.

Bidirektionales Laden ist der nächste logische Schritt der Entwicklung für Elektroautos und von mehreren Herstellern angekündigt. Der Vorteil ist für den Käufer so offensichtlich, dass eine ausreichend große Zahl Kunden das Feature einfach mitkaufen wird, wenn es dereinst verfügbar ist.

Wir brauchen vielleicht eine sinnvolle Standardisierung der bidi-Technologie, aber keine Förderung.

Mir fielen andere Fördermaßnahmen ein, um den Markt für Elektroautos in mMn wünschenswerte Wege zu lenken. Zum Beispiel könnte man gezielt den Kauf von Elektrokleinwagen fördern, statt wie aktuell große Autos zu belohnen. Man könnte Elektrofahrzeuge mit geringem Stromverbrauch/100km fördern. Und darüber die Industrie dahin locken, endlich nicht mehr nur 2-Tonnen-SUVs anzubieten. Man könnte Micro-/Kei-Cars als Kategorie fördern, denn es muss in der Stadt nicht immer gleich ein Fahrzeug >120 km/h sein. Man könnte gezielt Flotten von Vielfahrern beim Elektro-Umstieg fördern - Lieferdienste, Pflegedienste, Handwerker, usw. Wenn der Staat jedem Berufstaxifahrer den Wallbox-Einbau zu Hause fördert und an jedem Taxistand Ladesäulen aufstellt, wird die Taxiflotte schneller elektrisch als jetzt. Usw usf.

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Vor allem: Macht ein E-Auto mit der Möglichkeit zum bidirektionalen Laden einen Speicher, der vergleichsweise zum E-Auto auch noch sehr klein ist, nicht so gut wie überflüssig?
Ist nicht das der Sinn des bidirektionalen Ladens? Dass man die große E-Auto Batterie doppelt nutzt?

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Also ich bin auch skeptisch, was die Förderung der Bidirektionalität angeht. Ich beobachte seit vielen Jahren den Heimspeichermarkt und schaue gerne den YouTube Kanal von Fa. E3DC.
Ich glaube den Herstellern, dass es DAS Keyfeature ist, das seit Jahren am meisten nachgefragt wird. Kann ich aus meinem Umfeld bestätigen.
Scheint aber technisch anspruchsvoller zu sein, als ich dachte. Aber es kommen die ersten Systeme auf den Markt.

Skeptisch bin ich, ob es eine Förderung für eine Technologie geben muss, die jetzt schon stark nachgefragt wird und Schwierigkeiten hat, die große Nachfrage zu bedienen. Wird wohl eher die Preise treiben.

Um die Autobatterie netzdienlich zu gestalten, braucht es eher Standards als Geld, wenn ich die Hersteller richtig verstehe.

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Es scheint nicht so ein Aufwand zu sein. Hyundai z. B. bietet es schon an.
In Deutschland war der Einsatz bisher verboten, da man so subventionierten Strom tanken und zu Hause an der Steuer vorbei nutzen könnte. Darum war bei den deutschen Autobauern auch bisher kein Interesse dafür.
Die Grünen wollten das ändern. Wenn Wissing damit nun kommt, scheint die Regulierung auf dem Weg zu sein.

Also mein Stand ist, dass Hyundai eine „Steckdose“ am Auto hat, aber noch nicht Vehicel to Grid / Home kann. In Utrecht gibt es Pilotprojekte.

Die KfW ist nicht das Sozialamt; das ist richtig.

Trotzdem ist diese Förderung von oben bis unten absurd.
Förderungen sollen Techniken ins Rennen schicken, die es ohne sie schwer hätten.

Das trifft hier nicht zu.

Und wer kann von dieser Förderung profitieren? Ausschließlich jene

  • die bisher zu lange gewartet haben, auch nur eines dieser geförderten Produkte sich zu ordern
  • die die erforderlichen Dachfläche ihr eigen nennen (und damit zu den oberen 10-20%(Schätzung) gehören.

Die Förderung ist also technologisch unsinnig und ungerecht.

So etwas in einer Zeit der Protestwähler realisieren zu wollen, ist unklug.

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Das ist auch nur bedingt das Förderziel. Es geht um das funktionierende System.

Es dreht sich um 600 Euro.

Es gibt die Technik schlicht noch nicht.

Lukas hatte das mal alles gut erklärt. Ist alles nicht so einfach

Stimmt, Bidirektionalität ist „nur“ 600€.

Maximal 10.200€ ist komplett absurd, insbesondere nur für selbst genutztes Eigentum, sprich Eigenheimbesitzer. PV-Ausbau liegt derzeit schon 30% über den Ausbauzielen. Ohne Förderung. Heimspeicher boomen, die kommen gar nicht mehr hinterher.

Wieso will die FDP ausgerechnet das jetzt massiv subventionieren? Ist mir nicht vermittelbar.

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Überhaupt nicht. Das sind rd 30%, also die ganz normale Förderquote.
Mit BEV noch geringer

Wo wird PV mit 30% gefördert?

Ich meinte mit Technik nicht ausschließlich bidirektionales Laden, sondern das gesamte Paket.
Bidirektionales Laden ist eine extra Wurst in dieser Förderung.
Und die lohnt sich ohnehin.
Die Technik dazu gibt es schon seit 10 Jahren mittels Chademo. Der Stecker hat aber andere Schwachstellen. Es fehlen normative Standards.

Das ist leicht dahergesagt.

Anders als bei energetischen Sanierungen an der Gebäudehülle oder -Technik, lohnt sich PV allerdings schon seit vielen Jahren (oha; wichtige Korrektur: in verhältnismäßig kurzer Zeit), ebenso das elektrische Fahren. Eine Kombination daraus lohnt sich noch mehr.

Energetische Sanierungen jedoch sind als Eigentümer (Eigennutz, Kommunal, Vermieter, ganz egal) fast immer schwierig, weil Fossile nicht so teuer sind, wie sie sein müssten, um die gesamtgesellschaftlich entstehenden Kosten damit abzubilden. Deshalb braucht es dort die Förderungen.

Ohne diese „Extrawurst“ macht es nicht mehr so viel Sinn. Kennst du jemanden der Bidirektional laden kann? Chademo ist halt kein Standard in der EU. Muss einem nicht gefallen, ist halt so

Kenne ich nicht, das liegt aber an der wegen fehlender Standards fehlende Technik. Das würde sich jeder einbauen, der bereits PV und E-Auto hat, weil es sich lohnt und es jedem klar ist, der beides hat.
Und es macht nur 600EUR der Förderung aus. Die Kritik richtig sich also auch an diese Extra-Wurst.

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