EU-Regulierung von Kryptomärkten: Kommt ein Verbot von Bitcoin?

Ja, der Vergleich geht nicht 1 zu 1 auf, aber verschlechtert es das ursprüngliche Argument? Sobald eine Transaktionen auf einer Chain mit kriminellen Handlungen in Verbindungen gebracht werden kann, sind sowohl die betroffenen Coins, als auch alle damit zusammenhängenden Adressen aufgrund der Transparenz leicht nachvollziehbar. Das ist deutlich unattraktiver für jemanden, der etwas zu verbergen hat, als - wie du selbst beschrieben hast - Fiat-Geld. Und siehe da: die Statistik zeigt tatsächlich, dass wenige Transaktionen mit Verbrechen in Zusammenhang stehen und wenn sind es überwiegend Finanzverbrechen und nicht der lächerliche Vorwurf von Terrorismusfinanzierung. Was mit diesem Vorstoß gegen „unhosted“-Wallets nun aber passiert, ist, dass die Beweisführung umgekehrt wird. Sobald ich eine Transaktion über 1000€ an eine Exchange schicke, stehe ich unter Generalverdacht, muss meine Adresse offen legen und mit persönlichen Daten in Verbindung bringen. Beim nächsten Hack (und das ist erfahrungsgemäß nur eine Frage der Zeit) der besagten Exchange oder der Eu-Sever (wahrscheinlicher), die diese Daten dann auch speichern werden, ist meine komplette finanzielle Vergangenheit on chain in der Hand von Verbrechern. Schön für diese vorsortiert und mit allen relevanten Daten versehen.
PoS ist alles andere als Zukunftsmusik. Jede Layer 1 smart-contract Plattform mit Ausnahme von Etherium, die dieses Jahr wechseln wollen (haha…), nutzt es: Solana, Cardano, Polkadot, Avalanche, Near, Cosmos (und damit Terra, Binance und Crypto.com).
Zu deinem Spiegelartikel: Genau das meinte. Die Art der Energienutzung sollte reguliert werden. Du hast nun praktischerweise nicht die Beispiele rausgesucht, wie Bitcoin den Ausbau grüner Energie ua. in Texas vorantreibt. Aber eine Institution wie die EU, die unter Führung Deutschlands massives Greenwashing mit Gas betreibt, sollte schon allein die Doppelmoral vermeiden, Zukunftsinnovationen aufgrund von vorgeblicher Umweltschädlichkeit zu regulieren. Neben den ganzen anderen Schäden für den Wirtschaftsraum, die damit einhergehen.

Naja, er macht es eigentlich wirkungslos.

Aber man kann ja jederzeit beliebig viele neue „Konten“ erstellen und über diese seine Geldströme schicken.

Verlinke doch bitte auch mal die Sachen, auf die du dich beziehst. Oben habe ich sogar einen Link zu deiner Aussage geschrieben.

Das musst du aber auch bei jeden normalen Bankkonto auch. Und zwar schon lange bevor du die erste Überweisung machst. Und normale Menschen stören sich da auch kaum dran.

Aber ist nicht das Erbeuten von Crypto-Geld die Hauptmotivation für solche Hacks? Was sollen die Kriminellen mit deiner Adresse anfangen?

Bitcoin und Ethereum haben zusammen grob 70 % des gesamten „Cryptowertes“ (Marktkapitalisierung) und beide sind, Stand heute, Proof of Work.

Quellen?

Du würdest also sagen, dass private Transaktionen, die nicht Teil des BiPs sind, mehr als das 30x geschäftlicher Transaktionen ausmachen? Selbst wenn das so wäre (was es nicht ist), wäre der Vergleich immer noch nicht wirkungslos, weil der Anteil krimineller Aktivitäten bei Krypto dann genau so hoch wäre, wie bei Fiat-Geld.
Du musst bei einer Krypto-Exchange genauso wie bei einem Bankkonto private Daten hinterlegen, aber das ist doch nicht das entscheidende Problem. Stell dir mal vor, was hier los wäre, wenn der Staat auf einmal jede Transaktion von über 1000€ wegen generellem Terrorismusverdacht dokumentieren würde.
Wenn die Hauptmotivation für Hacks nicht Daten sind, frage ich mich, warum die EU-Institutionen so häufig gehackt werden. Logischerweise sind Exchanges auch ein attraktives Ziel, weil Coins in hosted wallets eben nicht sicher sind. Allerdings sind Datenlisten, die das genaue Guthaben von Konsumenten und deren persönliche Daten konsumieren, garantiert eine Menge wert auf Schwarzmärkten.
Das Argument mit mehreren Wallets ist auch vollständiger Humbug, weil es nur Komplexität hinzufügt. Transaktionen sind trotzdem transparent, hast du also die Daten einer Wallet und eines Nutzers kannst du mit einer kleinen Recherche hunderte von Wallets, die dieser User potentiell zusätzlich nutzt, zuordnen solange wesentliche Zahlungsströme zwischen ihnen fließen. Die Wallet über die der Wechsel in Fiat oder aus Fiat stattfindet ist dabei offensichtlich die relevante.

Marktkapitalisierung sagt aber wenig über Aktivität aus. Ja, das meiste an DeFi findet noch auf Etherium statt. Dieser Marktanteil wird aber zunehmend kleiner und wenn Etherium gewechselt hat, passiert nahezu alles auf PoS. Abgesehen davon, was ist hier das für ein Argument? Mehr als 70% aller Auto sind Co2-Verbrenner. Lasst uns auch E-Autos regulieren. Mehr als 70% der globalen Energie stammt nicht aus Erneuerbaren. Lasst und Energieerzeugung verbieten und zurück in Baumhäuser ziehen.
Die Quelle steht immer noch (der Hinweis war schon in einem vorigen Post) im ersten Post, den ich zum Thema „unhosted“-wallets vor einigen Tagen gepostet habe. Quellen zu grüner Energie in PoW und ich hab das nur eben bei google eingegeben:

Wie viele Transaktionen packt der Mempool eigentlich mittlerweile pro 12 Minuten?
Um eine Alternative zum Bargeld zu sein, muss der Bitcoin auch genauso schnell mein Geld bewegen. Kann er das ohne dass ich Krücken vertrauen muss?

Die Bitcoin Blockchain hat ihre Blockgröße nicht geändert und die 10m Abstände die zwischen Blöcken angepeilt werden auch nicht.
Der Punkt ist: Inzwischen gibt es neue Möglichkeiten.
Es gibt das Lightningnetzwerk dass nahezu beliebig viele Transaktionen zwischen den Beteiligten ermöglicht. Das ist wie ein Vertrag der regelmäßig aktualisiert wird mit den Beträgen auf dem Treuhandkonto für die Parteien und nur bei Problemen lässt man sich von der Blockchain die jeweiligen Summen auszahlen.
Solange beide Parteien ehrlich sind kann man innerhalb des Lightningnetzes bleiben und fällt damit nicht unter die von dir genannten Einschränkungen.

Das würde ich nicht als Krücke sondern als sehr elegante Lösung für die Einschränkungen der Blockchain bezeichnen.

Das BiP ist eine Aufsummierung von Werten (Quelle: Wikipedia):

Das Bruttoinlandsprodukt […] gibt den Gesamtwert aller Güter, Waren und Dienstleistungen an, die während eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte hergestellt wurden, nach Abzug aller Vorleistungen.

Da die Vorprodukte auch mit irgendwelchen Transaktionen bezahlt werden müssen, liegt für mich eigentlich auf der Hand, dass das gesamte Transaktionsvolumen (Bargeld, Überweisungen usw.) immer höher sein muss als das BiP.

Wenn du da andere Quellen zu hast, gerne her damit.

Oder noch ein vlt. etwas hemdsärmeliges Beispiel:
Wenn ich dir 100 € überweise und du mir 100 € zurück überweist, dann ist das ein Transaktionsvolumen von 200 € aber keiner von uns hat dadurch mehr Geld und das BiP ändert sich auch nicht. Das ist der Unterscheid den ich meine.

Die Leute, die sich mMn über so eine 1000€-Meldepflicht ärgern würden bzw. die sich heutzutage am meisten über z.B. Meldepflichten wegen Geldwäsche bei Häuserkäufen usw. aufregen, das sind meistens die Leute, bei denen mal mindestens der Verdacht der „Steueroptimierung“ nahe liegt.

Aber klar, man kann argumentieren, dass es gut ist, wenn es Zahlungsmöglichkeiten gibt, die der Staat nicht so leicht überwachen kann, falls wir irgendwann doch mal wieder in autoritärere Zeiten kommen.
Aber da ist mir Bargeld noch tausendmal lieber, den in der Blockchain stehen nun mal schon alle Überweisungen drin. Da müsste ein Überwachungsstaat nur noch die Pseudonymität auflösen und er hat auch wieder alle Daten.
Und ein richtig autoritärer Staat braucht dafür keine Daten beim Exchange oder so, sondern der kassiert einfach die Leute auf der Strasse ein und „überredet“ sie dazu, ihre Bitcoinadressen rauszugeben.

Gut da hast du Recht. Aber gibt es denn Quellen, die Aufschlüsseln wie groß der Energiebedarf von Etherium verglichen mit Bitcoin ist?

Wieso sollte das so kommen? Wenn es den Bitcoin-Usern nur darum ginge, einen Crpto-Coin zu nutzen, der nicht das Energie-hungrige Proof-of-work nutzt, dann könnten sie ja zu einer anderen Währung wechseln, die heute schon Proof-of-Stake oder so etwas nutzt.

edit:
@Eis: Danke für den Hinweis mit dem Lightning Protokol, davon hatte ich noch gar nicht gehört.

Der Bitcoin-Vorstoß von El Savaldor scheint alles andere als Rund zu laufen:

Arte hat auch einen kurzen Beitrag zu den Problemen:

Long story short:
Es gibt ziemlich viel Identitätsdiebstahl und Betrug.

Daher ist der EU-Vorstoß zur Einschränkung bzw. zum Verbot von Kryptowährungen wohl auch eine sinnvolle Maßnahme zum Verbraucherschutz, da sich sonst auch hier immer mehr Menschen ohne das notwendige Wissen mit Bitcoin ausstatten und dann eventuell geprellt werden.

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Der ganze Sinn von Bitcoin als Zahlungsmittel ist definitiv fragwürdig. Der Stern Artikel macht allerdings auch einige merkwürdige Punkte. Für Kleinunternehmer macht das keinen Unterschied? Wie sollte es auch? Es gibt doch gar keine Infrastruktur, um kleine oder mittelgroße Investitionen über Bitcoin sinnvoll abzuhandeln. Der IWF ist gegen Bitcoin? Oh wunder, alle Großinstitutionen wollen ihre zentralisierte Macht schützen. Nichts neues an dieser Front. Große Teile der Gesellschaft haben kein Vertrauen in Bitcoin (laut irgendeiner Umfrage), aber noch größere Teile sind bankless. Wofür ist das eigentlich ein Punkt?
Mal ganz davon abgesehen, dass die Maßnahmen der EU ganz Crypto und nicht nur Bitcoin treffen, ist das auf vielen Ebenen nicht im geringsten vergleichbar mit dem, was in El Salvador abgeht.
Wer Verbraucherschutz hoch hält, sollte in Deutschland vielleicht erstmal beginnen, Versicherungen und ihre Abzockverträge, Telefongesellschaften und ihre Betrügereien, Anwaltskanzleien, die offensichtliche Fishingversuche unternehmen, oder das Finanzwesen an die kürzere Leine zu legen. Aber so lange nur Leute in schicken Anzügen, die mit netten Worten ihren Diebstahl rechtfertigen, an dem Spiel teilnehmen, ist der Deutsche zufrieden. Entschuldige die Polemik, aber mir kommen diese Einwände sehr kurzsichtig vor.

Okay, wenn du Bitcoin/Cryptowährungen als klassisches Zahlungsmittel eh anzweifelst, dann bringt dir speziell der Beitrag von arte natürlich nichts Neues mehr. Da geht es ja eben genau darum, also ob Bitcoin als Bargeldersatz funktioniert.
Und das läuft aber in El Salvador noch alles andere als Rund. Kaum jemand benutzt bitcoin, sondern die Leute zahlen lieber mit Dollar. Und es gibt offenbar viel Betrug mit den Bitcoin-Apps.

Mein Argument ist daher, dass es sehr schädlich für uninformierte Verbraucher ist, Bitcoin als Zahlungsmittel einzusetzen, ohne das sie es wirklich verstehen.
Um andere Verwendungen von Crypto-Währungen ging es mir dabei gar nicht. Die werden in den Beiträgen ja auch nicht angesprochen.

Ich bin ja Krypto gegenüber auch eher kritisch eingestellt, glaube aber, dass eine gewisse Differenzierung sinnvoll wäre:
Bitcoin vs Ethererum vs alle anderen
PoS vs PoW
Stable Coins vs Privacy Coins
Mining vs Transaktionen
usw.

Der Vorwurf in Bezug auf Kriminalität gilt vor allem für Bitcoin und insbesondere Privacy Coins (zB Monero), die Pseudonymität oder sogar Anonymität in den Fokus stellen. Der extrem hohe Energieverbrauch liegt primär an PoW, die krassen Kursschwankungen können durch Stable Coins vermieden werden.

Zu den Energiekosten und wo diese wann anfallen (Mining, Transaktionen) habe ich oben schon was geschrieben

@Matder, du sagst richtigerweise, dass PoS noch Zukunftsmusik ist.
Ein Kompromiss wäre zB PoW in Europa zu limitieren (CO2-Abgabe?) oder zu verbieten, aber PoS legal zu lassen. Ethereum will ja (schon länger) umsteigen und starke Einschränkungen von PoW könnten die Umstiegs- und Weiterentwicklungsprozesse in der Szene beschleunigen.

Insgesamt könnte man da glaub ich sinnvolle Regeln finden, die auf der einen Seite nicht unnötig restriktiv sind und auf der anderen Seite sowohl den unfassbar großen Energieverbrauch als auch die Verstrickungen in die organisierte Kriminalität angehen.

Ich finde diese Diskussion sehr spannend und habe sie mit großem Interesse gelesen. Vielleicht ein wenig spät für mich einzusteigen, aber besser spät, als nie :wink:

Mich überzeugt die Argumentation, dass Bitcoin potenziell einen großen Mehrwert für Milliarden von Menschen aufweist, welche keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen (wie einem einfachen Bankkonto) haben. Es mag sein, dass es im westlichen Raum primär Spekulationsobjekt ist, dabei wird aber häufig übersehen, welche spannenden, einzigartigen Eigenschaften das Bitcoin Netzwerk mit sich bringt. Ich würde immer unterscheiden wollen zwischen dem (potenziellem) Nutzen und einer Wertanlage mit einer Renditeerwartung. Bei ersterem sehe ich enormes Potential und auch heute schon einen Mehrwert, warum sonst würde das Lightning Netzwerk mit atemberaubender Geschwindigkeit wachsen?

Dem Nutzen steht der Stromverbrauch gegenüber. Folgende Rechnung möchte ich einmal aufmachen, mit der Bitte die Zahlen kritisch zu prüfen.

Laut dieser Quelle gibt es circa 118.000.000 Haushalte in den USA, welche circa 77.000.000 british thermal units, also circa 22.566 kWh Strom verbrauchen. Laut dieser Quelle beträgt der Anteil der Wäschetrockner in den US-amerikanischen Haushalten etwa 6%. Daraus resultiert ein Stromverbrauch der Wäschetrockner in den USA von etwa 160 TWh. Das sind deutlich mehr TWh als der Stromverbrauch des gesamten Bitcoin Netzwerkes. @Knalltuete hat schon völlig richtig festgestellt, dass die Zahlen an sich unerheblich sind, da es darauf ankommt, ob es sich um regenerativ erzeugten Strom handelt oder nicht. An der Stelle möchte ich weder den Nutzen der Wäschetrockner noch des Bitcoin Netzwerkes gegenüberstellen und abschließend bewerten. Ich denke aber ein Verbot durch das Absprechen eines Nutzens wird kaum möglich sein.

Ich finde solche Vergleiche gut, um Größenordnungen aufzuzeigen. Was mir hier aber fehlt ist der Vergleich, wie viel herkömmliche Banktransaktionen Strom verbrauchen. Ich habe hierzu keine Zahlen aber es wird sich um einen vernachlässigbaren Bruchteil dessen handeln, was BitCoins & Co. an Strom verbrauchen. Aus dieser Perspektive sind und bleiben BitCoin & Co. absolut unnötige und völlig unverhältnismäßige Energieverschwendung.

Das ist eine viel zu unbekümmerte Sichtweise auf Energie. Dass wir gegen fossile Energieträger sein müssen, ist mittlerweile fast jedem klar geworden. Aber auch die regenerativen Energien habe ihre Schattenseiten. Einfach mal die Bayern fragen, was sie von Überlandleitungen und Windrädern halten. :wink: Darüber hinaus Staudämme und Stauseen, Landflächenverbrauch wegen Biokrafstoffen, Lithiumabbau, uvm. Von Atomkraft will ich garnicht erst anfangen. Und die Rechenzentren kosten nicht nur Energie und Ressourcen beim Betrieb, sondern auch bei ihrer Herstellung. Die ganzen Rechenzentren müssen auch erst gebaut werden, unzählige Grafikkarten erst produziert werden. Alles schön fein mit seltenen Erden, die auch erst aus der Erde geholt und industriell veredelt werden müssen.

Wir alle müssen begreifen, dass Energie eine Ressource mit Schattenseiten ist. Und als solche müssen wir sie auch behandeln und uns im vernunftgeleiteten und maßvollen Umgang mit ihr üben. Strom völlig unnötig für BitCoin & Co. so zu verschwenden ist und bleibt schlichtweg unvernünftig und damit eigentlich untragbar. Erst wenn BitCoin & Co. den Energieverbrauch auf das Niveau normaler Banktransaktionen reduzieren, werden sie akzeptabel.

Schließlich werden wir ohnehin Probleme beim nötigen Umstieg von den fossilen auf regenerative Energien haben. Wir sollten mal anfangen darüber nachzudenken, wo wir auch was einsparen können. Die Denkweise, wenn wir nur alles regenerativ erzeugen, können wir rausblasen so viel wir wollen für was auch immer wir wollen, ist deplaziert. So wird das nicht laufen. Wenn die großen Industrien erst einmal anfangen, ihre Prozesse durch Strom statt durch fossile Energieträger abzudecken und wenn wir alles vom Strom über Verkehr bis hin zur Landwirtschaft, Bauwesen und Industrie decarbonisieren, dann erst kommen die richtig großen Verbraucher auf den Plan. Für Späße wie BitCoin & Co. sollten wir keine Energien verschwenden. Wir haben andere Probleme.

dazu gibt es durchaus andere Studien: Von wegen Krypto-Umweltverschmutzer: Bankensystem verbraucht doppelt so viel Strom wie Bitcoin

Mit dem Vergleich des absoluten Verbrauchs greift man meines Erachtens nicht nur zu kurz, sondern gänzlich daneben. Während BitCoin & Co. nur ein Bruchteil der Menschen in Anspruch nehmen, wird das Bankensystem vom Großteil der Menschen plus der gesamten Geschäftswelt in Anspruch genommen. Deswegen hat der absolute Verbrauch kaum Aussagekraft.

Von daher interessieren eigentlich nur zwei Kennzahlen.

  1. Wie viel Strom verbraucht eine einzelne Transaktion im Durchschnitt unter Berücksichtigung aller Faktoren?
  2. Wie viel Prozent des gesamten Zahlungsverkehrs entfallen auf die Banken und wie viel auf BitCoin & Co?

Die Frage demnach ist: Wie viel würden BitCoin & Co. Strom verbrauchen, wenn sie das gesamte Bankensystem ablösen müssten? Dann hätten wir eine echte Aussage. Sollte sich dann herausstellen, dass BitCoin & Co. in Sachen Energieeffizienz dem Bankensystem gleichen oder gar überlegen sind, dann haben wir hier eine echte Diskussionsgrundlage. Sollten BitCoin & Co. aber unterlegen sein (was ich stark vermute), dann bleibt es unnötige Energieverschwendung.

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Ich denke das braucht man nicht mal zu bezweifeln, dass kann man einfach als falsch bezeichnen. Bei 7 Transaktionen pro Sekunde ist das ganze einfach kein effektives Überweisungssystem (Quelle).

Außerdem machen die enormen Preissprünge bei Bitcoin eine Verwendung als Zahlungsmittel einfach unsinnig. Und das war auch schon früher so. Bitcoin ist einfach kein effektives Zahlungsmittel.

Auch das Argument, dass Bitcoin wgn. seiner inhärenten Sicherheit gut für unsichere Weltregionen wäre, ist Quatsch. Dort zwingt dich einfach eine Verbrecherbande deinen privaten Schlüssel, wie immer du ihn gespeichert hast (Wort-Kombination, Hardware-Wallet, Papierausdruck) raus zugeben und deine Bitcoin sind futsch. Gegen autoritäre Staaten nützt bitcoin aus demselben Grund auch nichts.

Und auch als dauerhafte Wertanlage ist Bitcoin wegen der Kurssprünge ungeeignet.

Es bleibt also nur:

  1. Spekulation
  2. Kriminelle Machenschaften, wie diese hier:
    Hackerangriff auf Land Kärnten: "Black Cat" will fünf Millionen Dollar in Bitcoin - Netzpolitik - derStandard.de › Web

Sogar Bitcoin-Unternehmer, wie Julian Hosp, geben das Argument, Bitcoin sein ein sinnvolles Zahlungsmittel auf:

Aber finden dafür andere, abstrakte und skurrile Anwendungsbeispiele.

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Ich sehe den Vergleich nicht unkritisch. Allerdings ist dein Vorschlag auch nicht gut. Was bei Bitcoin den Löwenanteil des Energieverbrauchs ausmacht, sind die Proofs und nicht die Transaktionen. Wäre Bitcoin skalierbar, würden die Stromkosten nicht linear mit zunehmenden Transaktionen steigen. Dass es das nicht ist, ist ein anderes Thema und ein guter Punkt, warum Bitcoin eben nur Wertspeicher sein kann.
Neben all den Implikationen für Sicherheit und Abkehr von einem korrupten, etablierten Finanzsystem bedeutet das Aussparen von Mittelsmännnern aber eben auch, dass der gesamte Bankensektor fast vollständig obsolet werden würde. Wir reden hier nicht nur über einen hohen Energieverbrauch (wenn die Studie eines zeigt, dann eben, dass der Energieverbrauch des klassischen Finanzsystems entgegen deiner eingehenden Behauptung sehr hoch ist), sondern auch eine hohe Verschwendung von menschlichen Ressourcen oder einfach nur Platz (man Bedenke die riesigen Paläste, die sich die neuen Religionen Sparkasse und Volksbank in jedes noch so kleine Kaff gebaut haben).
Meiner Meinung nach ist die Verhältnismäßigkeit der Argumente relevant. Effizienz ist ein enorm wichtiges Thema derzeit und Bitcoin hat da definitiv Probleme. Schaut man aber so genau hin, sollte man mit seiner Kritik auch am klassischen Finanzsystem nicht sparen.
@Matder Versucht verzweifelt Crypto als illegalen Scam zu labeln, übersieht aber, dass die Wall Street für 5 Millionen Dollar nicht mal müde lächeln würde, um Retail im Intraday-Trading aus ihren Ersparnissen zu betrügen. Mal ganz davon ab, dass man Fiat-Geld auf der Stelle verbieten müsste, wenn 5 Millionen Dollar in Schwarzgeld ein Argument für irgendwas sein sollte. Der dollarfinanzierte Drogenhandel könnte von so „kleinen“ Beträgen sicherlich nicht existieren.

Da gibt es aber auch einen Absatz im gleichen Artikel der dir mit Lightning einen Ausweg zeigt für die Transaktionen die schnell sein sollen und geringe Werte aufweisen wie das sprichwörtliche Lachsbrötchen am Strand.
Dann ist die Bitcoin Blockchain nur noch der Richter bei Unstimmigkeiten und alles andere wird hauptsächlich ohne Eintrag auf der Blockchain selbst erledigt.

Das ist dann aber kein reines Bitcoin mehr und dadurch hast du wieder ein anderes Protokoll, dem du vertrauen musst und auch neue Angriffswege gegen dieses Protokoll, „kein Vorteil ohne Nachteil“ :wink:
Und du musst zum bezahlen im Lightning Protocol trotzdem erstmal eine Bitcoin-Übertragung durchführen, um den sog. Lighning Kanal zu öffnen, dann kannst du erst überweisen und dann musst du den Kanal durch eine weitere Bitcoin-Transaktion wieder schließen.

Für eine einmalige Lightning-Überweisung zwischen 2 Bitcoin-Usern, die sonst nichts mit einander zu tun haben, brauchst du also 2 vollwertige Bitcoin-Überweisungen mit Transactions Fees und Wartezeit. Das Ganze ist also eher was für Exchanges, die ständig Coins zwischen sich hin- und her-schieben und nichts für das Lachsbrötchen am Strand.

Klar, die klassische Finanzwelt ist auch nicht gerade vertrauensvoll, wie man etwa am Gamesstop-Skandal Anfang 2021 gesehen hat, als große Institutionelle Anleger verhindert haben, dass Kleinanleger bestimmte Aktien weiter kaufen.
Aber:
Hinter normalen Aktien stehen aber auch Unternehmen, die etwas produzieren oder Dienstleistungen bereitstellen. Bitcoin ist aber einfach nur ein Spekulationsobjekt, sonst nichts.

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