die Diskussion hatten wir vor einigen Wochen schon einmal, aber da ihr normalerweise sehr gut recherchiert und Sachverhalte durchaus dialektisch betrachtet, vermisse ich zumindest eine Einordnung der 80.000+ Toten.
Wie kommt ihr auf diese hohe Zahl? Das würde eine Verdoppelung der Toten bedeuten.
Wie ihr richtig bemerkt, handelt es sich bei den aktuellen Infektionen in der Regel um junge Menschen. Nehmt ihr auch für junge Menschen die Fallsterblichkeit von einem Prozent an und wenn ja, warum?
Zeigen die Zahlen der letzten 6 Monate nicht eher eine Fallsterblichkeit von 0,02% und wären dann eure Annahme dann nicht um Faktor 50 zu hoch?
Und würden 80.000 Tote bei 1% Fallsterblichkeit nicht 8.000.000 Infektionen bedeuten?
Und würde das nicht eine inzidenz von 200/100.000/7 Tage für die nächsten 12 Monate bedeuten?
Sorry, wenn ich das so sage, aber bitte belegt eure Aussagen ein wenig konkreter.
Ja, ihr seid bei dem Thema militant (Zitat) und das muss auch in Ordnung sein, aber bei konkreten Aussagen müsst ihr auch konkrete Belege anführen, damit ihr euch nicht unglaubwürdig macht, insbesondere dann, wenn wir im Forum schon Hinweise zu exakt dem Thema gegeben haben,
Danke für einen kurzen Hinweis auf die Herleitung der Zahlen!
Woher stammt denn die Angabe der aktuellen CFR von 0,6%? Dazu konnte ich leider nichts finden.
Mir ist schon klar, dass es nur darum ging, zu verdeutlichen, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist, aber dennoch ist es aus meiner Sicht durchaus fraglich, ob es sinnvoll ist, mit einer über alle Altersgruppen gemittelten Fallsterblichkeitsrate (CFR) zu argumentieren. Dazu möchte ich etwas weiter ausholen:
Ihr spracht von 30 Millionen Menschen, die „ohne Schutz“ seien. Davon sind schon mal 9,2 Millionen unter 12 Jahren, die aber auch ohne Impfung eine CFR von weit unter 0,01%. Mit CFR beziehe ich mich hier und im Folgenden auf die gesamte CFR in einer Altersgruppe seit Beginn der Pandemie (Zahlen vom RKI).
Schaut man sich das Impfdashboard an (Stand heute), so sind 19,5 Millionen ohne Impfung die eine kriegen könnten. Ich nehme mal stark an, dass sich Leute mit einer Impfung auch eine zweite holen - daber rechne ich im Folgenden mit diesen Zahlen.
In der Altersgruppe 12-17 sind es 3 Millionen - hier liegt die CFR ebenfalls weit unter 0,01% - also vernachlässigbar.
In der Altersgruppe 18-59 sind es 15,6 Millionen, also der größte Batzen. Allerding liegt hier die CFR je nach Altersgruppe zwischen 0,01% und 0,7% - gemittelt nach den Bevölkerungsanteilen kann man ungefähr mit einer CFR von 0,13% rechnen - das wären dann für diese Altersgruppe knapp 21.000 zu erwartende Tote.
In der Altersgruppe 60+ sind noch 3,7 Millionen ohne Impfung. Hier liegt die CFR je nach Alter zwischen 2% und 30% - wenn es um die Sterblichkeit geht, ist diese Gruppe also die weitaus interessantere als sie „Mittelalten“. Nur leider gibt es weder genauere Angaben zur Impfquote in bestimmten Altersgruppen (zumindest keine die ich finden konnte), noch sind Faktoren wie soziale Lage, Vorerkrankungen und schon durchgemachte Infektionen bekannt - die sich ja ebenfalls stark auf die zu erwartende CFR auswirken. Kurzum: In dieser Kategorie kann man eigentlich nur grob schätzen. Aber um auf die 180.000 Toten zu kommen, müsste die CFR in dieser Altersgruppe bei 4% liegen.
TL/DR: Wie immer bei Corona machte s m. E. wenig Sinn, alle Altersgruppen über einen Kamm zu scheren. Zahlenmäßig gibt es am meisten Menschen zwischen 18 und 59 ohne Imfpung, aber vom Sterblichkeitsrisiko ist die Gruppe der Ü60 viel relevanter. Daraus wären m. E. entsprechende Konsequenzen für die Impfkampagne zu ziehen.
Als Quelle kannst du recht leicht auf de.statista + RKI zurückgreifend dort findest du die Zahlen zu „mit Corona gestorbenen“ und „Coronatote nach Alter“ finden.
Es ging mir ja um die aktuellen Fallsterblichkeitsraten - nicht um die kummulierte seit Pandemiebeginn. Außerdem finde ich es unzureichend, für Ü60 nur einen Wert zu haben, weil die CFR sich hier - wie geschildert - je nach Alter um bis zu Faktor 15 unterscheidet.
Außderdem kann man nicht einfach die aktuelle Zahl der gemeldeten Infektionen durch die aktuelle Zahl der gemeldeten Todesfälle dividieren. Zum einen gibt es ja einen zeitlichen Verzug von einigen Wochen bis Monaten zwischen Infektion und Tod (das ginge also nur bei konstanten Infektionsraten), zudem werden viele Todesfälle oft erst Wochen oder Monate später gemeldet.
Ich habe allerdings hier ein paar aktuelle Grafiken gefunden, die auf RKI-Daten beruht und die Werte bis Juli angibt (aktuellere Werte wegen des Meldeverzugs unter Vorbehalt). Demnach liegt die
allgemeine CFR bei ca. 0,5%
die CFR der 60-79-Jährigen bei 2,5% und
die CFR der Ü80 bei 10%
Das sind sehr gute Werte, gerade im Vergleich zum letzten Winter und zum Frühjahr. Aber nochmal: Ohne die Altersverteilung der noch nicht geimpften Ü60 zu kennen (danke, RKI!) erlauben diese Zahlen kaum eine Prognose.
Die längere Zeitreihe habe ich nur bemüht, um den Eindruck zu vermeiden, die Statistik meinen Aussagen anpassen zu wollen und nicht andersherum.
Ein Blick nach UK reicht, um zu erkennen, was passiert, wenn man öffnet und versucht, sich mit der Krankheit zu arrangieren.
Diese zornesrote Panikmache und Hexenjagd auf Andersdenkende in den deutschen Medien ist lächerlich, genau wie Aussagen über xx.000 Tote in Deutschland.
Auf der anderen Seite hat Corona mehr für die Lohnentwicklung und den Umweltschutz in Deutschland getan, als die Politik der letzten 20 Jahre
