Es gibt Banken, die einen Bankrun aushalten

Es gibt Banken, die nach dem Full-reserve banking - Wikipedia System agieren.

Diese Banken haben 100% Liquidität, 100% Reserve und vergeben keinerlei Kredite. An niemanden. Auch nicht an Staaten. Diese Banken können entsprechend jederzeit alle Gelder aller Kunden sofort zurückzahlen (was einem 100% Bankrun entspräche).

Die Idee dieser Banken - von denen ich eine auch nutze - ist, dass im Falle einer größeren Krise die Gelder bei dieser Bank immer verfügbar bleiben.
Solche Banken sind also die große Version eines Sparschweins und haben zumeist Einlagen im fünf- bis siebenstelligen Euro/Dollar Bereich je Konto.

Interessant.
Was zahlst du da an Kontoführungsgebühren?

1,5% zzgl. Inflation abzüglich der Zugewinne der in Rohstoffen investierten Bankassets: Nicht alles Geld liegt dort in Euros oder Dollar vor, einiges (prozentual gecapped) auch physisch in diversen Metallen.
Über die letzten Jahre waren die Gebühren also real negativ undnominell positiv - und somit besser als die Sparschweinvariante/Girokonto.

… rettet entweder die Notenbank oder der Wert der Währung bricht zusammen und dann ist auch das Geld in deiner Bank nichts mehr wert.

Oha, das ist ne Hausnummer, aber dann verstehe ich das grundsätzlich :slight_smile: danke!

Aber den Teil mit den rohstoffassets verstehe ich nicht?
Wenn Teile der Positionen (gerappelt oder nicht) in Assets liegen (rohstoff oder nicht) und damit sogar Erträge generieren, dann ist do h weder 100% Liquidität vorhanden ((der Teil der investiert ist nicht). Vielmehr würde im Fall von starkem liquiditaetsabfkuss diese Assets veräußert werden müssen, und du hast die schwankenden Marktpreise der Assets als Risiko drin…

Ich hab nochmal in den Wikipedia Artikel geschaut, da wirkt es so dass die Idee ist, dass Sichteinlagen (tagegeld, Girokonto, etc) vollständig nicht investiert werden, mit termingeld (also alles was ne vertragliche Laufzeit hat) beliebig investiert werden kann. Das würde -wenn man das entsprechend synchronisiert - das Liquiditätsproblem immer noch lösen. Aber querfinanziert dieser Teil des Geschäfts dann auch deine Tagegeld Konten? Das wäre end dann ja relativ unattraktiv dort Festgeld anzulegen…

Im Falle einer Krise bricht die Währung im Land der Krise zusammen. Wer viel Zeit in Venezuela oder ähnlichen zusammenbrechenden Ökonomien verbracht hat, weiß um den Wert einer in Fremdwährung agierenden Bank.

Gegenüber dem Dollar hat der Euro auch massiv verloren seit 2020. Die Währungsdiversifikation hat sich also auch schon gelohnt.

Da liegt ein Missverständnis vor :slight_smile:
Wenn das Geld in einer Währung eingezahlt wurde aber von der Bank diversifiziert liquide bereitgestellt wird, dann ist das kein Kredit.

Wenn beispielsweise jemand 100€ 2020 eingezahlt hat und die Bank immer 50% Dollar, 40% Euro und 10% Gold aus allen Einlagen macht:

Dann sind die 50€ der Dollarreserven heute ca. 60€ wert,
Die 40€ der Euroreserven sind 40€ wert,
und die 10€ Gold sind 11€ wert.

Nominell ist also die Einlage von 100€ heute 111€ abzüglich ca. 5€ Gebühren wert.
Für Tagesgeldkonten oder ähnliche tagesaktuelle Geschäfte sind solche Banken nichts. Sie sind eine liquidere Form eines internationalen Tresors.