EU-Taxonomie: Windräder nicht bedingungslos grün?

Das laut EU-Taxonomie Gas und Atom unter Umständen als „grün“ gelten wurde viel diskutiert.

Nun lese ich aber in der Tagesschau das laut EU-Taxonomie Windenergie nicht in jedem Fall grün ist:

Das hört sich für mich derartig skurril an, das ich daran zweifele ob ich den Artikel richtig verstanden habe.

Aus dem Artikel: „Denn die EU bewertet Kredite nur dann als „grün“, wenn das Unternehmen mehr als 500 Angestellte hat und kapitalmarktorientiert ist, also Aktien oder Anleihen ausgibt.“

Und: „Die EU-Kommission erklärte auf Anfrage, man habe sich für diese Regelung entschieden, um den bürokratischen Aufwand für kleine und mittlere Unternehmen so gering wie möglich zu halten.“

Diese Begründung ist mir komplett unverständlich! Worin besteht der „bürokratischen Aufwand“ als „grün“ zu gelten? Und was hat „grün“ sein mit der Anzahl der Angestellten oder der Rechtsform („kapitalmarktorientiert“) zu tun?

Wenn also Gas unter Umständen „grün“ ist, Windkraft aber nicht unbedingt, kann man diese Taxonomie dann überhaupt noch als Klimamaßnahme ernst nehmen?

Würde mich freuen wenn das jemand mit mehr Ahnung als ich nochmal klar einordnen könnte.

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Der einzige Sinn der Taxanomie ist die Lenkung von Finanzmitteln. Wenn jetzt ein kleineres Unternehmen sich am Kapitalmarkt Geld besorgen will, ist die Frage ob das zukünftig funktioniert.
Die Sache mit dem Aufwand ist wohl nicht unerheblich. Konzerne richten Sonderprojekte ein und statten die mit ganzen Stäben aus, um die ab 2023 notwendigen Daten erheben und melden zu können. Man kann getrost davon ausgehen, dass es sich um ein absolutes Bürokratiemonster handelt.