Dass das umlagefinanzierte Rentensystem aufgrund der derzeitigen Demographischen Tendenzen nicht aufrecht zu erhalten sei ist schlicht falsch in dieser Endgültigkeit.
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Zunächst mal muss man die Frage beantworten wie groß ist das Problem überhaupt?
Und weil bei dem Versuch diese Frage zu beantworten immer der Anteil am Bundeshaushalt genannt wird, ist folgende Einordnung extrem wichtig.
Es ist richtig, dass der nominale Wert des Zuschusses aus dem Bundeshaushalt jährlich steigt, aber wie so oft sind absolute Zahlen hier wenig hilfreich, ähnlich wie zum Beispiel bei den Staatsschulden.
Schaut man sich die Statistik des BMAS an, stellt man fest, dass der Anteil des Zuschusses aus dem Bundeshaushalt eben nicht durch die Decke geht, sondern seit 15 Jahren etwa recht stabil ist.
Natürlich ist zu erwarten, dass sich dies tendenziell in den nächsten Jahren ändert.
Quelle: Gesetzliche Rentenversicherung - BMAS.
Ist es ein Problem? Sicherlich. Ist es prinzipiell unlösbar? Auf garkeinen Fall. Aus folgenden Gründen:
- Das Problem ist zeitlich begrenzt. Es gibt jetzt wo die Boomer in Rente gehen eine Unwucht in der Zusammensetzung der arbeitenden Bevölkerung und der Renter, das ist korrekt, aber… Menschen sterben irgendwann und es deutet vieles daraufhin, dass die Bevölkerung sich dann auf einem Plateau halten wird.
Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer in Deutschland beträgt ca. 19 Jahre… Rechnen wir mit ein, dass nicht alle Boomer auf einmal in Rente gehen, sagen wir also großzügig der Großteil der Geburtenstarken Jahrgänge wird bis in 30 Jahren verstorben sein. Und danach ist der Großteil dieser Unwucht erledigt haben, angenommen die Geburtenrate sinkt nicht wesentlich weiter als unter 2 Kinder pro Familie. Das dürfte im Zeithorizont der meisten liegen mit dem die meisten hier in etwa planen können (angenommen die meisten hier sind ca. zwischen 20 und 40 Jahre alt.
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Der Staat ist keine Schwäbische Hausfrau, kann also die Voraussetzungen schaffen, dass die Binnennachfrage aufrecht erhalten. Er ist in in seinen Ausgaben in eigener Währung per Definition nicht begrenzt. (Zugegeben in der EU ist es etwas, aber auch nicht wesentlich komplizierter) Natürlich ist Inflation ein Ding, aber insofern dadurch Konsum und Produktion angeregt werden kein Problem. Rohstoffe und besonders Energie sind durchaus ein Problem im Kontext Inflation, aber mit einem forcierten Ausbau erneuerbarer Energien voraussichtlich auch lösbar.
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Migration, insofern genug Ressourcen vorhanden sind.
Und eine sinnvolle Wirtschafts/Industriepolitik betrieben wird, wird es Wirtschaftswachstum geben, wenn es Wirtschaftswachstum gibt werden Arbeitskräfte gebraucht. Es liegt also an der Politik ob wir die Ressource Arbeitskraft künstlich begrenzen oder nicht und damit in Teilen auch das Demographie Problem in seiner Entstehung lösen. Migration ohne Wirtschaftswachstum ist allerdings schon ein Problem weil es dann Konkurrenz um Ressourcen gibt, was insbesondere für eine Demokratie ein Problem ist.
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