Es könnte so einfach sein - Die Öffis, das liebe Geld und die Autolobby

Dann erhöht er halt die Steuer, der Staat. Alles was der Staat finanziert mit unseren Steuermitteln (woher kommen die nur?) hat er irgendwann entschieden (Schule, Straßen, Infrastruktur) und dann die Finanzierung sichergestellt.

Also warum nicht auch einen kostenlosen ÖPNV?

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Aber warum in Zeiten von rasanter Inflation Steuern/Abgaben erhöhen und die Durchschnittsbürger mehr belasten, wenn man stattdessen auch einfach das Geld an anderer Stelle einsparen kann? Zum Beispiel halt beim Dienstwagenprivileg. Man kann über bestimmte Steuererhöhungen reden (Tabak könnte man zum Beispiel nach dem Verursacherprinzip besteuern… im Moment kostet Rauchen die Gesellschaft 5 mal so viel wie wir über die Tabaksteuer einnehmen), aber warum sollte man das tun wenn man nicht vorher wenigstens die Ausgaben minimiert hat die nachweislich kontraproduktiv sind?

Klar hat das inhaltlich nichts mit den Öffis zu tun, es ist schlicht und einfach ein Beispiel Für eine klimaschädliche Subvention, die man abbauen könnte um gar nicht erst auf die hier postulierten Zwangsmaßnahmen zurückgreifen zu müssen.

Genau diese Klimaschädlichkeit bezweifle ich, umso mehr weil Elektrofahrzeuge gefördert werden.

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auch.
Die Nachfrage nach E-autos ist gigantisch genug ohne dass man extrem gut verdienenden Leuten noch aus der Tasche des Steuerzahlers einen teuren E-Wagen finanzieren muss. Die Warteschlangen sind auch so lang genug. Mindestens aber gehört sie bei zb 50.000 gedeckelt. Wer sich ein teureres Auto besorgt, der hat keine staatliche Unterstützung nötig.

Selbst unter der Prämisse, dass es grundsätzlich sinnvoll wäre, ist das immer noch kein Argument das Dienstwagenprivileg für Verbrenner aufrecht zu halten.

Die Schädlichkeit kannst du ja gerne anzweifeln, die Zahlen sprechen aber eine klare Sprache. Auch bezüglich der Anzahl der hierüber angemeldeten E-Autos.

„Und, so die Kritik der Forscher: Die geförderten Fahrzeuge seien besonders klimaschädlich, denn sie hätten durchschnittlich eine deutlich höhere Motorleistung (160 PS) als privat zugelassene Pkws (115 PS) und fahren mit rund 30 000 Kilometern doppelt so viel im Jahr. Dabei nehme der Vorteil paradoxerweise tendenziell zu mit Größe, Gewicht und Verbrauch des Fahrzeugs. Auch eine Klima-Lenkungswirkung durch die Extravorteile für E-Autos sei nicht zu erkennen: Privatmenschen melden im Vergleich zu gewerblichen Nutzern doppelt so viele Batterieautos an.“

Je mehr das Auto verbraucht desto größer ist der Vorteil. Wenn das nicht klimaschädlich ist, was denn dann?

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Es werden nirgendwo aus der Tasche der Steuerzahler teure E-Autos finanziert.

Ja, und zum größten Teil wegen der Dienstwagen.

Jo, wird ja mit der Kaufprämie so gemacht.

Nochmal: es handelt sich nicht um eine staatliche Unterstützung. Es ist ein Bestandteil des Gehaltes, der Anteil der Privatnutzung wird versteuert.

Es ist ja günstiger einen Firmenwagen mit Elektroantrieb zu fahren, jeder schlaue Mensch kommt da schon selber drauf. :smiley:

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Das setzt voraus, dass die Fahrer von Firmenfahrzeugen sich nicht genauso ein Auto auch privat kaufen würden und dann dieselbe Anzahl von Kilometern zurücklegen müssen. Und das bekommt man auch als Kilometerpauschale zum Teil steuerfrei zurück.

Und ja, viele Fahrer von Dienstwagen können wegen der Reichweitenproblematik nicht elektrisch fahren. Bei deinen ist Zeit oft Geld.

Den „Forschern“, die das in dem Artikel „durchgerechnet“ haben, traue ich genau so weit, wie man einen Strohhalm werfen kann.

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Genau das ist beim Dienstwagenprivileg der Fall, deshalb kostet es ja den Staat mehrere Milliarden Euro im Jahr. Auch ein Steuernachlass ist eine Art etwas zu finanzieren.

Das ist einfach sachlich falsch, selbstverständlich handelt es sich hier um eine staatliche Unterstützung. Eben weil am Ende beide Seiten einen dicken Batzen Geld sparen. Siehe oben.

Das ist jetzt wirklich vollkommene Spekulation. Die Prämisse das Menschen sich ohne Vergünstigung gleichgroße, schwere, und PS-starke Autos leisten würden wie mit ist doch völlig abstrus.
Aber ist ja wunderbar, dann kann man das Dienstwagenprivileg ja streichen und es macht für niemanden einen Unterschied, außer das hohe Angestellte oder ihre Arbeitgeber ihre teuren Karossen so versteuern müssen wie alle anderen auch.

Sicherlich richtig. Dann ist es aber Aufgabe des Arbeitgebers die betroffenen Mitarbeiter mit entsprechenden Autos zu versorgen, und nicht Aufgabe des Staates das zu finanzieren.

Was man halt so schreibt wenn einem Evidenz vorgelegt wird die nicht zur eigenen Meinung passt. Die Jungs und Mädels von Agora Energiewende haben schon mehrfach gezeigt, dass sie ziemlich exakt wissen was sie tun, aber wenn die Aussage nun mal nicht zum eigenen Weltbild passt… wenn man so ran geht macht auch diskutieren keinen Sinn. Sei mir nicht böse, aber dann geh ich jetzt auch nicht mehr weiter darauf ein. Oder kannst du mir konkret benennen wo du die Fehler der Studie siehst, abgesehen davon dass du lieber ein anderes Ergebnis hättest?

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Leider disqualifizierst du dich mit dieser unbelegten Polemik von jeder sachlichen Diskussion. Sofern du keine passende Quelle hast ist deine Aussage einfach nur Unsinn.

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Ich habe mir den Beitrag mal durchgelesen, eine Studie ist das ja nicht.

Der strotzt vor Konjunktiven wie „könnte“, „würde“ etc. Außerdem gehen die Autoren von Annahmen aus, haben aber keine konkreten Zahlen. Sie gehen somit immer vom schlimmstmöglichen Dienstwagenfahrer aus.

OK, sie sehen die lenkende Wirkung bei Elektrofahrzeugen unter den Dienstwagen. Passt.
Hybride und Verbrenner würde ich auch wie in anderen Ländern stärker besteuern. Und nicht nur bei Dienstwagen, also für alle.

Aus meiner Sicht würden wenige Anpassungen ausreichen, abschaffen würde ich die Dienstwagenregelung nicht und anscheinend ist das auch die Meinung der Mehrheit der Wähler und Politiker.

Okay, vielleicht müssen wir hier mal in’s Detail gehen, denn ich glaube, dass vielen Lesern nicht wirklich klar ist, was das Dienstwagenprivileg bedeutet. Die meisten wissen vermutlich, dass es irgendwas mit „Steuerbegünstigung“ zu tun hat, aber da endet es wohl auch schon.

Das Dienstwagenprivileg ermöglicht es dem Arbeitgeber, dem Arbeitnehmer ein Fahrzeug zu überlassen (=zusätzlicher Lohn) und auch sämtliche Nebenkosten des Fahrzeugs zu übernehmen (Versicherung, KFZ-Steuer, Treibstoff/Strom). Die Kosten des Fahrzeugs werden dabei vollständig von der Firma getragen und mindern dadurch den (körperschafts- und gewerbesteuerlichen) Gewinn der Firma.

Die Steuern fallen hier dann beim Arbeitnehmer an und zwar i.d.R. im Sinne der 1%-Regelung. Nach dieser wird 1% des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs (=Neuwert!) monatlich als fiktives Einkommen beim Arbeitnehmer angerechnet. Dabei wird immer vom Bruttolistenpreis des Neufahrzeugs ausgegangen, sodass es absolut gar keinen Sinn macht, Gebraucht- oder Jahreswagen als Firmenwagen zu nutzen (=umweltschädliche Privilegierung von Neufahrzeugen, bewusst mit dem Ziel, den Absatz von Neuwagen zu fördern, daher eine direkte Subvention der Automobilbranche). Zu diesem einen Prozent kommen noch 0,03% pro Kilometer Distanz zwischen Wohnort und Arbeitsort.

Für bestimmte Hybrid-Fahrzeuge wird die 1%-Regelung (einschließlich des Wegstreckenanteils) halbiert (faktisch 0,5%-Regelung), für vollständige E-Autos geviertelt (faktisch 0,25%-Regelung).

Als Rechenbeispiel:
Ein 48.000 Euro teures Auto für einen Arbeitnehmer, der 10 km entfernt wohnt, bedeutet, dass der Arbeitnehmer fiktiv 624 Euro (Benziner), 312 Euro (Hybrid) oder 156 Euro (E-KFZ) an zusätzlichem Gehalt versteuern muss. Wenn wir von 3000 Euro Monatsgehalt ausgehen, bedeutet das zusätzliche fiktive Einkommen für den Arbeitnehmer effektiv, dass er 287 Euro (Benziner), 141 Euro (Hybrid) oder 71 Euro (E-KFZ) im Monat an zusätzlichen Steuern zu zahlen hat.

Gäbe es diese Dienstwagenregelung nicht, und wollte der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer ein zusätzliches Gehalt zahlen, damit der Arbeitnehmer sich selbst das gleiche Auto anschaffen und selbst die Nebenkosten zahlen könnte, wären wir hier bei locker in der Größenordnung von 1000 bis 1500 Euro im Monat, egal ob Leasing- oder Kreditkauf. Die Steuerbelastung läge in diesem Fall bei 534 bis 787 Euro, statt bei 71 Euro (E-KFZ) bis 287 Euro (Benziner).

Das Dienstwagenprivileg bedeutet hier daher einen Steuervorteil in der Größenordnung von 250 (Benziner) bis 716 Euro (E-KFZ) im Monat, also knapp 1.500 bis 8.600 Euro im Jahr.

Die Thematik ist relativ komplex und kann nicht in ihrer gesamten Tiefe in einem Forenbeitrag erörtert werden, aber das Beispiel sollte hinreichend verdeutlichen, über welche Größenordnung wir hier sprechen.

Nebenbei: Die 0,25%-Regelung ist in der Tat bei 60.000 Euro Bruttolistenpreis begrenzt, daher: Zumindest im Bereich der E-KFZ werden keine „Luxusschlitten“ gefördert. Bei der 0,5% und 1%-Regelung gibt es hingegen leider keine solche Beschränkung. Die Beschränkung im Rahmen der 0,25%-Regelung ist schon ein Schritt in die richtige Richtung.

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Vielen Dank das du dir die Mühe gemacht hast das zu erklären.
Da ich selbst ein Dienstwagen fahre genieße ich die Vorteile und möchte diese auch nicht missen.
Da mein Einstellungsort zu Hause ist, bezahle ich kein km Geld, quasi nur die 1% des Wagens. Da ich Servicetechniker bin finde ich diese Regelung trotzdem gerechtfertigt,da der km Anteil Firma/Privat ca. bei 70/30 liegt.
Deshalb sollte das Privileg nicht abgeschafft werden sondern angepasst.
Wenn ein Mitarbeiter das Auto nur für den Arbeitsweg braucht (Wohnung -Büro-Wohnung) kann ich die Aufregung verstehen

Wir driften mMn ein bisschen von Thema ab oder aber ich habe das Thema nicht so richtig verstanden. Vielleicht bietet sich hierzu ja eine gesonderte Diskussion zum Dienstwagenprivileg an.
Interessant in diesem Kontext ist auf jeden Fall die Ende letzten Jahres erschienene Publikation u.a. vom Oeko-Institut und Agora Verkehrswende „Dienstwagen auf Abwegen“

Na Huch und das von einem BMW Mitarbeiter?
Reichweiten Problem mit einem E Auto?

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Ich bin kein BMW-Mitarbeiter.

Und ja, es gibt Ausnahmen, die zugegeben aber auch teuer sind.

Bei meinem X5 Diesel (aktuelle Baureihe, bei 130km/h 900km) brauchte ich mir keine Gedanken um Reichweite und Tanken machen. Bei dem iX gehört etwas mehr Planung dazu. Reichweite 450-500km bei Autobahntempo und nicht alle 50km Ladestationen vorhanden, die auch noch frei sind und funktionieren.
Und dann das Wirrwarr mit den Ladekarten. Das ist immer noch alles beta und schreckt den Normaluser erstmal ab.
Pausen muss man bei langen Strecken eh machen aber da lädt man nicht auf 100% und fährt den Akku auch nicht komplett leer. Beim Diesel kann man das viel besser abschätzen.

Der i4 40 ist da schon super, auch wenn einige hier meinen, ein Tesla sei besser. Einfach mal das Video schauen. Nyland ist eigentlich Teslafahrer.

Jein, das Problem ist halt, dass wir in einer komplexen Welt leben, in der sich alles gegenseitig beeinflusst. Das Dienstwagenprivileg ist ein wesentliches Hemmnis für den Mobilitätswandel hin zum ÖPNV, kurzum: Wenn es für den Arbeitgeber steuerlich und betriebswirtschaftlich vorteilhafter ist, seinen Arbeitnehmern einen Dienstwagen zu finanzieren, als ihnen eine Bahncard 100 zu finanzieren, wird er halt genau das machen - und so wird das nix mit dem Wandel. Das ist letztlich der Zusammenhang. Und da das Thema ja „ÖPNV vs. Autolobby“ ist, betrifft diese Diskussion exakt das Thema, denn das Dienstwagenprivileg ist der Ausfluss des Einflusses der Autolobby auf die Politik - und der lähmt den gewünschten Wandel.

Die Argumentation wäre daher, dass steuerliche Begünstigungen für die ÖPNV-Nutzung mindestens(!) so stark ausgebaut werden müssen wie steuerliche Begünstigungen der KFZ-Gestellung im Rahmen des Dienstwagenprivilegs. Aktuell ist das leider nicht der Fall. Das ist bei der Diskussion insbesondere deshalb relevant, weil der aktuelle Status Quo der staatlichen Lenkung eben in die falsche Richtung geht, es daher um eine umweltschädliche Subvention handelt.

Die konkrete Forderung wäre z.B. zu sagen, dass Arbeitgeber statt eines Dienstwagens unkompliziert und unbürokratisch eine BahnCard 100 zur Verfügung stellen dürfen und dies idealerweise vollständig steuerfrei sein sollte, eben weil wir es fördern wollen. Aktuell muss der Arbeitgeber, wenn er möglichst viele BahnCard-Kosten steuerfrei stellen will, nachweisen, dass sich die BahnCard alleine durch die dienstlichen Fahrten vollständig amortisiert. Und dieser Aufwand alleine erzeugt Arbeitskosten, die es unattraktiv machen, diesen Weg zu gehen. Der Grund, warum die 1%-Regelung so beliebt ist, ist eben, weil sie im Vergleich zur Fahrenbuch-Methode gerade keine Dokumentation erfordert.

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Du musst auch mal sehen, dass Öffis mit Diesel z.B. Bayerische Oberland Bahn und RVO Diesel Busse keine Lösung sind in bestimmten Bereichen.

Es muss überall die entsprechend passende Lösung her, du wirst nicht jedes Kaff mit Öffi anbinden könnne und du wirst nicht alle Menschen geballt in der Stadt leben lassen können.

Die Mischung machts, möglichst Emissionsneutrale Fortbewegung

Wir hier in Südbayern lassen uns die Zukunft unserer Kinder und starke Emissionsreduktion zum Umwelt und Menschenschutz vor der Klimakatastrophe gerne etwas mehr kosten, solange wir es uns leisten können. So sollten wir mal denken und nicht jammern über die Besteuerung von hohen Eigenverbräuchen bei 130K SUVs

Grundsätzlich kann ich jeden Menschen, der sich ein teures Auto leisten kann, ja nur beglückwünschen. Dann hat er/sie ja offenbar jobtechnisch alles richtig gemacht (wenn es dazu noch Freude macht).
Wen diese Person dann noch von verschieden Förderungen oder Vergünstigungen profitiert, das als ungerecht empfunden wird, liegt es aber erstmal nicht an dieser Person, sondern an der Neigung der Politik, mit der Giesskanne es mal eben allen recht machen zu wollen.
Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, das man jeder noch so kleine Subgruppe individuell zugeschnittene Förderungen etc zukommen lassen kann. Allein der Bürokratiewahnsinn wäre unglaublich.
Leider lässt sich eine gewisse Klientelpolitik oft nicht verleugnen, wenn bestimmte, meist nicht „arme“ oder normalverdienende Gruppen eher von Vorteilen profitieren.
Aber ob man hier eine allseits akzeptierte Lösung findet?
ÖPNV ist nicht die Schlüsselindustrie, sondern unsere Autoindustrie. Drum besteht wenig Interesse an einem ÖPNV Ausbau oder weiterer Förderung. Zudem sollen die Bundesbürger/innen ja Autos kaufen und fahren. Die Autoindustrie achtet da schon fürsorglich auf die Klimaverträglichkeit… (Sorry für den kleinen Sarkasmus-Ausbruch)

Also soooo überzeugend ist die CO2-Bilanz der Elektroautos auch nun wieder nicht. Und zwar so lange nicht, so lange der Strom nicht ausschließlich CO2-neutral erzeugt wird. Und selbst wenn der Strom ausschließlich CO2-neutral erzeugt würde und selbst wenn ausnahmslos alle Fahrzeuge in Deutschland reine Stromer wären: Hergestellt werden müssen diese Fahrzeuge immer noch und das ist auch richtig CO2-intensiv.

Von daher halte ich es nicht für zielführend, die Öffis gegen die Dienstwägen auszuspielen. Zumal nur ca. 10% aller PKWs in Deutschland Dienstwägen sind. Und zumal das Dienstwagenprivileg nur eine der vielen klima- und umweltschädlichen Subventionen ist.

Ich bleibe bei meiner Aussage von weiter oben: Die „Öffi-Abgabe“ (wie sie @jvcode in die Diskussion eingebracht hat) ist eine richtig gute Idee. 30€ Abgabe pro Haushalt und Monat, dafür kostenlose öffentliche Verkehrsmittel. Als Abgabe deswegen, weil sie dann strikt zweckgebunden ist und - anders als bei Steuern - nicht für andere Zwecke verwendet werden darf.

Das bedeutet nicht, dass der Staat nicht für Steuererleichterungen sorgen darf (und soll). Darüber hinaus sind Klimaschädliche Subventionen schlichtweg nicht mehr zeitgemäß und müssen abgeschafft werden. Und welche von den vielen zuerst fällt, ist auch egal. Schließlich gibt es genügend klimaschädliche Subventionen.

Neben dem Aufheben der umwelt- und klimaschädlichen Subventionen kann der Staat auch über sein ureigenstes Privileg, Steuern zu erheben, einer steuernde Wirkung erzielen. Z.B. eine Autobahn-Maut einführen. Dank des populistischen und diskriminierenden Ansatzes der CSU ist daraus nichts geworden. Man kann auch die Versteuerung von Fahrzeugen nach Verbrauch und nach Gewicht nichtlinear staffeln. Salopp: Je größer, desto (nichtlienar) teurer. Man könnte eine Autoreifensteuer einführen - sprich den Gummi für die Reifen versteuern. Und auch hier: je größer, desto (nichtlienar) teurer. Der Ideen gibt es so ungemein viele, wie man die Öffi-Abgabe gegenfinanzieren könnte.

Ich finde, jede Maßnahme, welche den Individualverkehr vermindert, ist durch und durch zu begrüßen. Wir (also wir, der Westen) haben für die ganze Menschheit die letzten zwei Jahrhunderte über unsere ökologischen Verhältnisse gelebt. Auf Pump, wenn man so will. Und jeder weiß, dass das nicht ewig so weiter gehen kann.

Pkw-Neuzulassungen - Anteil gewerblicher Halter nach Segment 2022 | Statista.

Sicher? Also zumindest unter den Neuzulassungen, und die sind ja in dieser Frage interessant, sieht das anders aus. Insbesondere bei Oberklasse, oberer Mittelklasse, und den allseits beliebten SUVs.

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Die Neuzulassungen der letzten sechs Monate haben mit dem Gesamtanteil nicht immer viel gemeinsam. Insbesondere in Krisenzeiten wird diese Angabe natürlich verzerrt sein.

Meine Daten habe ich auch von Statista: Firmenwagen in Deutschland | Statista

In Deutschland gab es im Jahr 2020 etwa 5,15 Millionen Personenkraftwagen mit einem gewerblichen Fahrzeughalter. Dies entspricht einem Anteil am gesamten Pkw-Bestand von rund 10,7 Prozent.

Wei gesagt, ich finde es erstaunlich, wie wir uns in diesem Thread auf das Dienstwagenprivileg versteift haben. Wenn wir die Öffis gut hinbekommen, ist es mir egal, wie viele Dienstwagen es da draußen gibt. Anders herum wird da nämlich ein Schuh draus: Erst wenn wir die Öffis gut hinbekommen haben, können wir viel zielgerichteter gegen solche Dinge argumentieren. Denn dann haben wir ein vernünftiges Gegenangebot. Anstatt uns also auf die Öffis zu fokussieren und überlegen, wie wir sie besser hinbekommen, arbeiten wir uns an Nebenschauplätzen und Ablenkungsdiskussionen ab und verschwenden unsere Energie auf ebendiese, anstatt uns auf die Öffis zu fokussieren.