Versuch wenigstens sachlich zu diskutieren. Solange wir nicht weltweit jede Anwendung mit Ökostrom betreiben ist auch das sinnlose Wegrasen der Energie eine Einschränkung der Freiheit unserer Kinder. Das ändert auch nichts an den paar Sonderfällen von Rettungskräften.
Wäre es nicht auch gut, nicht dauernd mit irgendeinem konstruierten Spezialfall zu argumentieren, wenn es um allgemeine Bestimmungen geht?
Durch den Ressourcenverbrauch.
Das ist genau der Punkt. Hier wird behauptet nahezu 100% der schneller als 130km/h fahrenden Personen seien Hobby-Schumis, die aus Spaß im Kreis fahren.
Ich würde behaupten, die meisten sind für eine sinnvolle Aktion unterwegs - und da ist schneller Ankommen häufig mit einem mehr an Freizeit, Familie, Wirtschaftskraft usw. verbunden. Und diese Ziele gewichte ich höher als das bisschen zusätzlichen Ökostromverbrauch. Ein guter Kumpel von mir ist Elektrotechniker für Solarparks. Ein Ausbremsen von seinen Reparaturfahrten wäre also Netto extrem schädlich für die Ökobilanz.
Das Ziel ist das Ziel, und nicht der Weg. Wenn man weniger Wege haben will, dann sollten andere Dinge eingeschränkt werden. Beispielsweise die Einkommensteuer niedriger und gleichzeitig die Entfernungspauschale gestrichen werden, um näheres Leben am Arbeitsort zu inzentiveren.
Das sind alles keine gesellschaftlichen Gründe. Das kannst du nicht mit Rettungskräften gleich setzen. Wenn ich mehr Freizeit will zieh halt nicht 100km weg von deinem Arbeitsplatz. Wenn dein Unternehmen von Rasern abhängt ist dein Geschäftsmodell Müll. Für mehr Familienzeit muss man auch mal selbst sagen ich reduziere Arbeitszeit, so wie ich es tun werde.
Ich finde diese Diskussion ums Tempolimit mit den doch recht kreativen Beispielen etwas skurril.
Es heisst in der Argumentation immer, ein Tempolimit schränke die persönliche Freiheit ein und schade nun auch noch der Wirtschaftskraft Deutschlands.
Mal über den Tellerrand geguckt: SInd die Niederländer oder Skandinavier, wo ja schon seit Jahren recht restriktive Tempolimits gelten, also unfrei? Und leiden unter mangelnder Wirtschaftskraft?
Ich sehe persönlich keine wirklichen Gegenargumente bezüglich eines Tempolimits. Ausnahmen für Rettungskräfte oder ähnliches sind ja jederzeit möglich.
Mir kommt es eher so vor, als ob sich dann die Sinnhaftigkeit PS-starker Autos in Luft auflöst, weil der „freie Autofahrer“ trotz 150 PS nicht schneller ist als der mit 90 PS.
Passend dazu:
Es geht immer um den Konflikt zwischen emotinaler und sachlicher Argumentation.
Und ganz allgemein: Natürlich schränkt jedes Verbot per Definition Freiheit ein. Das alleine ist aber noch kein Argument.
Und grenzenlose Freiheit des einen schränkt immer die Freiheit eines anderen ein, leider meist des Schwächeren. Deswegen ist dieser Freiheitsbegriff auch einfach immer falsch.
Welcher Freiheitsbegriff?
Ich meinte folgendes: Zum einen, dass Verbote in der Regel per Definition die Handlungsfreiheit einschränken aber eben dadurch auch gleichzeitig Freiheiten erst sicherstellen, da grenzenlose Freiheit des einen die Freiheit des anderen einschränken kann.
Deswegen schrieb ich, dass es natürlich richtig ist, dass ein Verbot Freiheit einschränkt, dass das alleine aber kein Argument ist, weil es eben unterkomplex ist und lediglich die individuelle Freiheit des Autofahrers berücksichtigt.
Wieso ist das jetzt „immer falsch“?
Falsch, nur wenn diese Freiheit ohne Rücksicht auf Verluste ausgenutzt wird.
Der Vergleich hinkt aber, die Niederländer dürfen seit Jahren in der Öffentlichkeit kiffen. Wenn Kiffen auch bei uns erlaubt wird, dann fahren auch alle langsamer. Habe da gerade mal eine Studie gemacht und in meinem Bekanntenkreis Umfrage gestartet … eindeutiges Ergebnis!
Der Beitrag dürfte sich ja mit dem Niveau der Argumente gegen ein Tempolimit hier decken ROFL
Holldriö!
Was ja de facto schon dauernd passiert und dann in das recht des Stärkeren umschlägt.
Exakt. Das gilt übrigens immer. Es ist nahezu kein staatliches Handeln denkbar, dass nicht zumindest indirekt die Freiheit irgendwo einschränkt. Die Frage ist daher nicht, ob eine Freiheit eingeschränkt wird, sondern, ob die Einschränkung der Freiheit gerechtfertigt ist, daher vor allem im Hinblick auf den damit verfolgten Zweck verhältnismäßig ist. Und die Antwort darauf lautet beim Tempolimit ganz klar und eindeutig: Ja, diese Einschränkung der Freiheit ist verhältnismäßig, die Eingriffsintensität ist relativ gering und der Zweck ausgesprochen wichtig, zu diesem Ergebnis müssten eigentlich selbst FDP und CDU kommen… dummerweise zieht Anti-Tempolimit-Populismus bei deren Wählergruppen aber recht gut.
Got me… bei den ersten zwei Sätzen dachte ich echt: „Das kann der doch nicht ernst meinen!“. Tatsächlich hast du das argumentative Niveau der Tempolimit-Gegner relativ gut getroffen.
Mhm, ok. Jetzt weiss ich warum die Amerikaner ein Tempolimit auf den Highways haben. Die haben so viele Waffen, und schnell fahrende Autos trifft man so schlecht.
Man muss es nur erklärt bekommen.
Relativ ja. Wenn ein Transport von Mensch oder Maschine aufgrund des Tempolimits länger dauert, dann wird in der selben Zeit weniger produktiv gearbeitet - denn man wartet ja auf die sich in Transit befindlichen Teile oder Menschen. Der Optimalfall wäre, wenn alles in Lichtgeschwindigkeit von A nach B flitzen würde. Jede Reduzierung hiervon führt zu weniger Wirtschaftskraft.
Beispiel: Flensburg->Salzburg und Stockholm->Uppsala sind jeweils etwa 1100km.
Die Strecke einmal durch Deutschland schafft man in etwa 7-9h.
Für die Strecke durch Schweden benötigt man etwa 13h. Das ist an einem Arbeitstag nicht machbar.
Man braucht also für die selbe Strecke durch Schweden entweder einen zweiten Fahrer oder einen zweiten Tag. Also ja, langsameres Reisen oder Transportieren ist wirtschaftlich ein Nachteil.
Also wieder mal illusorischer Unsinn, da LKW‘s sowieso schon häufiger Geschwindigkeitsbegrenzungen haben. Außerdem nutzt Echtzeit nichts bei endlichen Gütern. Man kann nur so viel produzieren wie gebraucht wird. Der Konsum muss eh drastisch runter.
Dann sollte man Menschen mit echter Kompetenz sowas planen lassen, dann gibt es keinen Engpass. Just im Time ist sowieso fragwürdig.
Langsam werden die Argumente albern.
@z78 Bitte bring richtige belegbare Argumente oder schreib einfach nichts. Ich finde es ehrlich gesagt sehr nervig ständig gegen Unsinn anreden zu müssen und das sollte auch nicht Teil dieses Forums sein. Das wunderbare an diesem Forum ist nämlich der Respekt und das Niveau, etwas was man kaum
Noch findet im Internet. Also versuche doch bitte nicht so viel Blödsinn zu schreiben.
Danke an alle für diese lange und in weiten Teilen ernsthafte Diskussion. Bevor das Thema jedoch völlig zerfasert, schließe ich jetzt den Thread.
Dank an @z78 für die Highlights zur Tempolimit-Debatte.
s. dazu