Finanzierung der Lage

Guten Morgen,
da im Moment ja das Thema Werbung bei euch durch Amazon(Bild.de) und Facebook große Wellen schlägt hätte ich Fragen zur Finanzierung von euch. Ihr schreibt in euren Grundsätzen zur Werbung: “ Die Werbung macht derzeit einen erheblichen Teil der Einnahmen der Lage aus. Sie ist daher für den Fortbestand des Podcasts von zentraler Bedeutung. Spenden und Abos geben uns aber die Freiheit, Werbung gegebenenfalls auch abzulehnen.”.

Nun meine Fragen:
1: Wie offen würdest ihr über die Einnahmen sprechen?
2: Wie viele Soli Abos habt ihr?
3: Kündigen viele Hörer diese Abos wieder nach kurzer Zeit?
4: Wie viele Soli Abos braucht ihr, bis ihr keine Werbung mehr macht

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Diese Frage stelle ich mir bei einigen Podcasts und Angeboten wie Nachrichten , Social Media und anderen Internetangeboten auch immer wieder.
Die Abogebühren, so vorhanden, scheinen weit jenseits dessen was man in meinen Augen an mir mit Werbung verdienen kann.
Ich hoffe immer das man es überall ala MetaEbene hinbekommen kann wo man nicht bettelt um Sterne, Abos und Co und die Sache von Fans bezahlt wird. Dabei kommen dann auch Leute in den Genuß von werbefreien Feeds die es sich nicht leisten können.
Post&PreShow und ähnliche „goodies“ brauch ich nicht, das kann gerne jeder andere auch bekommen.
Die Hauptsache ist, das Angebot bleibt bestehen und jeder kann es genießen.

Daher wären die obigen Fragen sehr interssant zu wissen. Vielleicht können wir uns allen und der Lage ein Geschenk zu Weihnachten machen.

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Einfach auf Werbung verzichten, wenn möglich. Dann muss man sich auch nicht damit auseinandersetzen, dass man evtl. gekauft ist und kann sich auf die Inhalte konzentrieren (und man nervt nicht).

Viele Grüße
Erich

Ja, ich finde die Werbung auch nervig. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass die Lage damit „gekauft“ wurde. Das Gefühl einer inhaltlicher Beeinflussung habe ich nicht.

Ich denke mein Kommentar passt gut hier rein

  • einige Leute scheinen von euch zu erwarten, dass ihr keine Werbung macht und auf Einnahmen verzichtet
  • manche Hoerer_innen wuenschen sich werbefinanzierte Folgen, in denen die Werbung anders als bisher ausgesucht wird oder eingesprochen wird
  • viele Fans scheinen sich mit dem Team und der Lage sehr verbunden zu fuehlen und sind darum emotional aufgebracht aufgrund empfundener Enttaeuschung. An mancher Stelle wirkte das wie Anspruchsdenken
  • ihr habt offen auf eurer Website kommuniziert ueber Werbestandards und diese eingehalten

Mein Ideal: Ich wuerde mir wuenschen, dass ihr eure Finanzen soweit offenlegt, dass klar ist, wie viel Geld ihr wollt, dann ein Ziel an Spenden etc sagt ab wo ihr keine Werbung mehr schaltet. So wird die Community belohnt durch Wegfall der Werbung, ihr bekommt eine stabilere und sichere Finanzierung. Vor allem werden die Werte der Community besser gelebt und direkt auch an andere Menschen nach aussen getragen, neue Hoerer_innen hoeren auch keine Werbung.

Ich sehe bei Werbung immer das Problem impliziter Unterstuetzung, eine Zeitung, die jede 4. Seite voller VW-Werbung hatte nach dem Abgasskandal sah auch nicht gut aus.
Viele Podcasts (natuerlich oft weniger aufwendig produziert als euer) sind spendenbasiert, dies erhaelt m.M.n eine Authentizitaet die anders schwer zu erreichen ist.
Ein „Werbeblock“ welcher sagt, hey, wir brauch noch mehr Geld sonst gibt es wieder Werbung oder wir brauchen mehr Geld fuer tolles Projekt XY um ein vielfaches angenehmer als Werbung fuer REAL.-, einen Weinversandhandel oder MediaMarkt.

Es ist euer Podcast, ihr duerft den selbstverstaendlich gestalten und organisieren wie ihr wollt, ich werde euch auf jeden Fall weiter hoeren :wink:
Auch wollte ich euch Wachstum oder Geld nicht goennen, ihr koennt gern ein sehr hohes Ziel setzen wenn ihr wollt, es geht mir eher ums Prinzip, dass Werbung eine subtile Form der Machtausuebung oder Zahlung der Hoerer_innen ist.

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Ich glaube auch nicht, dass die Lage gekauft ist bzw. ich bin mir sicher.

Aber das Argument muss sich die Lage hier und da gefallen lassen - so ist das einfach, wenn man Werbung schaltet. Irgendjemand kommt dann immer und wirft einem vor, gekauft zu sein. Werbung macht einen angreifbar. Man sieht ja im Forum, was diese Amazon/Bild-Geschichte für einen sinnlosen Trubel macht.

Werbung ist nie gut - was damit für Energie und Geld und Aufmerksamkeit verbrannt wird, und Security (siehe Adblocker-Debatte), und auch das ganze User-Tracking - bringt einfach nix…

Herzliche Grüße
Erich

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Ich nehme an, man kann sich per PM an dich wenden, um die Ausfälle zu kompensieren? :stuck_out_tongue_winking_eye:

Statements wie dieses ignorieren leider vollkommen, dass die Lage mehr als ein Hobbyprojekt ist und dementsprechend auch einen gewissen Ertrag abwerfen muss.

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Er hat doch gesagt, wenn möglich. Darum ja auch meine Fragen wie oben geschrieben. Guckt euch Tim von der Metaebene an. Der macht seine Podcasts auch hauptberuflich ohne Werbung oder Abo. Er bekommt freiwillige Spenden.

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:slight_smile: …ich spende gerne für Kulturschaffende…

Ich kann nicht einschätzen, inwieweit die Abos die Lage schon tragen. Falls ja, dann ist Werbung ja nicht notwendig.

Die ganzen Tim Pritlove-Podcasts tragen sich ja auch ohne Werbung, rein über Spenden. Es ist möglich…

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Ich sehe das bei Podcasts wie mit dem Streaming und den Rundfunkgebühren.
Der Bäcker gibt mir die Brötchen ja auch nich nur weil ich ned Lächle.
Möchte auch ebenso Geld für meine Arbeit und lieber bezahle ich direkt dafür als dass noch zig Werbevermarkter und Anzeigenbuden und bei direkten Zahlungen Paypal&Co noch was abgreifen an Prozenten. Es soll so viel wie möglich direkt beim Inhalteanbieter ankommen damit er werbefrei weiterhin gute Inhalte produziert.

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Im US-amerikanischen Podcastnetzwerk Maximum Fun gibt es Jumbo Trons (wie beim Football, nur bezahlt). Dort bezahlen Privatpersonen für Grüße und Dankeschöns 100 $ und kommerzielle Botschaften, ungefähr in Tweet-Länge, 200 $. Das ist sehr viel weniger als eine Werbepartnerschaft, könnte euch aber vielleicht unabhängiger machen. Darüber hinaus hätten kleinere Firmen und Projekte die Möglichkeit wenigstens in einer Lage sich einmal vorzustellen oder als Privatperson euch bezahlt zu danken. Dann könnt ihr bei großen, bösen Internetkonzernen und dem schlimmsten Boulevardmedium Deutschlands vielleicht leichter „Nein“ sagen. 400-500 € mehr pro Folge könnten doch interessant sein, oder?

@vieuxrenard
DAs ihr eure Werbung behalte. Wollt hab ich verstanden. Wäre aber eine Antwort auf Frage 1-3 möglich. Das Thema hat ja schon ein paar likes hier bekommen.

Ich verstehe leider das Problem nicht, wenn die Werbung nervt: Kauf doch einfach das Plus-Abo, dann bist Du sie los. Und tust dabei etwas für den Fortbestand des Podcasts.

Ich weiß, dass ich mir ein Plus-Abo klicken kann, danke für den Hinweis. Darum geht es aber nicht.

LdN hat wunderbar ohne Werbung funktioniert (wie so vieles anderes im Internet auch), und das über viele Jahre. Dann kam Werbung. Vor gefühlt einem halben Jahr gab es am Anfang einen Werbeblock (das war noch ok), jetzt gibt es 4 Unterbrechungen pro Folge! Diese Entwicklung finde ich schade und sehr bedenklich. Guck an Weihnachten mal nen Film auf PRO7, dann weißt Du was ich meine.

Zusätzlich tritt man sich unethische Werbekunden ein, und Philip und Ulf müssen sich rechtfertigen und ihre Energie dafür verschwenden (damit irgendjemand sein Produkt besser verkaufen kann). Viel HörerInnen sind irritiert und müssen erst die FAQs lesen, um zu checken, dass Philip nur den Text liest, aber nicht zwingend hinter dem Produkt steht. …einfach nur sinnlos.

Soll LdN ein professionelles Projekt sein - also ein Projekt um den Lebensunterhalt zu bestreiten - oder soll es ein Amateur-Projekt sein - also ein Projekt, das man aus der Liebe zur Sache macht?

Die Lage gibt es nun knapp fünf Jahre, vier Jahre davon mit Werbung. Sie hat also nicht jahrelang ohne Werbung funktioniert, sondern nur in einer kurzen Anlaufphase. Und wir wissen aus Umfragen, dass die Werbung so gut wie niemanden stört - vermutlich weil klar ist, dass sie keinen inhaltlichen Einfluss auf unser Programm hat. Und vier Unterbrechungen gibt es bei uns auch nicht, sondern normalerweise höchstens eine.

Wir haben auch immer deutlich gemacht, dass man ein journalistisches Format wie die Lage nur betreiben kann, wenn man davon leben kann, einfach weil das einen erheblichen Teil insbesondere von Philips Arbeitskraft erfordert.

Das ändert natürlich nichts daran, dass Phil und ich mit sehr viel Liebe bei der Sache sind :slight_smile:

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Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen, ich fände es auch schön, wenn die Finanzen der Lage offener wären. Ich finde, dass das ein guter Grundsatz ist, wenn man sich zumindestens teilweise über Spenden und Abos finanziert. Wäre einfach schön zu wissen, wie viel Geld über Abos reinkommt und wie viel über Werbung.

Klar sollt ihr von eurer Arbeit leben können. Und natürlich hat keiner das Recht euch vorzuschreiben, wie ihr euer Unternehmen organisieren sollt. Trotzdem finde ich, dass man bei so einem Projekt darüber nachdenken soll, ob Werbung wirklich das ist, was man will. Ich finde Werbung grundsätzlich und konzeptionell unglaublich problematisch, und das wird nicht besser, wenn sie in ein Informationsprogramm eingebunden wird.

Wenn es nicht anders geht, geht es nicht anders. Aber zumindest darüber nachdenken ob es anders geht, sollte man schon. Und wenn man dann mit den Finanzen offen ist, ist es auch deutlich leichter zu kommunizieren, dass es eben nicht anders geht.

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Wir haben das ja bereits in den Werberichtlinien offengelegt: Die Werbung macht zur Zeit etwa die Hälfte der Einnahmen aus, vielleicht ein bisschen mehr. Es wäre also nicht realistisch, auf die Werbung verzichten zu wollen.

Wir finden einen souveränen Umgang mit Werbung viel vernünftiger: Wir machen transparent, wofür wir werben und wofür nicht. Und wir machen transparent, dass wir keine Entscheidung über die Werbung treffen, sondern diese Entscheidung an eine Agentur delegiert haben, deren Arbeit wir wiederum über Richtlinien steuern - was leider im Einzelfall auch einmal schiefgehen kann. Aber das ist der Preis dafür, dass wir Vertrieb und Redaktion trennen.

Außerdem machen wir ja in jeder einzelnen Folge der Lage klar, dass unsere Werbepartner nicht den geringsten Einfluss auf unser Programm haben. Damit finde ich sollten die allermeisten leben können. Trotzdem haben wir ja schon angekündigt, dass wir uns unsere Richtlinie noch einmal anschauen, denn natürlich wollen wir eigentlich auch keine Werbung für Amazon Prime oder für Facebook machen. Daher sollte für unsere Agentur anhand der Richtlinien klar sein, dass wir das nicht wollen.

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Frohes Neues!
Ich schaue sehr viele Finanzvideos bei YouTube und muss sagen, dass mir de Kanäle am Besten gefallen, wo ab und an ganz offen darüber gesprochen wird, was am Ende dabei rum kommt!
Da wird auf den Cent genau vorgerechnet, was YouTube bezahlt für die Werbung, was bei den Investments rum kommt und welche Rolle affiliate und co spielen!

Das scheint auf den 1. Blick als wenn man sich nackig macht, aber nimmt an vieler Stelle die Diskussion ob man jetzt wirklich das machen muss.
Vor allem, wenn man mal seine Ausgaben daneben legt und erklärt, wie viel weniger man arbeiten kann, um so ein Projekt zu stemmen.

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Den möchte ich zustimmen.

Oder es gibt der Diskussion erst richtig viel Futter und am Ende kommt nix dabei rum.

Ich erinner mich an Jahreshauptversammlungen von Vereinen, wo stundenlang über den Kassenbericht diskutiert wurde primär von Leuten, die sich das ganze Jahr lang nicht im Geringsten dafür interessiert haben, geschweige denn mal freiwillig den Schatzmeisterjob machen würden oder den aktiven Schatzmeister irgendwie zu unterstützen.

Am Ende diskutiert eine kleine Gruppe über die Finanzen und verpulvert damit die Zeit und Energie für wichtigere andere Themen. Ich will nicht sagen, dass man das Werbesystem hier nicht kritisieren darf, aber man sollte dabei nicht das Ziel aus den Augen verlieren. Und ich denke, das Ziel ist hiermit eigentlich erreicht:

Ich persönlich finde es wichtiger, dass man sich sorgfältig um den Podcast und dessen Inhalt kümmern kann, anstatt den Zuhörern die Finanzierung darzulegen und tagelang einen Werbespot von wenigen Sekunden rechtfertigen zu müssen, den ein Großteil der Zuhörer (weil Abo-Kunde) nicht mal hören muss.

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