hier eine kurze Klarstellung: Es wurde der 21. Deutsche Bundestag gewählt. Friedrich Merz hingegen wurde zum 10. Bundeskanzler der BRD gewählt (Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder, Merkel, Scholz); nicht ,wie in der Folge beschrieben, zum 21. Bundeskanzler.
Mir ist die Formulierung „21. Bundeskanzler“, die in der Folge sogar zwei Mal fiel, auch negativ aufgefallen. Es war auch nicht das 21. Mal, dass ein Bundestag einen Bundeskanzler gewählt hat, weil mindestens der 9. Bundestag das zwei Mal tat.
[Edit: dieser Absatz bezieht sich auf einen inzwischen versteckten Post] Natürlich kann man argumentieren, dass ja beim Hören irgendwie klar war, was gemeint ist. Aber man kann solch einen Lapsus eben auch bemängeln. Auch über die Form einer solchen Kritik lässt sich streiten. Ich wage aber zu bezweifeln, dass eine vermutlich ironisch gemeinte, letztlich vor allem formalistische und besserwisserisch daherkommende Kritik der Kritik zu einem respektvolleren Umgang beiträgt.
Ich empfinde die Kritik als sehr sachlich, und nicht als formalistisch und besserwisserisch. Und sie ist berechtigt, denn auch mir ist die falsche Zahl aufgefallen.
Ich denke, das „formalistisch und besserwisserisch“ von @Flixbus bezieht sich auf einen mittlerweile versteckten Beitrag, der die Kritik wiederum sehr formalistisch und durchaus besserwisserisch angegriffen hat.
Grundsätzlich ist auch die Kritik von kleineren Fehlern natürlich zulässig. Dabei muss aber klar sein, dass kleinere Fehler immer passieren werden (die Kosten durch Triple- und Quadruple-Checking, um wirklich jeden kleinen Fehler zu finden, überwiegen den Nutzen bei Weitem).
Ob die Aussage „21ster Bundeskanzler“ wirklich falsch ist, könnte man auch diskutieren, wenn man das wirklich wollte. Selbstverständlich waren nur 10 verschiedene Personen „Bundeskanzler“, aber es gab insgesamt 21 „Kanzlerschaften“, die von diesen 10 Personen ausgefüllt wurden. Also kann man, wenn man so möchte, zwischen der Institution „Bundeskanlzer“ (Merkel I, Merkel II, Merkel III…) und der Person „x ist Bundeskanzler“ unterscheiden.
Anyways, wir sind uns glaube ich einig, dass genauere Formulierungen, die keine sprachlichen Verrenkungen erfordern, sinnvoller wären
So ist es, deshalb schrieb ich ja auch von der „Kritik an der Kritik“.
Wenn man das diskutieren wollte, müsste man m. E. auch anerkennen, dass es eben einen Unterschied macht, ob man die „Kanzlerschaften“ zählt - also die Anzahl der Male, die der Bundestag jemanden zum Bundeskanzler gewählt hat oder die „Bundeskanzler“ - also die Anzahl der Personen, die vom Bundestag dazu gewählt wurden. Und wenn man unterschiedliche Dinge zählt, kommt man eben häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen. Bei dem einen ist die korrekte Zahl 22, weil der 9. Bundestag zwei Mal einen Kanzler gewählt hat (1980 Schmidt und 1982 Kohl). Und bei dem anderen ist die Zahl 10. Die Zahl 21 ist lediglich korrekt bezogen auf die Anzahl der Wahlperioden des Bundestags.