Fälschung von Testergebnissen

Sehr geehrter Herr Banse und Herr Buermeyer, sehr geehrte Lage-Hörer*innen

Zuerst möchte ich mich für Ihren tollen Podcast bedanken, ich bin seit etwa zwei Jahren eine treue Hörerin und freue mich jede Woche auf die neue Folge.

Ich habe eine Frage/Anregung, auf die mein Verlobter und ich während einer Diskussion gestoßen sind:

Wir sind 24 Jahre alt, beide vollständig geimpft, in unserem Bekanntenkreis gibt es einige ungeimpfte Personen, die jedoch am Wochenende feiern gehen wollen (kleine Randnotiz, wir kommen aus Bayern). Da sie zudem die Tests für unnötig halten und diese nicht bezahlen wollen, haben einige begonnen, ihre Testergebisse zu fälschen, indem man sich einmal testen lässt und dann jeweils das Datum überschreibt, was sich leider als sehr einfach herausstellt. Einige denken zudem darüber nach, sich einen illegalen Impfnachweis zu kaufen.

Wir haben lange diskutiert, wie man die Tests sicherer und schwerer zu fälschen machen kann und kamen zu dem Ergebnis, dass ein Wasserzeichen mit dem jeweiligen Testdatum eine einfache und sicherlich leicht umsetzbare Möglichkeit wäre, um das Fälschen zu erschweren.

Unsere Fragen wäre nun, wie man die Politik am besten auf dieses Problem aufmerksam macht und ob dieses Thema vielleicht sogar Platz in Ihrem Podcast findet.

Wir würden uns sehr über eine Rückmeldung freuen.

Mit freundlichen Grüßen

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Ich fürchte, die Politik will gar nicht auf das Problem aufmerksam gemacht werden. Die haben längst beschlossen, im Sinne der sogenannten „Great Barrington Declaration“ jetzt einfach alles durchlaufen zu lassen. Maßnahmen sind doch seit mindestens einem Jahr praktisch nur noch freiwillig und Verstöße werden kaum bis gar nicht sanktioniert. Nachverfolgung ist quasi eingestellt, Quarantäne gibt es nur, wenn man wirklich selber darauf besteht, usw. Das nennt sich dann „Eigenverantwortung“ und bedeutet im Wesentlichen, dass jeder auf sich alleine gestellt ist um sich und seine Angehörigen bestmöglich zu schützen.

Sollte man Fälle kennen, wo tatsächlich Urkunden gefälscht werden, kann man natürlich Strafanzeige stellen. Dem müssten die Strafverfolgungsbehörden dann nachgehen. Ist aber wohl mehr oder weniger das einzige, was man dagegen machen kann.

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Das haben Sie sehr gut auf den Punkt gebracht… leider…
ich bin der Meinung, dass man die Tests so gestalten kann, dass diese nicht - oder nur sehr schwer - gefälscht werden können (z.B. durch das Testdatum in Form eines Wasserzeichens) das wäre einfach und effektiv. Schade, dass die Politik hier zum Großteil nur auf die Eigenverantwortung der Bürger*innen setzt…

Das Problem ist doch gar nicht die gesicherte Überprüfbarkeit der Testergebnisse, das gibt es doch alles schon. Sowohl die Corona-Warn App als auch Covpass bieten diese Funktionalität an. Weiterhin kann man auch manuell sehr viel überprüfen. Und hier ist die Crux: Viele Stellen machen es sich eben viel zu einfach und lassen sich schon mit einem Screenshot eines Zertifikats verarschen. Da hilft alle Technik nicht, wenn die Bereitschaft zu einer echten Überprüfung nicht gegeben ist.

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Das scheint mir auch der Kern des Problems zu sein. Einen falschen QR-Code mit Zertifikat zu erstellen ist schon deutlich komplexer als das Manipulieren einer PDF.

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Das sehe ich genauso, dennoch wäre es doch gut, von Seiten der Politik möglichst alles zu unternehmen, um Fälschungen zu erschweren, jedoch ist dies gerade bei den von Ihnen erwähnten Screenshots mehr als nur leicht…

Jedoch überprüfen die wenigsten Clubs etc. Wirklich die QR Codes, meist reicht es einfach, irgendeinen Code zu zeigen…

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Ich möchte (halbwegs) dazu passend meine persönlichen Erfahrungen schildern: Ich habe meinen Impfnachweis in Form des QR Codes etliche Male zeigen müssen und dabei wurde er bisher einmal! gescannt und noch nie mit dem Ausweis verglichen. Da fragt man sich zumindest nicht mehr, warum sich die Absteckungen häufen, sondern eher warum es dann überhaupt 3G bzw. 2G Regeln gibt?
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Andere gemacht haben und außerdem, ob man Ordnungsämter verpflichten könnte die Einlasskontrollen stichprobenartig verdeckt zu überprüfen?
Ich habe außerdem Widersprüchliches dazu gehört, ob und wie gefälschte Zertifikate und ungenügende Kontrollen geahndet werden können?

Ich halte es zumindest für fatal, dass grade auf 2G Veranstaltungen trügerische Sicherheit herrscht und mit dem Ende der kostenlosen Tests ein weiterer Anreiz geschaffen wurde, ungültige Zertifikate vorzuzeigen…

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Ich habe erst heute die neue Lage gehört und festgestellt, dass ihr dort ja sehr gut erklärt, warum gefälschte Impfnachweise wohl straffrei bleiben. Grade in Bezug auf die Aussage, dass man doch flächendeckend 2G einführen sollte, wollte ich nochmal meine Gedanken darlegen:
Aktuell ist die Rechtslücke, die ihr beschreibt, nicht geschlossen und wenn ich harter Impfgegner wäre, würde ich doch stark darüber nachdenken, mir jetzt schnell ein digitales Zertifikat zu besorgen. Man darf nicht vergessen, dass sobald der gelbe Ausweis in der Apotheke als echt durchgegangen ist, bekommt man den QR Code und somit ist nie mehr nachweisbar, dass man eigentlich ungeimpft ist.
Ich frage mich, ob der Ansatz 3G mit kostenlosen Tests für alle und korrekten Einlasskontrollen nicht sogar mehr Infektionen verhindern würde? Wobei ich keine Zahlen/ Modellierungen für diese wage Vermutung habe. Ich kenne jedoch Menschen, die ich zwar nicht impfen lassen, aber bereit wären ständig Tests zu machen sofern die kostenlos sind. Kann man dämlich finden (zB weil Test ja auch Ungenauigkeiten haben), aber das Ziel sollte ja sein, Infektionen zu verhindern statt auf Prinzipien zu pochen.

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Was ist denn der Testnachweis? Ein ausgedruckter Zettel, den du ebenfalls oftmals ganz ohne Test „kaufen“ kannst. Oder selber vervielfältigen und immer bloß das Datum ändern. Da hab ich null Vertrauen drin. Für einen gefälschten Impfausweis muss man sich wenigstens mit einiger krimineller Energie drum kümmern und eine anständige Summe Geld für auf den Tisch legen.

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Die QR Codes auf Smartphones werden nirgendwo richtig kontrolliert… hochhalten reicht… bestenfalls weißt noch jemand den Namen ab… oft reicht es aber auch nur das kurz hinzuhalten.
offenbar könnte man auch ein Foto im Smartphone hinhalten.
Eine Freundin, die sich gegen Impfen entschieden hat (Leider!!!) jhat mich schon gefragt, ob ich nicht meinen Code mit Namen in Photoshop überarbeiten und ihr geben könnte.
Mache ich natürlich nicht!
Aber wieviele machen sowas ?

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Dazu würde ich auch nicht raten, war ja dein Name in dem QR-Code gespeichert ist. Mit anderen Worten wäre problemlos nachzuvollziehen, wer für die Täuschung verantwortlich ist bzw wenigstens Beihilfe geleistet hat.

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Auf der einen Seite ja es wäre dumm, den eigenen QR Code weiterzugeben. Jedoch ist es ein einfaches sich solche Codes zu besorgen, denn wer beobachtet schon ob im Restaurant etc, der Code mit der CovPassCheck App geprüft wird und nicht auch abfotografiert wird. Es darf also auf keinen Fall die Beweislast bei dem Liegen, dessen Namen im QR Code ist, ansonsten verstehe ich das Rechtssystem nicht….

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In meiner CovPass App habe ich 3 Impfzertifikate hinterlegt. Das von mir, meiner Partnerin und meiner Mutter.
Auch ich habe erlebt, dass bestenfalls der Name (männlich/weiblich) kontrolliert wird. Noch nie wurde mein Perso dazu verlangt.

Szenario:
Wenn ich ein Zertifikat von meinem Vater (verstorben) drauf hätte könnte ich als Ungeimpfter damit durch kommen.

Mein Fazit ist, dass ich mich nur in der Umgebung meines Vertrauens bewege. Ich werde das Risiko einer Infektion, auch als geimpfter, so gering wie möglich halten.

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Mein Impfstatus ist noch nicht einmal richtig kontrolliert worden, ich hätte auch die ganze Zeit mit einem Burger-King-Rabatt-QR-Code rumlaufen können, hätte keiner gemerkt. Selbst wenn richtig gescannt werden würde, ist das ohne Personalausweis-Kontrolle nichts wert. Die Impfzertifikate können beliebig oft verwendet werden. Die Corona-Warn-App erkennt nicht, ob der QR-Code schonmal benutzt wurde. Das System lässt sich super leicht austricksen. Einfach das Impfzertifikat der Oma in der eigenen App einscannen und man hat nichts mehr zu befürchten. In der Gastronomie wird mein Impfstatus aktuell gar nicht mehr überprüft. Natürlich will ich nicht in einem Überwachungsstaat wie China leben, aber bei einer Pandemie wäre es schon von Vorteil, wenn der Impfstatus im Personalausweis hinterlegt werden könnte, sodass kein Betrug mehr möglich ist.

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Impfzertifikate sind nun eben eigentlich als eigene Erinnerungsstütze gedacht und nicht als Eintrittskarte für irgendwas. So sind sie auch digital konzipiert worden, deshalb auch der ganze Aufwand mit der Anonymisierung.
Alles was jetzt gefordert wird wird zwar schon umgesetzt (Covpass-Check z.B, auch die Corona.WarnApp kann das bereits), aber man muss eben bedenken dass so eine EInführung und auch deren konsequente Nutzung Zeit braucht. Da sind viele Fallstricke drann, allein schon technischer Natur, aber natürlich auch bei der Akzeptanz und beim Verständnis.

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Die gelben Impfpässe sind seinerzeit u.a. als Erinnerung gedacht. Die digitalen Impfzertifikate jetzt sind dagegen alleine für den Zweck entworfen worden, in der Gastronomie oder sonstwo den Impfstatus nachzuweisen. Und dass die Einführung Zeit braucht, lasse ich nicht gelten. Dass es zeitnah vermutlich Impfstoffe geben wird, war bereits kurz nach Beginn der Pandemie klar, unklar war nur wie lange es braucht. Da hätte man die Zertifikateinfrastruktur schon parallel entwickeln können. Aber dummerweise kam man in der Politik erst auf die Idee, dass so etwas nützlich wäre, als die Impfstoffe schon da waren, und dann waren Millionen Leute schon geimpft bevor es die Zertifikate gab, und um denen nachträglich Zertifikate zukommen zu lassen, musste man sich irgendeine Frickellösung mit Apotheken einfallen lassen. (Und weil die Apothekerverbände ja auch mit verdienen wollten, nachdem die Ärztekammern schon erfolgreich gegen die einwandfrei funktionierenden Impfzentren vorgegangen waren, was auch wiederum bloß zu mehr Korruption und gefälschten Impfnachweisen führte.)

Insofern war das alles nicht unvorhersehbar, sondern grobes Versagen der Politik.

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Das hat man ja getan (nachdem man einige Zeit verschwendet hat um „irgendwas mit Blockchain“ zu machen). Aber es ist eben alles nicht ganz so einfach. Auch nicht mit digitalen Impfzertifikaten.

Man kann eine digitale Version von Impfzertifikaten auch nicht zur Pflicht machen, da es eben auch jede Menge Menschen gibt, die so ein Smartphone und eine solche App nicht bedienen können (meine Eltern zum Beispiel, Ü80). Daher, kannst du eben jederzeit auch mit deinem „kopierten“ Papierausweis ins Restaurant gehen. Das kann auch keiner wirklich prüfen, ob das deins ist.

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Ah ja, das mit dem Blockchain-Unsinn hatte ich schon wieder verdrängt. Trotzdem hab ich die Timeline etwas anders in Erinnerung, etwa so:

  • Pandemiebeginn
  • „Wenn’s gut läuft, haben wir in 1–1½ Jahren einen Impfstoff.“
  • Grillenzirpen
  • „Die ersten Impfstoffe sind in der Zulassungsphase. In einem Monat geht’s los!“
  • „Hey, wäre doch cool, wenn jeder dann einen digitalen Impfnachweis hätte, damit man Zutritt zu Einrichtungen nach Impfstatus differenzieren könnte.“
  • Blockchain-Bullshit, kollektives Facepalmen unter ITlern
  • Impfungen starten
  • Monate später dann irgendwann mal ein funktionierendes System

Also ich hab den QR-Code als PDF gekriegt. Hätte ich auch ausdrucken und auf Papier immer mitschleppen können. Gelber Impfausweis wäre dann raus. Wenn eben nur vertrauenswürdige Institutionen wie Impfzentren impfen und es den Code von Anfang an bei jeder Impfung dazu gegeben hätte.

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Ich habe den QRCode im Impfzentrum erhalten.
Wenn die Personalien aber niemand kontrolliert können mit dem kopiertem Wisch auch 100 Leute unterwegs sein ohne dass es auffällt.

Ganz aktuell gab es bei uns letztes Wochenende eine Musikveranstaltung mit 2G Einlass.
Ca.60% der Besucher und Musiker liegen mit Grippesymptomen flach und sind positiv auf Corona getestet. Entweder ist das Virus so viel ansteckender als gedacht, oder mindestens 1 Person war mit gefälschten Dokumenten unterwegs.

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