Ron DeSantis ist Governeur in Forida und hat unterandem das „Dont-say-Gay-Bill“ (was es Lehrern verbietet mit ihrer Klasse über Gender und Sexualität zu reden) und „Stop-Woke-Gesetz“ (welches verbietet, sich kritisch mit Rassismus an Schulen zu befassen) und noch viele weitere u.a. transfeindliche Gesetze verabschiedet.
Es seit diesem Jahr Eltern verboten Kindern gernder-affirming care (geschlechtsbestätigende Versorgung) zu geben. Geschlechtsbestätigende Versorgung reicht von Geschlechtsangleichenden Operationen über Therapie bis einfach nur Nagellack oder Schminke für biologische Jungen.
Des Weitern dürfen Kinder nicht mehr an Drag Shows teilnehmen, da diese die Kinder verderbe oder so.
Auch darf in Forida jetzt nicht mehr nach sechs Wochen eine Schwangerschaft beendet werden. (Viele Menschen wissen nach sechs Wochen nicht, dass sie Schwanger sind)
Das alles wird unter dem Deckmantel dem Schutz der Kinder gemacht.
Natürlich ist die größte Gefahr in den USA nicht irgendwelche Drag Queens oder die Thematisierung von Rassismus oder Queerness and Schulen.
In den USA ist die größte Gefahr für Kinder Waffen.
Die häufigste Todesuhrsache in den USA für Kinder sind Waffen. Bzw. Amokläufe und Waffengewalt.
Was wird in Florida nicht angegangen? Das Waffengesetz.
Auch ist die Selbstmordrate von Transkindern außerordentlich hoch und wird nachweißlich durch gender affirming care gesenkt.
Was hat das alles jetzt mit uns bzw. der CSU zu tun?
Prominente Mitglieder der CSU (u.a. unser ehemaliger Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer) sind in die USA gereist, um sich mit Ron DeSantis zu sprechen. Reaktionen hier in Deutschland gab es kaum, bzw. ich hätte nichts von der Ganzen Sache mitbekommen, wenn nicht Queere Influenzer, denen ich folge darauf aufmerksam gemacht hätten. Einen landesweiten oder medialen Aufschrei gab es hingegen nicht.
Abgesehen davon übernimmt die CDU/ CSU auch viel von der Rethorik der Republikaner.
Ich fände es unglaublich wichtig, dass das Thema mehr an die Öffentlichkeit kommt und das darüber aufgeklärt wird.
Ja, Ron DeSantis ist im Hinblick auf manche Themen fragwürdig und man sollte nicht alles Kommentarlos hinnehmen. Aber wenn man sich für die Vereinigten Staaten wieder eine profitable, erfolgreiche Politik wünscht und berechtigterweise eine Wiederwahl von Herrn Trump auf jeden Fall verhindern will, dann ist Herr Ron DeSantis eine echte Alternative. Mit ihm haben die Vereinigten Staaten eine Chance, sich in der Weltpolitik wieder in eine dominate Position zu platzieren.
Ein Charakter wie Herr Ron DeSantis fehlt meiner Ansicht in der deutschen Politik. Er hätte die Chance, unserer Gesellschaft wieder Zukunft und Perspektive zu bieten, dem ausufernden Aktionismus der Klimapolitik Einhalt zu geben und endlich der Alternativen den Wind aus den Segeln zu nehmen und dahin zu schicken wo sie hingehören: in die Bedeutungslosigkeit. Von daher stimme ich der Kritik an der CSU Position überhaupt nicht zu.
Gibt es irgendeinen nachweisbaren Indikator nach welchem Ron DeSantis irgendwas für Florida erreicht hat? Und was verstehst du unter „profitabler, erfolgreicher Politik“? Aus meiner Sicht klingt ein Fokus auf Profitabilität (aus wessen Sicht überhaupt?) gefährlich.
Ich habe von DeSantis ausschließlich gesellschaftsspaltende Aussagen im Sprachstil der deutschen 30er Jahre wahrgenommen:
“Look, we know what woke is, it’s a form of cultural Marxism,” DeSantis said. “It’s about putting merit and achievement behind identity politics, and it’s basically a war on the truth. And as that has infected institutions, and it has corrupted institutions. So, you’ve got to be willing to fight the woke, we’ve done that in Florida, and we proudly consider ourselves the state where woke goes to die.” Quelle
Hier auch nochmal die Herkunft des Begriffs „woke“:
Bei mir gehen bei DeSantis Wortwahl und diesem Kontext alle Warnlämpchen an. Der Mann wirkt auf mich wie ein klassischer Hetzer gegen Minderheitenrechte. Das mag nicht das ganze Bild sein, ist aber Grund genug, einen DeSantis als keine „echte Alternative“ zu sehen.
Gerade in der Außenpolitik liegt Ron DeSantis in weiten Teilen auf Trump-Linie. Gerade seine ambivalenten und problematischen Aussagen zur Fortsetzung der Militärhilfe für die Ukraine haben für Kontroversen gesorgt, auch im foreign policy establishment der GOP. Ausführlich dazu:
Wem auf die Frage, wie man den Krieg in der Ukraine beendet, zudem zuerst einfällt, man müsse die „wokeness“ im Militär bekämpfen, der steht sicher nicht im Verdacht, strategisch besonders gut aufgestellt zu sein. Dass DeSantis’ Mischung aus McCarthyismus und white grievance policy die Tendenz dazu hat, zum one trick pony zu verflachen, ist selbst in der GOP schon länger bekannt:
Deshalb traue ich es DeSantis es auch viel eher zu, die Vereinigten Staaten profitabel und erfolgreich zu führen, als diesem senilen Herrn Trump oder gar irgend einem Demokraten. Die Vereinigten Staaten brauchen einen starken Präsidenten, um gegenüber dem schwachen Europa jetzt die Chance zu ergreifen, eine wirtschaftliche Vorreiterrolle zu übernehmenden. Europa hat diese Chance leider verspielt.
Wenn Du es ihm eher zutraust, ist das aber dann eine persönliche Meinung, die man so oder genau andersrum auch in den USA finden kann. Eine Basis für eine Diskussion ist das leider nicht.
Um auf die CSU zurückzukommen. Die haben jetzt noch in Ungarn neue Freunde gefunden und tauschen sich intensiv aus, wie mein den Rechtsstaat abschafft und Migranten fernhält.
Natürlich ist das eine persönliche Meinung…die darf man ja haben? Thema hier ist der republikanische Kandidat aus Florida. Wenn ich den mit dem ehemaligen Präsidenten, Herrn Trump, vergleiche, ist mir DeSantis deutlich lieber. Präsident Trump hat mehr als einmal bewiesen, dass er ein schwer einzuschätzendes Risiko ist, dem man im nachhinein ungern eine der größten Volkswirtschaften als Regierungsoberhaupt anvertraut. Ob DeSantis das wirklich besser machen wird? Oder ob hinter seinen Reden nur heisse Luft steckt? Ich weiss es nicht. Ich traue ihm aber zu, dass er die amerikanische Industrie stützt und seinen Fokus auf Profitabilität und Effizienz richtet. Natürlich wird das dem Ausland - vor allem und Europäern - nicht gefallen. Aber ich erwarte, dass er klare Prioritäten setzt - zugunsten der Vereinigten Staaten. Seine Wähler werden es ihm Danken.